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Amts- und Anzeigevlatt für den Erscheint Abonnement «L-» Kk,,rk des Ämlsgerilhls LibMsik SZ-S sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Z-W W M und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hanvebohn in Eibenstock. : 41. Aahrgang. — 13V Dienstag, den 20. November L8V4. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Materialwaarenhiindlerin A»»1« Holm>»kii» geb. Fritzsche in Eibenstock ist in Folge eines von der Gemeinschuldnerin gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Ver gleichstermin auf den 30. Hlovemöer 1894, Vormittag 11 Wr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anderaumi. Eibenstock, den 17. November 1894. Akt. kÄväriod, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren zu dem Nachlasse de» Slickereifabrikanten Mni-tt» in Firma Ltptvwt in Eibenstock ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeken Forderungen Termin auf dm 28. Dezember 1894, Vormittag 11 Wr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Eibenstock, den 17. November 1894. Akt. I^risärioL, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bckanntmachllng. Nach den hierorts bestehenden Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ist am 1. Weihnacht«-, Oster- und Pfingstfeiertage, am Char- freitag, an den Bußtagen und am Todtensestsonntag der öffentliche Handel noch mehr beschränkt als an den übrigen Festtagen. E» darf an den genannten Tagen nnr der Berkaus von Brod und Weitzer BLcker- waare, von sonstigen Etz- und Materialwaaren, von Milch, sowie der Kleinhandel mit Heizungs- und Beleuchtungsmaterial und die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern hierbei ZU der geordneten Zeit von 6 Uhr srüh bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß von 2 Stunden von Beginn de» VormittagSgotteSvienste» an statt finden; alle übrigen Berkaufsstellen find während des ganzen Tages geschlossen z« halten. Im Hinblick auf den bevorstehenden Bußtag, sowie den Todtensestsonntag weisen wir erneut auf diese Bestimmungen mit dem Bemerken hin, daß Zuwider handlungen gemäß 8 366,i de» Reichsstrafgesetzbuches und § 146u der Gewerbe- Ordnung mit Geldstrafe bis zu 600 Mk. oder mit Haft bestraft werden. Eibenstock, den 17. November 1894. Der Rath der Stadt. »r Körner. Gnüchtel. Bekanntmachung. Am 15. November dss. Js. ist der 4. Termin der diesjährigen städtischen Anlagen fällig gewesen. Zu dessen Entrichtung ist eine 3 wöchige Frist nachgelassen, was mit dem Bemerken bekannt gegeben wird, daß nach Ablauf dieser Frist ohne vorhergegangene persönliche Erinnerung das Zwangsvollstreckungsverfahren eingeleitet werden wird. Eibenstock, am 19. November 1894. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Beger. Hagesgeschichte. — Deutschland. Berliner Blätter theilen mit, daß der Besuch des Fürsten Hohenlohe beim Fürsten Bismarck im Prinzip entschieden sei, aber nicht schon jetzt stattfinden werde. Der Kaiser sei mit dem Fürsten Hohenlohe darüber vom ersten Tage an einverstanden gewesen und in München habe man dem Letzteren in hohen Kreisen nahegelegt, daß dieser Besuch ein ausgezeichneter politischer Zug sein würde. Der Besuch werde jedenfalls erst stattfinden, nachdem Fürst Bismarck nach FriedrichSruh zurückgekehrt sein werde. — Verschiedene Blätter wußten zu melden, die bayrische Regierung stehe der Vorlage über Abwehr von Umsturzbestrebungen ablehnend