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Amts- M Azmckktt für den Rb»n»«»e«t - « M . — E «rschitnt ^tö ^MtöDkllchlö ElÜtN^lllli blasen' in der Expedition, bei _ „ kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im und dessen Umgebung. lelrgr.-Adrrffe. Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. Litt. ' - —------ 52. Jahrgang. "" > - --- S1. Sonnabend, den 18. Februar LAOS. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gutsbesitzers Ott« Oakar »»«i»- slirtv! in Oberftützengrü« wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlutzverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver wertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 14. März 1905, vormittags 10 Mr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Eibenstock, den 1b. Februar 1905. Königliches Amtsgericht. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bürstenfabrikanten »«IndnrSt V«tani>«>7 in Oberftützengrü« wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver wertbaren Vermögensstücke dir Schlußtermin auf den 14. März 1905, vormittags 10 Mr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Eibenstock, den 15. Februar 1905. Königliches Amtsgericht. Die für das Jahr 1905 erbetenen Leseholzscheine sind bis Ende dss. Mts. im Polizeiamte bei Rückgabe der vorjährigen Scheine abzuholen. Stadtrat Eibenstock, am 15. Februar 1905. Hesse. L. Tonnab end, den 18. Februar 1905, mittags ,1 Uhr sollen im Restaurant „zur Keutrakhalle" hier mehrere daselbst eingestellte Partien Roh kaffee und 1000 Stück Zigarren meistbietend gegen sosortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 16. Februar 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat eine größere Anzahl von Kriegsauszeichnungen an Offiziere, Unteroffiziere, Mann schaften und Kriegsfreiwillige, die in Südwestafrika gekämpft haben, verliehen. — Prinz Friedrich Leopold von Preußen begab sich am Mittwoch nach Petersburg, von wo er nach dem mandschurischen Kriegsschauplatz reisen wird. — In der Budgetkommisston de« Reichstags führte aus Anfrage des Abg. I)r. Müller-Sagan der Staatssekretär von Tirpitz aus: Eine etwa im nächsten Herbste cinzubringende neue Flottenvorlagc werde voraussichtlich sich hinsichtlich der Schlachtschiffe innerhalb de« Rahmen« der Zahl der früher abgelehnten Auslandskreuzer hallen und außerdem sieben neue TorpcdobootSdivisionen anfordern. — Ein Gegenstück zu den Fällen von Soldatcnmißhandlung, die seit der Oeffentlichkeit de« Militärgericht-Verfahrens mehr als solcher bekannt werden, teilt der «Bonner Generalanzeiger" in dem Bericht über eine Verhandlung mit, die vor kurzem beim Kriegsgericht der lb. Division in Koblenz stattgefunden hat und Einblick eröffnet in die Verhetzung der Soldaten gegen ihre Vorgesetzten. Der Bericht lautet: Der Rekrut Ruland der 10. Kompanie Infanterie-Regiment» Nr. 68 erregte schon bald nach seiner im Herbst 1904 erfolgten Ein stellung den Verdacht der Böswilligkeit. Beim Unterricht blieb er die einfachsten Antworten schuldig, beim Zielen richtete er das Gewehr mcterweit an der Scheibe vorbei und dergleichen. Ob gleich man zunächst durch Güte und Belehrung aus ihn ein- zuwirkcn suchte, war der gewünschte Erfolg nicht zu erreichen. Unlängst war er wieder beim Unlerriebt zu keiner Antwort zu bewegen, obwohl der unterrichtende Offizier die Frage in