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Amts- Md Anzeigeblatt für den «»scheint -A « . . . e Abonnement SZL8-- Lyirk des Amtsgerichts Libenllock SLSL strtionSpreiS: die kleinsp. tcn, sowie bei allen ReichS- Zeile lO Ps und dessen Umgebung. P°»anst-lten Verantwortlicher Redakteur: E. Hanvebohn in Eibenstock. 83. Dienstag, den 17. Juli 18S4. Das Baden in dem unweit der nach Oberstützengrün führenden Straße gelegenen sogenannten Mühlteiche wird hierdurch verboten. Zuwiderhandlungen werven auf Grund von K 366 Nr. 10 des Reichsstraf- gesetzduchS mit Gelvstrafe bis zu 30 M. geahndet werden. Schön Heide, am 12. Juli 1894. Der Gemeindevorstand. Holz-BcrstcigcrMg ms JohanMorgcitsMer Sllmtsmstrcvicr. Im Hotel „äs Luxe" zu Johanngeorgenstadt kommen Sonnabend, den 21. Juli 18S4, von Vorm. '/»1V Uhr an folgende aufbereitete Schlag- (Abth. 12, 13, 31, 48, 71, 72 u. 77), Durch- forstnngs- (Abih. 21, 27, 34, 43, 48, 49, 60 u. 71) unv EinzelhSlzer (Abth. 14, 15, 17, 18, 19, 20, 25, 27-29, 33, 71-74, 78, 80 und 81) 10455 Stück w. Klötzer von 13—50 ein Oberstärke,« 3,s und 4,« in 10984 „ „ Schleifklötzer „ 7—12 „ „ i lang, 1658 „ Derbstangen „ 8—15 „ Unterstärke, 5190 „ „ Reisslängen „ 3-7 . , sowie ebendaselbst Montag, den 23. Juli 18S4, von Vorm. '/rM Uhr an 218 Rm. w., 2 Rm. h. Brennscheite, 127 . „ 3 „ „ Brennknüppel, 499 „ „ Brennäste und 531 „ „ Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. K. Aorstrevierverwattung Johanngeorgenstadt «. A. Iorstrentamt Eibenstock, Teich. am 14. Juli 1894. 2. V.: Lrückncr. Hagesgeschichle. — Deutschland. Zur Ausbildung von Offi zieren in der Kenntniß der heimischen Küsten findet gegenwärtig unter der Leitung res kommandirenden Admirals unserer Flotte, v. d. Goltz, eine größere AdmiralstabSreise in der Ostsee statt, die sich bi« Memel und Pillau erstrecken soll. An Bord der „Grille" sind gleichzeitig einige höhere Offiziere vom Oberkommando der Flotte und vom Reichs-Marine amt eingeschiffk. — Rudolf v. Bennigsen veröffentlicht im .Hann. Kour." folgende Danksagung: „Zu meinem 70. Geburtstage habe ich von Nah und Fern so viele hochersreuliche und ehrenvolle Beweise von Theilnahme, Anerkennung unv Freundschaft erhalten, daß die Er innerung daran von mir und meiner Familie mit unauslöschlicher Dankbarkeit bewahrt bleiben wird. Zu meinem aufrichtigen Bedauern ist es mir bei der überaus großen Zahl erhaltener Telegramme und Briefe nicht möglich. Jedem, wie ich wünschte, einzeln zu antworten und zu danken. Ich bitte daher, mir zu gestatten, den Gefühlen des herzlichsten und leb haften Danke« hierdurch öffentlichen Ausdruck zu geben." — Teplitz (Böhmen). Gegenüber den Meldungen der Blätter von der hier erfolgten Verhaftung eine« Anarchisten verlautet authentisch, daß das verhaftete Individuum Namen« Rieß von der Chemnitzer Polizei wegen Defraudation von 500 Mark verfolgt wurde und dahin ausgeliefert werden wird. — Frankreich. Eine in ihrer Kleinigkeit recht bezeichnende Revanche gegen den „Roy Casimir" haben sich die sozialistischen Abgeordneten der fran zösischen Kammer au-gedacht; sie wollen al« „Quittung für die Anarchistengesetze" die Herabsetzung des Präsidentengehalts einschließlich de« Repräsen tationszuschusses von 1,200,000 Frcs. auf 400,000 Franc« beantragen. „Genosse" Coutant hat sich er boten, den Antrag einzubringen und zu begründen. — Pari«. Rach einer hier au« London ein getroffenen Mittheilung der dortigen Polizeibehörde sollen mehrere Anarchisten au« England nach Frank reich übersiedelt sein, um ein Dynamitattentat