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lü Oculi, eo.-luth. for. v»». ! krisolr Ict. r! lach- ! Er- Ein- I«n> n einem ft zum Offerten r. dieses le. ii«. imi>. . März: lfleisch, Sa«er- elt. Amts- null AlUMblatt Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. cinschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. relrgr.-Ädrrlsr: Amtsblatt. für den Bezirk des Amtsgerichts Wenltock unb dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltigc Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Frrilsprrchrl Ur. 2G. .H? 5». Jahrgang. Dienstag, den 20. März L»«« Zwangsverfteigerung. Das im Grundbuche für Schönheide Blatt 81 auf den Namen der ^uxuAt« HV1II». verehel. W^I«inm1»x in Schönheide eingetragene Grundstück soll am 5. Mai 1906, vormittags 10 Myr an der Genchtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar, 5,5 Ar groß und auf 25.50 Mk. geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 20. Januar 1906 verlautbarten Versteigerungsvcrmerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgeqenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführcn, widrigenfalls für das Recht der Persteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Eibenstock, den 15. März 1906. Königliches Amtsgericht. Wchtseucrwehr bettcfscnd. Im kommenden Feuerwehrdienstjahre (das ist vom 1. April 1906 bis Ende März 1907) werden nur diejenigen nach den Bestimmungen der Feuerlöschordnung dienstpflichtigen Mann schaften zum Dienste herangezogen, welche in den Jahren 1871 und 1880 bis mit 1888 geboren sind Die Chargierten bleiben jedoch dienstpflichtig, auch wenn sic anderen Jahrgängen angehören. Alle anderen Jahrgänge dagegen sind im Dienst jahre 1006/1907 vom Feuerwehrdienste, sowohl bei Uebungen, wie auch bei Bränden befreit. Die Mannschaften der Jahresklassen 1871 und 1880 bis mit 1888 haben bei allen, feuerwehrdienstliche Tätigkeit erheischenden Anlässen anzutreten. Die Stammrolle der dienstpflichtigen Mannschaften kann von den Beteiligten an Rats stelle jederzeit eingesehen werden. Stadtrat Eibenstock, den 16. März 1906. Hesse. M. Der am 15. dss. Mts. fällig gewesene 1. Termin der diesjährigen Gemeindean lagen und Gcmeindegrundsteuer wird mit dem Bemerken erinnert, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege des Mahn- und bezw. Zwangsvollstreckungsverfahrens vorgegangen werden wird. Der Gcmeindernt zu Schönheide. 3. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-KolleginmS Donnerstag, den 22. März 1906, abends 8 Ahr im Sitzungssaal des Rathauses. Eibenstock, den 19. März 1906. Der Stadtverordneten-Vorsteher. I. V.: Jritzsche. 1. Beschleusimg des alten Friedhofes. 2. Ankauf der Flurstücke Nr. 134:« und 1344 im Rehmergrunde. 3. Beschlußfassung aus das Angebot eines Grundstückes an der Earlsbadcrstraße. 4. Verkauf einer städtischen Arealfläche am Rosinenberge. 5. Gesuch der vereinigten Gesangvereine hier um Zusicherung einer städtischen Beihilfe für das diesjährige Sängerfest des Obererzgebirgischen Gausängcrbundcs. 6. Beschlußfassung zu dem Entwürfe eines III. Nachtrages zur Ortsbauordnung. 7. Wahl von Mitgliedern zur Kommission für die Beratung der Museumsfrage. 8. Vortrag der vorgeprüfteu Schulgelderrechnung auf das Schuljahr I9O3<>4. 9. Kenntnisnahme a) von einem Dankschreiben, l») von einer Ratsnutteilung über Untersuchung alter Gasmesser :c. Hierauf geheime Sitzung. Mittwoch, den 21. März 1996, nachmittags '-4 Uhr sollen im Hotel „Zum Englischen Hof" folgende daselbst eingestellte Pfänder, nämlich: 1 Doppelpult mit Aufsatz, 1 Ladentisch, 1 eiserner Kafsenschrank, 1 Warcnschrank, 2 Stehpulte, 8 kleine Tische und 1 Tafel an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 19. März 1906. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Im Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsmannes WlrnUt ^41II»«Ii» W'vlllmuuu in Schönheide soll mit Genehmigung des Konkursgerichtes die Schlußoer teilung erfolgen. Die bevorrechtigten Forderungen in Höhe von 66 Mk. 95 Pfg. sind bereits bezahlt. Für die nicht bevorrechtigten in Höhe von 18644 Mk. 17 Pfg. stehen für die Ver teilung 2993 Alk. 71 Pfg. zur Verfügung. Ein Verzeichnis dieser Forderungen ist zur Ein sichtnahme für die Beteiligten auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Königlichen Amtsgerichtes niedergelegt. Eibenstock, den 16. März 1906. Der Konkursverwalter. Rechtsanwalt vr. Windifch. aus. Ivrlux. n. 4 Uhr ik, e I» v r. n. n. 4 Uhr stk, l»«II«». ner. i. 4 Uhr fik, Irüuer. sjU Ihr ad flk. von » li»i^ II«. W» Uhr ar ltt. olonaise t Ifll»»» 8 19 des Grgänzungssteuergesetzes. Die Bestimmung des Ergänzungssteuergesetzes, die in den letzten Jahren viel zu agitatorischen Zwecken ausgebeutet worden ist, wird nunmehr beseitigt werden. Am 15. März Hal nämlich die Erste Kammer dem von der Zweiten Kammer bereits angenommenen Anträge Di. Kühlmorgen, Nudelt und Genossen, die Aufhebung des 8 19 betreffend, unter Vornahme einiger Abänderungen zugestimmt. Da dieser Paragraph ge wöhnlich als Begründung für die Beschuldigung dienen mußte, in Sachsen würden die Agrarier systematisch einseitig begünstigt, dürfte die von der Ersten Kammer im Berichte Nr. 139 gemachte Feststellung nicht ohne Interesse sein, „daß durch die von der Zweiten Kammer gewünschten und beschlossenen Bestimmungen der Vorlage des Ergänz» ngssteuergcsetzcs die Gruud steuerpflichtigen in hohem Grade besser gestellt worden wären, als sie durch den 8 19 gestellt sind". Nur zuwider der wirklichen wirtschaftlichen und rechtlichen Lage konnte 8 19, der das landwirtschaftliche Betriebskapital von der Ergänzungssteuer freiließ, dagegen aber die Grundsteuer beibehielt, als Bevor zugung der Landwirtschaft gedeutet werden. Herr Geh. Rat Proscffor Dr. Wach - Leipzig wies denn auch in der ersten Kammer darauf hin, die Aufhebung des 8 19 sei ein Akt parlamentarischer Weisheit, nicht, wie vielfach behauptet werde, ein Akt der Gerechtigkeit. Deshalb sei die ganze Sache nicht sonderlich wichtig. Jedoch gebiete die Klugheit, eine parla mentarische „Friktionsstelle" zu beseitigen. Herr Oberbürger meister Beck - Chemnitz konstatierte, daß mit der Einführung des 8 19 die Erste Kämmer sich seinerzeit auf einen Stand punkt gestellt habe, welcher der-Landwirtschaft ungünstiger gewesen sei, wie die von der Zweiten Kammer gefaßten Be schlüsse zur Vermögenssteuer. Wir glauben, daß die Bevölkerung an den Worten dieser hochschätzbarcn Männer nicht zweifeln wird. Manchem Wähler wird dadurch vielleicht die Erkenntnis aufgehen, daß Schlagworten gegenüber, die gar zu leidenschaftlich und gar zu oft wiederholt werden, das größte Mißtrauen am Platze ist. In diesem Falle hat der 8 19 tatsächlich grundlos dazu dienen müssen, Mißtrauen zwischen Industrie und Landwirt schaft zu erwecken. Etwas Gutes hat die unerfreuliche Angelegenheit schließ lich doch noch im Gefolge gehabt. Durch einen Antrag des Herrn Dr. L. Sahrer von Sahr - Dahlen wurde die untere Besteuerungsgrenze von 1O000 auf 12000 Mark erhöht. Dadurch werden zahlreiche kleinere Gewerbetreibende, kleinere Landwirte und Rentner von der Ergänzungssteuer entlastet. Diese Erleichterung wird in weiten Kreisen angenehm empfunden werden. (S. P. N.) Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Osterferien des Reichstages werden vom 6. bis 24. April dauern. — Ber.lin, 16. März. Amtliche Meldung. Major v. Estorfs hat den Angriff gegen Morenga in den letzten Wochen vorbereitet und den Kreis uni die Stellung des Gegners am Orange-Fluß immer enger geschlossen. Es standen die Abteilung des Hauptmanns v. Erckert (4 Kom panien, 5 Geschütze, 2 Maschinengewehre) bei und westlich Homsdrift, die Abteilung des Hauptmanns v. hornhardt (2 Kompanien, 4 Geschütze) um Nmeis, die Abteilung des Hauptmanns Siebert (4 Kompanien, 6 Geschütze, 2 Ma