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sprechen. Ä. et nz ergebenst Hamburg. ofa. nachmitags d Weine mvr. übel, ttoma««« c, Bette« l) Mk. an, Bertttos rt« Sofa- ipfiehlt schäft iuselisk, owie auch >hl billigst, c Obige. art 10000 M. swärts zu unter k'. telle d. Bl. osis den. tk des be- »fbräu. Ragout- in lüll«r. Verein br., nach- ahlung. nachm. Yr «en. ein. i abends ilung ltitglieder tesock. NM. >«g. alle zu 808L. Amts- M A>izeikel>ll>tt für den GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung II » Abonnement oiertelj. I M. 20 Ps. einschlietzl. des »Jllustr. Untcrhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unsern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tklkgr.-Ädrrsse: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Ps. Fernsprechrr Nr. LIV. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. " S1. Jahrgang. Dienstag, den 27. September Brandversicherungsbeiträge betr. Die vrandversicherungsbeiträge auf den II. Termin 1904 — 1. Oktober — sind nach einem Pfennig für die Einheit bei der Gebäude- und nach ein und einem halben Pfennig für die Einheit bei der freiwillige« Versicherungs-Abteilung nebst den fälligen Stückbeiträgen und Explosionsversicherungsbciträgen bis spätestens zum 8. Oktober 1904 bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung an die hiesige Stadtsteuer - Einnahme zu entrichten. Eibenstock, am 19. September 1904. Der Stadlrat. Hess«. Schröter. Die Kandeksverlräge. Der Reichskanzler Graf v. Bülow hat dieser Tage in Hom burg den rumänischen Ministerpräsidenten Sturdza empfangen und mit ihm über die Schwierigkeiten verhandelt, die wegen Ab schlusses eines deutsch-rumänischen Handelsvertrages entstanden waren. Die in Bukarest geführten Verhandlungen drohten auf einen toten Punkt anzugelangen. Wahrscheinlich ist e« dem Grafen v. Bülow, ebenso wie früher in Norderney mit dem russischen Minister v. Witte, gelungen, mit dem rumänischen Minister präsidenten einig zu werden. E« wäre dann der formelle Ab schluß, die Unterzeichnung de« Vertragsentwurf« in Bukarest, in Bälde zu erwarten, und e» würde sich somit Rumänien den drei Ländern Italien, Rußland und Belgien anschließen, mit denen Deutschland bereit» neue Handelsverträge vereinbart hat. Mit der Schweiz stocken die Verhandlungen noch immer, mit Oester reich-Ungarn sollen sie erst demnächst nach Abschluß eine» Vertrag« des Donaureichs mit Italien in Gang gesetzt werden. Steht also auch eine Vereinbarung mit zwei Nachbarstaaten, mit denen da« deutsche Reich bisher Tarifverträge besaß, noch aus, so ist doch von den deutschen Unterhändlern in Rom, Berlin, Petersburg, Norderney, Brüssel sehr tüchtig gearbeitet worden und bietet das Erreichte eine hinreichend sichere Basis, von der aus wir der weitern zollpolitischen Regelung unser- Waren verkehr« mit dem Auslande mit größerer Ruhe entgegensetzen können. Für die noch ausstehenden Verhandlungen befindet sich da« Reich in der günstigen Lage, bereits mit einer Reihe von Ländern abgeschlossen zu haben und nicht mehr einen allgemeinen Zollkamps befürchten zu müssen, trotz der Erhöhung seiner agrarischen Schutzzölle, die das größte Hindernis für neue Handelsver träge boten. E» fragt sich, wie sich die Gegner dieser Schutzzölle bei den Beratungen de« Reichstage» über die neuen Handelsverträge verhalten werden. Die Sozialdemokratie scheint nach den Er fahrungen bei den großen Zolldcbatten etwas gewitzigt zu sein. Bebel erklärte auf dem Bremer Parteitage, über die künftige Taktik der Fraktion lasse sich nicht« Vorhersagen, eine Obstruktions politik sei jedenfalls unmöglich, da über Handelsverträge nur im ganzen, nicht über die einzelnen Positionen abgestimmt werde. Am kühnsten tritt die kleinste Fraktion auf, Ablehnen heißt c» in Reden und Schriften der freisinnigen Vereinigung, nachdem nun bi« zum letzten Augenblick die Bemühungen um einen deutsch russischen Handelsvertrag, der russisches