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Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -- - -v -n 49. Jahrgang. Dienstag, deu 18. November Stadtverordnetenwahl. Mit Ende dieses Jahres scheiden aus dem Stadtoerordneten-Collegium aus die Herren: Stickmaschinenbesitzer Hermann Aucrswald, Kgl. Oberförster Otto Richard Bach, Kaufmann Gustav Diersch, Baumeister Oswald Kietz, Kaufmann Alban Männel, Schlossermeister Eduard Porst, Musterzeichner Max Scheffler. Da von den im Amte verbleibenden Stadtverordneten 9 ansässig und 5 unansässig sind, nach dem Ortsstatute dem Stadtoerordneten-Collegium aber mindestens 11 ansässige und 6 unansässige Bürger anzugehören haben, so müssen von den zu wählenden 7 Stadt verordneten mindestens 2 ansässig und mindestens l unansässtg sein. Als Wahltag ist Montag, der 8. Zezemöer 1902 anberaumt worden. Die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt, welchen Stimmzettel einige Tage vor der Wahl zugehen werden, werden daher hiermit aufgefordert, an diesem Tage von Vor mittags S Uhr ab biS Nachmittags t Uhr ihre Stimmzettel, auf welchen nach Vor stehendem die Namen von 7 wählbaren Bürgern, von denen mindestens 2 ansässig und mindestens 1 ««ansässig sein müssen, zu verzeichnen sind, im Rathhaussaale vor dem versammelten Wahlausschüsse persönlich abzugeben. Die ausgestellte Liste der Stimmberechtigten und der Wählbaren liegt vom 18. No vember, diesen Tag eingerechnet, bis mit 1. Dezbr. 1SV2 zur Einsicht an Raths stelle aus, und steht es jedem Betheiligten frei, biS zum Ende des siebenten Tages nach Bekanntmachung nnd Beginn der Auslegung gegen die Wahlliste beim unter zeichneten Stadtrathe schriftlich oder mündlich Einspruch zu erheben. Eibenstock, am 15. November 1902. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Die Herren: Aahsig, Hermann Bruno, Maschinensticker, Hünttzek, Louis, Stickmaschinenbesitzer, Kagcrt, Julius Paul, Kaufmann, Känek, Ernst Hermann, Stickmaschinenbesitzer, Atem«, Max Johannes, Kaufmann, Meissner, Alban Friedrich, Restaurateur, Dinaethüm, Ernst Gustav, Klempner, Weigel, Ernst Friedrich, Stickmaschinenbesitzer, Weik, Ernst Alban, Briefträger, Weiß, Ernst Gustav, Zimmermann, sind heute als Bürger der Stadt Eibenstock verpflichtet und ausgenommen morden. Eibenstock, den 17. November 1902. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Generalversammlung der Ortskrankenkasse für das Handwerk und sonstige Betriebe zu Eibenstock Dienstag, den 25. November 1902, Abends '»9 Uhr in r Conditorci. 1) Neuwahl der ausscheidenden Herren Vorstandsmitglieder. 2) Wahl des Rechnungs-Prüfungs-Ausschusses. 3) Eventuell Weiteres. Die Herren Arbeitgeber und stimmberechtigten Arbeitnehmer werden ersucht, sich hierzu recht zahlreich cinfinden zu wollen. Eibenstock, am 17. November 1902. Der Vorstand. K. Ott, Vorsitzender. ZUM Nußtage. IS. November. Buhe soll heute gcthan werden im Geist und in der Wahr heit: Nicht au« jener falschen Auffassung heran«, die nach der Zahl der Seufzer und Worte, nach der Länge der Betheucrungen die Aufrichtigkeit der Reue bemißt und dem büßenden Herzen seinen Antheil an der Gnade zuweist. Die Buße soll vielmehr erfolgen durch eine gründliche Auskehr de« ganzen inneren Men schen, indem er sich im stille» Kämmerlein mit Gott auSeinander- sctzt und sich giebt, wie er ist, in schonungsloser Selbsterkenntniß und Selbstverurlheilung, mit all seinen Schwächen, Fehlern und Sünden. Durch die Buße soll der Seele zu theil werden, wa« höher ist denn alle Vernunft: der Friede. E« giebt keine Zeit, die geeigneter wäre, ernste Gedanken zu wecken und den Blick von außen nach innen zu richten, al« der trübe November - Monat, unmittelbar vor dem Scheiden de» Kirchenjahre«, vor dem Sonntage, der dem Gedächtniß der Heim gegangenen geweiht ist. Und wenn in die Stille de« herbstlich blassen, sonncnmüden, sterben-nahen Lande« hinein plötzlich die Glocken hallen, al« wenn sie mit ihren wuchtigen Tönen zer malmen wollten, wa« im Staube kriecht, dann hält wohl man cher auch von denen den Fuß an, die sonst gleichgültig oder mit spöttischem Lächeln an den Pforten vorübereilen, hinter denen eine fremde höhere Welt ihre ewigen Geheimnisse ver