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Amts- Nil Aozchedllltt für den iSchrk des Amtsgerichts Libmßolt! und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrlegr-Asrrsst: Amtsblatt- Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. LIV. 47 84. —>—- 52. Jahrgang. Donnerstag, den 20. Juli IVOS Tagesgeschichte. — Deutschland. Als im Jahre 1871 der Frankfurter Friede zustande kam, glaubte kein Mensch in Deutschland daran, die Franzosen würden lange Ruhe halten. Jedermann rechnete damit, es würde über kurz oder lang wieder losgehen. Wenn inzwischen 34 Jahre und mehr ins Land gegangen sind, ohne daß da« deutsche Reich in einen Krieg verwickelt wurde, so sehlt es keineswegs an der Ucbercinstimmung weitester vaterländischer Kreise darüber, daß dies mit Dank anzuerkennen sei. Mit Dank gegen die Vorsehung, vor allem aber auch gegen die Reichsver waltung. Letztere hat die Sorge für die Aufrecht erhaltun g de» Friedens so hoch und soweit in den Vordergrund aller ihrer Bemühungen gestellt, daß e» fast unmöglich ist, nicht zu sagen, sie haben alle anderen Fragen der Zeit dieser von ihr al» wichtigste betrachteten untergeordnet. Nur wer die Leiden und Nachwirkungen der Kriege, die im vorigen Jahrhundert au», gekämpft werden mußten, um da» Ziel der Sehnsucht ungezählter deutscher Patrioten zu erreichen, wirklich kennen gelernt hat, wird dem Urteil de« hochseligen Kaiser« Friedrich beitreten, durch da« die Natur jedes Kriege«, selbst wenn er noch so notwendig ist, richtig eingeschätzt wurde. Die gegenwärtige verantwortliche Reichs leitung befindet sich mit der von Bismarck her traditionellen Politik vollständig in Uebcreinstimmung, nach der die Hochhaltung der Sorge für die Sicherung de« Frieden» durch keine andere überboten werden kann. Deshalb ist cs ihr auch zu danken, wie sie die auf Störung de« Frieden» zwischen Deutschland und Frankreich abzielende Politik de» allzu ehrsüchtigen und leichther zigen französischen Minister» de» Auswärtigen Delcassö zu durch kreuzen verstanden hat. Verschiedentlich begegnet man Bedauern, bei-dem Marokkohandel, der übrigen» noch gar nicht zum Abschluß gebracht worden ist, dem letzteren vielmehr noch ent- gegrnharrt, sei wenig herau«gekommen. Und wenn e« weiter nicht» wäre, al» daß die von deutscher Seite angestrengten Be mühungen ersolgreich blieben, eine Verwickelung de« Deutschen Reiche» in ehrgeizige kriegerische Unternehmungen gerade jetzt zu verhindern, würde Anlaß genug vorliegen, hierüber dankend zu quittieren. Da» Organ der deutschen Kolonialgesellschast bemerkt bei Besprechung der in Pari« über Marokko geführten Verhand lungen folgende«: Wenn die Verhandlungen zur Lösung der marokkanischen Frage auch jensctt« der Vogesen zu der Erkennt nis führen, daß nirgend» ein Gegeneinandcrlaufen französischer und deutscher Interessen vorhanden ist, daß gerade zwischen un« eine Verständigung sich überall unschwer erzielen läßt, ja wir auf die jetzt oft erwähnte entente ruisonnubls zur Abwehr von Schwierigkeiten, die beiden Teilen von anderer Seite gemacht werden, geradezu angewiesen sind, so würde die» ein über den Rahmen der Marokkofrage hinausgehender Erfolg sein, zu welchem man den beiderseitigen Regierungen nur Glück wünschen könnte." — An den französischen Herbstübungen werden diesmal eine Anzahl deutscher Offiziere al» Zuschauer teilnehmen. Von sächsischer Seile ist hierzu der Hauptmann und Kompaniechef im 4. Jns.