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2» Amts- iniii Amteiktbllitt für den Abonnement . , , o * « Erscheint -LL-L Stzat-s« Ämtsgmchts Lldmstock S-LL'M blasen' in der Expedition, bei kleinspaltige Zeile 12 Pf, Im unseren Bote» sowie bei allen amtlichen Teile die gespaltene Reichspostanstalten, 1 444. Zeile 30 Pf. Ttle-r.-iXdresst Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verlegeri Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. 2lU. i rr» — —m-s»— 52. Jahrgang. — Sonnabend, den 25. November LNOL In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 13. März 1905 verstorbenen Tischlers »lorit-i I.eonlinrck INetrleb in Sundshübel wird Termin zur Prüfung der nackträglich angemcldelen Forderungen auf den 28. Hlovemver 1905, nachm. 4 Mr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt. Eibenstock, am 23. November 1905. Königliches Amtsgericht. Nr. 16 des I. Nachtrages zum Lchankftättcnverbotsvcrzcichnissc ist zu streichen. Stadtrat Eibenstock, den 23. November 1905. Hesse. Mrt. Nachstehende Bestimmungen des 8 9 der hiesigen Straßcn-Polizeiordnung werden hier durch zur Nachachtung in Erinnerung gebracht: 1) Schnee- und Eismassen, welche aus den Gehöften geschafft werden, dürfen nicht auf die Straße abgelagert werden, sind vielmehr aus dem Orte zu schaffen. 2) Wenn von dem Dache gefallene Schneemassen den Verkehr auf öffentlicher Straße stören, müssen sie sofort von der Straße beseitigt werden. 3) Bei Glatteis oder Schneeglätte ist innerhalb der bewohnten Ortsteilc entlang eines jeden Grundstücks der erhöhte Fußweg und wo ein solcher nicht vorhanden ist, die am Grundstück hinführende Straße in einer Breite von mindestens 2 Metern mit Sand, Asche oder einem andern die Glätte abstumpfenden Material während der Zeil von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends so oft und so dicht zu bestreuen, als die Sicherheit des Verkehrs dies erfordert. Die lSrundstücksbcsttzer beziehentlich deren Stellvertreter sind für ge wissenhafte Befolgung vorstehender Bestimmungen verantwortlich. Uebertretungen der vorstehenden Bestimmungen werden mit Geld bis zu dreißig Mark bestraft. Schönheide, den 3. Dezember 1903. Der Gemcindevorstlllid. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schankwirts lbrioilrlvli Itieburil »Innliv in Schönheide soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Tchlustvcrteilung erfolgen. Dazu sind >029 Mark 43 Pfg. verfügbar, wovon jedoch die Kosten des Verfahrens in Abzug zu bringen sind. Zu berücksichtigen sind bevorrechtigte Forderungen im Betrage von 604 Mark 27 Pfg. und nicht bevorrechtigte Forderungen im Gesamtbeträge von 2> 229 Mark 86 Pfg. Ein Verzeichnis der Forderungen ist auf der Gcrichtsschreiberei des Konkursgerichts niedergelegt. Eibenstock, ain 19. November >905. Justizrat Konkursverwalter. abend d e. lranl.) N, angau, dcrhof, etimickl. mluna der Kgl. »chentagen. gS. schhrus chm. Lbd. 16 7,2S 48 8,0k k»3 8,11 00 8,18 07 8,24 14 8,31 34 8,80 42 8,88 02 9,18 10 9 28 -3 9,39 30 9,48 36 8,00 41 8.08 57 8,28 20 8,30 30 8.48 10 8,88 49 9,04 )0 9,18 7,82 7,42 7,80 7,88 8,06 8,38 8,83 8,87 ',27 ',88 ',41 .48 ',89 1,23 1.49 1.08 1.24 1,28 1,80 1.36 1,46 1,84 '07 au. !chm. «bd. 1,18 — 1.28 1.33 Gedenke des Hades! ölemsnto mori! — Gedenke des Todes! — Das sind die mahnenden Worte, welche alljährlich das Fest der Toten zu seiner Wiederkehr der Welt zuruft, gleich einer ernsten Warnung, immer treu bestrebt zu sein, seine Pflichten als Mensch zu erfüllen, damit derselbe, wenn dereinst der Tod an sein