Volltext Seite (XML)
WM. Staq, Srz «r- Ilung. ! Hekcht, l, weiße, d schönen ns m, Arog. !NN äot o Vor- ils Lin- von kl »U8 nVor- »chentagen. >gs. Waus i- selb. >chn>. Abd. ,1« 7,28 ,48 8,05 ,53 8,11 00 8,18 ,07 8,24 ,14 8,31 ,34 8,5» ,42 8,58 02 9,18 10 9,2« S3 9,39 ,30 9,48 ,36 8.0» 41 8,05 ,57 8,25 ,20 8,3» ,80 8.45 ,40 8,55 ,49 9,04 ,00 9,15 kau. kchm. «dd. 3,15 7,32 3,25 7,42 3,83 7,5» 3.41 7,58 3,49 8,06 6,08 8,36 6,24 8,53 6,28 8,57 6,30 - 6,36 - 6,46 — 6,54 - 7 07 — 7,14 — 7,27 — 7,35 - 7.41 — 7/48 — 7,59 — 8,23 — MM. Amts- M MeiBllitt Abonnement vienelj. 1 M. SO Pf. einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrlegr.-A-rcllr: Amtsblatt. »s. für den Äyirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Berantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Einil Hannebohn in Eibenstock. —- 53. Jahrgang. Sonnabend, den 24. März Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Insertionspreis: die kleinspaltige Zeile IS Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. Stil. L««« Oesscntl. Sitzung des Bezirksausschusses zn Schwarzenberg findet Montag, den 2. April 1906 von nachmittags 3 Uhr an im Verhandlungs saale der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft statt. KiimMk AmtshaMmimschaft Schmrzcndcra, den 16. März 1906. Bei der heute stattgcfundencn Wahl M evaNgekisch-kulhettscheN LüNdkS- iynode im 22. Wahlbezirke ist Herr Pfarrer »I Kretzschmar in Lauter zum geistlichen Abgeordneten gewählt worden. Schwarzenberg, am 21. März 1906. Der Wahlkommisfar. Amtshauptmann Demmering. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsmanns ktrn»t HV11 kvlin V«iam»nn in Schönheide wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Ver teilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 2l. Hprik 1906, vormittags 9 Ahr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Eibenstock, den SS. März 1906. Königliches Amtsgericht. Am 20. Mär; 1906 war der 1. Dermin der diesjährigen Land- und Landcs- kulturrenten fällig. Es wird dies mit dem Bemerken erinnert, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangs Vollstreckung vorzugehen ist. Ortssteuereinnahme Schönheide. Mittwoch, den 28. Mär; 1906, nachmittags 3 Uhr sollen im Gasthause „Zum Deutschen Haus" hier folgende daselbst eingestellte Gegenstände, als: Sticker eirester, Hängelampen, Schreibtisch, Seidenrester, Tafeln, Re gale, Lederbank, Monfsclinrester, Etiketten, Stühle, Waschgestell, elektrische Klingel, Stickmuster und verschiedene Sachen mehr an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 23. März 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Tagesgeschichte. — Deutschland. Dem Reichstage sind Anträge ver schiedener Parteien zugegangen, die sich mit der L a g e d e r Heimarbeiter beschäftigen. Die Freisinnigen stellen den Antrag, den Reichskanzler zu ersuchen, sofort eine Umfrage über die Lage der Heimarbeiter zu veranstalten und auf Grund der Ergebnisse dieser Umfrage möglichst bald dem Reichstage einen Gesetzentwurf zur Beseitigung vorhandener Mißstände vorzulegen. Ferner ist von Mitgliedern der kon servativen Fraktionen, des Zentrums, der Nationalliberalen, der Polen und der Elsässer die möglichst baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Regelung der Heimarbeit beantragt worden, und es werden zugleich die Gesichtspunkte angegeben, die in dem Gesetze Berücksichtigung finden sollten. — Der festliche Einzug des Prinzenpaares Eitel Friedrich in Potsdam ist