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tionrU. rmann Eibcn- mir zu cinzu- ciolis. er^ ankert Woche Lbenso er eschä'f- äer, l. e tsli. kein, zier, »UN» LS Nanz, t unv 'äthiz 1. unft K sorgt 4. «I». ch! >tt" u n t eren lern bl. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenltoch tag und Sonnabend. In- Expedition, bei unfern Bo- sertionSpreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeile io Pf und dessen Umgebung. P st-Nstalt-W Berautwortlicher Redakteur: E. Hanuebohn in Eibenstock. — 41. Jahrgang. M SS. Domcrslag, den 10. Mm 18»4. Bekanntmachung. Anläßlich de» Dörffel'schen Scheunenbrandes wirk hiermit erneut in Er innerung gebracht, daß 1) nach der Verordnung vom 26. Oktober 1833 auf die Entdeckung vorsätzlicher Brandstifter je nach der Verdienstlichkeit unv Wich tigkeit der Entdeckung eine Belohnung dis zu neunhundert Mark ausgesetzt ist, und 2) wer bei Fener, von den Polizeiorganen zur Hülfe aufgefordert, keine Folge leistet, obgleich er der Aufforderung ohne erhebliche eigene Gefahr genügen konnte, mit Geldstrafe bis zu 15V Mik. oder entsprechender Haft bestraft wirk. Eibenstock, den 8. Mai 1894. Der Rath der Stadt. »i-. Körner. Hans. Bekanntmachung. Nachdem vom Stadtrath unter Zustimmung der Stadtverordneten anläßlich des Brandes am 23. August 1892 ein Bebauungsplan für den Stadt- theil Crottensee aufgestellt worden ist, wird solches in weiterer Ausführung unserer Bekanntmachung vom 25. Oktober 1893 hierdurch mit dem Bemerken öffentlich bekannt gemacht, daß dieser Plan in unserer Rathsregistratur vier Wochen, vom io. Waj Jayres ab gerechnet, zu Jedermann« Ansicht ausliegt. Der Plan umfaßt das Stadtgebiet oberhalb des Postplatzes, zwischen der Schneebergerstraße und Carlsbaderstraße. Widersprüche gegen den Plan sind innerhalb der obigen Frist bei deren Verlust schriftlich oder mündlich bei uns anzubringen. Eibenstock, den 7. Mai 1894. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Han». Die Feuerwehr-Signale bei auSbrechendcn Schakeiiscuern werden bewirkt: 1) Bei Feuer in Schönheide durch das übliche Hornsiznal ohne Nachstoß. 2) Bei Feuer in Schönheidcrhammer durch das übliche Hornsiznal mit einmaligem Nachstoß. 3) Bei Feuer in Neuheide durch da« übliche Hornsiznal mit zweimaligem 'Nachstoß. Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird dies in Erinnerung gebracht. Dcr Gemeindevorstand zu Schönheide. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Reichsschuldenkom mission hat dem Bundesrath ihren diesjährigen Bericht abgestattet. Der Bestand de« ReichS-Jnva- livenfondS betrug Ende 1892/93 464,914,625 Mk., der des ReichstagSgebäukefonds 9,956,964 Pik. Ende Mär; 1894 belief sich der Bestand des Invaliden fonds auf rund 463 Millionen, der de« RcichstagS- gebLudefonds auf 2,o Millionen. Bezüglich des ReichS-KriegSschatzes sind Aenoerungen nicht einge treten. An Banknoten befanden sich am 14. April dss. in den Kassen der Reichsbank und ihrer Zweig anstalten sowie im Umlauf 1,871,872,000 Mk. — Graz. Ueber das Rettungswerk der in der Luglochhöhle eingeschlossenen sieben Personen meldet der Telegraph unterm 7. Mai: Die Taucher sind in die Luglochhöhle eingevrungen; nach Angabe derselben sind sämmtliche Eingeschlossene noch am Leben. Die Rettung derselben erscheint zweifellos. — Eine weitere Meldung von demselben Tage be sagt: Da» Vordringen zu den in der Luglochhöhle Eingeschlossenen wurde durch die mittelst eines Spreng schusses freigelegte Schlurföffnung ermöglicht. Der Taucher Fischer drang nach Entfernung eines Baum stammes aus der