Lager tritt, zu jeder Stunde für das Scheiden auf ewig vorbereitet ist, mit dem seligen Bewußtsein, allezeit vor Gott und den Menschen schlicht und recht gehandelt zu haben. Ein neuer Festtag der Toten ist wieder herangekommen, als ein Zeichen, daß alle die Teueren, welche siegreich nach des Lebens Last und Leiden den Tod bezwungen haben, nun cingeganacn sind zu einem unvergänglichen Licht und in ewiger Ruhe und in seligem Frieden ausschlafen von all' dem Kummer und all' den Beschwerden, welche ihnen das Leben nicht ersparen konnte. Das ist der Sinn des Aller- totentaaes und aus diesem Grunde wird er mit Recht als ein Fest der aus der Welt Geschiedenen bezeichnet. Und vereint mit diesem so ernsten Feste begeht auch draußen die Natur ihre große Totenfeier, der rauhe Herbstwind läßt die letzten Blätter vom Baume zur Erde sinken und weht über erstarrte Auen, Felder und Fluren, auf denen noch vor kurzer Zeit des Lenzes knospende Pracht des Sommers Blütenglanz und des Herbstes Reifen der Menschheit entgegenlachte. Wo hin man schaut, ein Welken, Verderben und Sterben, und memento mori ruft der Welt auch die sterbende Natur ent gegen, die nun einer langen kalten Winkemacht zugeht. Fröstelnd fühlt der Mensch das rauhe Walten des Herbst sturmes und der Vergänglichkeit und doch treibt es ihn noch einmal zu dem Totensonntage hinaus an die Stätte des Friedens, wo sie alle in dunkler Grabesnacht auf ewig schlummern, die einst so froh und gern mit uns des Lebens Glück und Leid geteilt haben. Und, gedenke des Todes, mft es uns von neuem entgegen, wenn wir mit dem zuin runden Kranz gewundenen legten Grün, das uns der rauhe Herbst noch ließ, die Pforte des Friedhofes durchschreiten und an die kahlen Hügel treten, auf denen es vor kurzer Zeit noch so herrlich grünte und blühte. Versunken im Gedenken an die Verstorbenen stehen sie nun alle am Grabe derer, die sic immer so innig geliebt und legen den Kranz als erneutes Zeichen der nie ersterbenden Liebe auf die Ruhestätte der in Gott dem Herrn Schlafenden nieder. Enger schließt sich da bei noch der Erinnerung Ke.te mit den Verblichenen und unwillkürlich wird bei diesem Träumen der Mensch für kurze Zeit des Lebens Daseins entrückt. Hier schmückt tränenden Auges eine schwergeprüfte Mutter das Grab des einzigen Lieblings, der ihr ganzes Lebensglück ausmachte, mit des Herbstes letztem Grün, Und bei dem Niederlegen der Spende Sieht sie im Geiste das lächelnde Kind; Ist ihrs, al« legten zwei kleine Hände Schmeichelnd um ihren Hals sich geschwind; dort steht weinend an der stillen Gruft des von ihrer Seite hinweggerissenen Gatten die tiefgebeugte Witwe und es steigen vor ihren Blicken die köstlichen Jahre des Lebens auf, da sie vereint miteinander schafften und wirkten, sich an dem Gedeihen ihrer Kinder erfreuten bis dann der. bittere Tod ihr die Sorge für das Liebste auf Erden allein überließ. Wieder lehnt sie am Herzen des Gatten, Das ihr in alter Treue erklingt, Fühlt, — wie sie fest des Verklärten Schatten Mit der einstigen Liebe umschlingt. — Und weiter dort schauen zwei große traurige Kinderaugen auf den noch nicht zu lange aufgeworfenen Hügel, welcher ein treues Mutterherz bedeckt und das der armen, an ihm klagenden Kindesseele doch so viel zu frühe entrissen worden ist. Auch das Kind schaut im Geiste sein geliebtes herziges Mütterchen und dieses ist ihm so in dem kindlichen Schmerze als ein guter Engel nahe. Wieder hört es des Mütterchens Sprache, Wie sie vor kurzem sein Ohr noch traf; Sieht seinen Blick mit der stummen Frage: „Herzenskind, bliebst du auch immer brav?" Ja, es ist etwas Herrliches um das Fest der Toten, da wir vor langer Wintersnacht uns nochmals an ihrem Grabe mit ihnen so innig verbinden! — Aber ist dann dort das Leid ausgeweint, so sollen wir über dem Schmerz um die Entschlafenen auch nicht die Lebenden vergessen, die uns Gott daheim noch an dem Herzen gelassen hat und die doch noch so sehr unserer Liebe bedürftig sind. Bald läuten wieder die Christglocken Weihnachten, das lieblichste Fest der Christenheit ein und da bedarf die Menschheit so vieler unendlicher Liebe, daß man sie nicht allein nur dem Vergangenen darbringen darf. Das ist die ernste Mahnung, welche uns draußen in dem verödeten Garten Gottes die Gräber unserer Toten zu ihrem Feste zurufen. — So nehmt denn den Kranz und tragt ihn hinaus zum stillen Friedhofshage und wem Gott das Glück beschieden hat, noch keinen teueren Entschlafenen an dem Tage beweinen zu müssen, der lasse als guter Deutscher seine Blicke dankbaren Herzens über ferne Meere gleiten bis an jene Hügel, unter welchen so viele deutsche Helden ruhen, die drüben in dem dunklen Afrika für des deutschen Vaterlandes Macht und Herrlichkeit kämpften und starben. Ihnen kann die Liebe heute keine Spende bringen, obwohl sich so manches Eltern herz nach diesem Glücke lehnt. Auch aus dieser fernen Weite klingt uns ein mahnendes memsuta mori entgegen, und in dem am Allertotentage das Vaterland dieser Getreuen ge denkt, ersteht auch für die in fremder Erde Gebetteten ein weihevolles Totenfest, und es umweht ihre Gräber der gleiche Gottcsfrieden der Heimat. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Schuldenlast des Reiches ist allmählich bis auf 3'/z Milliarden Mark angeschwollen. Eine planmäßige Tilgung fehlt bis jetzt ganz und gar und wird wegen der Höhe der Schuld zur dringenden Notwendigkeit. Das Defizit im neuen Reichshaushalte wird auf 80—90 Millionen Mark berechnet. Soll es durch Matrikularbeiträge der Bundes staaten gedeckt werden, so ist eine Verwirrung der Finanzen der Bundesstaaten, namentlich der kleineren, ganz unaus bleiblich. Das sind Wahrheiten, die von niemand, auch dem wildesten Opposttionsmanne nicht, bestritten werden. Ebenso ist die Einsicht, daß feindselige Strömungen im Auslande und die Sorge für unsere einen großen Teil des deutschen Volkes ernährenden überseeische» Handelsbeziehungen eine Verstärkung unserer militärischen Schutzwehr erfordern, bis weit in die freisinnigen und demokratischen Kreise gedrungen. Dazu kommen mancherlei Kulturaufgahen, wie die bessere Versorgung der Offiziere und Mannschaften des Reichsbeercs und der Marine, Erhöhung der Bezüge der llnterbeamtcn, eine Witwen- und Waisenversorgung der Arbeiter, die neue Mittel erfordern und über die im allgemeinen kein Streit bestehen kann. Um alle diese Bedürfnisse zu befriedigen, müssen neue Reichseinnahmen gewonnen werden. Zwar wird der mit dem 1. März 19t>6 in Kraft tretende Zoll- und Vertragstarif einen beträchtlichen Mehrbetrag liefern. Aber der größere Teil davon, etwa 50 Millionen Mark, ist im voraus gesetzlich für die Witwen- und Waisenversorgung festgelegt. Die übrigen Aufgaben erfordern noch ein Plus von mehr als 200 Millionen Mark. Nach den Vorschlägen der verbündeten Regierungen sollen Bier 60, Tabak 40 Mill. Mark mehr als bisher liefern, ferner soll eine Reichserbschafts steuer einen Ertrag von 60 Millionen Mark, eine Fahrschein- und Ouittungsgebühr einen Ertrag von etwa 30 Millionen Mark bringen. Jede dieser Steuern hat natürlich ihre Schwierigkeiten