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1»»8 chrrai Nicdel ratze 5 ., abend MlUNt lttd Pf«. ker, l Tr. lnzei Lai u tton, bei all gern mtsbl er! ganze, innerhall »ntie un! Auge ge- l hat spe- olteSdienst ig von e gesamte König zur Uhr säu ern Achil- der Be- rr buntes »erließ die ryne irr Avclinc ersoner UIannemenI viertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. de« „Jllustr. Unterhaltung»-!.* u der Humor. Beilage .Seifen« -lasen* in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bet allen RetchSpostanstalten. Lelkgr.-L-rrsse. Amt,blatt. Die Ratsexpeditionen bleiben vorzunehmender Reinigung halber Montag, den 11. und Dienstag, den 12. Mai 1908 geschlossen. Im Standesamt« werden Anmeldungen von (Seburts- und Sterbefällen vormittags von 8—8 Uhr entgegen genommen. Das Schauamt ist von 5-6 Uhr nachmittags geöffnet. Stadtrat Eibenstock, den 6. Mai 1908. Hesse. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn« abend. JnsertionSpreis: di« kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. LIO. err k^. abend tzuns nlung rgeleg», litglied, zufindc lunll. Auf Blatt 302 des Handels-Registers ist heute die am 1b. Oktober 1907 errichtete offene Handelsgesellschaft Lckunrck Vrivtlrleli L 8otua in Eibenstock und als deren Gesellschafter die Kaufleute Läuurcl I'rlsclrlvk und Lckuarck iValtsr I'rtsärtod, beide in Kiömstoek, eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Holzbearbeitungsfabrik. Eibenstock, den 4. Mai 1908. Königliches Amtsgericht. Tagesgeschichte. — Deutschland. Donnerstag oder Freitag wird der Reichstag auf Grund einer kaiserlichen Verordnung bis zum 20. Oktober vertagt werden. — Dem Reichstage ging ein Antrag deS Reichskanz lers zu, zur Vertagung des Reichstages bis zum 20. Oktober die Zustimmung zu erteilen. — Berlin, b. Mai. Der Reichskanzler ist mit seiner Gemahlin, begleitet vom Gesandten v. Flotow, wieder hier eingetroffen. Hilfe mitwirken. Viel Blut ist geflossen, und Oesterreichs ritterlicher Kaiser hat selbst im feindlichen Lager gestanden, als er Raab nahm, Mitte Juli 1849, indem er über eine brennende Brücke, an der Spitze eines Jägerbataillons in die Festung eindrang. Aber endlich triumphierte doch Recht und Gesetz. Als man am 18. August desselben Jahres das Tedeum zur Feier des Geburtstages des jungen Kaisers abhielt, kam die Nach richt, der Aufstand in Ungarn ist niedergeworfen, und das Land der Krone Oesterreichs wiedergewonnen. Im Sturmjahr 48 begann Franz Josefs Regierung, und Kriegs- und Schicksalsstürme warfen ihre düsteren Schatten auch auf seine fernere Regentenzeit. Der Krieg tobte auf italienischer Flur, der Oesterreich die Lombardei kostete. Im Jahre 1866 zerschnitt der Deutsche Bruderkrieg die letzte schwache Fessel, die Oesterreich an Deutschland kettete, doch die Wolke, die vorübergehend Austrias und Borussias Freundschaft drückte, zog vorüber. Drei Jahre hindurch wollte kein wärmerer Hauch wieder in die Beziehungen Oesterreichs und Preußens kommen. Da reiste Preußens Kronprinz Friedrich Wilhelm nach Afrika zur Eröffnung des Suezkanals und ward der Träger einer hochheiligen Friedensmission. Er nahm seinen Weg über Wien, und reichte Oesterreichs Kaiser die Hand zur Ver söhnung. Seitdem stehen beide Länder fest und treu zu einander und eine enge Freundschaft eint die Fürstenhäuser, eine Freundschaft, die Kaiser Franz Josef schon unerschüttert vier Generationen der Hohenzollern dargebracht hat. Um Habsburg konnte sich Alldeutschland 1870 nicht scharen, die Sühne an Frankreich konnte nur ein Fürst voll ziehen, dessen Geschlecht deutschem Boden entsprossen. Un vergessen ist in Preußen die Hochherzigkeit Franz Josefs, der Wilhelm I. als Deutscher Kaiser