Höhlenöffnung zu den Eingeschlossenen vor und brachte dann die Kunde, daß sie noch sämmt- lich am Leben seien unv sich entsprechend wohl be fänden; sie hatten noch heute Kerzen und einen ge ringen, au« Brot und Käse bestehenden Proviant vorrath. Um die Geretteten bequem und gefahrlos herausbefördern zu können, wurden weitere Spreng ungen vorgenommen, so daß noch heute die HerauS- besörderung der Verunglückten möglich sein dürfte. — Graz, 7. Mai. Heute Nachmittag 4^ Uhr waren sämmtliche in der Luglochhöhle Eingeschlossenen her aufbefördert. Sechs gingen selbständig,' einer mußte geführt werden. Sie befinden sich alle verhältniß- mäßig ganz gut. Die Befreiung der im Lugloch Eingeschlosscnen vollzog sich folgendermaßen: Nachdem um 11 Uhr Vormittags da« Wasser infolge der Stauung von 20 em auf 12 em gesunken war, drangen die Forscher mit dem Taucher Fischer in die Höhle ein und ge langten zu den Eingeschloffenen. Dieselben gaben an, am Dienstag eine Kiste mit Lebensmitteln erhalten zu haben. Den nunmehr al« gerettet zu betrachten den wurden einige Lebensmittel gereicht und dann die Sprengungen fortgesetzt. Um 4'/. Uhr Nachmittag würden die Eingeschlossencn auf Tragbahren an das Tageslicht befördert und Abend« die Meisten von ihnen auf Rettungswagen nach Graz gebracht. Der Real schüler Haidt ist sehr angegriffen, die Uebrigen dürften sich bald erholen. — Die Geretteten find natürlich schrecklich heruntergekommen, ihre Augen eingefallen, der Blick stier; sie sollen mehrere Tage vollständig verzweifelt gewesen sein und keine Rettung mehr er hofft haben. Als sie das Tageslicht erblicken, waren sie nicht im Stande, sich aufrecht zu erhalten, sondern sie knickten zusammen und fielen in Ohnmacht, sodaß man Mühe hatte, die Männer unter Darreichung stärkster Labemittel wieder zum Bewußtsein zurück zurufen. Nachdem sic sich erholt und zur Erkenntniß kamen, daß sie wirklich gerettet traten den schwerge prüften Männern Thränen in die Augen, sic knieten nieder und küßten die Erde. — Dcr Erste welcher an's Tageslicht gebracht wurde, war der 15 jährige Realschüler Rudolf Haidt. Die Menge brach in Jubel auS, verstummte aber gleich beim Anblick des jungen Menschen: er war zum Skelett abgemagert, die Augen quollen aus den Höhlen und stierten glanzlos in die Luft, daS Gesicht sah wie mit Leim beschmiert auS, der Unterkiefer fiel herunter. Seine Schwester fiel beim Anblick des furchtbar Entstellten in Ohnmacht. Auch die übrigen Eingeschloffenen waren gelb, doch war der Gang der Meisten stramm. Alle wurden in einer Feldbaracke zu Bette gebracht. Am ersten Tage der Gefangenschaft wollten die Eingeschlossencn hinauS- schwimmen, was aber wegen der Zunahme des Wassers unmöglich war. In der Höhle herrschte eine Tempe ratur von nur 8^ Grad, Alle froren sehr, Keiner konnte schlafen. Zur Löschung de» Durstes fingen sie Sickerwasser auf. Ihre Kleider wurden nie trocken, sie faulten ihnen fast vom Leibe. Die Aerzte glauben, daß sich bei den Geretteten vielleicht Typhus, Slaar und Magenkatarrh, sowie Lungenentzündung einstellen werden. Locale und fächstsche Nachrichten. — Eibenstock, 9. Mai. Dem Brandstiftungs versuch im Crottensee am Montag früh folgte am Abend desselben TageS ein Schadenfeuer, welches 9*/, Uhr in der Scheune bei dcr Dörffel'schen Bret- mühle an der Wildenthaler Straße aufging und die selbe auch gänzlich einäschcrte. Der günstigen Wind richtung, welche die Flammen nach der Chaussee zu trieb, ist eS in der Hauptsache zu danken, daß die in der Nähe befindlichen großen Bretterstöße nicht Feuer fingen und dasselbe