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Nach einer neuerdings erhaltenen Mitteilung haben die Orte Schönheide und Schönheiderhammer nnter Umständen auch vom 15. znm 1k. und vom 18. z«m IS. September dieses Jahres eine Belegung mit Truppen der 2. Division Nr. 24 zu erwarten und zwar in »engen Quartieren", d. h. in doppelter Stärke als wie unter normalen Verhältnissen. Eintretenden Falls hätten also an den erwähnten Tagen die Ouartierwine gegenüber den vorhergehenden Tagen die doppelte Anzahl Soldaten mit Quartier zu versehen, außerdem würden auch noch solche Einwohner Einquartierung zu erwarten haben, die an früheren Tagen davon befreit geblieben sind. Die Einwohnerschaften von Schönheide und Schönheiderhammer wollen dafür sorgen, daß gegebenen Falls die Unterbringung der Truppen auf keinerlei Schwierigkeiten stößt. Bemerkt wird noch, daß die Truppen beim Beziehen „enger Quartiere" nur Anspruch auf Dach und Fach, auf eine Lagerstätte von frischem Stroh und auf eine Gelegenheit zur Aufbewahrung der Waffen und zum Niederlegen der Ausrüstungs- und Montierungsstücke, sowie auf Mitbenutzung vorhandener Kocheinrichtungen haben. Die Gemeindevorständc zu Schönheide und Schönheiderhammer. Braunschweig. Ueber den großen Ereignissen auf dem Welttheater übersieht man fast die Vorgänge, die sich im Innern abspielen, selbst wenn sie von weitergehender Bedeu tung sein mögen. So mag es vielleicht manchen ent gangen sein, daß im Gelände des Kaisermanövers sich eine Begegnung ereignet, welche für die Staatsver hältnisse im Reiche vielleicht von tiefgehenden Folgen sein wird: Danach soll sich der seit einigen Monaten im bayrischen Heeresdienste befindliche Prinz Ernst August von Cumberland zur Teilnahme an den Kaiser- manövern nach Metz begeben haben und aus Gmunden werde ausdrücklich bestätigt, daß er sich dem Kaiser vorstellen werde. Hierin liegt zweifellos ein Höflichkeits akt, der geeignet ist, in die Beziehungen zwischen den Familien Hohenzollern und Cumberland eine Besse rung herbeizuführen, wie denn auch der Eintritt des jungen Prinzen in die bayrische Armee zeigte, daß er sich in der üblichen Weise für die spätere Berufung auf einen deutschen Thron vorbereiten will, den er be steigen wird, sobald der Moment gekommen ist. Tat sächlich läge ja auch kein Hinderungsgrund vor, wenn nicht Kaiser und Bundesrat auch auf einen offiziellen Verzicht seitens des Herzogs von Cumberland und seines ältesten Sohnes auf Hannover bestanden hätten. Daß der Herzog dieser Forderung nicht nachkommt, kann man verstehen, wenn man weiß, daß der Herzog seinem Vater auf dem Sterbebette ein dahingehendes Gelübde geleistet haben soll, während für seine Söhne ein derartiger Zweck nicht vorliegt; es wird daher nichts weiter übrig bleiben als zu warten, es müßte denn sein, daß auch der Herzog von Cumberland seinen bisherigen Standpunkt aufgibt und eine volle Versöhnung zwischen Berlin und Gmunden eintritt. Ein solcher Umschwung ist in ab sehbarer Zeit aber kaum zu erhoffen, und es wird den Braunschweigern daher bis auf weiteres nichts anderes übrig bleiben, als mit Geduld zu warten, wenngleich der Schritt des jungen Cumberländers, der doch selbst verständlich nicht ohne Einwilligung seines Vaters ge schieht, als ein erfreuliches und vielversprechendes Moment anzusehen ist. Im übrigen erfreut sich Braun schweig ja jetzt der trefflichen Regentschaft des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg, der in der verhält nismäßig kurzen Zeit seitdem er in Braunschweig seinen Einzug gehalten hat, sich die Sympathien der Bevöl kerung erworben hat und bemüht ist, durch eine maß volle Politik das Gedeihen des Landes, zu dessen Ver weser er bestellt ist, tatkräftig zu fördern. Mag man auch bedauern, daß es dem rechtmäßigen Herrscher augenblicklich nicht möglich ist, seines Amtes zu walten, so wird man sich unter den obwaltenden Umständen mit einem solchen Interregnum abfinden und Genug tuung darüber empfinden, daß, wenn einst ein Herzog von Braunschweig-Lüneburg wieder seinen Einzug in der Landeshauptstadt hält, er sein Stammland in schönster Blüte vorfinden wird. Zu wünschen wäre es, wenn ein Umschwung eintreten würde, der diesen Tag, über den man sich in ganz Deutschland freuen würde, in eine nicht allzu ferne Zukunft rückt, und damit der braunschweigischen Frage für immer ein Ende ge macht wird. Tagesgeschichte. — Deutschland. Berlin. Von einem Konflikt des deutschen Geschäftsträgers in Venezuela v. Secken