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Fern Kursus- Mk. nach 30 Jahre »N. »en der >r einge- lir. 14. m Markt Surken, irschen, Preis. uxe. rs »iilver kl lge albe ibenftock. Lacke 10. IÄ !S1 sÄ 151 kA rier rkolui. osche -n gute p. d. Bl. rt-, «he :. 10. lte ,o- »uckenk erei von »kn. Ms- M Anzeigeblktt für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Ndauueiueut »ierttlj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de« „Jllustr. UnterhaltungSbl.' a. der Humor. Beilage .Seifen» blasen' tz, der Expedition, bei unseren Voten sowie bet allen ReichSpostanstalten. »tlrgr.-Ldrrste: AModlatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn» abend. JnsertionSpreiS: di« kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. List. L»«S 55. Jayrg«»-. — Donnerstag, den 30. Inti Auf Blatt 24 des Güterrechts-Registers ist heute eingetragen worden, daß zwischen dem Geschäftsführer »rvts«Iu»vick«i» und seiner Ehefrau F»«vk» verw. gew. 8okLk«r geb. «rSksr, Grünwarenhändlerin, beide in Schönheide, durch Vertrag vom 9. Juli 1908 die Verwaltung und Nutznießung deS Mannes am Vermögen der Ehefrau ausgeschlossen ist. Eibenstock, am 24. Juli 1908. Königliches Amtsgericht. Die Erlasse des unterzeichneten Sladtrates vom 1. und 30. August 1900, wonach Hunde von über 60 VI» Höhe mit Maulkorb zu versehen oder an der Leine zu führen oder aber so festzulegen sind, daß sie sich nicht losreißen oder die Passanten von ihrem Standort aus belästigen können, werden hierdurch mit dem Bemerken in lÄinnerung gebracht, daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu SS Ml. event. Haft bis z« 5 Tagen bestraft werden. Gtadtrat Eibenstock, den 25. Juli 1908. Heff-. L. Das Abladen von Schutt oder Unrat auf dem der Gemeinde gehörigen Platze des Hotels zur Post hier ist in Zukunft verboten. Zuwiderhandlungen werden für jeden einzelnen Fall mit einer Geldstrafe von zehn Mark bedroht. Schönheide, am 25. Juli 1908. Der Gemeindevorstand. Haupt. Der Unterzeichnete ist vom S8. Juli bis mit 26. August 1908 beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Gemeindeältesten Schurig vertreten. Es wird zur Vermeidung von Weiterungen ersucht, Schriftstücke, die Gemeindeangelegen heiten betreffen oder sonstige amtliche Sachen zum Gegenstände haben, nicht an die persön liche Adresse des Unterzeichneten, sondern an das Gemeindeamt zu richten. Der Gemeindcvorstand zu Schönheide. Haupt. Donnerstag, den 30. Juli 1908, nachmittags 3 Uhr soll im Kestaurant „zum Stern" hier ein daselbst eingestellter Tisch, sowie ein goldener Herreurtng an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, den 28. Juli 1908. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Bitte. Der Verein zur Förderung der evangelischen Liebeswerke zu Eibenstock, Schönheide, Carlsfeld, Hundshübel, Sofa und Stützengrün wird mit Genehmigung der zu» ständigen Behörden auch in diesem Jahre und zwar in den nächsten Tagen eine Samm lung von Liebesgaben für die Zwecke der äußeren und inneren Mission, der Gustav Adolf-Stiftung und der Sächs. Hauptbibel-Gesellschaft veranstalten. Der Vereinsvorstand bittet herzlich um wohlwollende Förderung der bevorstehenden Sammlung durch Gaben der Liebe. Der Vorstand des Vereins zur Förderung