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M 14S 188S Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- iertionSpreiS: die kleinsp. Zeile lO Pf. Abonnement viertelj. l M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »6. Ia-rgan«. Sonnabend, den 30. November Amts- und Anzeigeblatt für den LeMK des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Die unterzeichnete Königliche AmtShauptinannschaft hat nach Vernehmung mit dem Direktorium des lanvwirthschaftlichen Kreisvereines im Erzgebirge mit mehreren geeigneten Kartoffelsorten im laufenden Jahre auf den in einer Höhen lage von eiwa 700 in befindlichen Grundstücken der Bezirksarmenanstalt Grün hain Saalverinche mache» lassen; dabei hat sich ergeben, daß von je 24 Pfund der nachgenanntcn Kartoffelsorten, als: 1) Reichskanzler 234 Pfd. (keine faulen) — 9,?I Procent der Aussaat, 2) luipvrutor 295 Pfd. (incl. 5 Pfd. faulen) — 12,2» „ „ 3> IHus-iiui» 614 Pfd. (keine faulen) —25,.-.» „ „ „ 4, < 272 Pfd. (incl. 6 Pfd. faulen) — I1,s» „ 5) Sächs. Zwiebeln 270 Pfd. (incl. 54 Pfd. faulen) — l I,-- Frucht gewonnen worden ist. Die Königliche Amtshauptmannschaft glaubt nicht anstehen zu sollen, diese Erträgnisse zur öfsentlicheu Kenntniß zu bringen. Schwarzenberg, den 19. November 1889. Königliche Amtshauptmannschost. Frhr. v. Wirsing. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hanptmarktortes Zwickau im Monat Oktober c. fest gesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg im Monat 'November 1889 an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marsch- fourage beträgt: rr M. 93 Pf. für 5V Ko. Hafer, 4 „ 46 „ „ 50 ,, Heu und 3 ,, 68 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 26. November 1889. Königliche Amtshliuptmmmschast. Frhr. v. Wirsing. Lr. In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 209, Firma: 8«l«l«l in Schönheide, ein versiegeltes Packet, Serie XIII, angeblich enthaltend: 49 Skizzen zu Roben und Kleiderbesatzen, Fabriknummern: 198, 199, 200, 203, 204, 205, 206, 207, 215, 216, 217, 222, 235, 236,238, 239, 240, 241, 243, 244, 245, 246 247 248, 249, 251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258, 259, 260, 265, 266 ' 267' 267u, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 26. November 1889, Vormittags ^9 Uhr' Nr. 2l0, Firma: »i-«»- 8<?l«iki in Schönheide, ein versiegeltes Packet, Serie XI V, angeblich enthaltend: 5 Stück auf der Tam- bourir- und Slickmaschine erzeugte Muster, sowie 44 Stück Skizzen zu Roben und Kleiderbesätzen, Fabriknummern: 280, 281, 282, 283, 284, 288, 289 290 X 162, X 163, X 164, X 167, X 168, X 172, X 173, X 174, X 175 X 176 X 177, X 178, X 180, X 181, X 182, X 183, X 184, X 185, X 186 X 187' X 188, X 189, X 190, X 192, X 193, X 194, X 195, X 196, X 197 8 33 I! 34, 8 35, 8 36, 8 37, 8 40, 8 44, 18093, 17945, 17950, 17933, 09252' Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 26. November 1889, Vor mittags '/z9 Uhr. Eibenstock, am 27. November 1889. Königliches Amtsgericht. P-schke. " T Infolge Anzeige vom 23. dieses Monats ist heute auf Folium 175 des hie sigen Handelsregisters für die Stadt verlautbart worden, daß die Firma Xrllmi in Eibenstock erloschen ist. Eibenstock, ain 27. November 1889. Königliches Amtsgericht. Pefchke. T. Bekanntmachung. Diejenigen, welche an die unterzeichnete Kasscnverwaltung mit Schulgeld, Gemeindeanlagen und Einkommensteuer im Rückstände sind, werden hiermit (laut Regulativ) anfgefordcrt, bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung ihre Rückstände sofort und längstens bis 2. Dezember 1889 anher abzuführcn. Schönhe iderha mmer, den 27. November 1889. Gemeindcvorstnnd voller. Hagesgeschichte. — Deutschland. Nachdem Kaiser Wil helm II. die preußischen Städte Breslau und Han nover besucht hat, kommt binnen Kurzem, wie bekannt, Frankfurt a. M. an die Reihe. Es ist die Ab sicht des Monarchen, in einer nicht allzulange» Frist allen größeren Städten Preußens, namentlich den Provinzialhauptstädten, einen Besuch abzustatten, um auf diese Weise Land und Leute seiner angestammten Monarchie kennen zu lernen. Namentlich hat der Kaiser auch den Städten Köln und Düsseldorf seinen Besuch zugedacht — lieber Deutschlands schwimmende Aus stellung ist bereits Manches in die Öffentlichkeit gedrungen. Es liegt bekanntlich in der Absicht der Unternehmer, mit einem Riesenschiff, das allerhand deutsche Erzeugnisse enthält, die bedeutendsten Häfen der Welt zu besuchen. Die Länge des Schiffes auf dem Promenadendeck soll ca. 570, die Breite 70 und die Höhe ca. 45 Fuß betragen. Der Ausstellungs raum beträgt 80,000 EI Fuß, während das Deck für Vergnügungen 60,000 EI Fuß Grundfläche hat. Der Kohlenverbrauch beläuft sich auf 70 Tonnen pro Tag und wird ein Vorrath für 30 Tage, also 2100 Tonnen Kohlen — 210 