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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint . Abonnement s-LL'L-r Benrk des Amtsaenchts Eibenstock SmLVL tag und Sonnabend. In- * »»»» V Expedition, bei unseni Bo- sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- und dessen Zlmgevung. Berantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 41. Jahr«»»«. : 81. Soumdcnd, den 4. August 1884 Die Wktzlmii des dmchschnittlichcil Jahrcs- ArbciMerdienstes der land- und sorsllmrth- schaslsichc» Arbeiter betr. In Gemäßheit von 8 6 Absatz 3 und 4 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886, betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaft- lichen Betrieben beschäftigten Personen, in Verbindung mit Punkt I 8 3 der Ausführungsverordnung hierzu vom 23. Mai 1888 ist der durchschnittliche Jahres- ArbeitSverdienst der land- und forstwirthschaftlichen Arbeiter von der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau für den Bezirk der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft auf vie nächsten fünf Jahre bis mit 1898 in der nach- ersichtlichen Weise neu festgestellt worven: Erwachsene: Jugendliche: männliche: weibliche: Arbeiter: männliche: weibliche: SM M. 3M 2». 3M M. 2M M. Schwarzenberg, am 30. Juli 1894. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V.: I»«-. Anger, Bez.-Ass. Leschr. Tagesgeschichte. — Deutschland. Wie die dänischen Blätter melden, hat das dänische Kronprinzenpaar bei seiner silbernen Hochzeit auch eine Deputation aus „Süd- jütland" (Nordschleswig) empfangen, die u. A. auch aus den Abg. Johannsen und Lassen bestand. Beide haben als solche den preußischen VerfassungSeid ge leistet. Johannsen hält es mit diesem auch für ver einbar, auf dänischen Agitationsfesten Reden auf die dänische Armee und die Wiedervereinigung mit dem „alten Vaterlande" zu halten. Der Fall des Metzer Abg. Haas, der als deutscher Volksvertreter seinen Sohn französischer Offizier werden läßt, wird hoffent lich Gelegenheit bieten, auch das Verhalten dieser Ab geordneten gebührend zu kennzeichnen. Johannsen ver tritt auch den 1. Schleswig-Holstein'schen Wahlkreis im Reichstage. — Wie alljährlich, wird die Vereinigung zur Schmückung und fortdauernden Erhaltung der Kr i e- gergräber und Denkmäler bei Metz auch in diesem Jahre am 15. August (Feiertag in Elsaß-Loth- ringen), auf der Ostseite (Colombey u. s. w.) bereits am Sonntag, 12. August, eine allgemeine Schmückung sämmtlicher im weiten Umkreis von Metz liegenden Kriegergräber und Denkmäler vornehmen. Daran anschließend findet am 15. August Nachmittags 4 Uhr eine Gedenkfeier für die Gefallenen in der Schlacht bei Gravelotte statt. Mögen sich auch in diesem Jahre alle Vaterlandsfreunde der Opfer des Krieges wieder erinnern und die Jahreswiederkehr der dreitägigen Völkerschlacht vom 14., 16. und 18. August in Ge danken mit feiern. Alle Aufträge wegen Niederlegung von Kränzen auf bestimmte Gräber und Denkmäler werden gewissenhaft auSgcführt. Kränze und Schrift stücke wollen an den Vorstand, etwaige Geldbeiträge für die Schmückung an den Schatzmeister der genann ten Vereinigung, Herrn JonaS in Metz, gesandt werden. Uebcr jeden Beitrag erfolgt Quittung. — England. Hier wird man immer unfreund licher, mitunter geradezu feindlich gegen die deutsche Industrie, die nicht nur den englischen Welthandel bedroht, sondern auch in England selbst ganz bedenk liche Fortschritte macht. Die fein auSgesonnene Be stimmung, wonach alle in Deutschland hergestellten Maaren nur mit der ausdrücklichen Bezeichnung „>Iu<Io in Oorumn)'" in England und dessen Kolonien ver kauft werden dürfen, hat sich als eine gar zweischneidige Waffe entpuppt, die, anstatt die englische Alleinherr schaft wenigstens im eigenen Lande zu schützen, nur deren Hinfälligkeit vor aller Welt deutlich