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lieber die Kräfte der Electricität bei der Muskelbewegung. 45 Vierter Th eil. Einige Vemuthungen und Schlussfolgerungen. Nach den bisher erkannten und erforschten Tliatsachen steht es, meine ich, genügend fest, dass den Thieren Electri cität innewohnt, welche mit Bartoloni und anderen wir mit dem Gattungsnamen »Thierische« zu benennen uns erlaubten. Dieselbe ist, wenn auch nicht gerade in allen, so doch in den meisten Bestandteilen [395] der Thiere enthalten, aber in den Muskeln und Nerven macht sie sich am ansehnlichsten bemerkbar. Ein ihr eigentümliches, früher nicht bekanntes Characteristicum scheint es zu sein, dass sie ein heftiges Be streben hat, von den Muskeln zu den Nerven oder lieber von letzteren zu ersteren zu wandern und sich dorthin durch den Bogen oder die Menschenkette oder irgend einen anderen Körper zu schleichen und von den Nerven zu den Muskeln auf einem möglichst kurzen und bequemen Wege zu gelangen, und dass sie sehr schnell durch dieselben von jenen zu die sen eilt. Daraus scheint aber vor allem zweierlei hervorzugehen, dass es nämlich in diesen Theilen eine doppelte Electri cität giebt, die eine positiv, wie man annehmen muss, die andere negativ und dass die eine von der anderen von Natur gänzlich verschieden ist, zweitens, dass beim Gleich gewicht keine Bewegung, kein Ausströmen von Electricität, keine Erscheinung einer Muskelcontraction vorhanden ist. In welchen von den erwähnten Theilen die eine Electri cität, in welchem die andere sitzt, ob die eine in den Mus keln, die andere in den Nerven oder beide in ein und dem selben, dem Muskel, und von welcher Seite aus sie fliesst, ist natürlich schwer festzustellen. Wenn man jedoch bei dieser Dunkelheit des Thatbestandes eine Ansicht haben darf, so möchte ich dazu hinneigen, den Sitz beider Eleetricitäten in die Muskeln zu verlegen. Wenn es auch zur Hervorrufung der Muskelcontractionen meist nöthig ist, das eine Ende des Bogens ausserhalb der Muskeln an die Nerven anzulegen, das andere an die Muskeln,