Eisenbahn-Doppelwaggonladungen, mitgeführt. Nennenswerth ist auch der Vergleich in Bezug auf Einnahmen für Platzmiethe zwischen der Pariser Weltausstellung und „Deutschlands schwim mende Ausstellung". Die Pariser Weltausstellung wies an Platzmiethen 2,000,000 Francs auf, während „Deutschlands schwimmende Ausstellung"—2,000,000 Mark an Platzmiethen einnehmen wird. — Der von Freunden der Unternehmung gezeichnete Organisa tionsfond hat bereits den Betrag von 100,000 Mk. überschritten. — Mehrere cu isländische Exportfirmen haben durch da« „Börsen-Patent-Bureau" in Berlin, welche- Konskriptionen und Vertretungen zur Aus stellung vermittelt, bei der Direktion der Ausstellung um Betheiligungserlaubniß nachgefragt, was jedoch die Leiter der Unternehmung mit dem Bemerken ab lehnten; daß ausschließlich nur deutsche Bewerber berücksichtigt werden können, da es sich um ein rein deutsches Werk handelt und nach den bisherigen Er fahrungen außer Zweifel ist, daß sämmtliche Aus stellungsräume sehr bald besetzt sein werden. — Bochum, 28. November. Auf der Zeche „Konstantin der Große" fand eine Explosion durch schlagende Wetter statt; 14 Bergleute sind todt und 4 verwundet. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 29. Novbr. Seit zwei Tagen hat Mutter Erde ihr Winterkleid angelegt. Wenn auch die Schneedecke noch sehr spärlich ist und den Schlittenverkehr nur erst für die Kinderwelt zuläßt, so hat es doch den Anschein, als ob der volle Ein tritt des Winters nicht mehr lauge auf sich warten lassen wird. — Dresden. Eine Reihe von Jahren hindurch galt es als eine nicht zu bezweifelnde Thatsache, daß die Zahl der Gewitter und Blitzschläge in dem mitt leren Deutschland in fortwährender Zunahme begriffen sei, und bereits begegnete man in wissenschaftlichen Zeitschriften mancherlei Versuchen, die Zunahme be greiflich zu machen. Die Einen fanden den Grund für die auffallende Erscheinung in der fortschreitenden Entwaldung, Andere in der Vermehrung der Gebäude, Andere in der ausgedehnten Anwendung des Eisens bei der Herstellung von Bahnen und sonstigen ober irdischen Bauten, Andere in kosmischen Ursachen. Nun bietet die in Sachsen eingeführte staatliche Brandversichcrung eine günstige Gelegenheit, die ge naue Zahl derjenigen Blitzschläge kennen zu lernen, durch welche Gebäude betroffen und irgendwie be schädigt worden sind, da sämmtliche Gebäude bei der LandeSbrandkasse versichert sein müssen. Aus dem soeben dem Landtage vorgelegten Rechenschaftsberichte der Brandversichernngskammcr über die Jahre 1887 und 1888 ergiebt sich aber die bemerkenSwerthe That sache, daß die Zahl der von der LandeSbrandkasse zu vergütenden Schadenfälle in diesen Jahren eine um die Hälfte geringere gewesen ist, als in dem gleichen Zeiträume vorher. Während nämlich in diesem zu sammen 896 zu vergütende Blitzschläge zu verzeichnen waren, sind deren in den beiden letzten Jahren nur 367 angezeigt worden. Die Zahl der sogen, kalten Schläge bewegte sich in den zehn Jahren 1879 bis mit 1888 in folgenden Ziffern: 102, 128, 179, 82, 101,219, 256,367, 142, 112. Daraus ergiebt sich, daß die Vermehrung der Blitzschläge eine vorüber gehende Erscheinung gewesen und mithin sich nicht auf stetig fortwirkende Ursachen zurückführen läßt. — Meißen. Bei Jessen fand man in einem umgepflllgtcn Acker ein Geldstück aus dem Jahre 1415. Ans der Vorderseite ist Johann Huß mit Stricke» auf dem Scheiterhaufen befestigt und auf der anderen Seite der Kopf des Märtyrers abgebildet. — Burkhard sdorf. Da der letzte Zug nach unserer Gegend bereits Mends 7 Uhr in Chemnitz abgeht, ist eS den Bewohnern der hiesigen Gemeinde, wie vieler anderer Orte im Zwönitzthale nur unter großen Opfern möglich, in Chemnitz ein Mal z. B. einer Theatervorstellung oder einer Musikaufführung beizuwohnen. Deshalb hatte der Bnrkhardsdorfer Gewerbeverein vor einiger Zeit Schritte getban, um die Einlegung eines Nachtzuges in der Richtung nach Aue zu erreichen. Leider waren dieselben ver geblich. Um nun doch vielleicht einen Erfolg zu er zielen, will jetzt der Ortsverein hier erneut in dieser Angelegenheit vorstellig werden. — Oberwiesenthal. Im nächsten Jahre soll auch auf dem Keilberge ein Unterkunftsgebäude geschaffen werden. Ob ein Anbau an den weithin sichtbaren Kaiser Franz Josef-AuSsichtsthurm oder ein besonderes Gebäude geplant ist, ist zur Zeit noch nicht bekannt, indeß haben die nöthigen Bruchstein arbeiten ihren Anfang genommen. Die nahen Brüche ergeben ein ausgezeichnetes Baumaterial. — Flöha. Bei dem am 26. November gegen 2 Uhr Nachmittags von Wilischthal nach Ehrenfrie dersdorf abgegangenen Gllterzuge ist ein mit Ma- schincnthcilen beladener, normalspurigcr, offener Güter wagen in Folge Zapfenbruches eines Rollbockes kurz hinter Wilischthal den Bahndamm hinunter in die Wilisch gestürzt. Der Unfall hatte weder für das