der evang. Liedeswerke. I. V.: Rudolph, Pastor. Aum zehnjährigen Hodeslage Bismarcks. <30. Juli). Ein Zeichen der deutschen Treue, eine edle Aeußerung des deutschen Gemütes ist die Dankbarkeit. Wessen Herz schlägt nicht höher beim Nennen und Erinnern an die Taten der großen Herrscher aus deutschen Fürstenhäusern! Aber neben seinen großen Fürsten vergißt das deutsche Volk in Palast und Hütte, in Stadt und Dorf auch nicht seine übrigen großen Männer, die als treue Diener ihrem Könige und Herrn oder als Bannerträger deutscher Kultur und Gesittung dem Volksganzen ihr Leben überdauernde Dienste geleistet haben. Solch ein großer Mann ist Fürst Otto von Bismarck, der erste Kanzler des deutschen, unter Kaiser Wilhelm dem Großen herrlich erstandenen Reiches. Zehn Jahre sind es bereits, daß er unter den alten Eichen des Sachsenwaldes zur ewigen Ruhe gebettet wurde, und dankbar wird man heute überall im deutschen Vaterlande, im Norden und Süden, im Osten und Westen des Schmiedes der Einigung durch Blut und Eisen gedenken. Man hat darüber gestritten, was richtiger sei: große Männer haben den Gesamtgeist eines Volkes so geleitet, daß das Volk ihren Willen tun mußte, oder: ein 48olk hat aus seinem Gesamtgeist heraus einen Mann geboren, der, ohne es zu wissen, daß er Es tut, den Gesamtwillen eines Volkes vollstrecken mußte. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Zweifellos ist der Genius eines großen Mannes sein Eigenstes, ein Gottesgeschenk, aber das Volk trägt ihm die Mittel zu, mit denen er sein Werk vollbringen kann. Wenn wir das auf Bismarck anwenden, so muß die Ant wort unzweifelhaft lauten: Hier ist das Volk und eines Mannes Wille zusammengeströmt. Erst widerwillig ließ rs sich führen von ihm. Als er aber in großer Stunde den Vorhang zur Seite schob und dem Volke das Bild zeigte, das er selbst wollte, das seiner und seines Volkes Sehnsucht war, da gab es kein Halten mehr, da hatten Rotz und Reiter sich gefunden! Die Mittel lagen dem Genius bereit: ein Heer, das eine gute Klinge führte, ein König, der wert war, Kaiser zu werden, in dem sich die Ideale des Volkes verkörperten. Das alles strömte nun zusammen, und Fürst Bismarck schmiedete es zusammen. So erscheint uns Bismarck als der Vollender unserer Ideale, als ein urdeutscher Mann, auf den wie auf keinen andern das Dichterwort patzt: Lr war ein Mann, nehmt alle- nur in allen, Ihr werdet nimmer seine-gleichen sehn. Was Bismarcks Lebensarbeit für unser Vaterland be deutet, das wird kein Nörgler je verdunkeln können; denn Bismarcks Geschichte ist Deutschlands Geschichte. Nach mühseligen und ergebnislosen Anstrengungen zweier Gene rationen, die dabin gingen in dem ohnmächtigen Gefühl, datz es der Zeit an den stahlharten und rücksichtslos energischen Männern fehle, die allein imstande wären, Deutschland aus seiner traurigen Zerrissenheit und Versumpfung herauszu heben, wo Kleinmut, Äeroitterung und schwächliche Senti mentalität die besten Kräfte aufrieben, nach mancherlei zer störten Hoffnungen, da traf Emanuel Geibel das Empfinden der Edelsten und Besten in seinem ergreifenden Stoßgebet: O Schicksal, gib un« Einen einen Mann! Wag frommt un» all der Witz der Zettungrkenner, War aller Dichter wohlgeretmt Geplänkel