den verschiedensten Formen wiederholte. Auf der Stube äußerle er nachher zu Kameraden »wenn er nicht wolle, bekomme kein Vor gesetzter au» ihm eine Antwort heraus." Deshalb zur Rede gestellt, gab er zu, die Antworten absichtlich und au« bösem Willen verweigert zu haben. Al« Erklärung führt er an, es sei ihm vor dem Diensteintritt in seiner Fabrik zu Mühlheim a. Rh. von Mitarbeitern empfohlen worden, »al« Soldat alle» schlapp zu machen, gegen die Vorgesetzten recht frech zu sein und ihnen den Gehorsam zu verweigern. Da» reize diese, aber machen könnten sie ihm ja nich«: schlagen dürften sie ihn ja nicht." Der Angeklagte wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Solcher Ruland« gibt es, bemerkt dazu die »Parole", da« Organ de« Deutschen Kriegerbunde», nicht wenige im Heere, nur führen sie die Widerspenstigkeit mit mehr Vorsicht und Schlauheit durch. Gegen wirkliche Mißhandlungen von Soldaten durch Vorgesetzte kann nicht streng genug eingeschritten werden. Aber der viel geplagte, oft absichtlich gereizte und herausgeforderte Vorgesetzte hat begründeten Anspruch darauf, daß die öffentliche Meinung sich an Fälle, wie der vorstehend geschilderte ist, erinnert, wenn die Hetzereien gegen unser Heer laut werden. — Die Hoffnung, daß sich da« gesamte Volk der Herero, soweit es sich noch auf dem Boden Deutich-Südwestasrika« be findet, ergeben würde, nachdem einzelne Trupp» desselben bei den Truppen Aufnahme gefunden und Unterkunft erhielten, hat sich nicht erfüllt. Wie geringfügig die Zahl derselben war, die sich an mehreren Orten gestellt haben, geht au« neueren Mit teilungen hervor. Am 10. Januar sind in Swakopmund mit der Eisenbahn 240 Herero, die sich ergeben hatten, cingetroffen: unter diesen waren 66 Männer, die übrigen waren Frauen und Kinder. In Owinaua-Naua stellten sich am II. Januar 133 Männer, 337 Frauen und Kinder, die 28 Gewehre ablieferten; außerdem ergab sich am 16. Januar Zacharias von Otjimbinque. Weitere Trupp» wurden angekündigt, doch ist von ihrem Eintreffen noch nicht» belichtet. So wären von den Herero, deren Kriegsmacht noch im Juni auf 6000 Mann berechnet wurde, im ganzen etwa 200 Männer In unsere Gefangenschaft gekommen. Nach Zacharias Aussage haben die Herero nicht» mehr, sind zersprengt und mut los; doch müssen sie so sehr von Angst und Furcht beherrscht werden, daß sie den Deutschen immer noch ausweichen. Um dse Herero, die sich im Komashochlande in großer Zahl befinden sollten, zur Ergebung zu veranlassen, war der Hererojoldat Tomm dahin entsandt worden; er fand aber nur bei Groß-Barmen eine Werft von 30 Männern und einer Anzahl Angehörigen, au» Angst blieben sie aber dort. Nur mehrere Weiber folgten Tomm. — Berlin, 1b. Februar. Nach Meldung de» General» von Trotha marschierte Major von Mühlenfel« mit den vereinigten Abteilungen von Estorfs und von der Hehde am 31. Januar von Epukiro ab und erreichte am 2. Februar nach mittag« den Wasserplatz Traugotts und Wilhelm Maharero», 40 Kilometer südöstlich Kalkfontein. Es gelang den Herero», zu entfliehen. Nur Zacharias Zeraua von Otjosasu ergab sich mit 17 Gewehren und 60 Stück Vieh. Eine am 3. Februar 5> Uhr morgen» ausgesandte BerfolgungSabtcilung stieß nur noch auf Nachzügler. Am 4. Februar b Uhr morgen» hörte sie Gewehr feuer, ritt darauf los und gewann Verbindung mit der Abteilung des Leutnants