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Amts- M Anmeblitt für den Syirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngeöung 4S ISES Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Ltlegr-Hirrffe: Amtsblatt. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Ps. Fernsprecher Ur. Lift. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - ln 52. Jahrgang. m--um—- - Donnerstag, den 27. April Verhütung von Waldbränden betreffend. Die Königliche Amtshauptmannschast bringt hiermit in Erinnerung, daß das Tabak rauchen aus offenen Pfeisen, das Rauchen von Zigarren, Zigaretten und der Gebrauch hellbrennender Anzündemittel in den Waldungen außerhalb der Fahrstraßen im hiesigen Bezirke verboten ist und daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder ent sprechender Haftstrafe geahndet werden. Gleichzeitig macht die Königliche Amtshauptmannschaft auf die einschlagenden Be stimmungen des Reichsstrafgesetzbuches aufmerksam, wonach 1) derjenige, welcher an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Halden Feuer anzündet, nach § 368 Ziffer 6 mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen, 2) derjenige, welcher Waldungen oder Torfmoore aus Fahrlässigkeit in Brand setzt, nach 8 309 mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 900 Mk. und bei Erschwerungsgründen in härterem Maße bestraft wird. Schwarzenberg, den 2. April 1905. Die Königliche Amtshauptmannschast. 342 L.Demmering.I. Im Konkursverfahren über das Vermögen des früheren Rechtsanwalts H»rl Alvxnnckoi- vo» »Inolock«! in Eibenstock wird Termin zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen auf den 11. Wai 1905, 10 Mr vorm. anberaumt. Königliches Amtsgericht Eibenstock. Die geehrten Behörde» und die Einwohner unserer Stadt, welche ihrer Freude über die Eröffnung der neuen Bahn Ausdruck verleihen wollen, werden gebeten, am Einweihungstaa« zu flagge«. Eibenstock, den 25. April 1905. Der Stadtrat. Die Dienststellen der städtischen Verwaltung sind DirnStag, dem 2. Mat 1905 für den Verkehr geschloffen. Das Standesamt nimmt vormittags 8—9 Uhr Meldungen entgegen. Im Schauamte wird nachmittags 5—6 Uhr expediert. Ttadtrat Eibenstock, den 25. April 1905. Hefle^ M^ Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuerein- schätzung den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 bez. 8 28 des Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufge fordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Ortssteuerein nahme zu melden. Schönheide, am 20. April 1905. — Der Gemcindevorstand. Oeffentliche Handelsschule zu Eibenstock. Die Aufnahmeprüfung erfolgt Montag, de« 1. Mai, früh 8 Uhr im Schul gebäude (Ecke Ost- und Schulstraße). Mitzubringen sind Schreibutensilien und Schul- entlassungszeugnisse. Der Unterricht beginnt Dienstag, den 2. Mai. Für hiesige Schüler hängen die Stundenpläne am schwarzen Brett im Schulgebäude aus. Auswärtige Schüler können Pläne, Satzungen und Schulordnung in den Gemeindeämtern einsehen. Unterrichtsfächer: Deutsch (Grammatik, Stil und Literatur), Kaufmännisches Rechnen (4 Species ausländische und einheimische Münz-, Maß- und Gewichtsrechnung, Regeldetri, Gesellschafts-, Mischlings, Prozent-, Zins-, Zinseszms-, Diskont-, Termin-, Kontokorrent-, Effekten- und Wechselrcchnung bis zur Arbitrage, Warenrechnung und Kalkulation), Han delslehre, deutsche Handelskorrespondenz, Französisch, Englisch (in beiden Sprachen: Gram matik, Korrespondenz, Lektüre und Konversation), Wirtschaftsgeographie, eins, und doppelte Buchführung mit Musterkontor, gewerbl. Geschmacks- und