auf seinen Herd beschränkt blieb. Brandstiftung wird vermuthet. — Eibenstock, 8. lPai. Der Jahresbericht der Kgl. Sächs. Gewerbcinspektoren für 1893 nebst den Berichten der Kgl. Sächs. Berginspektoren, die Verwendung jugendlicher und weiblicher Arbeiter beim Bergbau btr., ist im Druck erschienen und liegt in der Rathsregistratur zur Einsichtnahme aus. — Leipzig. Der Bau des ReichSgerichtS- p «laste» ist jetzt soweit fortgeschritten, daß für nächsten Sommer die Uebersiedelung de« obersten deutschen Gerichtshöfe« in sein neue» Heim in Aus sicht genommen werden konnte. Nach den Gerichts serien würden dann die Sitzungen bereit- an der neuen Stelle abgehalten werden. Die Grundsteinleg ung für da- neue Gebäude fand im ersten Jahre der Regierung des jetzigen Kaisers, am 31. Oktober 1888, statt. Graf Lerchenfeld, der bayerische Bundesvcvoll- mächligte, überreichte damals dem Kaiser den Hammer, worauf das Reichsoberhaupt die drei Schläge mit den Worten auSsührte: .Zur Ehre des allmächtigen Gottes, dem Rechte und seinen allezeit getreuen Knechten!" Der König von Sachsen sprach: .Gott zur Ehre, dem Reiche zum Ruhme, dem Rechte zum Schirme!" — Leipzig. Man schreibt dem .L. T." Fol gendes: In unserer Markthalle sieht man jetzt viele Körbe mit Maiwuchs, so nennt man die frischen Triebe der Fichten und Kiefern, zum Verkauf stehen. Da durch das Abpflücken dieser frischen Triebe die Nadelhölzer außerordentlich geschädigt werden, so be steht unseres Wissens schon in den Staats-, Stadt- unv Privatforsten ein dagegen gerichtetes strenges Verbot. Um diesem Verbot 'Nachdruck zu verleihen, wäre e« wohl am Platze, den Verkauf von Maiwuchs überhaupt zu verbieten. — Freiberg. Auch an den Straßen des Bezirks Frauenstein wird jetzt statt der wilden Eber esche die edle Eberesche angcpflanzt. Die Früchte derselben sind sehr schmackhaft und e« wurden unter Anderem von vielen Mitgliedern der vorjährigen Forst versammlung die eingesandten Beeren des genannten Baumes als vorzüglich befunden. Da die edle Eber esche sehr bescheiden in ihren Ansprüchen ist, eignet sich dieselbe auch zum Anbau in rauheren Lagen. In Böhmen und Mähren wird dieselbe sehr umfangreich gezüchtet und geschützt. — DaS ArresthauS de- Großenhainer Königs- Husaren - Regiments beherbergt gegenwärtig unter seinen unfreiwilligen Gälten einen interessanten Fremd ling, einen jener Unglücklichen, die, um sich im Vater land der Militärpflicht zu entziehen, auSwandern und in Frankreichs Fremdenlegion eintreten und hier un beschreiblichen Mühen und Drangsalen entgegengehen. Auch der in Hast gehaltene, 26 Jahre alte Mann weiß von seiner Dienstzeit in Algier und Tonkin geradezu Schreckliches zu berichten von den ungeheuren Anstrengungen, die von den Fremdenlcgionären zu bewältigen sind, von den furchtbaren Strafen, die für da» geringste Vergehen eintreten, und von den qual vollen Leiden, die durch Klima und Lebensweise her vorgerufen werben. Auch in ihm, der acht Jahre lang diese», eine ununterbrochene Reihe von Kämpfen und Leiden bildende Leben ertragen, dabei zwei Jahre Festungshaft, sowie die schwersten körperlichen Strafen zu erdulden hatte und vor einiger Zeit au» den Diensten entlassen worden ist, regte sich mächtig da unbezwingliche Heimweh nach dem Baterlande, von dem er sich früher geringschätzig abwandte, und er kehrte nach Deutschland zurück. Hier wird er nun freilich seinen militärischen Pflichten nachkommen müssen. — Königstein. Die hiesige GebirgSvereinS- sektion hat nunmehr dem Gesammtverein mitgetheilt, daß der Eintritt in die Festung von jetzt ab