-Regt. Nr. 103, Hentsch, ein früherer Generalstabsoffizier, kommandiert worden. Die Teilnahme erstreckt sich nur auf die westlichen französischen Manöver, während bei den östlichen, an der Grenze verlaufenden Uebungen die Anteil nahme fremdländischer Offiziere diesmal nicht gestattet wird. — Zum Auf stand in Südwesta frika. Au» dem britischen Klein - Namalande hat die »South Asrican New»" folgende Mitteilung erhalten: »Port Nolloth, den 22. Juni. Die Hottentotten haben Flori» Brandt« Farm, die nahe der Mündung de« Oranjeflusse» liegt, überfallen, sie haben alle» mögliche an sich genommen und Männer, Frauen und Kinder sowie 8 Ziegen über den Fluß hinüber geschickt. Sie haben ferner 2 Wagen geraubt und verbrannt, die Deutschen an MtssionarhSdrist gehörten. Den Führer Lomo, dem die Bewachung der Wagen anvertraut war, haben sie mit sich genommen. Weiler hieß e», die Hotten totten hätten die Absicht, am nächsten Tage einen Angriff auf R. Contze zu Wilchut« zu machen." Ganz sicher geht au« der Meldung nicht hervor, ob dieser Uebersall am deutschen oder am britischen User de» Oranjeflusse» ausgeführt worden ist. Jeden- fall» liegt aber darin ein neuer Bewci» dafür, daß an den Grenzen auf britischem Gebiete weder eine angemessene Grenz wache noch überhaupt eine Verwaltungsbehörde in der Nähe vor handen ist, die strafend eingreifen könnte. Die Eingeborenen verwildern immer mehr. Ihre Raubsucht richtet sich nicht allein gegen die Deutschen, sondern in nicht geringerem Maße gegen die Buren. — Frankreich. Da» französische Nordsee- Geschwader wird am 7. August in Cowe« in England ein treffen und am 14. August nach Frankreich zurückkehrcn. Der französische Admiral wird mit 80 Offizieren und einer Anzahl Matrosen London, Port«mouth und Windsor besuchen. — Belgien. Die Festlichkeiten au» Anlaß de« 75. Jubiläum« der nationalen Unabhängigkeit be gannen am Sonntag in Brüssel mit einem Umzug der Vereine und Verbände und einer religiösen Prozession. Der König, der den Feierlichkeiten beiwohnte, wurde begeistert begrüßt. Die Stadt ist festlich geschmückt. — Dänemark. Sofort bei der Rückkehr de» König» Christian nach Kopenhagen ist dort eine offiziöse Erklärung gegen die norwegische Thronkandidatur de» Prinzen Karl von Dänemark erfolgt. Sie geht dahin, daß ohne den direkten Wunsch de« König» Oskar in dieser Richtung nicht da» geringste geschehen könne; König Christian werde niemat» den befreundeten Monarchen jenseit» de» Oeresunde« kränken wollen. In Norwegen wird die Absage betrüben, da man dort in dem Schwiegersohn de» König« von England eine eventuelle Rücken deckung gegen den Zarcnstaat erblick:«. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 19. Juli. Unter der Bezeichnung »Kur liste" finden unsere Leser in der heutigen Nummer ein Ver zeichn!« der Sommergäste, welche unseren Ort nebst Umgebung zur Erholung ausgesucht haben. Diese Liste enthält alle in diesem Sommer bi« Ende voriger Woche angekommene Personen und wird allwöchentlich während der Saison weitergeführt werden. — Carlsfeld, 16. Juli. Freitag, den 14. d. Mts. hatte man das Vergnügen, da« Trompetcrchor de« Kgl. Sächs. 