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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint . „ >4^.1 « Abonnement »LLm" Kemk des Amtsaenchts Eibenstock ßLLSL lag und Sonnabend. In- ' Expedition, bei unfern Bo- sertionSprei«: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- s-u-w« und dessen Amgekung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hanneboh» in Eibenstock. 4V. Donnerstag, den 26. April 18S4. MehrbietungStermin Das zum Nachlasse des verstorbenen Schuhmachers Loiil» 8«t«tv> in Cartsfeld gehörige Grundstück, Fol. 65 des Grundbuchs, Nr. 62 deS BrandkatasterS für CarlSfeld und Nr. l4, 297 und 298 deS Flurbuchs für diesen Ort soll auf Antrag der Erben verkauft werden. ES sind dafür bis jetzt 3700 M. geboien worden. Zur Abgabe höherer Gebote soll Termin den 2. Mai 188-1, Vormit tag 1t Uhr an Amtsstellc hier stattfinden. Die Kaufsbedingungen werden im Termine bekannt gemacht, können auch vorher hier eingesehen werden. Eibenstock, am 20. April 1894. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. Gemcinschastlichc Sitzung der stützt. Kollegien Donnerstag, den 26. April 1894, Abends 8 Wr im hiesigen Rathhaussaale. Eibenstock, den 20. April 1894. Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten-Vorsteher. - vr Körner. Wilhelm Dörffel. V « 8 « 8 « r <1» n » 8- Erbauung einer Hochbruckwasserleitung in Eibenstock bekr. Holz-Berftekgernng auf Sssaer LtaatSforstrevier. Im Gasthofe „zur Sonne" in Sofa kommen Freitag, den 4. Mai 1884, von Vormittags 8 Uhr an 5 Rm. buchene, 275 Rm. weiche Brennscheike, i aufbereitet auf den Kahlschlägen 109 „ weiche Brennknüppcl, > der Abth. 1,27,34 u. 62, sowie 6 „ buchene, 73 Rm. weiche Beste und i im Einzelnen in Abth. 38 u. 39, 413 „ weiche Stöcke, aufbereitet auf dem Kahlschlage in Abth. 27, sowie im Hotel „zum Rathhaus" in Aue, Sonnabend, den 5. Mai 1884, von Norm. 8 Uhr an 435 weiche Klötzer von 16—37 rc. em Oberst. 3,s m lang, aufbereitet auf 6500 „ „ 13—37 „ „ „ 4,o , „ t den Kahlschlä ¬ 1544 „ * . 23-37 „ es 4 5 ! gen der Abth. 13 tannene „ 46—86 »» 3,5 ) 1,27,34 u. 62, 2 buchene „ 26u.29 „ „ 3u.4m„ l sowie im Ein ¬ 4218 weiche Stangenklötzcr „ 8-12 „ „ 4 in „ s zelnen in Abth. 10 „ Derbstangen „ I3u. 14 „ Unterst. 1 38 und 39, 38,ro Hdt. Reisstangen „ 3 — 5 „ „ aufbereitet in den Durch- forstungen der Abtheilung 6, 24, 33 und 46, unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. Kgl. Forstrevierverwaltung Sosa u. Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Höpfncr. am 23. April 1894. tvolfframm. Hagesgeschichle. — Deutschland. Für Mai steht in der Ar mee ein allgemeines Aufrücken bevor. Nicht we niger als dreißig Generale aller Waffen sollen ihr. Abschiedsgesuch eingereicht haben. — Das Tabaksteucrgesetz, so schreibt der .Vogtl. Anzeiger", kommt bekanntlich nicht zu Stande, weil das katholische Zentrum im Bunde mit den Freisinnigen und Sozialdemokraten dagegen ist. Die natürliche Folge ist, daß wir drückende Zuschläge zur Einkommensteuer werden aufbringen müssen. Weite Kreise, die jetzt noch im Banne der Phrase von der Verwerflichkeit der indirekten Steuern stehen und nicht aufhörcn, nach „gerechteren", „alle Bevöl kerungskreise gleichmäßig treffenden" Steuern zu rufen, werden, wenn erst jetzt die bevorstehenden Zuschläge zur Einkommensteuer eine Zeit lang ihre Wirkung gethan haben, bald zu der sehr deutlichen Empfindung gelangen, daß die direkte