enthüllt hat. Seitdem versuchen eS die Engländer mit aller hand kleinlichen Mitteln, den deutschen Mitbcwerd niederzuhalten oder womöglich zu beseitigen. Biel helfen werden sic ihnen kaum, nachdem die deutsche Industrie die englische allmählig selbst aus dem Gebiet geschlagen hat, das auch außerhalb Großbritanniens lange Zeit als ein unerichütterliche« englisches Monopol gegolten hat: in der Herstellung von Waffen. Kein Geringerer al« Maxim, der Erfinder der nach ihm benannten Geschütze, hat soeben die deutsche Ueber- legenheit auch in dieser Hinsicht unumwunden eingc- stanven. Einem Berichterstatter der „Birminghamer Post" erklärte er, früher seien die fremden Mächte, die nicht eigene Waffen, namentlich Gewehre herstellten, nach England gekommen, heute gingen sie nach Deutsch land. Die Vereinigten Staaten hätten zuerst Eng- land geschlagen und jetzt schlage Deutschland beide. Deutschland habe sich die besten Werkzeuge aus den Vereinigten Staaten geholt und überflügele nun auch diese in der Herstellung billiger Gewehre. Gewerk schaften und Ausstände thäten das ihrige, um dem englischen und amerikanischen Gewehrhandel den Gar aus zu machen. Die englischen Gewehrarbeiler seien überaus konservativ und altmodisch und könnten des halb mit idrcn Mitbewerbern nicht gleichen Schritt hatten. Die Deutschen fänden ferner eine starke Stütze in ihren diplomatischen Vertretern. Vom Bot schafter bis zum letzten Konsul halte eS Niemand im deutschen auswärtigen Dienst für zu gering, das Menschenmöglichste zu thun, um den deutschen Handel zu fördern. So Mr. Maxim, dessen Zeugniß um so werthvoller ist, als ihm ein hervorragendes Sachver- ständniß gerade in der fraglichen Angelegenheit nicht abzusprechen ist. — Die Frage, ob zwischen Japan und China der Krieg erklärt ist (nach den neueren Berich ten ist dies nunmehr Seitens Japan geschehen), kann in diesem Augenblicke wenig mehr bedeuten, da die Feindseligkeiten bereits einen recht ansehn lichen Umfang angenommen haben. 1700 Chinesen, die Bemannung des Transport-Dampfers „Kow- Shing", sind dem Angriffe der Japaner erlegen und haben ihr Grab in den Fluchen gefunden. Den chinesischen Panzern „Tschen-Auen" und „Kotse" gelang e« zu entkommen. Nach europäischen Begriffen bedeutet ein solches Seegefecht unstreitig den Beginn des Krieges, in Ostasien scheint das noch nicht außer jedem Zweifel gerückt, denn noch immer wird ver sichert, daß die Verhandlungen fortgesetzt würden, den Frieden zu erhalten. Wie wenig zuverlässig alle Meldungen von dem Schauplatz des Konflikt- sind, beweist schon die Thalsache, daß als Ort des Seege fechts bald Round Island und bald Assan in Süd korea angegeben wird. DaS kartographische Material, das für europäische Beurtheiler zur Verfügung steht, ist überaus mangelhaft, am zuverlässigsten unterrichtet die vom russischen Generalstab bewirkte Aufnahme, die englischen Karten sind auffälligerweise sehr lücken haft. Von japanischer Seite ist, wie aus einem Tele gramm des Reuterschen BureauS ersichtlich war, eine Darstellung verbreitet, nach der die Japaner von dem chinesichen TranSportgcschwader zum Kampfe provocirt worben seien. — Weitere, noch nicht bestätigte Nach richten wollen von einer zweiten Seeschlacht wissen, welche am 30. v. M. stattgefunden haben soll und wobei da- Panzerschiff „Tschen-Auen", das größte und neueste Schiff der chinesischen Marine, in den Grund gebohrt worden sein soll. Auch zwei große Kreuzer seien von den Japanern gewonnen oder zer stört worden. — Weniger erfolgreich als die japanische Marine scheint dagegen die japanische Land armee gewesen zu sein. Wie nämlich dem Reuter schen Bureau aus Sanghai vom 1. d. gemeldet wird, sollen die Japaner die chinesische Stellung bei Aachan am 27. und 28. Juli angegriffen haben und mit großen Verlusten zurückgeschlagen worden