beglückwünschte, und ihm die Krone Karls des Großen anbot; aber nicht Kaiser Karolus Reich ist erstanden, möge seine Krone als Reliquie der Erinnerung immerdar bei Oesterreich bleiben. Mit der Loslösung von Deutschland traten andere Ziele, andere Aufgaben an die Habsburgische Monarchie heran, ein Ziel, das ein deutsches Oesterreich nimmer zu erreichen ver mochte, es konnte ein Jahrhundertelang gehegter Traum verwirklicht werden: die Ausdehnung nach dem Orient. Am 18. August 1878, dem Geburtstage Franz Josefs, ward Bosnien der österreichisch-ungarischen Monarchie einverleibt ins orientalische Dreieck, in dem viel edles Christenblut im Kampf gegen die Ungläubigen geflossen, ein hochwichtiges Ereignis, denn nun kann Oesterreich Orientpolitik treiben und hat seinen Schwerpunkt nach dem Osten verlegt. Als Kaiser Franz Josef den inneren Frieden befestigt, führte er eine jugendliche, bildschöne Gattin heim. Donau abwärts fuhr ein mit Rosenguirlanden bekränztes Schiffchen, an dessen Bord eine glückliche Braut weilte, Prinzeß Elisa beth, Herzogin zu Bayern, die unter dem Jubel des Volkes ihren Einzug hielt in die alte Kaiserstadt Wien. Vier lieb liche Kinder entsprossen diesem Ehebund, und was ist Oesterreichs Kaiser von seinen Lieben geblieben? Zwei Kinder sanken vor ihm ins Grab, und die Gattin raubte ihm eines verruchten Mörders Dolch. Nicht in des Sohnes Hand kann er Oesterreichs Szepter legen in der Scheidestunde von dieser Erde. Der ritterliche Mann von einst, der in der Jugend Tagen die Brücke von Raab stürmte, hat auch in den Greisenhänden die Kraft, den Parteihader der cis- und transleithanischen Monarchie zu zähmen, wird das auch seinem Nachfolger gelingen? Wird auch Erzherzog Franz Ferdinand der Kaiser aller Parteien fern? Kaiser Franz Josef war einst der Retter Oesterreichs und Deutschlands in gefahrvoller Stunde, möge er noch lange die Krone Habs burgs tragen zum Heile Austrias, Germanias und Europas und dereinst sein Friedenswerk erhalten bleiben, wenn er bei seinen Ahnen im Kapuzinerdom ruht. — Berlin, 5. Mai. Der Reichstags-Abgeordnete Schwabach (Natl.) hat sein Mandat niedergelegt. — Berlin, 5. Mai. Die Hauptbelastungszeugen gegen den Fürsten Eulenburg, die im Münchener Harden- Prozeß hervorgetretenen Fischer Riedel und Ernst aus Starnberg, werden in der nächsten Woche in Berlin eintreffen und mit einer Gerichtskommission unter Leitung des Unter suchungsrichters Schmidt nach Schloß Liebenberg fahren. Hier wird dann die zweite verantwortliche Vernehmung des Fürsten Eulenburg stattfinden. — Braunschweig, 6. Mai. Zu dem Eintritt des Prinzen Ernst August von Cumberland in die deutsche Armee melden dce „Br. N. N.", es sei ausgeschlossen, daß der Prinz in ein sächsisches Regiment eintrete, in Frage komme vielmehr nur ein bayerisches Regiment. — Versuche mit einem neuen K o m miß b r o t. Von der Heeresverwaltung werden, wie verlautet, augenblicklich Versuche angestellt, die bezwecken, das bisher in der Armee übliche Kommißbrot durch ein anderes Brot zu ersetzen. Schon oft sind Stimmen laut geworden, die das jetzige Kommißbrot für zu schwer verdaulich erklärten und daher eine leichtere Brotnahrung für den Soldaten forderten. Doch muß zugegeben werden, daß das bisherige Brot seinen Zweck erfüllt und ein wichtiger Bestandteil der Mannschaftskost ist. Mannschaften, die das Brot nicht vertragen, erhalten auf Antrag des Truppenarztes hin den Geldwert des Brotes ausgezahlt und dürfen sich dafür anderes Brot kaufen. In letzter Zeit sind in dieser Beziehung sogar noch erhebliche Erleichterungen eingetreten, indem allen Mannschaften gestattet ist, durch Vermittlung des Truppenteils ihr Kommißbrot zu verkaufen und sich selbst anderes