gegenüber, und die .Köln. VolkSz." hatte weiter behauptet, der Besuch des Reichskanzler» Fürsten Hohenlohe in München hätte auch mit dieser Vorlage in Verbind ung gestanden, indem die bayerische Regierung den nicht unwesentlichen Aenderungen, die nach dem Aufent halte der Minister Freiherr von Crailsheim und Frei herr von Feilitzsch in Berlin an der Umsturzvorlage vorgenommen wurden, ernstliche Schwierigkeiten bereite. — Zu diesen Meldungen de» rheinischen Zentrums organ» erklärt die .Augsburger Post-Zeitung": »Diese Darstellung ist unrichtig. Wie wir bestimmt wissen, macht Bayern dem gesetzgeberischen Vorgehen auf dem Boden de» gemeinen Rechtes durchaus keine Schwierig keiten." — Den .B. N. N." sind von bestunterrich teter Seite die nach dem Rücktritt de» Grafen Caprivi im preußischen Staatsministerium beschlossenen Aen- dcrungen al» unwesentliche bezeichnet worden. — Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz. In Peking will man sich anscheinend noch zum letzten Widerstand aufraffen, nachdem da» Be mühen gescheitert ist, die auswärtigen Mächte zur Friedensvermittelung zu veranlassen. — Der chinesische General Wei wurde wegen .Feigheit vorm Feind" enthauptet. — Port Arthur, dessen Einnahme durch die Japaner schon zweimal fälschlich gemeldet wurde, befindet sich noch immer im Besitz der Chinesen. Sonst aber lauten alle beglaubigteren Nachrichten fortgesetzt den Japanern günstig. — Japan scheint zu einem Friedensschlüsse noch nicht geneigt; jeden falls will e« von einer Einmischung der fremden Mächte nicht« wissen und lehnt jede Vermittelung ab. Locale «ad sächfische Nachrichte». — Eibenstock. Die ehem. Unteroffiziere und Grenadiere vom 1. Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100, sowie vom 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 versammeln sich zu einer kameradschaftlichen Vereinigung Sonntag am 9. Dezember d. I. Mittag» 1 Uhr im Gasthofe zu Rautenkranz. Sämmtliche Kameraden ge nannter Regimenter werden hierzu freundlichst einge laden. Auskunft ertheilt Herr Kaufmann Meinet in Tannenbergsthal. — Dresden. Am 2. Dezember Mittags wird im Spiegelsaale des König!. Schlosses die feierliche Nagelung und Uebergabe der den vierten Ba taillonen der Infanterie-Regimenter Nr. 100 bi« 108, 133, 134 und 139 zu verleihenden Fahnen statt finden. Im Gefolge Sr. Majestät de» König« iverden der Feier beiwohnen: der kommandirende General, Generalseldmarschall Prinz Georg, die Prinzen Fried rich August, Johann Georg und Albert, Königl. Ho heiten mit ihrem persönlichen Dienste. Außerdem werden zugegen sein: Se. Exzellenz der Kriegsminister Edler v. d. Planitz, der Chef de» Generalstabes, Ge neralmajor Frhr. v. Hansen, sowie sämmtliche Gene räle uud Kommandeure der vorbezeichneten Regimenter und die al« Fahnenträger bestimmten Unteroffiziere. — Dresden. Es sind jetzt 50 Jahre her, daß wir in Sachsen — Rauch fr eiheit haben. Vorher durfte sich Niemand mit brennender Cigarre und Pfeife ohne Deckel auf der Straße sehen lassen, wenn ihn nicht die Polizei am Schopfe nehmen sollte. Be sonder» streng galt das Verbot in Dresden. Manch' arme« Bäuerlein wurde auf der Dresdner Elbbrücke arrelirt und mußte im Schilderhäuschen neben dem Kruzifix harren, bi« e» von der Ablösung zur Er ledigung de» Falle» mit nach dem Blockhause genom men wurde. Endlich fiel da» ängstliche Verbot, ohne daß seitdem die Well in Feuer und Rauch aufgegangen wäre. — Leipzig. Der