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Amts- M AWWblktt für den Ubonnem-nt ciertelj. 1 M. 20 Pf. einschliehl. de» .Jllustr. Unterhaltungsbl.* u. der Humor. Beilage »Seifen blasen* in der Expedition, bei anfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Syirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspallige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeil« 2ö Pf. 8 Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. -------- 47. Jahrgang. Sonnabend, den 20. Januar IVO« Der erste diesjährige wird Wonlag, den 29. Januar 190V, von Mrmittags 11 Uhr an m Sitzungssaale der unterzeichneten Behörde abgchalten werden. Die Verhandlungen sind öffentlich. Schwarzenberg, am 17. Januar 1900. Königliche Amtshauptmannschast. Krug von Ridda. Auf Blatt 873 des Handelsregisters für den Amtsgerichtsbezirk Annaberg ist heute eingetragen worden: 1) Firma: «edi-ückvi- «tolle in Annaberg, Zweigniederlassung der Firma gleichen Namens in Eibenstock. 2) Inhaber: Die Kaufleute Herren Herman» «tolle und Olei-latot' «tolle in Eibenstock. Annaberg, den 17. Januar 1900. Das Königliche Amtsgericht. »e Wetzel. Gtzl. Bekanntmachung. Nachdem die Einweisung der neu- bez. wiedergewählten Stadtverordneten am 2. d. M. erfolgt ist, setzt sich das Collegium im Jahre 1900 folgendermahen zusammen: I. Drittel: Herr Oberpostassistent August Döhler, „ Bürgerschullehrer Emil Herklotz, „ Kaufmann Alfred Hirsch berg, „ Oeconom Alban Meichsner, „ Schneidermeister Hermann Pfefferkorn, „ Kaufmann Gustav Emil Schlegel, , Zeichner Alban Seidel. II. Drittel: Herr Kaufmann Emil Bahlig, „ Gärtnereibesitzer Bernhard Fritzsche, Gnüchtel. oben stark,^ , j2,-> bis 5,» m lang, em unten Auf den Schlägen in den Abth. 3, 7, 38, 73 u. 75, sowie im Einzelnen an Wegen rc. in Abth. 33, 37, 43, 72 bis 75. §3,0 bis 5,» m (meist f 4,° w) lang, 7 bis 13 m lang, Ärennknüppek, Aelle , . . - Htreureikig versteigert werden. Königlich« Forstrevierverwaltung und Königliches Forstrentamt Eibenstock, Nach. am 18. Januar 1900. Herkach. Holz-Versteigerung. Staatssorstrevier Eibenstock. In Hendels Hotel in Schönheiderhammer sollen Mittwoch, den 84. Januar 1800, von Mittags t Uhr an buchene Klötzer, 7—15 weiche 730 138 6153 4439 2626 142 1,5 rm harte, 127,5 rm weiche Armuscheite, 106,s 116 100 Herr Kaufmann Bernhard Löscher, „ Sägewerksbesitzer Richard Möckel, „ Kaufmann Hermann Müller, „ „ Paul Robert Müller, „ „ Gustav Emil Tittel. in. Drittel: Herr Oberförster Otto Richard Bach, . Kaufmann Gustav Diersch, „ Baumeister Oswald Kieh, . Kaufmann Alban Maennel, „ Schlossermeister Eduard Porst, „ Zeichner Max Scheffler, „ Kaufmann William Ziegler. Herr Diersch ist als Vorsteher und Herr Fritzsche als Vieevorfteher des Col legiums gewählt worden. Eibenstock, den 11. Januar 1900. Der Rath der Stadt. Heffe. 16—35 7—15 16—22 23—70 buchene Stangen, 7—15 12,° 53,s Bersten. Rußland, da« bi» zur Pachtung von Port Arthur keinen eiSsreien Hasen in Asien besaß, obwohl eS mehr al» ein Drittel de» asiatischen Festlande» beherrsch», hat schon seit Langem seine Politik darauf gerichtet, in direkte Verbindung mit dem Indischen Ozean zu kommen. Abgesehen von den ungeheuren Landstrecken China» sind ihm da Persien, Afghanistan mit Belutschistan und Indien vorgelagert. Der Zug Rußlands von Norden her hat mehreren bi» da hin freien Völkern ihre Unabhängigkeit gekostet; aber ganz ander» wie die Russen in ihrem europäischen Reiche Lutheraner, Polen und Katholiken behandeln, gehen sie in den von ihnen eroberten Gebieten Asien» vor. Dort schonen sie Religionen und nationale Eigenthümlichkeiten auf« sorgfältigste und haben sich dadurch im Gegensatz zu den rücksichtslosen Engländern in ganz Mittelasien sehr beliebt gemacht. Vor Kurzen» nun wurde russisch - offiziöscrseit« von einer .Probemobilmachung" der russischen Streitkräfte im Norden Af ghanistan» und Persien» gemeldet. Diese Probe ist ausgezeichnet geglückt und c» steht jetzt fest, daß ein russische» Corps au« dem