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Amts- Md Anzeigeblatt für den Erscheint Abonnement «LS-- Sestck des Amtsgerichts Libenttsck WZL- sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeile 10 Pf und dessen Umgebung. P°stanstalten Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. Sk. Ia-rga«,. - ——— M LSI. Sonnabend, den 21. Dezember 188S. Bekanntmachung. Hiermit wird wiederholt zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß jeder Grund stücksbesitzer in hiesiger Stadt verpflichtet ist 1) den Fußweg entlang seines Grundstückes bei eintretendem Schneefall vom Schnee und Eis zu reinigen und stets in wegsamem Zustande zu erhallen, 2) bei stattfindender Glätte zur Sicherung des Verkehrs den Fußweg mit Sand, Asche oder einem anderen, die Glätte abstumpfenden Ma terial so oft und so dicht zu bestreuen, als die Witterung dies als nöthig erscheinen läßt, 3) jedes Auswerfen von Schnee und Eis aus den Gehöften der Grund stücke auf die Fahrstraße und öffentlichen Plätze zu unterlassen; es sind vielmehr alle aus den Gehöften zu beseitigenden Schnee- unv Eismasscn in den Dorfbach zu werfen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 sub 10 des Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen geahndet werden. Bei gleicher Strafe und zugleich unter Androhung der Wegnahme der Schlitten und Schlittschuhe wird hiermit wiederholt das Nuscheln und Schlitt- schuhfahrcn innerhalb der Straßen unv Wege hiesiger Stadt strengstens verboten. Eibenstock, am 18. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bekanntmachung. Bei der am 26. vorigen Monats slattgesundenen Ergänzungswahl zum Stadtverordneten-Collegium sind folgende Herren wieder- beziehendlich neuge wählt worden: Kaufmann Richard Hertel, Brauereibesitzer Moritz Hel big, Buchdruckereibesitzer Emil Hannebohn, Gärtner Bernhard Fritzsche, Lehrer Emil Herklotz, Kaufmann Friedrich Brandt jun., Bretmühlenbesitzer Richard Möckel, Kaufmann Gustav Emil Tittel und Rendant Gustav Jugelt. Die genannten Herren haben mit Ausnahme des Herrn Rendant Gustav Äugelt die Wahl angenommen und es hat das Stadtverordneten - Collegium in seiner Sitzung am 29. November 1889 die Ablehnung des Herrn Jugelt als gerechtfertigt erachtet. In Folge dessen ist Herr Kaufmann Eduard Friedrich, welcher als unansässiger Bürger die nächstmeisten Stimmen erhielt, und auch die Wahl angenommen hat, als gewählt zu betrachten. Da innerhalb der nach 8 62 der revidirten Städteordnung gesetzten Frist Einwendungen gegen das Wahlverfahren nicht erhoben worden sind, so sind obige Wahlen als rechtsgiltig vollzogen zu betrachten und wird dies hiermit bekannt gemacht. Eibenstock, den 18. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Bekanntmachung. Die Landrenten auf den 4. Termin 1889 sind bis spätestens zum 31. dieses Monats bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung in der Stadtsteuereinnahme zu entrichten. Eibenstock, am 20. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Expeditione» des unterzeichneten StadtratheS werden am heiligen Abend, Dienstag, den 24. dieses Monats bereits Nachmittags 4 Nhr ge schlossen. Eibenstock, den 20. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Holz-Versteigerung ans Jahanngcorgcnstädtcr Staats-Forstrevier. Im »ät«l «I« in Johanngeorgenstadt kommen Montag, den 30. Deeember 1889, von Vormittags '/-Ist Uhr an die auf den Schlägen der Abtheilungcn 7, 9, 10 (Wegcaufhieb) und 50 sFasten- berg) aufbereitcten Xut^- und als: 897 Stück weiche Klötzer von 13—15 Centimeter Oberstärke, 4,«> Meter lang, 2494 „ „ „ „16-22 „ „ t 3 und 4,o Meter 2173 „ „ „ „ 23—74 „ „ s lang, worunter verschiedene ausgesuchte kleine Posten »«ttvksrliolL, 1102 Stück weiche Stangenklötzer von 7—12 Ctm. Oberstärke, 4,o Meter lang, 199 „ „ Derbstangen „ 10—15 „ Unterstärke, 10—12 Mir. l., 50 „ „ Reisstangen „ 7 „ „ 7,o Meter lang, 106 Raummeter weiche Brennscheite, 59 „ „ Brennknüppel, 20 „ „ Aeste, 500 „ weiches Brennreisig und 6 „ weiche Stöcke einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kastenmäßigen Münzsorten, und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kreditüberschreitungen find unzulässig. Holzkaufgelver können von Vormittags 9 Uhr an berichtigt werde». Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstrcvicrnemaltung Johanngeorgenstadt und Königliches Forstrentamt Eibenstock, Glier. am 19. Deeember 1889. Wolsframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. ES bestätigt sich, daß der Staatssekretär im Reichsjustizamt, v. Oehlschläger, wegen des Sozialistengesetzes in FriedrichSruh gewesen ist. Gleichzeitig erhält sich mit großer Be stimmtheit die Behauptung, daß die Regierung ent schlossen sei, vorläufig unentwegt an der AuSwei- sungsbefugniß festzuhalten. Sie wird diesem Entschluß während der weiteren Plenarberathung einen sehr entschiedenen Ausdruck geben. Damit ist natürlich noch keineswegs gesagt, daß dies der Re gierung letztes Wort sein wird. Immer zuversicht licher tritt vielmehr die Meinung auf, daß sich die Regierung zuletzt mit einer befristeten AuSweisungs- befugniß begnügen und daß die Mehrheit des Reichs tags für einen solchen Ausweg stimmen würde. — Am 21. d. begeht der Großherzog von Sachsen-Weimar sein fünfzigjähriges Militär- Jubiläum. Wie verlautet, wird der Kaiser sich an diesem Tage nach Weimar begeben, um seinen nahen Verwandten zu beglückwünschen. — Zum Eisenbahnunglück bei Röhrmoos. Am 16. Dezember hat der letzte der bei Röhrmoos Verunglückten, der Weingroßhändler Claudius Bach mann auS Kitzingen, das städtische Krankenhaus in München verlassen. Herr Bachmann trägt als blei bende Erinnerung an die Katastrophe ein verkürztes Bein davon. — Schweiz. Nationalrath und Ständerath haben einstimmig 17'^ Millionen Frank für die Be schaffung kleinkalibriger Gewehre und 3,038,000 Frank für die Befestigungen der Gotthardsbahn be willigt. — Brasilien. Schon vor einigen Tagen wurde darauf hingewiesen, daß sich unter den jetzigen Macht habern augenscheinlich schon Hader und Unfriede breit zu machen beginne, denn neben dem General de Fonseca, der die Revolution inscenirt und den Sturz des Kaiserthums herbeigeführt hat, treten nicht weniger als drei weitere Kandidaten für die Präsi- dentenwürde auf. Auch das Land ist mit dem Ver lauf der Bewegung offenbar unzufrieden. Telegramme, die aus Rio de Janeiro über Lissabon eingehen, sprechen es unverhüllt aus, daß die Unzufriedenheit mit der Regierung täglich wachse. Die Provinz Rio Grande äußere den Wunsch, lieber Uruguay einver leibt zu werden, als der brasilianischen Republik an zugehören. Es scheint demnach, als ob man noch auf ernste Konflikte innerhalb der Republik selbst werde rechnen müssen. Die provisorische Regierung von Brasilien hat ein Gesetz betr. die „große Naturalisation" veröffentlicht. Danach sind alle Fremden, außer wenn sie es ablehnen, vom Tage der Proklamirung der Republik brasilianische Bürger. Alle Fremden sollen nach zweijährigem Aufenthalte im Lande als brasili anische Bürger angesehen werden und alle bürger lichen und politischen Rechte genießen, außer wenn sie es ablehncn. — Afrika. Emin Pascha befindet sich, wie das „Reuter'sche Bureau" aus Sansibar meldet, erfreulicher Weise jetzt außer Gefahr, doch hat derselbe »och immer geringen Ausfluß aus dem Ohre. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Zu Weihnachten gelten im Lokalverkehr der Sächsischen Staatsbahnen die am 24. und 25. Dezember gelösten Rückfahrkarten zur Rückfahrt bis mit 28. Dezember. — Dresden. Nicht lange haben die Schweine fleischpreise ihren hohen Standpunkt behaupten können, denn schon seit einigen Tagen ist der Centner lebendes Gewicht auf 43 Mk. heruntergegangen. DaS rasche Fallen der Fleischpreise bei dieser Thiergattung steht jedenfalls mit der ziemlich starken Einfuhr russi scher Schweine nach Dresden in Zusammenhang und erwartet man in betheiligken Kreisen innerhalb 8