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Amts- ilttö Alizeikebtlltt für den KM des Amtsgerichts Eidenstoek und dessen Umgebung Ah»n«eme«t Bertel,. 1 M. 25 Pf. einschtießl. de» .Jllustr. Unterhaltung-bl ' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelegr.-A-rrsse: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. s-ii—55. Jahrgang. —— Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: di» kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Frrnsplechcr Ur. List. 14 Sonnabend, den 1. Februar L»»8 Das im Grundbuche für Unterstützerrarü» Blatt 7 auf den Namen Ott» ILLKttvr in Urrterftützengrür» eingetragene Grundstuck soll am 25. Wärz 1908. vormittags 10 Mr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück — Nr. 54 des Brandkarasters, Nr. I I, 12 und 23 des Flurbuchs — ist nach dem Flurbuche 40,» Ar groß und auf 8024 Mk. — Pfg. geschätzt. Es besteht aus Wohnhaus, Fabrikanbau mit Dampfschornstein und Feld und ist in Unterstützengrün nahe der Hauptstraße gelegen. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 19. Juli 1907 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen standes tritt. Eibenstock, den 27. Januar 1908. Königliches Amtsgericht. Im Güterrechts-Register des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 18 eingetragen worden, daß zwischen dem Bürstenmacher Ltvistsrck 8«1ckvL und seiner Ehefrau ^»»» geborenen Krflekiivr, beide in Schönheide, durch Vertrag vom 24. Januar 1908 Gütertrennung vereinbart worden ist. Eibenstock, den 29. Januar 1908. Königliches Amtsgericht. . StraßeuanfMbilUM betreffend. Straßenaufgrabungen wurden bisher nur unter der Bedingung gestattet, daß für das laufende Meter Graben eine Kaution von 1 Mark als Sicherheit für ordnungsmäßige Zu füllung zu hinterlegen wäre. Dieses Verfahren wird hiermit aufgehoben und dafür folgendes bestimmt: Ueber jede geplante Stratzenaufgrabnng ist künftig eine einfache Maßskizze einzureichen. Außerdem ist als Ersatz der städtischen Aufwendungen für Ausbesserungs ¬ material und Arbeitslohn, die jede Ausgrabung von Straßen auch bei sorgfältiger Verfüllung der aufgegrabenen Stellen zur Folge hat, künftig vom beteiligten Grundstücksbesitzer oder Bauunternehmer ein fester, nicht wieder zurückznzahlender Vergütnngssatz von 6V Pfg. für das laufende Meter Ausgrabung bis Meter Breite bei der Stabtkasse einzuzahlen. Unter Quittungserteilung wird hierauf die Genehmigung erteilt. Erreicht die aufzugrabende Strecke mehr als 10 Meter Länge und I V, Meter Breite, so wird der Ver gütungsbetrag von Fall zu Fall besonders festgesetzt. Die Entrichtung des Vergütungssatzes entbindet nicht von der Verpflich tung, aufgegrabcne öffentliche Verkehrsräume wieder gehörig in Stand zu setzen. Mit Geldbuße bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen wird bestraft, wer öffent liche Verkehrsräume ohne stadträtliche Genehmigung aufgräbt. Eibenstock, den 27. Januar 1908. Der Stadtrat. Hesse. Müller. Holzverstti.qerllNjl auf Schiinheider Staatsforstrcvier. In der Restauration „zum Rathaus" in Schönheide Sonnabend, den 8. Februar 1908, vo« vormittag Uhr an 563 weiche Stämme 10—15 mn 211 „ , 16-19 . 48 20—25 3191 Hlötzer 7—15 1586 , 16-22 „ 762 . „ 23-42 . 76 „ Dervstangen 8—12 „ 104 „ ' . 13-15 . 30 „ Yeiskauge» < 5 im fichtene Auhknüppef, geschn 42,» . weiche Ärennscheite, 1 58 „ „ Äremrknüppel. 21 289 im weiches Sti stark, j . > 10—20 m lang, „ 0,5—4 m lang, „ 8—12 m lang, ' 7m lang, 80 ! rm weiche Aelle, ,s. Stöcke, in zwei Kahlschlägen der Abt. 13 und 53, 54, 64. Die Brennhölzer kommen vor 10 Uhr vormittags nicht zum Ausgebot. Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Schönheide und Eibenstock, am 29. Januar 1908. Kgl. Forstrevierverwaltung. Kgl. Forstrentamt. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Budgetkommission des Reichs tags bewilligte 2150000 M. zur Gewährung einer Ent schädigung an den Grafen Zeppelin und zum Erwerb der beiden von ihm gebauten Luftschiffe. — Das 25 Pfennigstück wird allem Anschein nach wenigstens .im Prinzip' nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wie die .Berl. N. N.' hören, wird die entsprechende Vorlage dem Bundesrat zugehen, auch wenn die endgültige Form der neuen Münzgattung noch nicht feststeht. — Schweiz. Die in der Schweiz herrschende Stickerei krisis hat eine überaus betrübende Wirkung. Am Sonn tag entließ die Fabrik Heine in Arbon 1500 Arbeiter auf einmal: ganze Bezirke leiden schwer unter den Folgen der Krisis. — Frankreich. Die Deputierte nkammer hat der Regierung in Sachen der Marokkopolitik ein Vertrauensvotum erteilt und beschlossen, an der AlgeciraSakte festzuhalten. — Portugal. Wie auS Li ssabon telegraphiert wird, besagt eine dort ausgegebene Note: Polizeibeamte wurden in verschiedenen Stadtvierteln angegriffen, einer getötet, viele verwundet. Die Form, wie die Morde begangen wurden, beweist die Existenz eines ausgedehnten Planes gegen die Staatssicherheit. — England. Am Mittwoch wurde das Parlament mit einer Thronrede des Königs eröffnet, die unter an derem folgendes ausführt: Der Besuch des deutschen Kaisers und seiner Gemahlin im vergangenen Herbst war die Quelle großer Freude für mich und die Königin. Der herzliche Em pfang, der Ihren Majestäten durch mein Volk zuteil wurde, ist warm anerkannt worden und kann nicht verfehlen, die zwischen beiden Nationen bestehenden freundschaftlichen Be ziehungen zu befestigen. Die Beziehungen zu den auswärti gen Mächten seien ebenfalls dauernd freundschaftlich. Die englische Regierung sei mit den Regierungen von Frankreich, Deutschland und Rußland in einem Vertrag verbunden zur Erhaltung der Integrität des Königreiches Norwegen. — Marokko. Mulay Hafid soll nach einem Telegramm aus Casablanca nunmehr in der Tat den ge planten Marsch nach Setlat angetreten haben. Der Befehlshaber seiner bei Settat lagernden Mahalla, Mulay Raschid, der am 4. Januar von den Franzosen geschlagen worden ist, wurde wegen dieser Niederlage von ihm abberu fen und durch den Scherif des Bezirks Marrakesch ersetzt. Sollte fich die Nachricht von dem Vormarsche Mulay HafidS bestätigen, so ist ein Kampf zwischen ihm und General dÄmave nicht ausgeschlossen. — Die marokkanische Polizei ist für da» Gebiet außerhalb der Stadtmauern von Tanger gemäß der Algeciras- akte gebildet. Die Organisation der Polizei in Rabat und Mazagan erfolgt unter derselben Bedingung. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Generalversammlung des Kgl. Sächs. Militär-Verein .Germania' zu Eibenstock und Umgeb. Alljährlich als Mitseier des Geburtstages Sr. Maj. d. deutschen Kaisers hält der K. S. Mil.-Ver. .Germania' seine Generalversammlung ab. Auch diesmal halten sich in dem festlich geschmückten Saale der „Centralhalle', beim Kame raden Emil Weißflog, eine große Zahl Vereinsmitglieder ein gefunden. Herr Vorstand Paul Strobelt eröffnete abends 9 Uhr die Versammlung, begrüßte die erschienenen Kameraden aufs herzlichste und wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung des Tages hin, sein Hoch auf Se. Maj. den deutschen Kaiser und unseren hohen Protektor Se. Maj. den König von Sachsen ausklingen lassend. Hierauf wurde vom Schriftführer Herrn LudwigGläß der gut ausgearbeitete Jahresbericht bekannt gegeben, woraus zu ersehen war, daß der Verein 109 aktive, 1 Ehren- und ein außerordentliches Mitglied zählt; ferner wurden noch 7 neue Kameraden aus genommen. — Die Kassenverhältnisse des Vereins sind die denkbar günstigsten. Es waren 886 Ri. 49 Pfg. Einnahmen und 688 M. 98 Pfg. Ausgaben, also ein Kaffenbestaud von 197 M. 51 Pfg. M. 86,- Begräbniskasse, Di. 43.», Unter stützungskaffe und M. 400,— Fahnenfonds. Das Inventar hat einen Werl von 400 M. — Mehrere Kameraden haben im vergangenen Jahre aus der Unterstützungskasse Unter stützungen erhalten. Auch hat der Verein außer der Be- grabniskaffe für Mitglieder seit 1. April 