KaukasuSgebiet in acht Tagen Kuschk erreichen kann. Kuschk ist ein von den Russen stark befestigter Platz auf dem Wege von Merw nach Herat (eine Hauptstadt Afghanistan») und die End station einer neuen strategischen Zweigbahn an der afghanischen Grenze. Die Russen wollten offenbar mit ihrer Probcmobilmachung die öffentliche Meinung in England, die bereit» durch den TranS- vaalkrieg fieberhaft überreizt ist, noch weiter beunruhigen und aus eine Möglichkeit vorbereitcn, welche vielleicht schon in naher Zukunst Wirklichkeit werden kann. Die Engländer bieten alle möglichen Mittel auf, da» Schreckgespenst eine« russischen Kriege» au« ihrer Phantasie und ihrem Vorstellung»kreise zu verbannen. Sie rechnen auf die Friedensliebe de« Zaren, die er in der Haager Friedenskonferenz so unzweideutig vor aller Welt kund gegeben hat. Richtig ist, daß in einem absolutistisch regierten Staat wie Rußland der Wille de» Herrscher- viel größeren Ein fluß auf politische Entscheidungen hat als in einer konstitutionellen Monarchie. Aber wenn die Engländer mit einem blinden Ver trauen auf die Frieden-liebe de« Zaren die Gefahr, die ihnen von Rußland droht, zu beschwören suchen, so handeln sie wie der Vogel Strauß, der den Kopf in den Sand steckt, um seinen Feind nicht zu sehen. Sie »ergesfen die russische Krieg-Partei, die sehr mächtig ist, und der auch die Friedensliebe de» Zaren aus die Dauer nicht widerstehen könnte; sie vergessen, daß in einer ab soluten Monarchie dergleichen Hofeinflüsse die Stelle eine« Par lament« und der öffentlichen Meinung in einem konstitutionellen Staat vertreten und daß sie häufig viel wirksamer sind al» diese. Da» wichtigste vorderasiatische Land, um da» Rußland und England einen erbitterten Wettbewerb eröffnet haben, ist Persien. Da» alte Kulturland, da» noch von den Erinnerungen einer großen Vergangenheit zehrt, der Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen den Bewohnern der Tiefebene und de» Gebirge», zwischen dem Westen und dem Osten, den Feueranbetern und dem Islam, scheint wieder au« seinem verträumten und versumpften orientali schen Dasein aufgerüttelt und von Neuem mit den Kulturströmen de» Westen» befruchtet zu werden. Lange Zeit hatten die Engländer in Persien gewissermaßen da» Handelsmonopol; jetzt aber stehen die Russen am Hof de« Schah« höher in Gunst und haben wichtige Eisenbahn-Konzessionen erhalten. Um den Handel mit Persien bemühen sich außer Russen und Engländern nur noch Franzosen, Griechen und Armenier. Aber durch die Konzession der Euphratbahn, die den Deutschen vor Kurzem von der Türkei cingeräumt wurde, ist auch Deutsch land in die Nähe Persien» gerückt und un» kann e« nicht mehr wie früher gleichgiltig sein, wie sich in dem an Naturschätzen so reichen Persien die politischen Einflüsse gestalten. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die „Deutsche Ostasrika-Linie" hat ein Telegramm au« Durban erhalten, wonach die Ladung de« „Bunde»rath" vollständig gelöscht ist und wie vorau»zusehen war, mit dem Manifest übereinstimmt. — Nach einem in Berlin an amtlicher Stelle eingetroffenen Telegramm au« London hat die englische Regierung erklärt, daß die Freigabe de« Reichs postdampfer« .BundeSrath" nach nunmehr beendeter Untersuchung unmittelbar bevorstehe. Nach gleichzeitigen Zusagen der groß britannischen Regierung ist eine befriedigende Beilegung der schwebenden Differenzen al» gesichert zu betrachten uno eine Gewähr dafür geboten, daß sich ähnliche Zwischenfälle nicht wie- holen sollen. — Die diesjährigen Kaiscrmanöver sollen in Hinter pommern abgehaltcn und wa« sie besonder» interessant machen wird, während derselben gemeinsam mit der Marine Einschiffungr und Landungs-Manöver vorgenommen werden. Von der Armee nehmen da» Gardekorp», da« II. Armeekorps und je eine Brigade vom III., sowie vom 17. Armeekorps theil. Die Einschiffung einzelner Abtheilungen soll auf Llohddampfern stattfinden, welche für drei bi« vier Tage zemiethet werden müßten. An den hieran« erwachsenden sehr bedeutenden Kosten scheiterten in» früheren Jahren bereit» wiederholt die gleichen Manöver-Projekte, die nunmehr aber zur Ausführung kommen dürften. — Amerika. Der Samoavertrag ist am Dienstag vom Senat in Washington genehmigt worden. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Da» Geheimniß von Tugela ist aufgeklärt: General Darren hat mit seiner ganzen Division den Tugela überschritten. E« hat also die Annahme recht behalten, daß, während Buller mit einer Division von Frcre nach Springfield und Potgietertdrift mar- schirle, die Division Marien den Auftrag hatte, von Estcourt über Bethany nach Dewdrop (also nach Westen, nicht nach Osten) vorzugehen und etwa 15 km westlich von Potgieter«drist (bei Trichard«drift) den Flußübergang zu bewerkstelligen. Diefe Um gehungsbewegung nach Westen hat einen Marsch von etwa 120 km, also einen Wochenmarsch erfordert und erklärt die Verzöger ung seit Anfang voriger Woche. In London, wo sich die Be völkerung infolge de» Ausbleiben« aller Nachrichten bereit» in höchster Erregung befand, wird man beim Empfang der Meldung laut aufgejubelt haben, indessen wäre e» eine große Thorheit, den Erfolg zu überschätzen. Die bi« jetzt vorliegenden Depeschen melden nämlich nicht« von einer Ueberwältigung der Buren am linksseitigen Ufer de« Flusse». E» ist nur von einem heftigen Geschütz- und Gewchrfcuer während de» Uebergange» die Rede, aber mit keinem Worte von einem über die Buren errungenen Siege. Wo sind die Buren hingekommen? Haben sie sich nach Norden zurückgezogen oder halten sie sich in ihren Verschanzungen am Nordufer de» Tugela? Ehe nicht diese Fragen beantworttt sind und ein Ueberblick über da» gejammte Kriegstheater in Natal möglich ist, läßt sich auch noch nicht beurtheilen, wa« die Engländer mit ihrem Flußübergange erreicht haben. Einstweilen besteht noch die Gefahr, daß sie nördlich de« Tugela geschlagen und an den Fluß zurückgeworfen werden, der ihnen dann leicht zum Verderben gereichen kann. Von einem Vordringen auf Ladysmith mit dem Feinde im Rücken kann keine Rede sein; e» wäre die» ein allzu gewagte» Unternehmen. E« liegen heute folgende Nachrichten vor: London, 17. Januar. Die Regierung hat beschlossen, die au» Südafrika einlaufenden Telegramme über Niederlagen der Engländer nur dann zu veröffentlichen, wenn sie nicht mehr länger verschwiegen werden können. London, 17. Januar. Au» Johannesburg wird gemeldet, daß e» trotz der strengen Ueberwachung, die in der Delazoabai durchgeführt wird, gelungen ist, zwanzig Feldgeschütze über die Grenze zu bringen. Dieselben sind wohlbehalten hier eingetrofsen. London, 18. Januar. Die „Times" melden au« Spcar- mansfarm einer bei Springfield belegencn Farm, vom 17.: Die Kolonne de« Obersten Buller rückte am 10. in westlicher Richtung ab. Lord Dundonald nahm durch eine plötzliche Bewegung die oberhalb der Potgieterdrift, 15 Meilen westlich von Colenso belegenen Hügel, wobei die Buren vollständig überrascht wurden. Die Infanterie rückte noch an demselben Abend nach. Die Bri gade de» General« Lyttleton» überschritt gestern und heute den Fluß und bombardirte die auf der anderen Seite de» Flusse» liegende Verschanzung der Buren mit Haubitzen. General Mar ren überschritt jetzt den Fluß bei der Triehardt»drift, fünf Meilen weiter oberhalb de» Flusfe«, ohne auf irgend welchen Widerstand zu stoßen, obwohl die Buren vier Meilen vom Flußufer entfernt eine Stellung einnahmen. — „Daily Telegraph" meldet au» Spearman»sarm, General Marren überschritt heute bei der Wagon»drift den Tugela mit allen seinen Truppen trotz de« heißen und hestigen Geschütz und Gewehrseuer» der Buren und hezog zwei Meilen vom Flusse entfernt in der Richtung auf Spionkopje eine durchau« befriedigende Stellung. London, 18. Januar. Der Spezialbcrichterstatter de» „Reuterschen Bureau»" meldet von gestern früh 10 Uhr au» Spcaman» Camp: Ich bin durch stark gebirgige» Land geritten, um beim Vormarsch de» Gcneral» Marren auf der Südseite de»