Ehmael. Dieser hatte gerade mit der Besatzung von Oa» und einem Zug der 3. Kompanie de» Regiment» 2 mehrere Hererowerften 20 Kilometer nördlich Dabi» überfallen, darunter auch die vor Mühlenfels geflohenen Leute. Vom Feind fielen etwa 62 Mann, 27 Stück Vieh und mehrere Pferde wurden erbeutet. Der Feind floh nach Osten. Ob Traugott und Wil Helm Maharero bereit« die Grenze überschritten haben, soll fest gestellt werden. Major von der Hehde marschierte am 9. Februar von der Wasserstelle 40 Kilometer südöstlich Kalkfontein nach Okaljcru-Owingi Kanganjera ab, um gemeinschaftlich mit Haupt mann von Hornhardt (Chef der 3. Kompanie de« Regiment« 2 in Gobabi«) auf Korikas vorzugchen, während Major von Estorfs gleichzeitig weiter nördlich die Grenzgegend säubern soll. Die Abteilung Wilhelm! besetzt die Wasserstellen vom Sturmfeld-Omu- ramba bi« Otjimbinde. — Hamburg, 15. Febr. Auf dem Postdampser »Eduard Woermann" erfolgte heute die Einschiffung einer neuen für Deutsch-Südwestasrika bestimmten Truppentrans porte« von 41 Offizieren, 800 Mann und 200 Pferden. Die Verabschiedung der Truppen durch den kommandierenden General von Bock und Polach erfolgte um 4 Uhr nachmittags. Die Ab fahrt de» Dampfer» soll um 10 Uhr abends staltfinden. — Koburg, 16. Februar. Die »Koburger Zeitung" meldet: Herzog Karl Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha hat sich gestern mit der Tochter de« Herzog« Friedrich Ferdinand von Schle«wig-Holstein-Sonderburg-Glück«- burg, Prinzessin Viktoria Adelheid, verlobt. — Italien. Florenz, 16. Februar. Justizrat Körner ist heute wieder nach Deutschland zurückgereist; er hat den Ad vokaten Muttaroli mit seiner Vertretung beauftragt. — Florenz, 16. Februar. Justizrat Körner richtete vor seiner Abreise nochmal« telegraphisch die Aufforderung an die Gräfin Montignoso, die Prinzessin Anna herau«- zugcben. Die Gräfin antwortete ablehnend. Der Anwalt der Gräfin, Advokat Municchi, sandte an Justizrat Körner ein Schreiben mit bestimmten Vorschlägen. Diese« Schreiben muß vor Körner« Abreise in seine Hände gelangt sein, e« ist jedoch noch keine Antwort eingelausen. — Rußland. Petersburg, 16. Februar. Der Empfang der Arbeiterdeputatton beim Zaren hat nicht die gewünschte Wirkung au«geübt, e« ist dadurch absolut keine Beruhigung eingetreten. Die Arbeiter wollen jetzt selbst Vertreter wählen, da sie unzufrieden darüber sind, daß die oom Zaren empfangenen Arbeiter durch die Fabrikdirektoren auSge- wählt wurden. Die Wahl soll in diesen Tagen statt finden. All gemein wird von den Arbeitern bedauert, daß die Arbeiter ver bände geschloffen find; in ihnen vereinigten sich ungefähr 10000 Arbeiter, sozusagen die Intelligenz diese« Stande«, die da» volle Vertrauen ihrer Kollegen besaßen. In diesem «rbeiterverband hätten sich die Wahlen wie die Formulierung der zu stellenden Anträge leichter und schneller zuwege bringen lassen, al» unter den heutigen Verhältnissen, wo die Arbeiter sich al« eine führer lose Herde betrachten. — Libau, 15. Februar. Da« dritte Geschwader wurde heute vor seinem Auslaufen vom Großfürsten Alexis und dem Verweser de« Marineministerium« besichtigt. Der Kreuzer »Wladimir Monomach" verließ zuerst gegen Mittag den Hasen, abend« war die Ausfahrt de« ganzen Geschwader» beendigt. Der Eisbrecher »Jermak" hielt den Weg durch da« Ei» offen. — Vom russisch-japanischen