und Bedenken, über Einzelheiten mag man streiten. Wer aber die eine oder andere ablehnen will, der muß auch sagen, was an ihre Stelle treten soll. Mit dem öden Gerede, das schon wieder in einzelnen freisinnigen Blättern begonnen hat, über das Bier und die Pfeife des armen Mannes kommen wir nicht weiter. In Bayern kommt auf das Liter 2,28 Pf., in der Brausteuergemeinschafl, also hauptsächlich Mittel- und Norddeutschland, nur 0,8s Pf. Dabei trinkt der Bayer bekanntlich weder teuereres noch schlechteres Bier. Bei der neuen Tabakbesteuerung soll auch nicht sowohl die Pfeife als die Import-Zigarre und Zigarette ge troffen werden. — Nochmals: Eine Kritik, Vie nur verneint, ist von Grund aus falsch und vom Nebel. Wem dieses Hemd oder jener Rock der Finanzreform nicht gefällt, muß unbedingt für andere geeignete Bekleidungsstücke sorgen; denn bleiben die Blößen länger unbedeckt, so geraten Ansehen und Gesundheit des Reichs in Gefahr. — Berlin, 23. November. Der „Lok.-Anz." meldet: Der Bundesrat hat heute auch in zweiter Lesung die sämt lichen neuen Steuervorlagen genehmigt, darunter auch die Fahrkartensteuer. — Berlin, 23. November. Der Kommandant S. M. S. „Thetis" meldet aus Dar-es-Salaam: Leutnant von Stengel ist am 17. November von Wirinsa zurückgekehrt. Zwischen Kilembe und Wirima hat er mehrere neu aufgebaule Ortschaften zerstört und Vorräte weggenommen. Vom Gegner sind mehrere tot, verwundet und gefangen. Von Wirima hat er zwei Streifzüge unternommen nach zwei großen Lagern und hat viele Vorräte und Vieh weggenommen. Der Gegner hatte mehrere Tote und Verwundete; Marine slabsarzt vr. Mohr (von S. M. S. „Bussard") marschiert mit dem Samanga - Detachement nach Kutambi, wurde viel fach beschossen; der Gegner hatte ungefähr 20 Tote und Verwundete. Am 14. November um 7 Uhr 30 Minuten vormittags wurde Kibata von tausend Rebellen auf vier Seiten angegriffen. Die Aufständischen haben 19 Gewehre und viele Tote zurückgelassen. In Kibata befinden sich über 900 flüchtige Eingeborene. Leutnant Engelbrecht ist am II. November von Kilossa zurückgekehrt, die Telegraphen leitung ist wieder hergestellt. Von unseren Truppen ist nie mand verwundet. — Berlin, 23. November. Dem „Lok.-Anz." wird aus Dar-es-Salaam unterm gestrigen Tage telegraphiert: Heute nachmittag marschierte die 5. Kompagnie nach Morogoro ab zur Verstärkung unserer Position im dortigen Bezirk. Führer ist Oberleutnant Wendland, ferner gehen mit Ober leutnant Freiherr v. Nordeck, Leutnant Mithner, Oberarzt Schuhmacher, Feldwebel Lachcnmair, Unteroffizier Pestrup und Sergeant Steffenhagen. Gestern unterwarfen sich 260 Aufständische aus dem Dar-es-Salaam-Bczirk und lieferten 76 Gewehre ab. 200 dieser Leute werden in der Expedition Wcndland als Träger verwandt, 60 finden Beschäftigung als Vahnarbciter. Diese freiwillige Stellung ist ein gutes Zeichen friedlicher Gesinnung. — Norwegen. Christiania, 22. November. „Morgenbladet" schreibt: Mit Freude wird man in Norwegen die Nachricht ausgenommen haben, daß Prinz Heinrich von Preußen sich zu den Einzugsfeierlichkcitcn des Königs paares einfinden wird. Prinz Heinrich genießt von seinen früheren Besuchen her bei der Bevölkerung der Hauptstadt große Sympathie. Mit doppelter Wärme aber wird er em pfangcn werden, wenn er bei dem einzig dastehenden Ereignis in unserer Geschichte als Repräsentant Kaiser Wilhelms II. und des deutschen Volkes erscheint. Das norwegische Volk hat durch eine lange Reihe von Jahren Kaiser Wilhelm II. Gefühle cntgegengebracht, welche man selten bei einem Volke