gegen da« Elysüe-Palai« auszuführen. Weiter heißt e« in dem englischen Berichte, daß die Anarchisten sechs Bomben nach Frankreich bringen wollen, welche dazu bestimmt sein sollen, da« Elysee, da« SenatS- gebäude und da« Ministerium de« Innern in die Luft zu sprengen. Infolge dieser Mitthcilungen haben die französischen Polizeibehörden die größten Vorsichts maßregeln getroffen. Auf sämmtlichen hiesigen Bahn höfen werden alle Gepäckstücke geöffnet und im Zoll bureau untersucht. Jede in der Nähe öffentlicher Ge bäude sich aufhaltende zweifelhafte Person wird sofort nach dem Polizeibureau gebracht ; alle in der Umgeb ung öffentlicher Gebäude befindliche Wachtposten find bedeutend verstärkt worden. — Spanien. Der deutsche Botschafter in Madrid, v. Radowitz, überreichte dem Minister de« Auswärtigen, Moret, eine Note der deutschen Re gierung, durch welche diese den zwischen beiden Re gierungen verabredeten, in den spanischen Corte« nicht zur Abstimmung gelangten Handelsvertrag z u r ü ck; i e h t. — Amerika. Die günstige Wendung, welche nunmehr in dem Aus stand«gebiete eingctreten ist, hält an; nach einem Telegramm au« Chicago vom 12. d. M. beginnt man bereit« im Heere der Streikenden die bedenklichen Folgen des Ausstandes erheblich zu spüren. Mehrere Führer der Ausstän digen forderten die Angestellten der Pullmanwerke auf, von DebS die Beendigung de« Streike« zu ver langen, da da« dem Lande zugefügte Nebel zu groß sei. Die Angestellten erklärten sich damit einver standen. Man glaubt infolge dessen, daß der Streik offiziell als beendigt erklärt werken wird. Die Züge verkehren wieder regelmäßig. — Chicago, 14. Juli. Der Streikführer Deb« hat die Beendigung des Streiks der amerikanischen Eisenbahn-Bediensteten erklärt, nachdem Präsident Cleveland zuvor erklärt hatte, er werde in diesem Falle eine Kommission zur Untersuchung der Be schwerden der Ausständigen einsetzen. Die Ruhe ist fast wieder hergestellt. — Die Lage in Californicn bleibt jedoch noch immer ernst. Die Streikenden weigern sich, die Arbeit wieder aufzunehmen. Loeale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 16. Juli. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend */,12 Ubr wurden einige Einwohner hiesiger Stadt, welche einem in der Richt ung nach CarlSfeld sichtbaren Feuerscheine, der, soweit wir bis jetzt in Erfahrung bringen konnten, jedoch von einem Brande jenseits der Grenze herrührte, folgten und dabei die Magazingasse zwischen der Brauerei und dem Ernst Roßner'schen Grundstücke passirten, auf einen au« der Scheune des letzteren dringenden schwachen Lichtschimmer aufmerksam. Mit Hilfe eines hinzugekommenen Schutzmannes wurde dieselbe geöffnet und als Ursache des Schein« eine äußerst raffinirt angelegte Brandstiftung wahr genommen. Es ist die« in einem Zeiträume von wenig Wochen der zweite derartige Versuch auf ge nanntem Grundstücke. Der Besitzer desselben wurde noch in jener Nackt verhaftet. — Eibenstock, 16. Juli. Herr Bürgermeister Or. Körner hat die RathSgeschäftc unterm heutigen Tage wieder übernommen. — Eibenstock. Zwischen der Stadt-Fern- sprecheinrichtung in Eibenstock einerseits und den Stadt-Fernsprecheinrichtungen in Markranstädt,Lengen feld (Bgtl.), Limbach (Sa.) und Siegmar andererseits ist nunmehr auch der Sprechverkehr zugelassen worden. Die Gebühr für das Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr von Eibenstock mit Lengenfeld (Vgtl.) 50 Pf., im übrigen Verkehr 1 M. — Schönheide, 14. Juli. Gestern unternah men, begünstigt vom herrlichsten