sein. Die Verluste der Chinesen wären unbedeutend. Die Japaner sollen ihre Truppen aus Söul zurückziehen, um ihre Armee bei Aachan zu verstärken. Das Rundschreiben, da« die japanische Regierung an ihre Vertreter im AuSlande gerichtet hat und in welchem eine ausführliche Begründung de« gegenwärtigen Konflikt« mit China gegeben wird, enthält in den Hauptzügen folgende Dar stellung der Entwickelung de« Streite«: Am 8. Juni richtete der König von Korea an China die Auffor derung, ihm eine Truppcnunkerstützung zuzusenden, damit er den in Korea ausgebrochenen Aufstand niederwerfen könne, welcher durch die Bedrückungen der Provinz-Statthalter entstanden war. An Japan richtete der König kein Verlangen dieser Art. Als aber Japan von dem Schritte erfuhr, den der König bei China gethan hatte, sandte die japanische Regie rung aus eigener Initiative 2000 Mann Fußtruppen und 5 Kriegsschiffe ab (deren Namen das Rund schreiben aufführt). Der in diesem Augenblick ab wesende Vertreter Japans in Korea wurde angewiesen, sofort auf seinen Posten zurückzukehren. Zu gleicher Zeit setzte Japan die chinesische Regierung von der erfolgten Truppensendung in Kenntniß, indem es sich auf den Vertrag von Tientsin aus dem Jahre 1885 berief, kraft dessen Japan sowohl wie China das Recht haben, in Korea für den Fall von Unruhen zur Herstellung der Ordnung zu inlerveniren, unter der Bedingung, daß sie sich gegenseitig von einem eventuellen Eingreifen in Kenntniß setzten (eine Be dingung, welcher China, das zuerst Truppen gesandt hatte, nicht nachgekommen sein soll). China ließ die von Seiten Japans erfolgte Notifikation ohne Ant wort. E« vergingen zwölf Tage, während deren der Aufstand in Korea zum großen Theil niedergeworfen wurde; und nun richtete China an Japan die Auf forderung, da« Land zu räumen. Japan weigerte sich, indem es vor Allem darauf hinwieS, daß der Auf stand noch nicht völlig unterdrückt sei. In der Thal wurden auch einige Tage darauf in Tschcmulpo die französischen Missionäre, die dort eine Niederlassung besitzen, von den Rebellen angegriffen. Währenddessen dauerten die Verhandlungen zwischen China und Japan über die Räumung Koreas fort. Im Laufe dieser Ver handlungen brachte Japan auch die in Korea einzu führenden Reformen zur Sprache (die man in Europa als Hauptursache des Streitfalles angegeben hat). Die Verhandlungen zogen sich in die Länge und China benutzte die so gewonnene Zeit, um seine Streitkräfte in Korea zu vermehren. Als die ja panische Regierung dies erfuhr, that sie dem Ver treter Chinas zu wissen, daß sie sich genöthigt sehe, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In diesem Augenblicke der Verhandlungen warf China end lich die Frage seiner Suzeränität über Korea auf und behauptete, auf letztere gestützt, daß allein die chinesische Regierung das Recht habe, Reformen in Korea zu diktiren und die dortige Verwaltung zu überwachen. Die japanische Regierung bestritt riese SuzeränitätS-Ansprüche Chinas, und die Furcht, China beabsichtige Korea zu annektiren, hat schließlich zur Eröffnung der Feindseligkeiten geführt, ehe der Krieg formell erklärt war. Locale ««d sächsische Nachrichten. — Dresden, 2. August. Se. Maj. der König hat sich heute Vormittag 7 Uhr 25 Minuten zum Besuche Ihrer Maj. der Königin nach Eichwald bei Tcplitz begeben. Der Monarch benutzte ab Bahn station Niedersedlitz einen Sonderzug bis Moldau, welcher kurz nach 10 Uhr daselbst eintraf. Von Moldau setzte Se. Majestät '/.II Uhr die Reise mittels fahrplanmäßigen Zuges nach Eichwald fort und traf 10 Uhr 48 Minuten dort ein. — Ihre Majestäten der König und die Königin gedenken näch sten Sonnabend, 4. August, Nachmittag« Eichwald zu verlassen und sich nach Rcheseld zu verfügen, um den Geburtstag Ihrer Maj. der Königin daselbst zu verleben. Von Rehcfelv wird Se. Maj. der König