erfolgt. — Angesichts des Ausstandes der französischen Berg arbeiter fordert die Arbeiterpresse des Ruhr-Reviers die Bergleute dringend auf, keine Ueberschichten zu machen, um nicht durch erhöhten Ruhrkohlen-Versand den französischen Kollegen in den Rücken zu fallen. In rheinisch westfälischen Führerkreisen wird auch lebhaft die Frage er örtert, ob im Falle des Ausbruchs eines Generalstreiks die Ruhrbergleute mit den französischen Kollegen sich solidarisch erklären sollen. Nächsten Sonntag sollen zahlreiche Versamm lungen stattsinden, in denen Stellung zum Streik der franzö sischen Bergarbeiter genommen werden soll. — Köln, 21. März. Laut „Volkszeitung" wurde in Essen ein fremder Mann verhaftet, der mit einem Soldaten des dortigen Bezirkskommandos sich anfreundcte und ihn dann bat, ihm gegen Belohnung von mehreren tausend Mark die auf die Mobilmachung bezüglichen Pläne des Essener Be zirkskommandos zu verschaffen. Der Fremde wurde ver haftet. Die Militärbehörde glaubt es mit einem franzö sischen Spion zu tun zu haben. — Zum Aufstande in S ü d w e st a f r i k a. Die Kämpfe am Oranjefluß haben begonnen: in der ersten Mel dung darüber heißt es: „Die Insassen einer genommenen Werft zogen sich ^rechtzeitig über den Oranjefluß zurück und setzten sich zum Teil auf den dicht bewachsenen englischen Flußinseln, zum Teil aus dem südlichen britischen Ufer fest. Nach Mitteilung an den Oberst Dame hat der Kolonialsekre- lär die Entwaffnung und Internierung der Flüchtlinge be- reitwilligst zugesagt." Dieser Zusage kann man aber keinen hohen Wert beilegen. Zunächst ist schon vor Wochen gemel det worden, daß die Leute des Moris sich auf das britische Ufer zurückgezogen haben und doch iinmer noch an den Kämpfen auf deutschem Gebiete teilnehmen. Warum hat man diese nicht bei ihrem Uebertritte in das britische Gebiet ent waffnet und interniert? Hierzu gibt der Oberst von Deim ling eine Erklärung. Er sagt in seiner Reichstagsrede: „Die Engländer haben längs des Oranje Polizeitruppen stehen. Es sind aber meist schwarze Truppen unter weißen Stations führern und ziemlich schwach. Wenn sie auch den besten Willen haben, den Uebertritt zu verhindern, so werden sie es nicht können, die Linie ist viel zu lang." Die Truppe ist viel zu schwach, um ihren Plan durchzuführen, sie kann nur die jenigen entwaffnen, welche ihnen in die Hände laufen, wie bei Samuel Maharero und Genossen. Die Herero hatten alles verloren, Land und Vieh, und kamen hilflos zu den Eng ländern. Die Hottentotten befinden sich auf britischem Gebiete unter ihren Stammesgenossen und werden von ihnen mit allem was sie brauchen unterstützt, mit Munition, Vieh und Menschen. Die Grenze am Oranjefluß bleibt daher immer eine offene Wunde; wir müssen dort stets auf einen Angriff gefaßt sein: die Engländer haben dort nicht die Macht, uns wirksam beizustehen. — Morenga ist mit einem kleinen Teile seiner Leute nach Norden durchgebrochen: damit ist doch der Erfolg erreicht, daß er vom Oranjefluß und von der Grenze abgeschnitten ist. Bisher sind alle Aufständischen, die im Innern des Landes auftraten, besiegt worden. Hoffentlich wird das auch mit ihm gelingen. In dem südlichen Oiebiete werden unsere Truppen durch Mundvorräte, die aus englischem Gebiete kommen, verpflegt. Daß das zugelassen wird, erklärt sich daraus, daß damit ein Geschäft gemacht wird, wie es sonst nicht möglich wäre. Ein ungeheuerer Gewinn kommt jenem Teil der Kapkolonie zugute. — O e st e r r e i ch - N n