Besteuerung, wenn sie nicht tiesschädigend in das WirthschaftSleben der Allgemein heit eingreifcn soll, sehr bestimmte Grenzen einzu- halten hat und der Erzänzung durch indirekte Steuern, insbesondere durch Luxussteuern, wie sie ganz unver gleichlich gerade der Tabak bietet, in weitreichendem Grade bedarf. Wer nicht hört, muß fühlen — das ist von jeher die beste Kur für Doktrinäre und Schwadroneure gewesen, sie wird ihren guten Dienst auch diesmal thun. Kommt dann der MeinungSum- schwung, so ist uns nicht zweifelhaft, daß es die Tabaksteuer sein wird, der bann die Mehrheit der Stimmen zusällt. Die ZentrumSportei, die dann den Ausschlag geben wird, hat sich den Rückzug für diesen Fall bereits frei gehalten. Die Querköpfigkeit, daß von allen Staaten allein Deutschland die erste aller Steuerquellen, den Tabak, für alle Zeiten nahezu unauSgenutzt lassen werde, kann man dem deutschen Volke trotz aller doktrinären Verranntheit seiner Wort führer in Steuersachen auf die Dauer nicht zutrauen. — Anläßlich des vorgestern stattgehabten, und überall mit hoher Begeisterung begangenen Geburts tages unseres geliebten Königs schreiben die „Berl. N. Nachr.": König Albert von Sachsen ist heute in da» siebenundscchzigste Lebensjahr getreten. Weit über die Grenze seiner engeren deutschen Hei- math, im ganzen Reiche gedenkt man mit aufrichtigsten Glückwünschen deS ritterlichen und liebenswürdigen König«, der an der großen Epoche der deutschen Er hebung mit Kopf und Hand und Her; theilgenommen und unter den immer spärlicher gewordenen Erschein ungen noch aufrag», die da« Reich au« Träumen und Liebern zu glanzvoller Wirklichkeit haben erstehen lassen. Gerade in Sachsen hat die werbende Kraft des nationalen Gedankens ihre mächtigste Probe be standen; hier wo einst unk lange Zeit hindurch der gegen Preußen und sein Königshaus gerichtete Par- tikulariSmuS seine sicherste Burg hatte, ist dem Reichs gedanken ein felsenfester Hort geworden, und da« hat zu hervorragendem Theile ein Monarch zu Wege ge bracht, der seinen Unterthanen mit dem Beispiel voran schritt, zum Segen und Heile deS Ganzen manches zu vergessen und auf manches zu verzichten. Jenes Vermächtniß deS Geschlechts der großen Greise, das Fürst Bismarck in der wehmüthigen Stimmung des 9. März 1888 also formulirte: nie und nimmer ab zulassen von dem Pflichtbewußtsein und der strengen, unermüdlichen, selbstlosen Arbeit für da« Vaterland, galt auch allzeit von dem König Albert, der, ein ge rechter Fürst von geradem Sinn und deutschem Em pfinden, das Muster bot und bietet für erprobte An hänglichkeit an das Reich und feste BundeStreue. Solche Gesinnung ist just in unseren Tagen ein guter Trost, da die Freude am Vaterlande zu verblassen begonnen hat mit dem Gedächtniß an die Schmerzen und Opfer, die Deutschland« Wiedergeburt gekostet hat. Die warme Theilnahme, die sich an dem Fest tage König AlbertS im ganzen Vaterlande kundgicbt, ist ein erfreulicher Beweis dafür, daß im Herzen der großen Mehrheit der Nation noch die Zuversicht lebt, eS werde das Werk so großer Mühsal uiid so opfer freudigen MutheS schließlich doch in den Bahnen weiter geführt werden, die seine Schöpfer in Kampfes Nöthen und Sieges Freuden festgelegt haben. Locale und sächsische Rachrichte«. — Eibenstock, 24. April. Auf das Glückwunsch- Telegramm, welche« Herr Bürgermeister vr. Körner Namen« der bei dem gestrigen Festmahle zu Ehren von Königs