6. Feld- Art.-RgtS. Nr. 68 hier konzertieren zu hören. Da» au« 10 Nummern bestehende Programm bot, wie man zu sagen pflegt, für jeden etwa«. In neuerer Zeit ist man allerding« mehr und mehr bestrebt, die einzelnen Nummern eine» Programm«, vor allem auch der Volk-konzertc, nach einheitlichen Gesichtspunkten au«zuwählen und anzuordnen. Hierfür liegen besonder« auf dem Gebiete geistlicher Musikaufführungen eine ganze Anzahl praktischer Versuche vor. So trägt ein Kirchenkonzert den Titel »Cantate Domino", ein anderer die Bezeichnung »De« Menschen Leben im Lichte de» Worte» .Gotte«" :c. In ähnlicher Weise müßten auch die Orchesterkonzerte ein einheitlichere« Ganze bilden, sonder lich in Hinsicht auf den Inhalt der Musik. Doch soll die« nur unmaßgebliche Ansicht de« Rezensenten sein. Sämtliche Nummern wurden unter der ruhigen und deshalb angenehm berührenden Leitung de« Herrn Stab«trompetcr Arnold recht exakt mit über aus seiner Pointierung de« Ausdruck« wiedergegcben. Sehr gefiel der feine Ansatz, die Weichheit de« Tone« und die fast absolute Reinheit der Harmonie in dem choralmäßigen Posaunen satz de« Andante religioso, ein Stück, stammend au« der Zeit der Tantiemenfreiheit. Der von den Komponisten der neueren Zeit geübte Tantiemenzwang dürfte Anlaß werden, daß man der Musikliteratur vor wenig Jahren eine aufmerksamere Beachtung schenken und dabei manch gute« musikalische« Erzeugnis zu Tage fördern wird. Auch gelangte die Ouvertüre zu der Oper: »Die lustigen Weiber" recht wacker zur Darstellung, da« allmähliche Erwachen de» Morgen« recht gut schildernd. Da« Cello war hierbei seinem größeren Bruder Kem Baß ein recht treuer Geselle. Wenn freilich da» AnsangSmotiv von 4—6 Bässen :c. angestimmt wird, so mag das wohl noch anders wirken. Da« Allegro vivace war gut ausgefeilt und zeigte die sichere leichte Eleganz, wie sie die ganze Oper erfordert. Da« Violinsolo de« Herrn Schumann war eine ganz hübsche Leistung. Nur schien e« dem Rezensenten, al« wenn die Geige in den höheren Lagen auf der Quinte nicht den sonoren Ton besäße, wie in den niederen Lagen. Doch soll da« kein Vorwurf für den Spieler selbst sein. Da» zahlreich erschienene Publikum spendete reichen Beifall. Auf Wiedersehen nächste« Jahr. —tz. — Stützengrün, 16. Juli. Die vom Verein für Ferien kolonien in Zwickau entsandte Mädchenkolonie in Höhe von 20 Köpfen gelangte am gestrigen Tage in »Schürer« Gasthof" an. Nach Einrichtung derselben wurde ein Spaziergang nach dem Kuhberg unternommen. Die erste Nachtruhe im geräumigen, luftigen Saale war vorzüglich. E« ist die« die zehnte unter Herrn Lehrer Leistner« Führung im genannten Gasthofe unter gebrachte Kolonie. — Dresden, 18. Juli. Die bekannte Prügelafsäre de« russischen Fürsten Leon Kotschoubeh, der durch seine Heirat mit der Herzogin Dorothea von Leuchtenburg in sehr nahe verwandtschaftliche Verhältnisse zum jetzigen Zaren Nikolaus getreten ist, wird demnächst abermals da« Dresdner Landgericht beschäftigen. Wie noch erinnerlich sein wird, war Fürst Kotschoubeh, ein russischer Magnat, aus dessen Gütern c« ebenfalls unter den Bauern zählte, Ende vorigen Jahre« im hiesigen Hotel »Europäischer Hof" mit seiner au» Frau und einer Tochter bestehenden Familie zu längerem Aufenthalt abge