borgen hält. In einem solchen Augenblick finden sich Viele zu rück zu der längst verlassenen Bahn einer innerlichen Leben« und einer besseren Erkenntniß, die in der reinigenden und heiligenden Buße wurzelt. Die heidnische Welt wußte dem Schuldbewußtscin keinen bessern Trost zu geben, al« die persönliche Abfindung mit der geschehenen That alr etwa» Unabänderlichem in Verbindung mit dem philosophischen Streben nach einem seelischen Zustande, dessen Ideal sich in der vollkommenen Gleichgültigkeit gegen Alle» ver körperte. Die fiebernde Sehnsucht nach der Ruhe de« Gewissen» brannte zwar auch der alten Welt in die Seele, aber sie ver mochte dem dunklen inneren Drange nicht gerecht zu werden, weil ihr da« Heilmittel der Buße fehlte, dessen Segen erst mit dem Christenthum wie lindernder Balsam auf die seelischen Leiden der Menschen herabträufelle. Auch der ungläubigste mo derne Mensch steht unbewußt unter dem Einfluß diese« gewaltigen christlichen Gnadenmittel-. Wenn ihn die Last seiner Schuld zu zerschmettern droht, so braucht er nur die Hand gläubig und sehnend au»zustreckcn, und er wird an dem Heilrschatze theil- nehmen, der in der wahrhaftigen Buße ruht. Vor Gott giebt e» Sühne für jede Schuld, sei sie auch noch so groß, wenn nur die Reue aufrichtig ist: da« ist da» erlösende Bewußtsein, da» un« da» Christenthum gebracht hat und da» heute seine ernste ergreifende Sprache zu un» redet. Die Buße bringt aber nicht nur die Menschen Gott nahe, sondern sic öffnet auch die Herzen der Menschen für einander, weil sie demüthig und bescheiden macht durch die Erkenntniß der eigenen Fehler. Sie bringt so den Menschen dahin, seinen Mit menschen gegenüber die höchste und edelstc Tugend, die von aller Ueberhebung freie Duldung zu üben, die sich auch dem scheinbar Schuldigsten gegenüber zu dem Grundsätze bekennt: .Alle» ver stehen heißt Alle» verzeihen!" So kommt für die rechte Wirkung der Buße Alle» auf innere Heiligung de« Menschen hinaus. Mit Kasteien ist nicht« gethan, wenn nicht die Seele auf den Schwingen de« Glauben» zum Himmel zu fliegen und sich mit der büßenden Demuth zu erfüllen versteht, die die Grundlage aller Gottes- und Menschenliebe bildet, die Kleine groß macht, Große über sich selbst erhebt, und bei deren Mangel selbst die höchste menschliche Größe bestenfalls nur al« ein Juwel ohne Schliff und Fassung bewerlhet werden kann. Zer Antrag Aichöichker, wonach die Abstimmungen nicht mehr durch Namens-Aufruf, sondern durch Abgabe von Zählkarten vorgenommen werden, was eine Zeit-Ersparniß von 20—25 Minuten für jede Abstimmung erzielt, ist, wie bereit» in unserer Sonnabend-Nummer tele graphisch gemeldet, am Freitag vom Reichstage nach stürmischen Debatten angenommen worden. Damit ist ein wichtiger Schritt gegen die künstliche Verschleppung der zweiten Lesung über den Zolltarif gethan; ob ihm noch weitere dieser Art, d. h. Ab änderungen der Geschäst»-Ordnung folgen werden, hängt von dem Verhalten der Opposition einerseits und von der Energie der Mehrheits-Parteien anderseits ab. Noch immer geben sich einzelne Blätter der Linken die Mühe, die Obstruktion, d. h. den Versuch, die ordnungsmäßige Erledigung der Vorlage durch künstliche Mittel zu verhindern, in Abrede zu stellen und ihren Lesern die Vergewaltigung der Minderheit durch die Mehrheit cinzureden. .Wa« bezwecken denn solche drei- bi» vierstündigen Dauerrcden andere» wie Ob struktion? Da» ganze Gebühren der Dauerredner und die Art der Au»führung läßt darüber nicht den mindesten Zweifel zu. Solche Dauerrcden sind nicht nur an sich eine Karrikatur der parlamentarischen Verhandlung«wcise, sondern schädigen gerade die Opposition gegen den Zolltarif aus« äußerste, denn seitdem derartige Dauerrcden begonnen haben, hat jede sachliche Ver handlung über die einzelnen Fragen der Vorlage im Reichstage vollständig ausgehört. Auf der einen Seite sucht man die Ver handlungen in jeder Weise aufzuhaii.n und auf der andern Seite in jeder Weise zu beschleunigen. Man kämpft um die Zeit, aber nicht mehr um die Sache." Diese Sätze sind einem Artikel der .Freisinnigen Zeitung" de» Abg. Richter entnommen. Sie zeigen, daß die Gegnerschaft gegen den agrarischen Tarif den Führer der