Geburtstag bctheiligten Herren abgeschickt hatte, ist heute von seiner Majestät folgende Antwort eingegangen: „Ich danke Ihnen herzlich für den mir zu gegangenen freundlichen Glückwunsch. Albert." Ferner haben wir noch nachzutragen, daß auch der hiesige Beamten-Verein eine Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Königs im Saale deS SchicßhauseS ver anstaltet hat, welche ein sehr reichhaltiges Programm aufwie« und sich zahlreichen Besuch« zu erfreuen hatte. — Eibenstock, 25. April. Die Niederschläge haben sich in den letzten Tagen und in der vergangenen Woche durch da« ganze Land in so ausgiebiger Weise ergossen, daß nunmehr alle Befürchtungen, da« Früh jahr von 1894 könne von einer ähnlichen Trockenheit wie 1893 heimgesucht werden, geschwunden sind. Die gestern Abend am Himmel gestandenen drohenden Gewitter sind zwar bei uns nicht direkt zur Entladung gekommen, haben aber die Fluren dennoch wieder mit neuen Wasservorräihen gesättigt. — Schönheide, 24. April. Zum Geburts tage Sr. Majestät des Königs fand Vormittags ItUUHr SchulaktuS im GambrinuSsaale statt, zu welchem sich eine zahlreiche Theilnehmerschaft einge funden hatte. Die Festrede hielt Herr Lehrer Schrei ber. Derselbe entrollte das Lebensbild eines der interessantesten Persönlichkeiten au» dem sächsischen Fürstenhause, deS Kurfürsten Moritz. Die Vorträge und Gesänge der Kinder wurden tadellos dargeboten. — Am Abend war ein Festessen veranstaltet, daS sich ebenfalls einer ziemlich starken Betheiligung er- sreute. Den Trinkspruch auf Se. Majestät den Kö nig brachte Herr Bauinspektor Scheibe aus. Ein weiterer Toast feierte einige hiesige Herren, denen bei Gelegenheit des Geburtstages Sr. Majestät die Allerhöchste Auszeichnung von Ordensverleihungen zu Theil geworben ist, und zwar erhielt Hr. Kaufmann und Gemeindeältestcr Gustav Emil Leistner für 31- jährige ununterbrochene Thätigkeit al« GemeinderathS- mitglied das Ritterkreuz des AlbrechtSordenS zweiter Klasse und Herr Oberförster Francke den AlbrechtS- orden erster Klasse. — Schönheide, 22. April. Ein auswärtiger Bäcker hat hier wiederholt Brot, und zwar im Ge- sammtgewicht von 2'^ Zentner, verkauft, das in Bezug auf das Gewicht viel zu wünschen übrig ließ. Auf erfolgte Anzeigen wurde er von der hiesigen OrtS- polizeibehörde in zwei Fällen mit 10 und 15 M. Geldstrafe belegt. Er beantragte gerichtliche Ent scheidung, doch wurde er vom königl. Amtsgericht Eibenstock, nachdem er eine gütliche Aufforderung zur Bezahlung der Polizeistrafe entrüstet abgelehnt hatte, zu 50 M. Geldstrafe und zur Tragung der Kosten verurtheilt; da er sich nicht enthalten konnte, seiner Entrüstung beim Verlassen de« Gerichtssaales in un ziemlichen Worten Ausdruck zu geben, wurde er zurück gerufen und erhielt einen Tag Gefängniß zuerkannt. — Johanngeorgenstadt, 24. April. Anläß lich deS Geburtstages Sr. Majestät unseres all- verchrten König« Albert hatte die Stadt am gestrigen Tage zahlreichen Flaggenschmuck angelegt. Die Feier de« Tage» wurde eingeleitet durch eine Revcille unter Begleitung einer Abtheilung de» Mili- tärvercin«. Vormittag« 10 Uhr fand sodann Schul aktuS im RathhauSsaale statt, bei welchem Herr Organist Poller die Festrede hielt. Redner ge dachte der großen Verdienste unsere« König« und verbreitete sich dann im weiteren Verlause seine« Vortrag» über da« Thema: „Da» Erzgebirge unk seine Bedeutung für die Culturentwicklung Sachsen«."