g a r n. Das österreichische Ab geordnetenhaus beschäftigt sich seit mehreren Wochen mit der Wahlrechtsreform. Da es sich um eine der größten Umwälzungen handelt, die das innerpolitische Leben Oester reichs je erlebt hat, ist es begreiflich, daß die Parlamentsver handlungen nicht in ein paar Tagen abgemacht sein können. Mit der Wahlreform ist auch eine Neueinteilung der Wahl kreise verbunden, und die Zahl der Abgeordneten wird von 425 auf 455 vermehrt. Es war vorauszusehen, daß mit der Vorlage nur die Parteien zufrieden sein würden, denen der Löwenanteil der neuen Mandate zufällt, nämlich die slawischen Fraktionen und vor allem die Tschechen. Die 30 neuen Sitze würden so gut wie ganz den Slawen zugute kommen. Alles in allem genommen würden 229 slawischen nur 205 deutsche Abgeordnete gegenüberstehen. Die Deutschen sind sonach am schlechtesten bei der Reform fortgekommen und wehren sich denn auch kräftig ihrer Haut, was ihnen schließlich nicht zu verdenken ist. Ministerpräsident Frhr. v. Gautsch hat denn auch bereits erklärt, die Regierung sei gern bereit, den be rechtigten Wünschen der Deutschen wegen der Mandatszu teilung nachzukommen, und dieses Zugeständnis wird, wenn es sich erst praktisch in Ziffern ausdrückt, den Deutschen die Zustimmung zu der Wahlrechtsreform wesentlich erleichtern. — Rußland. Eine Aend erung der Wehrpflicht ist geplant. Der russische „Regierungsbotc" veröffentlicht ein an den Kriegsminister gerichtetes Reskript des Kaisers, das die Dauer des aktiven Militärdienstes im Landheere für die Infanterie und Artillerie auf drei, für die anderen Truppen auf vier Jahre festgesetzt und die Reserve in zwei Klassen teilt, deren eine zur Komplettierung der Fronttruppen, die andere zur Komplettierung der Truppen der zweiten Linie dienen soll. — Die Petersburger Telegraphen-Agcntur erklärt, daß die von London und Odessa aus verbreiteten Privattelegramme, welche eine angebliche Meuterei von drei Regimentern in Moskau und einem M i l i t ü r a u f st a n d e in Seba- stopol berichten, von revolutionären Agitatoren in Peters burg fabriziert seien. — Schweiz. Der N ationairat hat nach zweitägiger Debatte mit 127 gegen 9 Stimmen beschlossen, in die Berat ung des vom Ständerat bereits einstimmig genehmigten Ge setzentwurfs, betreffend strafrechtliche Verfolgung der Verherr lichung anarchistischer Verbrechen und der Aufreizung zu solchen, einzutreten. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 22. März. Der Frühling hat seinen Einzug gehalten — doch nicht Schneeglöckchen und nicht Märzveilchen haben ihm das Einzugsgeläut gegeben, denn diese sind alle erfroren; ein Frühlingsanfang nach der Zeit, ein Wintersanfang nach der Wirklichkeit. Der gestrige 21. März hat die auf ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt und gar viele Hoffnungen vernichtet, denn init ihm brachte uns der Himmel wieder Schnee und Frost, und zwar herrschte heute früh eine derartige Kälte, wie sie das Thermometer nur in den ersten Tagen des Januar angezcigt hat. Die teilweise weit vorgeschrittene Vegetation hat einen argen Rückschlag erhalten und sie wird wieder einiger Zeit bedürfen, um sich hiervon zu erholen. Wir Menschen aber müssen uns drein fügen und unsere Hoffnung aus die Worte setze»: Es muß doch einmal Frühling werden! E i b e n st o ck. Neber das am 19. März vor f ü n s zig Jahren unsere Stadt betroffene große Brand Unglück finden wir im „Annaberger Wochenblatt" folgende Schilderung. Wir selber