Freisinnigen Lolköpartei nicht blind gegen die Gefahren gemacht hat, die für den Reichstag selbst mit der Obstruktion verbunden sind, wa» schon der Reichskanzler Gras v. Bülow warnend hervorgehoben hatte. Mögen auch für den Abg. Richter taktische Berechnungen mitspielen — die Wahlparole: gute Handelsverträge ist ihm lieber al« die von den Socialdemokratcn im .Brolwucher" ent stellte Parole gegen den Zolltarif —, so bleibt doch anzuerkennen, daß er die .Karrikatur der parlamentarischen Verhandlungen" nicht mitmachen wollte und ihre Wirkung auf die Mehrheit«- parteicn vorauSgcsehen hat. Die führenden Blätter der Kon servativen und d « Centrum», .Krcuzzeitung" und .Germania", bestätigen, daß da» Vorgehen der Socialdemokraten erfreulicher weise dazu beigelragen hat, die Mehrheit fester zusammenzuschließen und einer Verständigung die Wege zu ebnen. Noch freilich ist der Zolltarif nicht über den Berg! Denn gelingt e« auch, der Obstruktion Herr zu werden, so bleiben doch vorläufig noch die von der Regierung als unannehmbar bezeichneten Kommissions beschlüsse und der Widerstand der Vertreter des Bundes der Landwirthe gegen die Vorlage bestehen. ES kommt also immer noch daraus an, zu verhindern, daß der Zolltarif an den agrarischen Ueberforderungen scheitere. Tagesgeschichte. — Deutschland. Berlin, 15. November. In einem inspirirtcn Artikel über die Englandreise de« Kaiser« sagt die .Post" u. A.: Schon die Thatsache — die« ist nicht mit Unrecht gesagt worden —, daß Balfour nach seinem eigenen Zu geständnisse sich durch den Besuch de« Kaiser« zu einer versöhn lichen Behandlung de« Verhältnisse« Großbritannien« zum Deut schen Reiche gestimmt sah, muß unter allen Umständen al« ein praktischer Erfolg der Reise angesehen werden. Bereit« ist ein großer Theil der englischen Presse der von dem britischen Minister ausgegebenen Losung gefolgt und hat dadurch zu einer größeren Beruhigung der Gemüther im Jnselreiche beigelragen. Die« gehört zu den moralischen Ergebnissen der Englandfahrt, die nicht hoch genug angeschlagen werden können. Auf solche war e« ja allein abgesehen, da Verhandlungen über politische Abmachungen, Verträge oder Bündnisse jeder Art von Anfang an bei dem Be suche al« ausgeschlossen galten. Resultate, die sich in irgend welchen internationalen Vereinbarungen ausprägen, hat also der Besuch nicht. Von höherem Werth für die Zukunft beider Völker ist jedoch die Verbesserung der zwischen ihnen herrschenden poli tischen Stimmung, also da« Nachlassen einer gewissen Spannung der öffentlichen Meinung hüben und drüben, war auch dem Ver hältnisse beider Regierungen zu einander zugute kommen muß. Die Reise hat also wieder einmal vor aller Welt klar und deutlich bewiesen, daß England und Deutschland, wenn auch nicht alle Ver stimmungen und Reibungen ferngehalten werden können, doch zur Beseitigung solcher temporärer Differenzen keine«fall» der bevor mundenden Einwirkung Dritter bedürfen. Beide Länder werden — und das ist ein erfreuliche» Bewußtsein — stet« den direkten Weg zur Aussprache selbst finden. Da» ist da« wichtigste Resultat der Kaiserreise. — Wie eine Berliner Korrespondenz berichtet, wird zum theilweisen Ausgleiche de« Reich«desizit«, und zwar soweit e« 100 Millionen Mark übersteigt, zu dem Auskunft-Mittel einer Ergänzungsanleihe geschritten werden. 100 Millionen sollten durch Aurschreibung ungedeckter Matrikularumlagcn ausgebracht werden. Diese Aussicht ist für die Einzclstaaten eine höchst peinliche. Al» vor nunmehr fast zehn Jahren der erste Plan zu einer Reichsfinanzreform auftauchte, ward darin vorgesehen, daß jährlich 40 Millionen vom Reich den Einzel staaten herauSgczahlt werden sollten; später wollte man sich damit begnügen, daß sich die Matrikularbeiträge und die lieber- Weisungen die Waage halten müßten; Ihatjächlich haben seither die Einzelstaaten nur selten und relativ geringe Beiträge drauf zahlen müsse». Sollen sie jetzt 100 Millionen mehr an da« Reich zahlen, so bringt da« wenigsten« bei den ungünstiger fitu- irten Klein- und Mittclstaaten die ganze Finanzwirthschast in Unordnung, und man kann auf die schärfsten Proteste gefaßt sein. E« zeigt sich wieder einmal, wie unumgänglich die endliche