am Dienstag Abend einem hiesigen Rentier in einem Restaurant abhanden ge kommene Brillant ring im Werthe von 750 M. wurde Mittwoch Mittag von einem Criminalbeamten im Ueberzieher eine» Markthelfer» entdeckt, mit dem sich der Verlustträger bezecht hatte. Der Markthelfer will, infolge totaler Betrunkenheit nicht wissen, wie der Ring in seine Tasche gekommen ist. — Leipzig. Kürzlich übergab ein Unbekannter in einem hiesigen Gasthofe einem Botenfuhrmanne ein Packet mit dem Auftrage, e« einem Gasthofsbe sitzer in Wurzen auSzuhändigen; e» enthalte, wie der Unbekannte bemerkte, eine größere Partie Messer. Ueberdie» bat er den Botenfuhrmann um einen Geld betrag von 2 Mk., den ihm der fragliche Gasthofs besitzer schulde, und bekam auch die erbetenen 2 Mk. Al» nun der Botenfuhrmann da« Packet in Wurzen abgebcn wollte, wußte dort Niemand etwa» von der Messersendung, so daß eS schließlich geöffnet wurde in der Hoffnung, irgend etwas auf den Absender Bezügliches darin zu finden. Wie groß war nun da» Erstaunen, statt der Messer — einen Ziegelstein zu finden, den der betrogene Fuhrmann etwas theuer mit jenen 2 Mk. bezahlt hat. — Die Leipziger Gastwirthe wollen, wie man mittheilt, dem Beispiele ihrer Berliner Kollegen folgen und eine Petition an die Regierung richten, damit Maßregeln gegen die Anstifter des Boykott» erlassen werden. Da» Gesuch der Wirthe geht dahin, nicht nur die Proklamirung des Boykotts, sondern auch die Agitation, die zu demselben führt, für strafbar zu erklären. — Plauen, 16. Novbr. Durch die Zeitungen ist vor einiger Zeit die Mittheilung gegangen, daß bei dem letzten Manöver in Flöha ein Schutzmann von vier Soldaten mit der Waffe geschlagen und in den Straßengraben geworfen worden ist. Als dieser That dringend verdächtig sind jetzt vier Reservisten verhaftet worden. Darunter befindet sich auch ein hiesiger junger Mann. Derselbe wurde vorgestern durch da« hiesige Bezirkskommando in da» Militär- gesängniß zu Dresden eingeliefert. — Die Behörden sind neuerdings angewiesen worven, bei der Ausstellung der nach A 89, 4b der Wehrordnung zu ertheilenden obrigkeitlichen Beschei nigungen hinsichtlich der Fähigkeit de» Vater» oder Vormunde», seiner Verpflichtung nachzukommen, den die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst nachsuchenden Militärpflichtigen auS- zurüsten, zu unterhalten rc., mit der größten Vorsicht zu verfahren und die Bescheinigung erst nach genauer Prüfung der hierbei in Betracht kommenden Verhält nisse abzugeben. — Die Ziehung der Schandauer Ausstellung«- Lotterie findet nun doch noch vor Weihnachten statt und zwar am 2i. und 22. Dezember. Da« Comitv hat, um einem allgemeinen Wunsche Rechnung zu tragen, al« ersten Haupt gewinn eine vollständige Wohnungs-Einrichtung im Werthe von K000 Mk. bestimmt. Dieselbe besteht au« einem Salon in Nußbaum mit Gold, einem Speisezimmer in Eiche und einem completten Schlaszimmer. Sämmtliche Möbel sind von Gebr. Bernhardt, die Ausstattung der Betten von Müller L Thiele in Dresden geliefert. Auch die übrigen Gewinne der Schan dauer Lotterie zeichnen sich durch Gediegenheit und Nützlichkeit au« und ist somit Jedem Gelegenheit geboten, durch den kraus eine« Loose« sür nur eine Mart ein werthvolles Weihnachts geschenk zu gewinnen. Alles Nähere ist aus den neu aaSge- gedenen Prospekten, welche an allen LooSverkausSftellen zu haben sind, zu ersehen. — Der Auerhahn nistet im oberen Vogtland«