Getreide den deutschen Minimalzöllcn unterwerfe, für ganz aussichtslos erklärt hatte. Nun werden doch solche Handelsverträge kommen und von der Mehrheit, wie wir glauben, angenommen werden, auch wenn sie nicht alle agrarischen Wünsche erfüllen, sondern die vom Grafen von Bülow verfolgte Politik der Mittlern Linie vollenden. Tagesgeschichte. — Deutschland. Al« Wohnsitz des Kronprinzen nach seiner Vermählung ist nunmehr da« Stadtschloß in Pots dam bestimmt. Das junge Paar wird dieselben Räume bewohnen, die der Kaiser mit seiner jungen Gattin einst als Prinz Wilhelm bewohnt hat. — Dar 85 Tonnen fassende, auf der Schichauwerft erbaute Torpedoboot 9 ist bei der Einfahrt in die Reichswerst in Kiel gesunken. E» ist niemand verunglückt. Die HebungSvcrsuche haben bereit« begonnen. — Bei den Aushebungen für die Flotte für da« Jahr 1905 soll der Bestand de» Militärpersonal« aus 40 000 Mann gebracht werden, da» ist seit 1895 das Doppelte. — In Bremen brachte Bebel wiederum die Behauptung vor, einzig und allein Bismarck hätte den französisch-deut schen Krieg provoziert. Wenn dem sozialdemokratischen Führer die von deutscher Seite geführten Beweise nicht genügen, daß der Krieg von langer Hand durch Frankreich vorbereitet war, io sollte ihn doch endlich da« Eingeständnis der Franzosen selbst dazu bewegen, der Wahrheit die Ehre zu geben. Die bi» jetzt vorliegenden 10 Bände de» französischen GeneralstabSwerkcS legen unwiderleglich klar dar, daß die Schuld an dem Kriege lediglich an Frankreich lag. Der deutsche Bearbeiter diese» Werke«, der württcmbergifche Oberstleutnant von Schmid, weist mit Nachdruck darauf hin (Da« französische Generalstabswerk über den Krieg 1870/71 — Verlag von Fr. Luckhardt, Berlin und Leipzig), daß jetzt nach 33 Jahren der französische Generalstab selbst zugesteht, daß man in Frankreich schon im Jahre 1867 den Krieg mit Deutschland al» unvermeidlich ansah, daß man vom Jahre 1868 an FeldzugSpläne zum Einmarsch in Deutschland entwarf, und daß Napoleon im Herbst 1869 die Unterhandlungen mit Oester reich über einen Krieg gegen Deutschland begann. Die Mitteilung de« französischen GeneralstabSwcrkeS, daß wenige Wochen vor dem Ausbruche de« Kriege» der französische General Lebrun im Auf trage de» Kaiser» Napoleon einen vollständigen KriegSplan mit dem Erzherzog Albrecht in Wien entwarf, ist eine Rechtfertigung Bismarck», wie sic glänzender nicht gedacht werden kann. Und der Kriegsminister Frankreichs, Marschall Niel, erklärte bereit» im Sommer 1869 kurz vor seinem Tode, daß man den Krieg nicht vor dem Jahre 1870, aber auch nicht nach dem Jahre 1871 beginnen dürfe. — Und angesichts dieser, von französischer Seite selbst gemachten Eingeständnisse wagt Bebel noch immer vor seinen Genossen die Geschichtsfälschung zu wiederholen: Bismarck habe den Krieg provoziert! — Im nächsten Monate sind schon acht Monate vergangen, seitdem der Herero-Aufstand ausbrach. Der Feind steht nicht mehr al» kompakte Masse da, dessen Angriffen die Ortschaften und Truppen-Abtcilungen ausgesetzt wären. Vielmehr sind die Trupp» der Herero flüchtig von einer Wasserstelle zur anderen, aber ein Ende deS Kampfe« läßt sich noch nicht vorauSiehen. Da» Kampffeld ist ein überaus große«, e« nähert sich der Hälfte de« Deutschen Reiches. Dadurch bekommt man einen Begriff davon, wie klein eine Schutztruppe von 700o Mann, die etwa im Felde stehen, zum Fassen de« Feinde» ist, der alle Schliche kennt, der an die stärksten Entbehrungen gewöhnt ist und jetzt um sein Leben kämpft. — Amerika. New-Jork, 24. September. Bei New market (Tcnnesce) stieß heute ein von Knoxville nach Salisbury in Nordkarolina abgegangener Person cnzug mit einem anderen Personenzug zusammen. Durch die Gewalt de« Zusammen stoßes wurden die Wagen beider Züge, von denen der erstere stark besetzt war, zertrümmert. Man spricht von 50 Toten und 75 Verwundeten. — Asien. Gegen den englisch-tibetanischen Ver trag, wie er in