Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint e « Abonnement WLZ-- «<M des Amtsgmchts LibenUck ZZAL sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zel lO Pf und deffen Mmgekung. P°stanstalt°n Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 11. Donnerstag, den 25. Januar 18S4. Wonlag, den 29. d. W., von Wormittags 11 Zlyr an im Amtsgerichtsgebäude zu Eibenstock. Schwarzenberg, am 20. Januar 1894. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Bekanntmachung. Der Geburtstag Sr. Majestät de« Kaisers Wilhelm II. wird in diesem Jahre in herkömmlicher Weise wie folgt gefeiert: Freitag, den 26. ds. Mts., Abends 7 Uhr Zapfenstreich, Sonnabend, den 27. ds. Mts., früh 6 Uhr Weckruf durch oa« hiesige Stadtmusikkorps, Vormittags 10 Uhr Schulfeier in der Turnhalle. Außerdem werden die städtischen und öffentliche» Geväude Flaggenschmuck erhalten. An die gesammte Einwohnerschaft ergeht zugleich das Ersuchen, auch ihrer seits durch Beflaggen der Häuser oder auf sonstige Weise zu einer würdigen Feier de« Kaiserlichen Geburtstages nach Kräften beizutragen. Eibenstock, am 24. Januar 1894. Der Rath der Stadt. vr Körner. Hans. Kotz-Iersteigerung aus Menstocker Staatssorstrevier. Im Hendel'schen Gasthose zu Schönheiderhammer sollen Sonnabend, den 3. Februar 1894, vou Norm. 9 Uhr an nachverzeichnete in den Abheilungen 1, 23 (Kahlschläge), 15, 16, 20 (Vorent nahme) aufbereitete 98 h. Klötzer von 17-66 am Oberstärke, 2,s—4,» in Länge, 10042 w. „ „ 13—55 „ „ 3,5 u. 4,o „ „ 2512 „ Stangenklötzer , 8—12 . „ 4,» m Länge, 177 „ Derbstangen „ 10—15 „ Unterstärke, 44 Rm. w. Nutzknüppel, sowie ebendaselbst Montag, den 5. Februar 1894, von Vorm. 9 Uhr an 42 Rm. h., 390 Rm. w. Brennscheite, 63 „ „ Brennknüppel, 9 Rm. h. Zacken, 40 „ „55 Rm. w. Neste unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend versteigert werden. Kgl. Forstrevierverwaltung und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Sach. am 22. Januar 1894. Wolfframm. Kotz-Versteigerung auf Kunbshüßter Staatsforstrevier. Im Möckcl'schen"Gasthose „zur Linde" in Hundshiibel sollen Dienstag, den 6. Februar 1894, von Vorm. 9 Uhr an folgende in den Abtheilungen 10, 36, 46, 47 u. 65 Kahlschlag, II, 18, 74 u. 75 Durchforstung, 17, 66 u. 67 Läuterung, 2, 16, 32 u. 55 Einzelhölzer auf bereitete 271 w. Stämme von 10-23 rc. em Mittenstärke, 4282 „ Klötzer „ 13—37 „ „ Oberstärke, 3,5 in lang, 10149 „ Stangenklötzer . 8—12 „ „ „ 3,»—4,s m lang, 1091 „ Derbstangen „ 10 -15 „ „ Unterstärke, 7800 ., Reisslängen „ 3—5 „ „ „ 41 Rm. w. Nutzknüppel, sowie ebendaselbst Mittwoch, den 7. Februar 1894, von Vorm. 9 Uhr an 35 Rm. w. Brennscheile, 845 Rm. w. Streureisig, 273 „ „ Brennknüppel, 184,7» Hdrt. w. Wellenreisig und 222 „ „ Brennäste, ! 298 Rm. w. Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend versteigert werden. Kgk. Iiorllrevierverwaltung KnndsMek und Kgl. Iorffrentamt Eibenstock, Heger. am 23. Januar 1894. Wolfframm. Einladung. Den Geburtstag Sr. Majestät Kaiser Wilhelms II. gedenkt die hiesige Schule durch eine Feier zu begehen, die Sonnabend, den 27. Ja nuar 1894, Vormittag von 10 Uhr an in der Turnhalle avge halten werden soll. Zur Teilnahme hieran wird hierdurch ergebenst eingelaten. Schule Ci den stock, den 23. Januar 1894. Die Krisis in Serbien. Da« serbische Ministerium Gruitsch, das an Stelle des vom verstorbenen Dokitsch geleiteten getreten ist, hat in der Nacht zum Montag sein Entlassungsge such eingereicht, nachdem eS seit wenigstens vierzehn Tagen schon zu wiederholten Malen durch die Presse hatte offiziös erklären lassen, daß in Serbien eine Ministerkrisis nicht existire. König Milan ist der Einladung seines Sohnes gefolgt und hat sich von Paris nach Belgrad begeben; auch die Königin Natalie will dort in den nächsten Tagen eintreffen. König Alexander ließ die Minister Sonntag um Mitternacht zu sich entbieten und »heilte ihnen mit, er habe seinen Vater kommen lassen, weil er sich selber in der schwierigen Lage nicht mehr zu- rechtfinde. Gleichzeitig theille er den Herren mit, daß er dem Kommandanten der Belgrader Garnison die „nothwendigcn Anweisungen' gegeben habe. Da war deutlich und erinnert an die Szene des Staats