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Amts- M AiWMblatt Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Bolen sowie bei allen Reichspostanstallen. Trlrgr.-Adrelsr: Amtsblatt. für den Bezirk Kes Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 21». «L. ——53. Jahrgang. Donnerstag, den 7. Juni Im Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 101 für den Stadtbezirk (Firma: «rnnt »rlvckr. I»üi>tzk«1) eingetragen worden, daß dem Kaufmann Hsrnruno Arno Sslrkrrsr in Eibenstock und dem Kaufmann I^ouis batiusictsr in Arnschwang Prokura erteilt worden ist. Eibenstock, den 5. Juni 1006. Äöniglitzcs Amtsgericht. Nachstehende Bekanntmachung wird hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung ge bracht, daß die Königliche Amtshauptmannschaft mit dem ihr beigeordneten Bezirksausschuß und die mitunterzeichneten Stadträte beschlossen haben, Zuwiderhandlungen gegen die darin enthaltenen Vorschriften, soweit sie nicht schon durch bereits bestehende Strafgesetze unter Strafe gestellt sind, mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu L Wochen zu bestraften. Schwarzenberg, Schneeberg, Lößnitz, Eibenstock und Neustädte!, am 25. Mai 1906. Königliche Amlshiuitztmimnschast und die StadMe zu Schwarzen berg, Schneeberg, Lößnitz, Eibenstock nnd Neustädte!. Dcmmering. I. V : Borges, vr. v. Woydt. Zieger. I. V : Justizrat Landrock, vr. Richter. O F. Handel mit Nahrungsmitteln. In letzter Zeit ist im hiesigen Verwaltungsbezirke mehrfach die Wahrnehmung gemacht worden, daß in Betrieben, welche sich mit der Herstellung und dem Verkauf von Nahrnngs- und Genustmitteln befassen, nicht allenthalben die nötige Sauberkeit herrscht, sowie daß diese Waren unter Bezeichnungen verkauft werden, die ihnen ihrer Beschaffenheit nach nicht zukommen, oder auch Zutaten enthalten, die vom Standpunkte der Nahrungsmittel- und Gesundheitspolizei aus unzulässig erscheinen, weshalb Beanstandung dieser Waren erfolgen mußte. Dies gibt der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft nach Gehör des Bezirksausschusses und den mitunterzeichneten Stadträten Veranlassung: alle diejenigen, die mit Nahrungs- und Genußmitteln Handel rreiben, insbesondere Bäcker, Fleischer, Gast- und Schankwirte, Flafchenbierhändler, Ko lonial-, Materialwaren- und Gemüsehändler im öffentlichen wie im eigenen Interesse darauf hinzuweisen, daß sie in ihren Geschäftsbetrieben nicht nur hinsichtlich ihrer eigenen Person, sowie ihrer Angestellten, sondern auch be züglich der zum Betriebe gehörigen Verkaufs- und Lagerräume, sowie dabei zur Benutzung kommenden Gegenstände auf peinlichste Sauberkeit zu achten und alles zu vermeiden haben, was auf die Güte und Beschaffenheit der von ihnen vertriebenen Waren nachteilig einwirken könnte, insbesondere darauf zu achten haben, daß Haustiere in den Verkaufs- und Lagerräumen sich nicht auf halten; bei dem Bezug der Waren von Großhändlern werden sie aber zur Vermeidung eigener Verantwortlichkeit gut tun, bei der Bestellung nur garantiert reine bez der Bezeichnung tatsächlich entsprechende Waren zu verlangen, dies auf der Rechnung sich bescheinigen zu lassen und den Verkauf der Waren unter keiner anderen Bezeichnung vorzunehmen, als unter welcher sie selbst die Waren bezogen haben, solche Fälle aber, in denen ihnen bei der vor dem Ver kauf von ihnen selbst vorzunehmenden Prüfung der Ware gegen deren Beschaffen heit Zweifel beikommen, der Ortspolizeibehörde zur Anzeige zu bringen, da sie sich sonst ebenfalls straffällig machen würden. Den Anweisungen und Ratschlägen des mit der amtlichen Nahrungsmittelkontrolle im hiesigen Bezirk betrauten Nahrungsmittelchemikers ist Folge zu leisten. Sind bisher bei Zuwiderhandlungen vielfach nur Verwarnungen ausgesprochen worden, so wird in Zukunft, namentlich bei Wiederholungsfällen, von Einleitung eines Strafver fahrens nichr weiter abgesehen werden können. Schwarzenberg, Eibenstock, Lößnitz, Neustädte! und Schneeberg, am 22. Juni 1903. Königliche Amisyauptmannschaft und die SladträLe zu Giöenffock, Lößnih, Äeukädtet. Schneeberg und Schwarzenberg. Demmcring^ Hesse. Zieger. I»r. Richter. I»r. v. Wostdt. Gareis. Auf das Jahr 1905 sind die Beiträge^ zur land- und forstwirtschaftlichen Berufsgcnofsenschaft für das Königreich Sachsen durch Beschluß der Genossenschafls Versammlung auf 4,so Pfennig für jede beitragspflichtige Steuereinheit festgesetzt worden. Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß das hiesige Unternehmerver zeichnis vom 8. Juni 1906 ab 2 Wochen im Gemeindeamt — Rarhaus, Obergeschoß, Zimmer Nr. 10 — zur Einsicht für die Beteiligten ausliegen wird. Schönheide, am 5. Juni 1906. Der Gemeindevorst and. In der öffentlichen Borbildersaminlnnq der hiesigen Zwcigabteilung der Königlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen fand heute eine Auswechselung von Vorbildern statt. Die Sammlung ist täglich vorm. 10—12 Uhr, Sonntags mittags von 11—1 Uhr, Donnerstags nachm. von 3—5 und Diens tags und Freitags abends von 7—9 Uhr geöffnet. An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Sammlung geschlossen. L » « L u «1. HolMstcWNMg aus Sosaer Staatssorstrevier. Im „Ratskeller" in Aue Sonnabend, den 9. Juni 1906, von vormittags '9 Uhr an 1696 weiche Stämme von l l—15 em Mittenstärke, 016 „ „ „ 16—22 „ „ t 13905 „ Klötzer „ 7-15 „ Oberstärke, '"^»Abteilungen - 11;—»2 ? 10. 19, 22 und 23 998 " 23-43 i (Schneebruchhölzer), 217 rm Mutzknüppel / und im Gasthof „zur Sonne" in Sofa Montag, den 11. Juni 1906, von vormittags 'Z* Ust» an 455 im weiche verschiedene Brennhölzer in obigen Abteilungen, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. S 0 sa und Eibenst 0 ck, am I. Juni 1906. König!. Forstrevierverwaltung. Königl. Forstrcntamt. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat auf die Nachricht von dem Attentat dem König Alfons telegraphisch in wärmsten Worten seine Teilnahme ausgesprochen. — Eine Begegnung zwischen dem Kaiser und König Haakon melden norwegische Blätter als bevorstehend. Wie die „Tägliche Rundschau" erfährt, wird die diesjährige Nordlandreise des Kaisers Gelegenheit zu dieser Begegnung bieten. Es ist die Einlösung einer Zusage, die der Kaiser dem König Haakon bereits bei Gelegenheit ihres Zusammentreffens in Kopenhagen aus Anlaß der Trauer feierlichkeiten für König Christian gemacht hat. — Der stellvertretende Kolonialdirektor Erbprinz zu Hohenlohe wird, wie jetzt bestimmt feststeht, trotz Ab lehnung des Kolonialamts durch den Reichstag in seiner bisherigen Stellung verbleiben, nachdem ihm eine weitgehende Selbständigkeit in der Ausübung seiner Funktionen zugesichert worden ist. — Dem Vernehmen nach werden während der diesjährigen Kaisermanöver große Nachtmärsche staltfinden. So wird beispielsweise das 6. Armeekorps sofort nach der Parade durch einen großen Nachtmarsch an das 3^ und 5. Korps herangeführt werden. Aber auch das 3. und 5. Korps werden große Nachtmärsche haben. In der deutschen Armee sind Nachtmärsche gerade nicht beliebt. Aber unsere Heeres leitung will der Abneigung gegen Nachtmärsche, die sich durch ängstliche Rücksicht auf Schonung der Truppen immer mehr und mehr verbreitet hat, nunmehr energisch zu Leibe gehen. Und Nachtmärsche können im Kriege doch ebensowenig ganz aus der strategischen und taktischen Komposition ausgeschlossen werden, wie etwa Flankenmärsche, oder die Märsche außer halb der gebahnten Straße. Aus den Feldzügen Friedrich des Großen und des großen Schlachtenkaisers Napoleon gibt es eine Menge Beispiele, die dartun, daß Nachtmärsche ohne Schaden für den Zustand der Truppen möglich sind; natür lich aber müssen die Anordnungen dazu bestens getroffen werden, was aber für den Generalstab doch lediglich technische Geschicklichkeit erfordert. In südlichen Ländern bilden Nacht märsche zur heißen Jahreszeit die Regel. So machte der be rühmte Osman Pascha im Juli 1877 zwischen Widdin und Plenum drei