Vom Strand der Nordsee bi« ,um wald'gen Brenner! Ein Mann ist not, «in Nibelungenenkel, Daß er die Zeit, den tollgewordrnen Renner. Mit ehrner Faust beherrsch' und ehrnem Schenkel Dieser Mann, der lange Ersehnte, war in Bismarck gekommen; er war es, der Deutschland in den Sattel hob, und datz es reiten kann, das hat es bisher glänzend be wiesen. Was die Zukunft bringen wird, steht in Gottes Hand, aber wir sehen ihr getrost entgegen, solange der Name Bismarck seme mächtige Wirkung auf das nationale Empfinden unseres Volkes ausübt, solange der eiserne Kanzler als Symbol aller deutschen Kraft und Herrlichkeit, als Verkörperer unserer großen, ruhmreichen Vergangenheit uns vor Augen steht. Der heutige zehnjährige Gedenktag aber soll uns allen eine Mahnung sein, Bismarcks Werk zu hüten, treu zu halten in deutscher Arbeit, in Frömmig keit und reiner Sitte. Dann wird das Wort Bismarcks auch zur schönen Wahrheit werden: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!" <M'U dismarcks Ich sah ihn schreiten durch des Volks Gedränge, Weiß war sein Bart nnd Haar, doch licht erstrahlte Sein blaues deutsches Hcldcnaug' und zahlte Mit warmem Gruß den Jubelgruß der Menge. Was fühlten sie, was lag auf allen Zügen? War's Götzendienst, der vor der Macht sich beugte, Der knieend eigne Schande nur bezeugte, Und Knechtessinn, der Meister stets im Lügen? — Nein, edler Stolz auf einen unsresgleichen, Den Mann, der größtes Mcnschenwerk vollbrachte, Der wieder Deutsche aus den Deutschen machte Mit seiner Märkersäuste wucht'gen Streichen. Kein Gott noch Halbgott, wie ihn Schwärmer nennen, Ein Deutscher nur, der seine Kräfte fühlte, An welschem Blut die heißen Waffen kühlte Und uns gelehrt, uns selber zu erkennen. So schien er durch die Reihen mir zu schreiten Und trug des Vaterlandes Macht und Ehre, Europas Neid und seiner Taten Schwere Auf Riescnschultern in die Ewigkeiten. Wichmann. Tagesgeschichte. — Deutschland. Berlin, 27. Juli. Ein Tele gramm auS Bergen vom 27. Juli meldet: Seine Maje stät der Kaiser ,st nach guter Fahrt, die kurz vor Bergen durch Nebel aufgehalten wurde, um 10 Uhr hier eingetroffen. Das Wetter ist warm. An Bord ist alles wohl. — Berlin, 27. Juli. Reichskanzler Fürst v. Bülow wird sich, wie der „L.-A.' erfährt, zum Vortrag beim Kaiser nach Swinemünde begeben, von dort tritt der Kaiser am Sonnabend seine Reise zum Besuche des Königs von Schweden in Stockholm an, an der auch die Kaiserin teilnimmt. Am Donnerstag trifft der Reichskanzler in Berlin ein und hält sich hier einige Stunden auf, um Vorträge entgegenzunehmen. Am Sonnabend wird der Fürst wiederum in Berlin eintreffen, bleibt hier bis Sonntag und wird dann wahrscheinlich nachts nach Norderney zurückkehren. — Berlin, 27. Juli. Der amerikanische ThomaSwagen, der am Donnerstag nachmittag Petersburg verlassen harte, ist heute morgen 8'/, Uhr in Berlin eingetroffen. Um 11'/, Uhr hat der ThomaSwagen vom Hotel Fürstenhof aus die Fahrt nach Part» angetreten. Oberleutnant Köppen ist, wie auS Paris gemeldet wird, gestern 6'/, Uhr nachmittags als erster vor dem Palais des Matin angekommen. — Berlin. Der bekannte Landschaftsmaler Professor Walter Leistikow ist im 43. Lebensjahre gestorben. Frankfurt«. M. Da» finanzielle