Brot zu besorgen. Da es nun einmal in der menschlichen Natur begründet liegt, daß ihr alles Selbstbeschaffte mehr zusagt, als dos Gelieferte, so wird von dieser Erlaubnis ausgiebig Gebrauch gemacht. Nur der freihändige Brotverkauf durch die Mannschaften selbst ist verboten und muß es aus Gründen der Disziplin auch blei ben. Das augenblicklich bei einigen Infanterie-Truppenteilen zum Versuch verabfolgte Brot ähnelt dem gewöhnlichen Roggenbrot der Privatbäckereien. Ob es den an ein Sol datenbrot zu stellenden Anforderungen genügen wird, muß der Versuch lehren. Das Kommißbrot soll nicht allein großen Nährwert haben und gut verdaulich sein, sondern es soll auch nicht zu schnell vom Magen verarbeitet werden, es soll ihn vielmehr auf eine gewisse Zeit füllen und so das bei den Anstrengungen des Soldaten nur zu leicht auftretende Hunger gefühl bannen. In letzter Beziehung wird das bisherige Soldatenbrot wohl kaum zu übertreffen sein. — Rußland. Aus Bychow im Gouvernement Tschernigow wird telegraphiert: Bei der Fahrt über den Dnjepr schlug am Sonntag eine Barke, auf der sich 150 vom Kirchgang heimkehrende Bauern, darunter Kinder, befanden, infolge Ueberfüllung um. Nur dreißig Personen wurden gerettet, alle übrigen ertranken. — England. General Baden-Powell, derKom- mandeur von Mafeking im Burenkrieg, erklärte in einer An sprache an die Offiziere und Unteroffiziere der territorialen Armee in Newcastle, England drohe die Gefahr einer Invasion von Deutschland. Dies sei der natürliche Feind Englands, da England seine koloniale Ausdehnung verhindere. Deutschland verhalte sich zu England wie das alte Rom zu Karthago. Von Hamburg könnten 120000 Mann in 30 Stunden einaeschifft werden. Die Flotte würde nichts nützen, da dte deutsche Flotte stark genug sei, um die Meer enge von Dover zu sperren. Die Armee würde diese Invasion nur verhindern können, wenn sie gut ausgebildet sei. — Marokko. Tanger, o Mai. Nus Fez kommt das Gerücht, daß die Mehrzahl der Bevölkerung in einer Versammlung in der Moschee Mulay Jdrio beschlossen habe, MulayHafid abzusetzen und entweder Abdul Aziz wieder anzuerkennen oder einen anderen Marokkaner zum Sultan zu machen, der den heiligen Krieg verkünden solle. — Asien. Die Kämpfe an der indischen Grenze haben dadurch eine ernste Wendung genommen, daß eine Streitmacht von etwa 20000 Mann von Afghanistan aus die indische Grenze überschritten und daS Blockhaus von Michni Kandach, allerdings erfolglos, angegriffen hat. Am Montag ist es sodann zwischen den englisch-indischen Truppen unter General Wilcocks und den Afghanen unweit Landi Khotal zu den ersten Kämpfen gekommen, bei denen die Afghanen über die Grenze zurückgeworfen wurden. Die Londoner Presse spricht bereits von einem Kriege mit Afgha nistan. Kompliziert wird diese Gefahr an der Grenze noch Kaiser Iran; Josef. Der 7. Mai dieses Jahres ist ein nationaler Festtag nicht nur für Oesterreich und Ungarn, sondern auch für das ganze Deutsche Reich, denn am 7. Mai werden Kaiser Wilhelm und alle regierenden Deutschen Fürsten und die regierenden Bürgermeister der freien Hansastädte dem greisen Kaiser Franz Josef im Schlosse zu Schönbrunn ihre Glück wünsche aus Anlaß seines in dieses Jahr fallenden Regie rungsjubiläums darbringen. Kaiser Wilhelms Haupt deckte der Schnee des Alters, als er, von Deutschlands Fürsten umgeben, sein viertel hundertjähriges Jubiläum feierte, Kaiser Franz Josef hat länger denn ein halbes Jahrhundert die Krone Oesterreichs getragen; Kaiser Wilhelm stand umgeben von der Liebe seiner ganzen Familie, sein Sohn und sein Enkel standen kraftvoll neben ihm, sodaß er in ferner Zukunft den Hohen- zollernthron gesichert sah, Kaiser Franz steht einsam da