Krieg. Die Russen sind, nach Meldungen au« Tokio, im Begriff, den bereit« im Januar Unternommenen Versuch einer Umgehung de« linken japanischen Flügel« wieder aufzunehmen und haben deshalb zu nächst die Kavallerie-Operationen in großem Maß stabe auf dem westlichen Kriegsschauplätze wieder ausgenommen. Es wird gemeldet, daß am 14. Februar abend« neuntausend Reiter mit Geschützen etwa 30 Meilen westlich von Liaujang waren. Die umfassende Bewegung begann westlich von Tschitaitsu. Eine Kavallerieabteilung rückte nach Laohunschi vor; gleichzeitig näherten sich eine andere Abteilung Tacha, da« 13 Meilen süd westlich von Tschitaitsu und 27 Meilen westlich von Liaujang gelegen ist. Später rückte die gesamte Streitmacht mit Artillerie eine Meile unterhalb Tacha an den Fluß heran und suchte um 6 Uhr abend- diesen zu überschreiten. Die Errichtung von Verteidigungswerken bei Heikutai schreitet fort. Die Russen be schießen weiter da- Zentrum von Marschall Ohama» Stellung. Tokio, 16. Februar. (Reuter-Meldung.) Ein Telegramm OyamaS vom Hauptquartier amSchaho meldet: In der Nacht zum 14. Februar griff eine Abteilung feindlicher Infanterie Waitnoschan an, ein Bataillon erneuerte den Angriff mit Tagesanbruch de« 15. Februar. Beide Male wurde jedoch der Angriff in der Richtung nach Chetangu am Morgen de» 15. Februar vollständig zurückgeschlagen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 17. Februar. Die 1. Oesterreichische GebirgS-Bauernkapelle aus Wiener-Neustadt, eine au» Damen und Herren bestehende Truppe, der der allerbeste Ruf vorauigeht, wird unserem Orte einen Besuch abstatten. Nur mit großer Mühe und vielen Unkosten ist e« Herrn Emil Weißflog (Centralhalle) gelungen, die äußerst beliebten und daher auf Monate hinaus schon fest engagierten echten Volks sänger für sein Lokal zu verpflichten. Dieselben werden, wie aus dem Inserat in heutiger Nummer ersichtlich, am Dienstag und Mitt woch den 21. und 22. d. M. hier konzertieren und dürfte sicher lich ein volle« Hau« zu erwarten sein. — Auch sei noch erwähnt, daß heute abend nochmal» ein origineller Dämmerschoppen statlfindet. — Eibenstock. Die Kriegsmarine-Ausstellung, welche am 1. März in hiesiger Turnhalle eröffnet und bi« zum 5. desselben Monat» einschließlich währen wird, enthält besonder« wertvolle und künstlerisch ausgcsührtc Schiffsmodelle, unter andern auch zwei Vertreter de« neuesten Krieg»schiff«Iyp«, zwei ganz neue TorpedoboolSzerstörcr, welche die weltberühmte Tor- pedoboowwerst Schichau in Elbing zur Verfügung gestellt hat. E« find unheimliche Fahrzeuge, diese Torvedoboot«zerstörcr, welche mit fast SchnellzugSgeschwindigkeit in die feindlichen Torpedo- boot«flotten brechen, um die Torpedoboote durch Anrenncn zu vernichten. Die große Bedeutung dieser schwarzen heimtückischen Gesellen ist durch den ruisisch japanischen Krieg klar zutage getreten. Auch ein Torpedoboot ist vertreten, dessen Hauptwofse der ausspeiende Torpedo ist. Wir treffen hier ferner da« be rühmte Kanonenboot .Iltis", welche« durch sein überau« tapfere«, tollkühne« Verhalten im Kampfe der Verbündeten gegen die Taku- sort« der Welt Bewunderung herau«geforderl. E« war die Seele de« ganzen Unternehmen«. Hohen Wert haben diese Schiffsmodelle, da« Modell de» Linienschiff« »Weißenburg", da« ebenfalls ver treten ist, kostet allein schon 8000 Mark. Ein wunderbare«