Slillehre, Stenographie, Schön schreiben, Rundschrift und Maschinenschreiben. Auch Einzelstunden können besucht werden! Nähere Auskunft erteilen die Unterzeich neten, die auch Lehrlingsstellen vermitteln. Der Schulvorstand: DcrDircltor: Max Ludwig, 1. Vors. Rudolf Jllge«. Zweigabteilung der König!. Kunstschule für Textilindustrie. Begin« des Unterrichts und Aufnahme der aeuangemeldeten Schüler Montag, den 1. Mai 1905, mittags 1 Mr im Zeichensaale des Jndustrieschulgebäudes. Eibenstock, den 26. April 1905. Die Schulleitung. Gewerbliche Zeichenschule. Neuaufnahme von Schülern und Begin« deS Unterrichts Montag, den 1. Wai 1905, nachmittags 7 Mr im Zeichensaale des Jndustrieschulgebäudes. Eibenstock, den 26. April 1905. Die Schulleitung. Holzversteigerung aus Schönheider Staatssorstrevier Im Hotel „zum Rathaus" in Schönheide sollen Mittwoch, den 3. Mat 1805, von vorm. 8 Uhr an in Abt. 60 (Kahlschlag), 60, 85—91 (im Einzelnen), 636 103 weick je Stämme 10—19 20—32 cm stark, j 11- 22 m lang. 1491 Klötzer 7—15 235 Hs 16—22 Hs >3,«u. 4,o „ 103 23—42 42 Derbstaugen 8—12 * > 112 Hs 13—15 ^6u.7 » 30 und 96,, e» Keiskangen 6u. 7 z rm weiche Armnscheite, Arennknüppek und Aeste, 151 H» . Stöcke, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die Brennhölzer komme« vor 10 Uhr vorm. nicht zum AuSgebot. Die unterzeichnete Reoierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Schönheide und Eibenstock, am 22. April 1905. Kgl. Aorftrevierverwaltnng. Kgl. Forflrentamt. Loffmauu. Hcrkach. Zier Streit um Marokko. Herr Delcassö hatte einige Tage lang erklärt, er wolle zu- rücktreten. Es scheint, al» ob c« ihm darauf ankam, sich bitten zu lassen, zu bleiben. Diese Absicht hat er auch erreicht. Maß gebend dafür, daß weder der Ministerpräsident Rouvier noch der Präsident der Republik Loubet ihn jetzt gehen lassen wollten, war die Befürchtung, e» könne der Sturz Delcassö» al» ein Erfolg der deutschen Diplomatie ausgelegt werden. In Frankreich find eben, wenn e« sich um deutsch französische Beziehungen handelt, Stimmungen immer ncch mächtiger, al« da« nüchterne Urteil. Darauf hat Herr Delcassü richtig spekuliert. Hätte er dasselbe Geschick, mit dem er seinen Rücktritt in Szene setzte, in der Be- Handlung der Marokkofrage bewiesen, so hätte diese überhaupt nicht eine solche Schärfe annehmen können. Natürlich sucht nun die ihm ergebene Presse au» seinem Verbleiben im Amte einen Mißerfolg der deutschen Diplomatie zu machen, al» ob e» dieser aus nicht» andere« angekommcn wäre, al« einen Deutschland gegenüber ungeschickten Minister de» Aus wärtigen zu beseitigen. Richtig ist daran nur, daß un« ein Minister, der korrekte Beziehungen mit Deutschland pflegt, lieber sein kann, al» einer, der glaubt, sich über die gebotenen Rücksichten aus die deutsche Macht Hinwegsetzen zu können. Aber in der Hauptsache, der marokkanischen Streitfrage selbst, vertreten wir nicht pcrjönltche Shmpathien oder Antipathien, sondern sachliche Interessen, und, da unser Standpunkt unanfechtbar ist, können wir e« auch gleichmütig der französischen Deputierlenkammer überlassen, ob sie Herrn Delcasss behalten will oder nicht. In der Sache selbst ist durch da» Rücktrittsspiel nicht« ge ändert worden. Noch ist der Widerspruch unaufgeklärt, der darin liegt, daß sich Frankreich einerseit» zur Auffechterhaltung de« Status quo in Marokko verpflichtet hat und daß e« andererseit» den s Sultan mit Protektoratt-Forderungen bedrängt. Noch hat auch Frankreich die Kontrollmacht über Marokko nicht erlangt, die Delcasss mit seiner zweideutigen