stiegen. Sine» Abend« verlangte er Zeitungen. Unter den ihm vom Portier gebrachten Blättern befand sich zufälligerweise auch der »Simplizisstmu«", dessen Vorderseite eine Sathrc auf die russischen Zustände enthielt. Hierüber ergrimmte der Fürst derart, daß er sich in unerhörter Weise an dem Hotelportier Möller vergriff und derart mißhandelte, daß dieser noch in derselben Nacht ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Der Gemiß- handelte war lange Zeit bedenklich erkrankt und verlor infolge dessen auch seine Stellung. Fürst Kotschoubeh wurde dann wegen gefährlicher Körperverletzung unter Anklage gestellt und vom Dresdner Schöffengericht dann zu 1000 M. Geldstrafe verurteilt. Da« Gericht ließ derzeit den Fürsten Kotschoubeh gegen Hinter legung einer Kaution von 10000 M. aus freien Füßen. Die Kaution ist noch im Verwahrsam de« Dresdner Landgericht«. Trotz der Verurteilung de« Fürsten war dieser nicht zu bewegen, den schwergemißhandelten Portier Möller für die ihm widerfahrene Unbill zu entschädigen. Möller, der eine Familie zu ernähren hat, ist durch die Handlungsweise ve« russischen Finnen stellungs los geworden, uno wa» schwerer in die Wagschale fällt, er hat anscheinend ein Leiden davon getragen, das ihn zeitlebens nicht mehr verlassen wird. Der Fußtritt de« Fürsten Kotschoubeh hat sonach die schlimmsten Folgen hinterlassen. Au« diesen Gründen hat daher Portier Möller gegen den russischen Fürsten eine Klage auf Zahlung einer jährlichen Rente in Höhe von 2000 M. bei der 3. Zivilkammer de« Königl. Landgericht« Dresden anhängig gemacht. In der Aufsehen erregenden Angelegenheit sanden be reit« mehrere VerhandsungStermine statt, doch wird die Entscheid ung erst nach Ablauf der Gerichtsferien erfolgen. Sollte sich Fürst Kotschoubeh im Falle seiner Verurteilung dann immer noch sträuben, den bedauernswerten Portier, sein Opfer, zu entschädigen, fo beabsichtigt dieser, sich direkt an den Zaren Nikolaus zu wenden, damit dieser auf den seinem Hause angehörenden Fürsten Kot- schoubch den nötigen Druck auSübe. — Chemnitz. DerFcstmontag brachte da« Wctturnen im SechSkampf, zu dem früh 6 Uhr 436 Teilnehmer sich meldeten. Der Sech»kampf bestand au« je zwei Pflicht- und einer Kürübung am Reck, Barren und Pferd, sowie au» Hochspringen, Gewichtheben mit beiden Händen (37,5 Kilogramm) und Schnell laufen über 200 Meter. Die Einrichtung, vor dem Feste ein Probewetturnen abzuhalten und am Wetturnen zum Feste nur diejenigen Turner tcilnehmen zu lassen, die zum Probcwetiurnen 40 Punkte erreicht haben, bewährte sich vortrefflich, denn man sah nur gute, zum Teil sogar brillante Uebungen. Namentlich leisteten die Leipziger Turner, die in Stärke von 200 Mann am Wetturnen teilnahmen, da« denkbar Menschenmöglichste; e« war eine Lust, ihnen zuzuschen. Leider stellte sich kurz vor 9 Uhr Regenweiter ein, sodaß da« Turnen auf dem Platze abgebrochen und in der Festhalle fortgesetzt werden mußte. — Um 11 Uhr sand aus dem neuen Friedhöfe die Weihe de« Zettler-Denkstein» statt, an der sich eine große Zahl Turner, sowie viele Ehrengäste, darunter Vertreter der städtischen Behörden, der KreiSturnrat, beteiligten. Eingeleitet wurde die schlichte und crhebene Feier mit dem Liede eine« Posaunenbläserchores: »Horch, die alten Eichen rauschen", worauf ein Doppelquartett der Turnerjänger ,E« ist bestimmt in Gotte« Rat" vortrug. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache de« Ausschuß-Vorsitzenden Jähn-Chemnitz hielt Professor Aellerbaucr-Chemnitz die Weihercde, in der er die vielen Verdienste de« verewigten städtischen Turndirektor« Moritz Zeltler um die Hebung der deutschen Turnsache im allgemeinen, sowie der in den Chemnitzer Schulen und Vereinen im besonderen in warmempfundenen Worten kennzeichnete und würdigte. Ein Mitglied der Familie Zeltler gab hierauf dem herzlichsten Gefühle de« Dankes der Familie Zeltler für die dem Verewigten bewiesene Ehrung Ausdruck. Da« Lied der Turnersänger: »lieber den Sternen wohnt Gotte« Frieden", sowie der Vortrag de« Posaunen- bläscrchore«: »Da« ist der Tag de« Herrn" beschlossen oie Feier, die Zeugni« ablegte, wie Turner ihre Getreuen auch nach dem Tode zu ehren wissen. Der Gedenkstein trägt da« Kopfbild des Verstorbenen und die Inschrift: »Moritz Zeltler, städtischer Turn direktor, * 6. 12.1835, -s-13. 12. 1903. Die deutschen Turner". War da« Wetter am Vormittag etwa« regnerisch, so war e« am Nachmittag um so schöner. Eine große Anziehung übte da» am Nach mittag stattfindendc Turnen der Damen de» 21. Gaue« (Gau Chemnitzer Umgebung) und de« Turnverein« zu Chemnitz au». Danach sand da« Turnen der Alten statt. An den gegen 5 Uhr beginnenden allgemeinen Keulenübungen nahmen 3250 Turner teil, am Geräteturnen beteiligten sich 828 Riegen. Wahrhaft entzückend war der abend« veranstaltete Fackelreigen. Ein große« Feuerwerk, Sommernachtsball im Freien, Turnen der Vorturner schäften, Konzert und sonstige Darbietungen in der Festhalle brachten den Montag zum Abschluß. Am Dienstag fand da« Einzelwetturnen im Drcikampf statt. Die Verkündung der Sieger und Bekränzung derselben mit Eichenlaubkränzen fand Dienstag abend statt. Damit endete da» Fest. Für Mittwoch waren Turnfahrtcn angesetzt. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß an dem Festzugc am Sonntag sich ca. 550 Vereine be teiligten, die gegen 500 Fahnen mit sich führten. Zu den all gemeinen Freiübungen waren ungefähr 5400 Mann angctreten. — Zwickau, 17. Juli. Ferienstrafkammer II. Der wieder holt vorbestrafte Steinbrecher H. D. Weiß, dessen 12 Jahre alter Sohn Ewald und der ebenfalls oft bestrafte Handarbeiter Fr. L. Meinest, sämtlich in Schönheide, haben gemeinschaft lich mit dem noch nicht ermittelten Handarbeiter Schädlich im Schönheidcr StaalSforstrevier unbefugterweise die Jagd während der gesetzlichen Schonzeit au-geübt, ferner haben Weiß 8«n. und Meinelt da» unberechtigte Jagen auch gewerbsmäßig betrieben. Wider Weiß 8en. erkannte man unter Anrechnung von 1 Monat Untersuchung»haft aus 10 Monate Gefängnis, 3 Jahre Ehren- recht«verlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht, wegen einfachen Wildern« gegen seinen Sohn auf I Woche Ge- fängni« und wider Meinelt aus 6 Wochen Gefängnis, unter Anrechnung von 4 Wochen Untersuchungshaft. — Reichenbach i. V. In Oberreichenbach wurde der seit 14 Tagen vermißte Landarbeiter August Stark auf dem Heuboden seine« Dienstherr» tot aufgesunden. Er hatte sich auf dem Boden schlafen gelegt, ist durch den starken Geruch de« frisch gemähten Heue« betäubt worden und hat dann den Erstickung«lod gefunden.