Volltext Seite (XML)
11 ei^ lanen- rreich, l Uhr. kö-kan» sr. lUS ionen liefert achen, rnzen. Lagen unter rrna- öahn. Abd 9,1-0 9.45 10.25 10.35 >0.50 10.59 11,13 11,21 11/25 11,33 11,40 11,50 11,55 12,00 Abd.. ti,4S 6,57 7,36 7,55 8,07 8,21 8,27 8,33 8,45 8,54 9,03 9,08 9,16 9,29 9,52 10,14 1VL0 11,01 11,40 Aue -rende .9,2« 9M 9,46 9,52 10,02 10.16 talt:- 1» 1- 1- rün. Amts- «liö Aiizeileblütt für de« Abo»nemc«1 viertelj. 1 M. 20 Ps. einschliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. --- 4». Zahrgaug. —— -7-1 ---- Donnerstag, de» 9. Januar «rschrint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeil- 30 Pf. LAOS Die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutirungs- Stammrolle betreffend. In Gemäßheit der Bestimmungen der 88 25 und 57 I der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 werden die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die u. im Jahre 1882 geboren, sowie l>. in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, hiermit ausgesordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar Vis zum 1. Sevruar 1902 in der hiesigen Ratbsregistratur zur Rckrutirungsstammrolle anzumelden. Die Militärpflichtigen aus den früheren Jahrgängen haben ihren Loosungsschcin, die im Jahre 1882 anderwärts geborenen Militärpflichtigen das Geburtszeugnih mit zur Stelle zu bringen. Sind Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener u. s. w.), so hat die Anmeldung durch die betreffenren Eltern, Vormünder, Lehr- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die voraeschriebene Anmeldung zur Stammrolle unterlassen, wer den mit Geldstrafe bis zu 3V Mark oder mit Hast bis zu 3 Lagen bestraft Eibenstock, den 7. Januar 1902. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Abendschule für weibliche Handarbeiten. Wiederbeginn des Unterrichts in der Abendschule für Frauen und Mädchen Donnerstag, den 9. Januar >902. Der Unterricht verfolgt den Zweck, Frauen und konfirmirten Mädchen, die den Tag über in Anspruch genommen werden, Gelegenheit zur Erlernung der nothwendigslen weib lichen Handarbeiten zu geben. Der Unterricht findet wöchentlich zwei Mal und zwar Montags und Donnerstag» Abends von '/,8 Uhr bis Uhr statt und umsaßt: „Zuschneiden und Nähen, Nusbessern und Stopfen von Wäsche und Bekleidungs gegenständen und Herstellung einfacher Kleider.' Für den Unterricht sind monatlich 50 Pf. im Voraus zu bezahlen. Das erforderliche Material ist mitzubringen. Die Anmeldungen können am vorgenannten Tage wie auch später unmittelbar vor Beginn des Unterrichtes, welcher in »er alten Bürgerschule Nr. 7 stattfindet, erfolgen. Eibenstock, den 7. Januar 1902. Ter Rath der Stadt. Hege. L. Die Zukunft Südafrikas. In der „Finanz-Chronik" gelangen die Beiträge „aus dem Kriegstagebuch einer deutschen Frau", die unter der lleberschrifi „Zurück von Transvaal" erschienen, mit dem 5. Briefe zum Abschluß. Der letzte dieser Briefe, der mehr der Zukunft als der Vergangenheit gilt, klingt für die britische Regierung nichts weniger als tröstlich aus. Bei der, trotz aller Unparteilichkeit, immerhin von einer gewissen Voreingenommenheit für England durchwehten Haltung dieser Beiträge, die auch in der englischen Presse große Beachtung sanden, dürfte das Schlußwort dieser scharfen Beobachterin und Beurtheilcrin der ihr genau bekannten Verhältnisse und Zustände, im Vaterlande John Bulls kaum eine erquickliche Lektüre bilden. Nachdem nochmals aus die in den Krei en der loyalen Elemente der Kapkolonie herrschende Mißstimmung hingcwiesen worden, heißt es weiter: „Wovon man sich nunmehr überzeugt halt und worüber man früher leicht