Politik anstrebt. Die Mission de» Grasen Tattenbach nach Fez wird beweisen, daß wir un» in den völkerrechtlich gesicherten Beziehungen zu dem Sultan von Marokko nicht stören und beeinträchtigen lassen. Nicht um Mißverständnisse handelt e« sich, sondern um Hintergedanken, die Delcasss mit seinem Programm de« »friedlichen Eindringen«' in Marokko zum Nachteil der Gleichberechtigung dritter Mächte »erfolgt, wie e» durch die Forderungen seines Gesandten Taillan- dier an den Sultan offenbar geworden ist. Will er also weiter wie bisher von Mißverständnissen reden, so wird er damit Deutsch land gegenüber, da» Garantien gegen die Gefährdung seiner In teressen verlangt, nicht durchkommen. Tagesgefchichte. — Deutschland. Bon der Kaiserreise wird au» Messina berichtet: Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, die Prinzen Eitel Friedrich und O«kar von Preußen begaben sich am Ostersonntag mit ihrem Gefolge zu Wagen nach dem in den Bergen gelegenen Ort Castanea, wo im Garten der Villa de« Hrn. Sanderson da» Frühstück eingenommen wurde. Zu Wagen begab man sich dann an die Küste hinunter, von wo in Booten der Rückweg nach der »Hohenzollern' angetreten wurde. Jbre Majestät der Kaiserin wurden mehrfach Blumenspenden überreicht. Di« Bevölkerung brachte dem Kaiserpaare überall lebhafte Ovationen dar. Bei ihrer Rückkehr auf die.Hohenzollern' sanden die Majestäten die Jacht zum Feste reich geschmückt. Grüne und blühende Büsche waren überall befestigt, an den Fallreep«, auf dem Oberdeck, aus der Kommandobrücke, an den Backspieren und an den Spitzen der drei Masten. Linen besonder» festlichen Anblick dvt da» mit den Sonnensegeln überspannte Achterdeck, über da» sich eine Fülle von Laubgewinden zog, während die weißen, da» Oberdeck tragenden Säulen von Girlanden dicht umwunden waren. Auch der »Friedrich Karl" war mit frischem Grün geziert. Am zweiten Ostertagc ist S. M. Jacht »Hohenzollern' mit Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin und den kaiserlichen Prinzen an Bord, vormittag», begleitet vom Kreuzer »Friedrich Karl', dem Torpedoboot »Sleipner' und vier italienischen Torpedobooten na» Palermo in See gegangen. Am User hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die den Majestäten eine herz liche Abschied»kundgebung bereitete. — Rußland. Von den russischen Reformen war e» in den letzten Wochen wieder etwa« still geworden. Um aber da» Vertrauen neu zu beleben, wurde der Adelsmarschall de« Gouvernement» Kostroma vom Zaren, dem er sich am 13. d. Mt«. verstellte, beauftragt, dem von ihm vertretenen Adel folgende Worte de» Zaren zu übermitteln: »Bezüglich der Ein berufung von Volk-Vertretern ist mein Wille unbeugsam; der Minister de» Innern macht alle Anstrengungen zur schnellen Durchführung.' — Marokko. Tanger, 25. April. Um seine Freude über da» Kommen der deutschen Spezialmission unter Führung de« Grafen von Tattenbach kundzugeben, hatte der Sultan der zum Geleit entsandten Eskorte möglichst raschen Marsch be fohlen. Die Eskorte ist denn auch gestern abend, bereit» drei Tage vor der angesetzten Zeit, hier eingetroffen; sie hat den 3lO Kilometer langen Weg von Fez nach Tanger in vier Tagen z»< rückgelegt. Die Tiere bedürfen jetzt indessen sehr der Ruhe, auch find die Reisevorbereitungen noch nicht ganz abgeschlossen, so daß die Expedition nicht vor dem 1. Mai aufbrechen wird. — Südafrika. Laut einer am Dienstag in London ver öffentlichten Bekanntmachung ist Transvaal eine neue Verfassung gewährt worden, die «ine Volk»vertretung vorsteht. — Vom russisch, japanischen Krieg. Der Be-