streiches, die der junge König vor kaum einem Jahre aufführte. Man wird sich vergeben- fragen, was denn eigent lich in Serbien vorgcgangen sei, daß der König Alexan der sich nicht mehr zurechlfindct. Alerander hat üb rigen- da- Entlassungsgesuch des KabinelS ange nommen, aber die Lage ist dadurch nicht klarer ge worden, denn Gruitsch hat die große Mehrheit der Skupschtina hinter sich. Diese ist allerdings am Sonntag .auf Wunsch de« König«' vertagt worden. Da» hervorstechendste Ereigniß ist natürlich die Rückkehr Exkönig Milan». Sie bedeutet zugleich einen RechtSbruch. Denn Milan ist wiederholt überreich lich abgefunden worden und hat sich aller seiner Rechte al» König und al« Serbe begeben. Da» ist in einem besonderen Gesetz festgelegt worden. Nun behaupten allerdings die Freunde des jungen König-, jene« Gesetz dabe nur Gültigkeit für die Zeit der Minderjährigkeit Alexander« gehabt und da dieselbe durch den Staats streich vom 13. April als beendet angesehen werden muß, habe auch die gesetzliche Verbannung Milans ihr Ende erreicht. Alexander ist über die Schultern der Radikalen auf den Thron gestiegen. Sein Erzieher Dokitsch war ein Radikaler. Seit dem Tode desselben scheint sich aber der junge König mit seinen politischen An hängern nicht gut haben stellen können. Er traute ihnen offenbar nicht und war um seinen Thron be sorgt. Daher die Berufung seine- Vater«, die erfolgt ist, ohne daß die Minister darum wußten. Für König Milan kommt die Sache wie gerufen. Paris ist ein thcure« Pflaster, besonder« für Exkönige und ganz besonders für solche, die leichtlebig sind, wie e« Milan stet« gewesen. Man kann 100 gegen Ein« wetten, daß seine Kaffe erschöpft ist und daß er seine An wesenheit in Belgrad nicht in letzter Linie dazu be nutzen wird, um seinen Finanzen wieder auszuhelsen. Ob er auch seinem Sohne helfen wird und helfen kann, muß dagegen stark bezweifelt werden; denn die Radikalen bilden in Serbien eine nicht zu unter schätzende Macht und e« kann leicht kommen, daß sie sich der Dynastie Karageorgiewitsch erinnern, deren Ansprüche auf den serbischen Thron bekanntlich noch fortbestehen und deren Anhang im Lande in den letzten Jahren nicht unerheblich gewachsen sein soll. Die Radikalen wollen sich die drohenden Aender- ungen nicht ohne Weitere« gefallen lassen. Da« Hauptkomitce ihrer Partei hat an alle Ortsausschüsse de« Lande« die Aufforderung gerichtet, dahin zu wirken, daß der in Aussicht genommene .Anschlag auf die Verfassung und auf die Volk«rechte die Radikalen nicht unvorbereitet und wehrlos vorfindet.' Viel er wartet man noch von beiden Seilen von der Vermittel ung durch Pasitsch, der als Haupt der Partei gilt und von seinem Petersburger Gesandtenpostcn am Dienstag in Belgrad eintreffen sollte. Der junge König soll entschlossen sein, wenn nöthig, einstweilen die Verfassung außer Kraft zu setzen und eine Militär- Diktatur cinzusühren, d. h. dem Staatsstreich vom 13. April v. einen zweiten hinzuzüsügen. Zwischen beiden besteht nur der gewaltige Unterschied, daß da mals die große Mehrheit de« Volke« hinter dem jungen König stand und seine jugendmuthige Thal als eine Erlösung empfand, während heute da« Umgekehrte der Fall ist. Die Handlungsweise de» Königs giebt Uebrigcn« den Gerüchten neuen Anhalt, die den vorgeschrittenen Radikalen antidynastische Bestrebungen nachsagten. Ihre Absicht sollte dahin gehen, den Prinzen Arsen Karageorgiewitsch, den jüngeren Bruder de« Prinzen Peter, auf den Thron zu erheben, da der letztere al« Schwiegersohn des Fürsten Nikolaus von Montenegro, dem man keine Einmischung in die serbischen Angelegen heiten ermöglichen will, nicht in Frage kommen kann. Ob die jetzige Lage ohne schwere innere Kämpfe, ohne den Versuch wenigsten» einer bewaffneten Erhebung, überwunden werden kann, bleibt abzuwarten. Hagesgeschichte. — Deutschland. Der Wolff'sche Telegraph verbreitet folgende halbamtliche Mitkheilung: „Wie wir vernehmen, hat Flügeladjutant Graf Moltke gestern (22.) dem Fürsten Bismarck ein Aller höchstes Handschreiben übergeben, in welchem Se. Maj. der Kaiser unter Uebcrsendung einer Flasche alten Wein« den Fürsten zur RckonvaleS- cenz nach überstandener Influenza beglückwünscht.'