1907 eine Frauen begräbniskasse gegründet. Viele Kameraden glaubten dem Verein noch fern bleiben zu müssen, weil derselbe mit ande ren Vereinen noch nicht auf gleicher Höhe stand, dem ist aber durch die gegründeten Kaffen vollständig abgeholfen worden und der Verein kann sich getrost an die Seite älterer Vereine stellen. Einen Beweis von der Anhänglichkeit zum Verein gaben die dann vorgenommenen Wahlen. Alle auSscheiden- den Vorstandsmitglieder wurden bis auf eines wiedergewählt. Nach Verlesen des Protokolls wurde der Kameradschaft ein Hoch gebracht und gegen 12 Uhr erreichte die Versammlung ihr Ende. Hierauf begann der patriotische Teil, bei welchem die Kameraden noch lange aushielten, zumal ein Kamerad ein Fäßchen Gerstensaft kredenzte. — r. — Schönheide, 28. Januar. Der Königlich Sächsische Militär-Verein .1898' feierte im Saale des Hotels .Schwan' sein lOjährigeS Gründungsfest, verbunden mit der Feier deS Geburtstags Sr. Majestät deS Kaisers. Als Ehrengäste waren erschienen die Herren Ge meindevorstand Haupt, Pfarrer Wolf, Oberleutnant der Res. Lenk, mehrere GemetnderatSmitglieder, Bezirksvorsteher RatS sekretär Stark-Schneeberg, ferner waren die beiden Bruder vereine von hier und Schönheiderhammer durch eine statt liche Anzahl von Mitgliedern vertreten. Der Vereinsvorsteher, Herr Lehrer Flath, kennzeichnete in der Festrede in markigen Worten die Bedeutung des Tages. Am Schluffe der An sprache'durchbrauste ein dreifaches Hurra und das gemein schaftlich gesungene Lied .Deutschland, Deutschland über Alles' den Saal. Im weiteren Verlaufe des Festes sprachen noch die Herren Gemeindevorstand Haupt und Bezirksvor steher Ratssekretär Stark. Letzterer überbrachte die Glück wünsche des Bezirksoerbandes und schloß seine kernige An- svrache mit einem dreifachen Hoch auf den Jubelverein. Konzert und theatralische, sowie Gesangsvorträge umrahmten die Ansprachen. Der sich anschließende Ball fand eine sehr lebhafte Beteiligung. — Hundshübel, 30. Jan. Vergangenen Sonntag hielt Herr Pfarrer Löscher, Zwönitz, im hiesigen Vater ländischen Volksverein einen hochinteressanten Vortrag über: .Der deutsche Arbeiter im Lichte eines Be richtes englischer Arbeiter.' Ausgehend von dem Gedanken, daß im Menschen das Streben liege, vorwärts zu kommen, so sei auch der Deutsche in seinem Wirtschaftsleben fortge schritten. Uns Deutschen stehe das Urteil fremder Nationen höher als unser eigenes; besonders das englische Urteil sei uns maßgebend, denn England sei uns ein halbes Jahr hundert voraus. So müßten unS auch zwei Bücher aus englischer Feder interessieren, die unsere Verhältnisse, ganz besonders den deutschen Arbeiterstand beleuchteten. Der Herr Redner kommt in seinem Referat über die beiden Bücher zu dem Endurteil: Die zwei Bücher rühmen das, was die Besten unseres Volkes schon gerühmt haben: Das Pflicht bewußtsein, die Disziplin, die Arbeitsamkeit, den Ordnungs sinn in unserer Arbeiterschaft wie die Methode bei dem Arbeiten. Wenn der deutsche Arbeiter national gesinnt wäre wie der englische, so würde Deutschland in seinem Wirtschaftsleben bedeutend höher stehen. Herr Pfarrer Löscher fügt hinzu, daß wohl vieles in den zwei Büchern im rosigsten Lichte gesehen sei, aber gelogen hätten die Verfasser, drei Herren aus England, nicht, denn sie wollten ihren Landsleuten ein Spiegelbild geben, wie auch Tacitus den Römern in seiner Germania von deu Deutschen. Der Vorsitzende des Vater ländischen Volksvereines. Herr Oberförster Bernhard, dankte dem geschätzten Redner für seinen wohl aufgenommenen Vortrag. Der genußreiche Abend klang, angesichts von Kaisers Geburtstag, aus in einem dreifachen Hoch auf unfern kaiser lichen Herrn. — Auf Veranlassung des hiesigen Militär- vereinS hatten sich der Vaterländische Volksverem, Vertreter deS Gemeinderates wie die Pflichtfeuerwehr trotz der Un gunst der Witterung in großer Anzahl im Lorenz'schen Restaurant eingefunden, um den Geburtstag unseres