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Anzeiger ««-> Elbeblatt für Riesa, Strehla «nd deren Umgegend. o.—. Wochenschrift zur Belehrung «ud Unterhaltung. 12. Freitag, de« 8. Februar 1850. Berhandlungen des Stadtrath - Collegiums zu Riesa, im Januar 185V. Sitzung, den 14. Januar. Drei Gesuche um Bescheinigung hiesiger Hei» mathsangehörigkeit, wurden, als gesetzlich begrün det, anerkannt und genehmigt; so wie das Er suchen, um Erstattung der Transport- und Reise kosten für den hier neu angestellien 4. Schulleh rer.— Von zwei für die Communkaffe eingereichten Rechnungen, wurde eine, als begründet, autorifirt, die andere dagegen ganz abgelehnt. — Mehrere durchaus inexigible Reste bei der Kir chen« und Schulbau-Kaffenrechnung, wurden nach erfolgtem Beschlüsse gestrichen und schlüßlich, ei nem hier heimathsberichtigten kürzlich anhero ge kommenen Töpfergesellen, bedingungsweise eine wöchentliche Unterstützung bewilligt. Sitzung, den 24. Januar. Eine für hiesige Communalgarde zur Zahlung beantragte Ausgabe von 2 Thalern wurde zwar . nachttäglich bewilligt; jedoch beschlossen, künftig dafür nur solche Ausgaben zu genehmigen, welche das Communalgarden-Gesetz vorschreibt. — Das Gesuch eines hiesigen Schullehrers, um eine Gehaltszulage wurde vor der Hand abgelehnt. — Ein von der Dresdner ArmenversorguygS-Be- Hörde eingegangenes NotisikationSschreiben wurde beigelegt. Nach erfolgter Wahl der Mitglieder zu den Deputationen für das Bau-, Straßen - und Ar« men-Wesen, wurde endlich nach langer Debatte beschlossen, daß bereit» eingereichte Gesuch, zur Einführung der Städte « Ordnung für Riesa, vor der Hand bis etwa zu Johanni d. I., auf sich beruhen zu lassen; und schlüßlich zur Wahl einer Deputation, Behnfü der Anfertigung der com- > munlichen Kataster für» Jahr 1850 verschritten. r Sttesn, «m LI. Januar t8iiv. Dresden, 24. Januar. Der Gedanke — einem Jeden, insbesondere aber den minder bemittelten Personen Gelegenheit zu verschaffen, gegen Hingabe eines kleinen Geld, betrag« sich eine, in den spätem Lebensjahren ein tretende, jährlich steigende Rente zu sichern, ver mittelst deren ein Ersatz für die im höher» Alter abnehmenden Körperhafte geboten, und der daraus entstehende Mangel an Subsistenzmitteln beseitigt würde, — rief die sächsische Rentenversicherungs anstalt inS Leben. ' Fern von jeder Spekulation, wurde sie auf die sichern Grundlagen der Oeffentltchkeit, der Gegenseitigkeit, und der Gleichberechtigung errich tet, um ihr den Charakter der Allgemeinheit zu verleihen. ' Sie unterscheidet sich daher wesentlich von allen, ähnliche Tendenzen verfolgenden Privatanstalten dadurch, daß nicht wie bei diesen zumeist das In- teresse der Unternehmer voränsteht, sondern hier jeder erlangte Vortheil und mithin jede Vermehr« uim des substanziellen Vermögens nur Eigenthum Allier ihrer Theilnehmer ist. Neben der Ueberwachung der Anstalt von Sei ten des Staates durch einen besonders hierzu er- ° nannten königl. Commiffat find die an der Spitz» der Verwaltung stehenden Männer nebst einer größer» Anzahl zur Ausübung der Controle, sämmt- lich durch freie Wahl aus der Mitte der Theilneh, mer hervorgegangen. Die Namen derselben werden jährlich öffentlich bekannt gemacht, auch enthält sie der jährlich er scheinende Rechenschaftsbericht, welcher Nachweis über den Stand u. das Fortschreiten der Listatt giedt. Die Erfahrung bestätigt sich MH', auch hief, welche Schwierigkeiten neue Unternehmungen bei ihrem Entsteh« zu bekämpfen Habest, bevor Z?« sich einer verdieuten Mnerkemmng in den weitefftt» Kreisen erfreuen können, und obschon wie hier da»