schinengewehre) in zwei Kolonnen bei Pilgrimsrust und Wasser fall. Die Patrouillen des Leutnants Döring und Oberleut nants Stage hatten in den ersten Tagen des März südlich Umeis und westlich Pelladrift feindliche Wachtfeuer festgestellt und verschiedentlich Feuer erhalten. Am 6. März wurde eine Funkenstation auf dem Marsch von Alurisfontcin nach Umeis beschossen, wobei ihr Führer Vizewachtmcister von Parpart fiel. Tags darauf erhielt eine Signalpatrouille nördlich Homs drift Feuer. Allenthalben wich der Gegner in südlicher Rich tung zurück. Von der Abteilung Siebert trat am 8. März die 2 Kompanien, 2 Gebirgsgeschütze und 1 Maschinenge wehr starke linke Kolonne unter Oberleutnant Beyer den Vormarsch von Wasserfall den Orange-Fluß abwärts an. Sie stieß östlich Pelladrift auf einen starken Gegner, der erst in der Nacht vom 9. zum 10. März, als Verstärkungen heran kamen, seine Stellung räumte. In dem Gefecht fiel ein Unter offizier, schwer verwundet wurden 3 Mann, leicht verwundet Leutnant Mannhardt und 3 Mann. Am 10. März vor mittags setzte Oberleutnant Beyer seinen Marsch fort. Am gleichen Tage ging Major Täubler mit der durch andere Truppen verstärkten rechten Kolonne der Abteilung Siebert (2 Kompanien, 4 Geschütze, I Maschinengewehr) von Pilgrims rust in südwestlicher Richtung vor und erreichte am Abend den Orange-Fluß etwa 12 Kilometer westlich Pelladrift. Stach Meldungen vom britischen User des Flusses soll sich Morenga zwischen diesen beiden Abteilungen befinden und war die Fort setzung des Angriffs am 11. März beabsichtigt. Die näheren Nachrichten hierüber stehen noch aus. Die Abteilung Erckert ging von Homsdrift längs des Orange nach Osten, Abteilung Hornhardt von Umeis quer über das Gebirge in Richtung Hartebestmund vor. Beide Abteilungen stießen am Morgen des 12. März drei Kilometer östlich Hartebeestmund auf den Feind und warfen ihn in gemeinsamem Angriff zurück. Er floh teils den Orange auswärts, teils in nordöstlicher Rich tung. Die Abteilung Erckert hatte 10 leicht Verwundete, die Abteilung Hornhardt keine Verluste. Beide Abteilungen sollten am 12. abends den Vormarsch in Richtung Pelladrift fort fetzen. Bei Rooiberg, wohin sich auch Oberst Dame in der Nacht vom 12. zum 13. März begeben hat, sollte eine Ne servc vereinigt und demnächst nach Pilgrimsrust vorgesührr werden. Das wild zerklüftete, unerforschte Gebirgsgelände verlangt, wie das Kommando meldet, die äußersten Anstreng ungen von der Truppe. — In Warschau ist die aus Galizien stammende Jüdin und Redakteurin des „Vorwärts" Rosa Luxemburg verhaftet und in das Stadkgefängnis gebracht worden. Eine bestimmte Anklage soll, nach dem „Vorwärts", noch nicht gegen sie erhoben sein, es scheine, als ob erst nach An klagematerial gesucht werden solle. — Rußland. Die Petersburger Telegraphen-Agentur berichtet aus Moskau, daß die extremen Parteien beschlossen haben, ihre Taktik zu ändern, von aufrührerischen Bestrebungen abzusehen und an dem Parlament« rischen Kampfe teilzunehmen. — Frankreich. Die Aufregung, die die Kala strophe von Courri^res unter den Bergarbeitern des Nord und des Pas-de-Calais hervorgerufen hat, nimmt, wie man aus Paris schreibt, einen immer gefährlicheren Charakter an. Man stellt unter der ganzen Berywcrksbevölkerung eine fehr begreifliche Erscheinung, nämlich die Furcht und den Ab- fcheu vor den Minen fest. Es kostet den Arbeitern eine wahre Ueberwindung, in das Bergwerk hinabzusteigen, und in allen Familien zittert und bebt man für das Leben der Männer, die sich dem Schachte anvertrauen müssen. Wenn jetzt in dem Gebiete irgend eine Industrie geschaffen würde, so könnte man ganz sicher sein, daß die Bergleute massenhaft ihren Beruf ausgeben und sich einer neuen Beschäftigung zu wenden würden. Man stellt sowie s» schon eine Auswander ring junger Leute in andere Gebiete fest, in denen sie ober halb der Erde ihr Leben fristen können.