hinweggehen zu können vermeinte, ist, daß eine gedeihliche Entwickelung Südafrikas nur Hand in Hand mit der einheimischen Burenbcvölkcrung zu erzielen ist. Neber ihren Kops hinweg kann man Südafrika nicht glücklich machen. Die gute» Dinge, die da« Gefolge der freiheitlichen und geregelten britischen Verwaltung bilden, reichen dafür nicht au«. Zur vollen Entwickelung der großartigen natürlichen Hilfsquellen des afrika nischen, unter dem Sambesi gelegenen Kontinents gehört der Bur. Ohne ihn bringt man cs nicht fertig. Man kann nicht über ihn hinweg einfach zur Tagesordnung übergehen. Er kann nicht nur viel fördern, er kann leider auch noch mehr verhindern. So lange der Bur nicht zufrieden ist, ist auch an keine Ruhe zu Lenken, und da der innere Friede die Vorbedingung des Ge deihen« bildet, so bietet die Burensragc da« schwierigste Problem, mit dem man sich zu befassen haben wird, und dessen Lösung auf dem Wege der jetzt in« Auge gefaßten „Britannisirung" von ganz Südafrika den gewünschten Erfolg nicht verspricht. Darüber ist man sich in südafrikanischen Kreisen ziemlich klar, und so sehr man auck wünscht, unter britischer Flagge zu leben, so stark die Anhänglichkeit der britischen Bevölkerung an da« „olä counlrv" auch immer ist, so beseelt die in Südafrika ansässige Bevölkerung doch ein anderer Gedanke mehr, und das ist da« Afrikanderthnm, das in dem Wahlspruch gipfelt: „Afrika für die Afrikander." Allgemein waltet die Neberzeugung vor, Laß va« Heil Südafrikas nur in der Abstreifung aller bevormundenden Fesseln gelegen ist; daß die Leitung der inneren Politik von London an« die Schuld an allen Wirren trägt, von denen Südafrika heim gesucht worden Ist; daß die Unkenntniß der der Kolonie aus gezwungenen Gouverneure und ihre Unvertrautheit mit Len süd afrikanischen Verhältnissen und dem Charakter der weißen und ichwarzen Bevölkerung, mit Len daraus fließenden Fehlern in der Behandlung derselben, Mangel an Takt und krasse Ungeschicklichkeit, die Kriege mit Len Baiuto«, Zulu» und den Buren heraus beschworen und dadurch die gedeihliche Entwickelung ganz Süd- afrikaS von Zeit zu Zeit regelmäßig unterbrochen habe»." — Ganz zutreffend ist diese Behauptung nicht. Zum großen Thcil aber ist sie, wenn man sich Lord Carnarvons und Sir Bärtle FrereS als Gouverneure uno Sir Garnet (jetzt Lord) Wolscley» al« Administrator erinnert, vollständig begründet. Von allen diesen Vertretern der Krone und VollzugSwerkzcugen der jeweiligen britischen Regierung wurden die Buren der Republiken immer vor den Kopf gestoßen und zum Aeußerslen getrieben, wa« sich auch, und bestimmt nicht in letzter Reihe, von der Chambcrlain- Milnerschcn Politik sagen läßt, die, wenn sie auch der britischen imperialistischen Politik diente, die« doch nur auf Kosten de« armen Südafrika gethan hat. Der Mangel an Platz gestattet nicht, auf die interessanten Ausführungen weiter einzugehcn. Kurz zusaminengesaßt lauten sic dahin, daß da« Ende de« Kriege« nicht auch da« Ende der südafrikanischen Wirren bedeute; daß die Buren sich nie upter die britische Herrschaft fügen und in ihr Schicksal ergeben werden; daß die loyalen Elemente in ihrer Anhänglichkeit an England nicht soweit gehen, um sich wieder auf dem Altar dcS britischen Weltreich« hinopsern zu lassen. Der Abfall Südafrika« von England erscheint der Verfasserin nur als eine Frage der Zeit, die vielleicht näher liege, als man glaubt. Tagesgeschichte. — D c u t s ck l a n d. In der offiziösen „Nordd. Allg. Ztg." lesen wir die nachstehende bemerkcnSwerthe Auslassung: „Der bevorstehende Besuch Sr. königl. Hoheit des Prinzen von Wales wird in einem englischen