Ergeb ¬ nis zum 11. deutschen Turnfest scheint ein sehr günstiges zu sein. Wenn das Nürnberger Turnfest, wie allgemein be hauptet wird, einen Ueberschuß von rund 40000 Mark ge bracht hat, so darf heute schon gesagt werden, daß das II. deutsche Turnfest in Frankfurt a. M. dem Nürnberger in finanzieller Beziehung nicht nur gleichkommen, sondern es noch um ein beträchtliches übertreffen wird. Der Garantie fonds beträgt insgesamt rund 1 Million Mark. Das er freuliche Endresultat ist demnach zu erwarten, daß die Garantiezeichner nicht herangezogen zu werden brauchen. — München. Die Universitäten Würzburg und Erlangen haben der Universität München für die Zurück weisung des Eingriffes der Regierung ihre Sympathie ausgesprochen. — Lindau, 26. Juli. Das deutsche Kronprinzen pa a r stattete heure mittag dem König und der Königin von Württemberg in Friedrichshafen einen Besuch ab. — Gegenüber immer wieder auftauchenden Gerüchten betont die „Deutsche Tagesztg.', daß eine Jnseratensteuer nicht geplant sei. Man habe wohl den Gedanken er wogen, sei aber davon abgekommen, weil man mit Sicherheit voraussah, daß eine solche Steuer vom Reichstage nicht an genommen werden würde. — Eine für die Handelswelt wichtige Ent scheidung hat das Berliner Kaufmannsgericht gefällt. Ein Buchhalter hatte bei seinem Abgang aus einer Stellung ein Zeugnis erhalten, welches von dem Abteilungs leiter unterzeichnet war. Dem Buchhalter aber genügte diese Unterschrift nicht ünd er verlangte eine solche vom Chef bezw. vom Prokuristen. Da er diese aber nicht erlangen konnte, wandte er sich an das Kaufmannsgericht, das ein Urteil zugunsten des Klägers fällte. Begründet wurde diese Entscheidung, daß ein Zeugnis vom Abteilungsleiter nicht genügen könne. Es gehöre vielmehr hierzu, da ein ZeugmS einer Urkunde gleich komme, die Unterschrift des Chefs bezw. des Prokuristen. — Die Auswanderung aus Deutschland nimmt weiter ab. Im ersten Halbjahre 1908 sind aus Deutschland über deutsche Häfen 7549 (1907 11 927) Perso nen ausgewandert, darunter 4557 (7890) über Bremen und 2992 (4037) über Hamburg. Rechnet man die Auswande rung Deutscher über fremde Häfen mit rund 1550 (2709) Personen hinzu, so umfaßte tue Gesamtauswanderung 9000 Personen gegen 14637 im Vorjahre, also jetzt 5637 oder 38 v. H. weniger. In ähnlichem Verhältnis ist auch die Ge- samrauswanderung, einschließlich der deutschen, über deutsche Häfen gesunken. — Deutsch-Westafrika. Der Handel des Schutzgebietes Togo im Kalenderjahr 1907 weist nach der im „D. Kol. Bl.' veröffentlichten vorläufigen Uebersicht eine Zunahme um 1983145 Mark, das sind 18,« v. H., gegen das Vorjahr auf. ES betrug die Einfuhr 6699684 Mark, das sind 4,, v. H. mehr als 1906, die Ausfuhr 5915609 Mark, 40.« v. H. mehr. Der Gesamthandel betrug 12 615293 Mark gegen 10632148 Mark im Jahre 1906. — Oesterreich-Ungarn. Wien, 27. Juli. Heute begann die gemeinsame militärische UebungS- fahrt des österreichischen und deutschen Freiwilligen Auto- mobilkorpS. Um 6 Uhr früh erfolgte bei der Rotunde der Start. 34 Automobile, abwechselnd ein deutsches und ein österreichisches, wurden abgelassrn. Mit jedem österreich ischen Teilnehmer fuhr ein deutscher Generalstabsoffizier als Unparteiischer und umgekehrt.