Lhassa vereinbart und unterzeichnet wurde, dürsten nicht nur in Petersburg, sondern auch in Peking ernste Bedenken erhoben werden. Ob die britische Regierung sich jedoch von den einmal erreichten Zugeständnissen auch nur da» Geringste abhandeln lassen wird, erscheint sehr fraglich. — Vom russisch-japanischen Krieg. Der Marschall Ohama hat die allgemeine Offensive in breiter Front wieder ausgenommen und treibt die Kosaken Rennenkampf», Sam sonows und Mitscheuko», obgleich diese durch Detachements von Infanterie und Artillerie verstärkt sind, vor sich her aus Mukden zurück. Südlich de» Hanho sind nur noch schwächere Kräfte der Russen. Die japanische Kavallerie greift bereit« um beide russische Flügel herum und streift mit Patrouillen bis in die Gegend von Ticlin. — In Port Arthur sollen Cholerasälle vorgekommen sein. London, 23. September. Nach einer Meldung au» Petersburg wird dort bestätigt, daß bei dem letzten Angriff der Japaner auf Port Arthur die Fort» , Kuropat - kin * und »Erlungschan* und die mit den Buchstaben ,L*, .0" und ,1" bezeichneten Batterien von den Japanern erobert wurden. General Stössel befahl jedoch einen Gegen angriff, der um 9 Uhr morgens begann und mit der Wieder eroberung von „Erlungschan* endete. Die japanische Flotte nahm an dem Angriff teil, wurde aber durch da« Feuer vom Golden- Hill zurückgeschlagcn. Der Kampf dauerte bei Abgang der Meldung fort. Stössel meldet nach Petersburg, daß bei dem Angriff am 15. September 45 russische Geschütze zerstört, sowie 400 Mann getötet und 800 verwundet wurden, von denen 5 v. H. Offiziere waren. Tschisu, 24. September. (Meldung de« Rcuterschen Bureau«.) Au« Dalnij eingetroffenc Japaner berichten: Ein neuer Angriff auf Port Arthur begann am 19. d. Mt«. und wurde am folgenden Tage forlgesctzt. Gerüchten zufolge, die bisher nicht bestätigt wurden, sollen die Japaner einige Erfolge gehabt haben. Die Beschießung der Stadt am 19. wurde um 3 Uhr morgen« begonnen und dauerte eine Stunde. Bei Tages anbruch steigerte sich da» Bombardement zu einer Heftigkeit, wie sic nie zuvor erreicht wurde. Einige schwere Geschütze, die neuer dings cingetroffcn waren, eröffneten ihr Feuer von einem Punkte aus, von wo bisher nicht geschossen wurde. In Dalnij klirrten sämtliche Fensterscheiben. Die Beschießung wurde in der Nacht vom 20. September in heftiger Weile fortgesetzt. Pari«, 24. September. Der »Malin* berichtet au«Peters burg, die Japaner hätten gestern von drei Seiten einen Gesamt, ngrisf auf Port Arthur unternommen. Da» Geschwader Togo« und Kamimura« hätten ihn durch ein heftige« Bombardement unterstützt. In Petersburg herrsche lebhafte Be sorgnis wegen de» Ausgange» de» Angriffe«. Tokio, 23. September. Trotz der Fortschritte der letzten Woche vor Port Arthur glaubt man hier nicht an eine baldige Uebcrgabe de« Platze«. Man scheint betreff» der Ein nahme desselben überhaupt zu einer sehr resignierten Auffassung gelangt zu sein, seitdem man weiß, daß die baltische Flotte nicht vor Frühjahr nächsten Jahre« an der ostasiatischen Küste zu er warten ist. AuS sicheren Quellen will man wissen, daß der General Stössel anfang« November mit seiner ganzen Munition fertig sei. Man wird ihn daher sich ruhig, wie er die« auSge- fprochen, bi« auf die »letzte Granate und Patrone* schlagen lassen und dann erst stürmen, wenn nicht glückliche Einzelumstände einen früheren Sturm erlauben. Die permanenten Werke sind entgegen früherer Annahme durchaus sturmfrei, und müssen daher an mehreren Stellen gangbare Breschen erst geschossen werden. Auch befinden sich innerhalb der permanenten Werke zahlreiche, gute bombensichere Hohlräume, sodaß die Verteidiger nur bei ihren wiederholten AuSsällcn schwerere Verluste erlitten, aber nicht bei dem eigentlichen Verteidigungskampf. Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 23. Septbr. Da« »Dresdner Journal* schreibt: In Rücksicht auf den gegenwärtigen ErkältungSzustand Sr. Majestät de« König «, der zu Besorgnissen keine Veran lassung gibt, demselben aber besondere Schonung noch weiterhin auferlcgt und auch tagsüber Bettruhe erfordert, muß Se. Majestät zu seinem Bedauern aus den für nächste Woche in Aussicht ge nommenen Empfang Sr. König!. Hoheit de« Prinzen Ludwig von Bayern zurzeit verzichten. — Dresden, 24. September. Ueber da« Befinden Sr. Majestät re« König« verlautet heute folgende»: Je. Maje stät hat in der vergangenen Nacht mehrere Stunden ruhig ge schlafen. Der Katarrh ist nur auf die oberen Luftwege beschränkt und löst sich. Die Nahrungsaufnahme ist befriedigend. Fieber ist nicht vorhanden. — Dresden, 22. September. Nachstehende« Vorkomm nis, da« trotz allen Ernste» eine« heiteren Beigeschmack» nicht entbehrt, hat sich in diesen Tagen, wie da« »Großenhainer Tagebl." mitteilt, in dem Dörfchen St. unweit Großenhain tat sächlich abgespielt. Kommt da eine« schönen Tage« in einer Bauernwirtschaft ganz unerwartet Besuch an. Die liebe Schwiegermutter eine« auswärts wohnenden Bruder« der fraglichen Landwirtin hat sich auf den Weg gemacht, um einmal die näheren Anverwandten ihre« Tochtermannes, die sic noch nicht gesehen, kennen zu lernen. Nachdem sie sich vorgestellt und als Verwandte zu erkennen gegeben hat, wird sie freundlichst willkommen geheißen, denn Besuch — wenn er etwa« mit zugreift — ist beim Landwirt zur Zeit der Kartoffelernte doppelt gern gesehen, und sei e» auch nur zur Beaufsichtigung von Hau« und Hof und der Kinder. 'Nachdem man sich in der Woche der Besucherin nicht so recht hat widmen können, geht man nunmehr Sonntags mit ihr zur Kirche, am nachmittag in den nahen Wald spazieren und abend« in den Gasthof, wo gerade der Radfahrer verein eine Festlichkeit veranstaltet, kurz, es wird alles getan, um der Besucherin Len Aufenthalt aus dem stillen Dörfchen so angenehm wie irgend möglich zu machen." Trotzdem scheint sie nicht so recht zufrieden zu stellen zu sein, sie beteiligt sich bei keiner Arbeit, ja, nachdem sie sich einige Tage eingelcbt ha«, fängt sie auch hier und da zu tadeln an. Der Kaffee ist ihr zu dünn, die Suppe zu dick; Hering mit Kartoffeln al» Abendbrot wäre sie auch nicht gewöhnt. Wa« ihr eben nicht schmeckt, rührt sie gar nicht an, und die Hausfrau setzt ihr immer bessere Bissen vor, nur damit sie ja keinen schlechten Eindruck von den Verwandten ihre« Schwiegersöhne» mit fortnimmk. Trotzdem sie aber überall tadelt, scheint sie doch an eine Abreise noch nicht zu denken. Eine« Abend» spricht die Hausfrau zu ihr, sie solle doch mal nach Hause schreiben, wie e« ihr hier gefiele, sic wolle ebenfalls ein paar Zeilen mit an ihren Bruder schreiben. Mama verspricht auch, gleich am nächsten Morgen einmal zu schreiben. Der Morgen kommt, man sitzt schon beim Kaffee, aber der Besuch läßt sich noch nicht sehen. Al» man den Gast wecken will, macht man die erschreckende Entdeckung, daß er bei Nacht und Nebel verschwunden ist, und al» man nähere Untersuchung anstellt, findet man. Laß er nicht allein gegangen ist, sondern vieles hat mit gehen heißen. Der Gendarm wird geholt, Radfahrer fahren hier und dort hin, e« nutzt aber nicht«, sie ist verschwunden. Die Ermittelungen ergaben, daß man einer abgefeimten Schwindlerin, die schon lange Kerkerstrafen verbüßt hat, in die Hände gefallen war. An der »Schwiegermutter* war kein wahres Wort, sie hatte sich nur geschickt Auskünfte zu verschaffen gewußt. Al« Dank für ihre achttägige Gastfreundschaft beklagen die Leute nun nicht nur den Verlust von barem Geld, sondern auch vieler Kleidungsstücke, wie ein Jackett, ein vollständiger gute« Kleid, Wäsche u. v. a. m. Vorläufig ist »«an der Schwindlerin noch nicht habhaft geworden. — Dresden. Unter der Spitzmarke Brot au« Kehr mehl veröffentlicht der soeben erschienene amtliche Bericht de» Chemischen UntcrsuchungSamtc» der Stadt Dresden für da» Jahr 1903 folgende Mitteilungen: »Nachdem ein hiesiger Bäckermeister