Nachtmärsche. In den darauf folgenden Kämpfen zeigten jedoch seine Truppen, daß sie noch gut auf dem Posten waren und daß sie an Schlagfertigkeit noch nichts verloren hatten. Direkt vor der Schlacht aber werden Nachtmärsche schon deswegen von großem Nutzen sein, weil sich auf diese Weise die dicht zusammengedrängten Massen noch vor Be ginn des Angriffs bis an die Stellung des Feindes heran dirigieren lassen. Also soll es auch während der diesjährigen Kaisermanöver geschehen. — Berlin, 2. Juni. Amtliche Meldung. Nach dem Gefecht beiNukais am 25. Mai war der Gegner zunächst nach Osten abgezogen. Unter der Einwirkung der von Duur- drift vorgehenden 9. Kompanie 2. Feld-Regiments, und da den Hottent otten vermutlich auch die Besetzung der Wasser stellen am Geiab Revier bekannt war, wandten sie sich wieder nach Norden. Sie erreichten nördlich Tsamab abermals das Ham Revier und zogen dann über Nagais und Dakeib in westlicher Richtung nach Gabis. Die Abteilung des Majors v. Frey hold, die am 28. Mai vom Fischfluß kommend in Haib eingetroffen war, stellte durch ihre Patrouillen fest, daß etwa 250 Hottentotten die Pad Haib—Warmbad nach Süden zu überschritten hätten. Sie nahm sofort die Verfolgung auf. Major Sie berg, der unter äußerster Anspannung der Kräfte die Verfolgung bisher durchgeführt hakte, steht jetzt mit seiner Abteilung bei Warmbad. Major Rente! här bas Kommando an der Ostgrenze übernommen. Rittmeister Ermekeil hält den unteren Fischfluß besetzt. Hauptmann von B entiv egni vertrieb, gelegentlich einer Streike durch die Gr. Karasberge, am 26. Mai nach kurzem Gefecht eine Hottentottenbande und nahm ihnen ihr Vieh ab. Vereinzelte kleinere Banden traten am Löwenfluß bei Stam- pnet, am Fischfluß bei Hons und in der Gegend südlich Churutabis auf. — Oesterreich-Ungarn. Das neue öster reichische Ministerium ist wie folgt gebildet worden: Präsidium Beck, Bienerth Inneres, Derschatta (Deutsche Volkspartei) Eisenbahnen, Marchet (Deutsche Fortschrittspartei) Unterricht, Prade (Deutsche Volksparrei) deutscher Landsmann- minister, Sektionsches Forscht (Jungtscheche) Handel, Pacak (Jungtscheche) tschechischer Landsmaunminister, Vizepräsident Lemberger Finanzdirektion, Korytowski (Pole) Finanzen, Dzieducsycki polnischer Landsmannminister, Buguoy oder Graf Leopold Auersperg Ackerbau, Klein Justiz. Die neuen Minister haben dem Kaiser bereits den Treueid geleistet. — Spanien. Der Madrider Bombenwerfer hat Selbstmord begangen. Nach einer Meldung der „Agencia Fabra" entleibte sich in Torrejon de Ardoz ein Mann, der von dem Eigentümer des Hauses, aus dem die Bombe auf den königlichen Wagen geworfen wurde, rekognosziert worden ist. Es iß der Anarchist Mateo Moran. Bevor er sich entleibte, erschoß er einen Gendarmen, der ihn verhaften wollte. — Der Madrider „Epora" zufolge sind bei dem Bom benattentat auf das Königspaar 13 Militärpersonen und 11 Zivilisten getötet, 26 Militärpersonen und 24 Zivilisten schwer und zahlreiche Personen leicht verwundet worden. — Amerika. Das New-i!)orker Blatt „Sun" berichtet aus Portland: Durch die Verhaftung eines Polen, der ver schiedene Russen belästigte, brachte die Polizei in Erfahrung, daß einige Nihilisten die Ermordung des Präsi denten Roosevelt planten. Sie sollen mit dem Attentat nur gewartet haben, bis genügend Geldmittel ge sammelt sind, um einige Genossen zur Ausführung des Planes nach Washington senden zu können. Die Polizei hat eine Untersuchung eingcleitet. — Eine Bergarbeiterbewegung in Mexiko ist in vollem Gange. Wie aus Naco in Arizona gemeldet wird, sind die Bergarbeiter der Greene Consolidated Copper Minnes in Cananea in Mexiko wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Nach einem Kampfe bemächtigten sich die Bergleute der Minen, wobei eine Anzahl Personen, etwa 50, zumeist Mexikaner, getötet wurden, und richteten große Verwüstungen an den Grubenanlagen an. Der mexi kanische Gouverneur der Provinz Sonora ist mit mexikanischen