Wetter, die meisten Klassen der hiesigen Schule ihre SckulauSflüge, allen Theilnehmern zur freudigen Erinnerung. — Empfindet man e« bei Besteigung verschiedener mit AuSsichtSthürmen versehener Höhen unseres Ge birge« al« einen Uebelstand, daß man den Thurm verschlossen findet oder sich den Schlüssel besorgen muß, so muß man die vom hiesigen übrigen« sehr rührigen Erzgebirgszweigverein getroffene Einrichtung gern begrüßen, nach welcher sich der für den Kuhderg- lhurm gewählte Thurmwart, Leistner aus Neuheike, während de« ganzen Tages daselbst aufhält unv den Verkauf der Eintrittskarten besorgt (a 10 Pfg., Schulen bekommen Ermäßigung). Hierfür wird ihm feiten« des Verein« täglich 1 M. garantirt. Gleich zeitig ist ihm zur Ausübung seine« Beruf« die Mög lichkeit geboten. Ein weiterer Gewinn für ihn wird sich jedenfalls auch ergeben aus dem Verkauf von Postkarten, von Erzeugnissen der hiesigen Industrie und sonstiger Dinge. — Schönheide, 13. Juli. Die hiesige frei willige Feuerwehr ernannte den Buchhalter Herrn Hermann Lenk zu seinem Ehrenmitgliede, und wurde demselben ein diesbezügliches prachtvolles Diplom vom Commando überreicht. Genannter Herr war der Hauptgründer dieser Corporation und leitete dieselbe ein Jahr lang als Oberführer mit größtem Eifer. Möge es Herrn Lenk vergönnt sein, recht lange diesem Wohlihätigkeits-Jnstitut al« Ehrenmitglied anzugehören. Herrn Rathsregistrator Grüner hier gebührt als Verfertiger veS höchst künstlerisch ausgcstatteken Diploms der innigste Dank. — Johanngeorgenstadt. Der hiesigen frei willigen Turnerfeuerwehr wurden von der K. S. Mobiliar-Feuerversicherungs-Gesellschaft für ihre bei dem am 17. v. M. stattgehabten Evelmann-Lubwig- schen Brande entwickelte umfängliche Thätigkeit, ins besondere aber für die vollständige Erhaltung der in großer Gefahr geschwebten, dem Spediteur Herrn Müller gehörigen Gebäude 30 Mark als Prämie zu erkannt und durch den hiesigen Militärvereins-Vor steher Herrn Schuster ausbezahlt. — Dresden. Für die das 8. deutsche Turn fest in Breslau besuchenden und vorher in Dresden ankommenden Turner aller Gaue und Länder wird von den Dresdner Turnern für Freitag, den 20. Juli 1894, von Vormittag 8 Uhr an, in der Gastwirthschaft „Stadt waldschlößchen" — am Postplatz — eine Auskunftsstelle errichtet werden und von Abend« 7 Uhr an zu Ehren der auswärtigen Turner in der Brauereiwirthschaft „Waldschlößchen" — Schillerstraße — ein gesellige« Beisammensein mit den Dresdner Turnern stattfinden, zu dem allseitige« Erscheinen erbeten ist. — Leipzig. Die Bewohner der „Lindenstadt an der Pleiße" können stolz sein: nur noch eine Spanne Zeit und sie werden auf einem Gebiete wenig sten« die sonst viel beneidete Reichshauptstadt um mehrere Pferdelängen geschlagen haben. Während in Berlin die Frage der elektrischen Hochbahn und die Einführung de« elektrischen Betriebe« der Straßen bahnen gar nicht vom Fleck kommen will, dürfte Leipzig in Kurzem sich de« Besitze« elektrischer Straßen bahnen erfreuen. Da« Leipziger Rathskollegium hat nämlich der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft in Berlin die Konzession zur Errichtung und zum Betriebe elektrischer Straßenbahnen ertheilt. — Leipzig. In der Markthalle traf am Sonn abend Mittag verg. Woche der Kartoffelhändler F. Koch au- L.-Lindenau den Gutsbesitzer Friedrich au« Zöschen bei Merseburg. Ersterer wollte dem Letzteren eine Summe von ca. 2000 M. in Silber für gelieferte Kartoffeln einhändigen. F. war die Summe aber zu schwer, und er bat um Uebersendung durch die Post.