Blatt auf eine dringende Einladung Sr. Majestät des Kaisers und König« znrückgc- führt. In Wirklichkeit hat Se. Majestät der König von England durch seinen hiesigen Botschafter Sr. Majestät dem Kaiser die Absicht, zur Beglückwünschung Aller- Höch st des selb en am 27. Januar den Prinzen von Wale« zu entsenden, mittheilen lassen. Se. Majestät der Kaiser hat den Prinzen als Gast an AUerhöchstseincm Geburtstage gern willkommen geheißen." — Man kann nicht umhin, diese offen herzige Richtigstellung al« sehr erfreulich zu bezeichnen. Der eng lische Hochmuth hat c« natürlich nicht zugeben wollen, daß ein englischer Prinz spontan an den deutschen Hof kommt, der Akt mußte der britischen und womöglich auch der deutschen Lcserwclt als ein Ausfluß der englischen Höflichkeit gegenüber den dringen den Bitten de« deutschen Kaiser« dargestellt werden. Thatiächlich ist die Sache umgekehrt: England empfindet da« Bcdürfniß, gute Beziehungen mit uns zu halten und so ist der Prinz von Wales ausersehcn, zum kaiserlichen Geburtstage jene kleinen Geschenke mitzubringen, die die Freundschaft erhalten. Daß die „Nord deutsche" über diesen Thatbestand Klarheit verbreitet, ist durch aus dankenswerth. — Der protestantische Eentralkirchcnvorstand der Stadt Worin« hat dem Kaiser ein Huldigungstelegramm zugehen lassen und darin seine Zustimmung zu der vom Kaiser in Gotha angeregten Gründung einer deutsch-protestantischen Na tionalkirche ausgesprochen — Gegen die in einzelnen Blättern erfolgten Anregungen, der deutschen Regierung im Reichstage nahe zu! eg en, aus Grund der Beschlüsse der Haager Friedens konferenz im Verein mir anderen Mächten gegen die englische KriegSsührung in Südafrika Einspruch zu erheben, wendet sich eine Zuschrift der „Südd. ReichSkorresp.", in der nochmals daraus hingcwiesen wird, daß die englische Re gierung vor Beschickung der Konferenz keinen Zweifel darüber gelassen habe, daß sie deren Beschlüsse und Ergebnisse für da« Vcrhältniß Großbritannien« zu den südafrikanischen Freistaaten nicht anerkenne. Ein Einspruch gegen diese Auffassung, der natur gemäß nur von den die Eröffnung des Kongresse« betreibenden Stellen, also von Rußland oder den Niederlanden, hätte au« gehen können, sei nicht erfolgt. Er würde, ebenso wie eine Ein ladung der Burenstaatcn nach dem Haag, das Fernbleiben Eng land« und damit dar Scheitern de« Zusammentritts der Kon ferenz zur Folge gehabt haben. Dieser Sachlage entsprechend habe die internationale Kommission im Haag, als sic vor nickt langer Zeit mit einem Anträge zu Gunsten der Buren befaßt wurde, sich für unzuständig erklären müffen, und von russischer Seite sei über da« Versagen der Ideen de« Friedenskongresse» in der südafrikanischen Frage nie ein Wort verloren worden. Weiter heißt e«: „Nach solchen Vorgängen liegt e» außerhalb de« Rahmen» einer ernsthaften und praktisch gangbaren Politik der deutschen Regierung, irgend welche Schritte bei den Mächten unter Berufung auf die Haager Beschlüsse zu empfehle». Sogar in der republikanischen Schweiz deren Verfassung aus der Aner kennung einer unmittelbaren Volk»sonveränetät beruht, hat jüngst der Bundesrath zu den Initiativanträgen der Kantone Bern und Solothurn gegen die südafrikaniscken Konzentrationslager erklärt, er könne bei der Wahrung der auswärtigen Angelegenheiten keine Direktiven von der gesetzgebenden Körperschaft entgegcnnchmcn. Für eine nicht den Streit verschärfende, sondern wirklich dem Frieden unter den Regierungen wie den Völkern dienende Mit wirkung dritter Mächte zur Beendigung de« BurcnkriegeS hat sich bisher keine Gelegenheit geboten. Ob es im weiteren Ver laufe der Dinge dazu kommen könnte, vermag zur Zeit 'Niemand zn bcurthcilen. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der richtige Augenblick zu einer gedeihlichen Vermittelung in diesem Kriege überhaupt nicht cintrelen wird. Sollte er dennoch er scheinen, so wird die verantwortliche Diplomatie ihn mit mehr Sicherheit erkennen und ausnutzcn können als eine von nock so wohlmeinenden Absichten erfüllte Volksvertretung." — Vor fünfzig Jahren, am 7. Januar, wurde, wie ein demokratische« Organ erinnert — ob da« Datum genau stimmt, thut wenig zur Sache — vom Bundestag der Beschluß gefaßt, die deutsche Flotte aufznlösen. Da« klingt der neuen Generation wie ein Märchen au« alter Zeit, lind doch ist e« lehrreich, an diese traurige Episode au» der deutschen Zerrissenheit zu erinnern. Das Jahr l"48 hatte auch eine deutsche Flotte geschaffen; sic ging in wenigen Jahren an politischen Riva litäten und an Geldmangel jämmerlich wieder zu Gründe. Ende 185 l ilnd Anfang 1852 hielt diese unglückliche „Nordsccflotte" monatelang den Frankfurter Bundestag in Athen, und au« einem hartnäckigen Feilschen um eine unbedeutende Geldsumme erwuchs allmählich ein Streit über die fundamentalen Fragen vcr ganzen Bundesverfassung. Darüber schreibt H v. Sybcl in seiner Be gründung de« Deutschen Reichs: „Die deutsche Flotte jener Jahre war ausgerüstet worden für die damals in nächster Zu kunft erwartete dcutscke Reichsgewalt. I» dicseni Sinne hatte Preußen bereitwillig die Zahlung seine« matrikularmäßigen Bei trag« geleistet und damit den größeren Theil der Kosten geliefert, während Oesterreich und eine Anzahl der binncnländischcn Staaten m:t ihren Zahlungen ganz oder theilweise zurückgeblieben waren. Eben an deren Widerstand war dann die beabsichtigte ReichS- gcwalt in Rauch aufgegangen, die Flotte aber bestand, und über die Aufbringung ihrer Kosten war Beschluß zu fassen. Schon auf den Dresdener Konferenzen zeigte sich bei den binncnländ- ischen Staaten eine geringe Neigung für die Erhaltung einer deutschen Kriegsmarine. Man zankte sich so etliche Jahre über die Kosten und Kompetenzen. Bei den Mittelstaatcn waltete die Ansicht vor, Oesterreich möge die Flotte auf der Adria, Preußen die der Ostsee, die andere» Staaten die der Nordsee stellen. „Als der Plan der Tria» zur Abstimmung gelangte, erschien, wie der Berichterstatter de« Marine - Ausschusses zugestehen mußte, ein Ergebniß der unleugbar traurigsten Art. Denn nicht genug, daß die Vota so weit auseinander liefen, daß saft jeder derselben — wenigsten« in einzelnen Modalitäten — eine andere Richtung verfolgte, legten einzelne Stimme» von vornherein gegen etwa noch offen stehende Auswege Verwahrung ein. Kein bessere« Schicksal hatte dann der Versuch, einen engcrn Staakenverein zur Erhaltung der Nordsccflotte zu Stande zu bringen. Die Schwierigkeit lag hier sehr einfach darin, daß die kleineren Küstcn- staaten, so gerne auch Hannover Bunde« Admiral der Nordsee geworden wäre, ohne Preußen nicht die Kraft, und mit, d. h. unter Preußen, nicht die Neigung zur llebernahmc der Ausgabe hatten. So war die Sache hoffnungslos schon im Februar >852, al« der Bund die Auflösung der Flotte verfügte, falls nicht jener Staatcnvcrein bi« zum April zu Stande komme. Bei dem Ein tritte der Termin« war die» nicht geschehen, und die Flotte ver fiel zum Kummer und zum Skandale von ganz Deutschland dem Auktionator. Die Schiffe wurden durch den Oldenburger StaatS- rath Hannibal Fischer öffentlich versteigert." — Da« war vor einem halben Jahrhundert. Aber erst in den letzten Jahren ist endlich im deutschen Volke die llcberzeugung durchgedningcn, daß