sind leider nicht in der Lage, dem damaligen Berichte unserer Zeitung über das Unglück etwas zu entnehmen, da sich aus jener Zeit nicht ein einziges Eren, plar mehr in unseren Händen befindet. Sollte aber irgend einer unserer geschätzten Leser noch ein solches besitzen und es uns einmal zur Verfügung stellen wollen, würden wir dies dankbar begrüßen. — Der Bericht des „Annab. Wchbl." lautet: Eine Freundin unseres Blattes schreibt uns: „Am 19. März 1856, also vor nunmehr 50 Jahren, hat in Eiben stock ein großes Flugfeuer einen ganzen Stadtteil mir N4 Häusern eingeäschert. Das Feuer ging am Mittwoch vor dem Grün-Donnerstag mittags halb lS Uhr auf. Damals fiel Ostern auf den 23. März." — In Nr. S5 des „Anna berger Wochenblattes" vom 29. März 1856 finden wir über das Großfeuer folgende Notiz: „Unsere Stadt Eibenstock hat ein entsetzliches Unglück getroffen. Am 19. März brach gegen halb 12 Uhr mittags in einem mit Heu gefüllten Schuppen des eng zusammengebauten Rehmer Stadtviertels Feuer aus. Die auf einmal hoch auflodernde Flamme er griff sogleich das anstoßende F.'sche Wohnhaus und, unge achtet eines nur 25 Schritte davon fließenden, hinlänglich mit Wasser versehenen Baches, obwohl augenblicklich hilf reiche Hände in Menge bereit waren, ein zweites Haus. Ehe eine Viertelstunde verstrichen, hatte der wehende heftigste Südostwind Zündstoffe auf die infolge der trockenen Witter ung der vergangenen Wochen ganz dürren Schindeldächer einige ca. 400 Ellen vom F.'schen Hause entfernt stehenden Gebäude eines anderen Stadtviertels geworfen. Diese gaben mit unglaublicher Schnelle einen neuen Feuerherd ab, von dem aus die von Zeit zu Zeit eintretenden Gebirgswirbel winde nach allen Richtungen hin unsere Wohnungen mit einem Feuerregen überschütteten. Um 12 Uhr bereits mußte man den niedren Stadtteil seinem Schicksale überlassen, um nur den oberen, die Kirche, Schule, Rathaus, Oberforst meisterei, Rentamt, Hauptzoll und Postamt, Landgerichts und geistlichen Gebäude zu retten. Der angestrengtesten Tätigkeit gelang dies: aber in noch nicht 2 Stunden bedeckten mm die Trümmer von 115 Brandkalasternummern eine Fläche von 15 Acker Land und ungefähr 400 Familien waren obdachlos. Nur einige feuerfeste Häuser suchten länger Wider stand zu leisten, allein auch diese mußten bis um 5 Uhr der nichts in seiner Nähe duldenden, Alles vernichtenden, unbe schreiblichcn Glut zum Opfer fallen und unter diesen mit das schöne Hirschbergsche Haus. Ein Mann, welcher den Flammen nicht entrissen werden konnte, fand in ihnen seinen Tod." — Daß bei dem großen Brandunglück noch ein zweites Menschen leben vernichtet wurde, geht aus folgender, in Nr. 26 des „Annaberger Wochenblattes" von 1856 veröffentlichten Notiz hervor: „Heute Nachmittag <am 25. März) sind die beiden, seit dem großen Brandunglücke noch vermißten Personen durch fortgesetzte Aussuchung der Aschehaufen aufgefunden worden. Es sind dies der 54 jährige Handarbeiter Gnüchtel und die <15 jährige verehel. Heinrich, welche beide zwanzig Schritte von ihrer Wohnung entfernt in der Hausflur eines Nachbarhauses in beinahe unkenntlichem Zustande gefunden wurden." DaS Feuer war noch einer weiteren Veröffenl lichnng unseres Blattes dadurch entstanden, daß zwei Knaben im Stallgebäude mit Zündhölzchen gespielt hatten und der eine, 3'/, Jahre alt, „das Spähnchen, als es ihm an die Finger brannte, ins Heu warf". Ein Hilfskomitee in Eiben stock, der Stadtrat zu Annaberg usw. hatten kür die Abge