auf der Throneshöhe, er kann sein Szepter, wenn der Tod es seinen Herrscherhänden entwindet, nicht in die Hand eines geliebten Sohnes niederlegen. Einsam steht Kaiser Franz Josef, dessen letzte Lebensfreude die Liebe seines Volkes ist, da im Festesjubel. Blicken wir zurück auf jene Zeit, da der jugendliche Erzherzog Franz Josef das Szepter ergreift. Die dreißig jährige Friedenscpoche, wie Oesterreichs Hof- und Staats kanzler Fürst Metternich es nannte, war angebrochen, d. h.: Die Waffen ruhten, kein Krieg vernichtete Völkerglück und Wohlstand. Aber wann herrschte Friede wohl auf Erden I Auf Geisterschwingen rauschte eine andere Zeit daher, ein Werden von etwas Neuem, noch Unfertigen, das zuerst nie mand klar begriff, und wie konnte sich solch ein Werdeprozeß wohl friedlich vollziehen. Bisher hatten die Fürsten ihre Völker nur als das Material betrachtet, ihre Kriege zu führen, auf Leipzigs Schlachtfeld war der Volksgeist geboren, der sich von da ab nicht mehr eindämmen ließ. „Freiheit und Einheit Deutschlands", das war die Forderung, aber wie das zu bewerkstelligen war, verstand keiner, weder die, die es for derten, noch die, die der neuen Zeit einen Damm entgegen bauen wollten. Die erste große Staatsumwälzung, die einem gekrönten Herrscher von Gottes Gnaden das Leben kostete, begriff man in Deutschland nicht, und sie fand kein Echo in deut schen Landen; das Jahr 1830, da Frankreich einen König ins Exil schickte, sich aber einem andern beugte, erweckte einen Wiederhall in ganz Europa, denn man harrte noch immer vergeblich der Erfüllung der fürstlichen Versorechen von 1815, die dritte Revolution in Frankreich aber cm Fe bruar 1848, war das Signal zu einem allgemeinen Auf stand in Deutschland. Der erste Ausbruch deS Unwillens über die 33 Jahre hindurch unerfüllt gebliebenen Versprechen war nicht fried lich, doch als die ersten Barrikaden gebaut wurden, wußte niemand, was er eigentlich wollte, am wenigsten die Straßenkämpfer selbst. Mit der wirklichen Revolution ist nicht zu paktieren, der muß fest und energisch entaegengetreten werden. Aber wo war 1848 der Held auf deutschem Fürsten thron, der fest zugriff. Preußens König, ein schwacher Mann, der seine Zeit nicht begriff, Oesterreichs Kaiser, ein Schattenkaiser seit dreizehn Jahren, der schon in friedlicher Zeit nicht zu regieren vermochte, den die Revolution forl- jagte vom Throne seiner Ahnen, und seinem Bruder und berechtigten Nachfolger, dem Erzherzog Franz Karl, fehlten gleichfalls Energie und Willenskraft, da trat der Retter Oesterreichs und Deutschlands in die Bresche, ein jugend kräftiger, achtzehnjähriger Erzherzog, Franz Josef, der mit fester Hand das Kaiserszepter ergriff und Ordnung schuf. Und wieder tauchte die Frage der deutschen Kaiserkrone auf, aber nicht Oesterreichs jungem Kaiser bot man sie. Oesterreich hatte dieselbe verloren für alle Zeit. Wilde Stürme umbrausten daS Staatsschiff Oesterreichs, als der jugendliche Erzherzog Franz Josef an daS Steuer ruder desselben trat, in Wien wurden Barrikaden errichtet, und in Ungarn erklärte eine Proklamation deS Agitators Kossuth die Dynastie Habsburg für abgesetzt und Kossuth zum Diktator der Republik Ungarn. Da warf Oesterreichs junger Kaiser in CiSleithanien die Revolution nieder, indem er am 7. März 1849 die Konstitution gab, die Austria seit 34 Jahren verlangt, und Wien illuminierte aus Freud« üoer den endlich errungenen Sieg. In Ungarn freilich war eS schwerer, den Aufstand niederzuwerfen, dazu mußte russische rechts. ube Amts- M Anzcheblatt für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hingebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. > - -------- 55. Jahrgang. ' Donnerstag, den 7. Mai