dorfs mit dem Präsidenten Castro ist an hiesiger unterrichteter Stelle bisher nichts bekannt. — Berlin. Der Friede im deutschen Flöt« tenverein ist endgültig hergestellt. Nur vier Ortsgruppen haben ihren Austritt vollzogen. Die zahlreichen übrigen Orts gruppen des Flottenvereins, die seinerzeit gegen die Bayern opponierten, haben sich dem Danziger Friedensschluffe unter worfen. — Kiel, 7. September. Die unter dem Befehl des Prinzen Heinrich stehende Hochseeflotte ist nach Beendigung des ersten Teiles der Herbstmanöver in der Ost see heute früh hier eingelroffen. Nach Uebernahme von Kohlen fährt die Flotte sofort durch den Kaiser Wilhelm- Kanal nach der Nordsee weiter. Die Nordfee-Manöver werden dann die Woche über dauern, und am nächsten Sonntag soll die Flotte dann den Rückmarsch — abermals durch den Kanal — nach Kiel antreten, mit dem die dies jährigen Herbstmanöver ihr Ende erreichen. Da die Herbst übungen am 27. August ihren Anfang nahmen, hat die Ge samtdauer der Uebungen 19 Tage gewährt. Auch das for mierte Manövergeschwader, das sich aus acht Schiffen der verschiedensten Gattungen zusammenfetzt, wird mit dem Ab schluß der Herbstmanöver wieder aufgelöst. — Kiel, 8. September. Die Hochseeflotte hat ihren kriegsmäßigen Durchmarsch durch den Kaiser Wilhelm-Kanal ohne jede Störung beendet. Das letzte Kriegsschiff hat bereits die Kanalmündung bei Brunsbüttel erreicht. — Metz. Neun französische Veteranen- vereine Deutsch-Lothringens haben gestern beschlossen, in eine Verständigung mit dem deutschen Veteranenverein einzutreten behufs eines eventuellen Zusammenschlusses beider Nationen. Man erblickt hierin allgemein eine Einwirkung des letzten Metzer Kaiserbesuches. — Kürzel in Lothringen, 7. September. Kai sermanöver. Beide Parteien haben den Vormarsch angetreten. Das Wetter ist schön und sehr warm. Die Manöverleitung mit General der Infanterie von Moltke an der Spitze liegt in Kürzel, ebenso Kriegsminister von Einem mit seinem Stab. Oberster Schiedsrichter ist Seine Majestät der Kaiser, Oberschiedsrichter sind General der Artillerie von Dulitz, General der Ka vallerie von Kleist, General der Kavallerie von Pfuel und General der Infanterie von Beseler. Schiedsrichter sind der bayerische Generalleutnant Graf Eckbrecht von Duerckheim, Generalleutnant Deines, der württem- bergische Generalleutnant Freiherr von Starkloff, die Generalmajore Kettembeil, von Gündell, von Stangen, Matthiaß und von Steuben, sowie die Obersten Stein und Wandel. Die allgemeine Kriegslage lautet: Eine blaue Armee rückt aus dem nördlichen Baden gegen eine rote Armee vor, die an der Mosel unterhalb Trier aufmarschiert. Straßburg ist blaue, Metz rote Festung. Hierzu wird bemerkt, daß den genannten Festungen für die bevorstehenden Feldmanöver nicht die Bedeutung beigemessen wird, die sie in irgend einem Ernstfälle haben könnten, da z. B. Belagerungsübungen nicht vorgesehen sind. Die blaue Partei steht zur Zeit bei Straßburg, die rote bei Metz. — Kürzel, 8. September. Die in der allgemeinen Kriegslage genannten Armeen erreichten gestern abend beide die beabsichtigten Marschziele und setzten heute ihren Vormarfch fort, die rote Armee mit dem rechten Flügel auf Guichenbach, die blaue mit dem linken Flügel auf Saargemünd. — München, 8. September. In Bayern und Baden erklärten sich über 95 Proz. aller sozialdemokratischen Partei organisationen gegen die Berliner Parteileitung und f ü r die Budgetbewilligung der süddeutschen sozialdemokratischen Volksvertreter. — Friedrichshafen, 7.September. Der zwischen der Zeppelnigefellschaft und der Stadtgemeinde ab geschlossene Vertrag bestimmt ferner, daß die Gesellschaft der Stadt ein 4proz., im Laufe von 50 Jahren amortisier- bareS Darlehen von 500000 Mark zum Ankauf des für die Gesellschaft notwendigen Geländes zur Verfügung stellt. Außerdem tritt die Stadt den Riedelsweiher und 13 Morgen des Riedlerwaldes unentgeltlich ab. Die Dauer des Vertrages ist auf 50 Jahre festgesetzt. Nach Ablauf dieser Zeit hat die Gesellschaft das Recht, die Grundstücke für deS jM von der Stadt bezahlten Preise- in Höhe von 350000 M. anzukaufen. Die Gesellschaft hat die Stadt mit deS Kaufpreises zu entschädigen, falls sie innerhalb der nächsten 5 Jahre ihren Wohnsitz verlegt. Wenn die von dem Unter nehmen künftig an die Stadt zu zahlende Steuer 40000 M. übersteigt, so wird der Pachtzins auf 2500 M. ermäßigt, steigt sie auf 50 000 M, so entfällt der Pachtzins völlig. Aus Anlaß des Abschlusses der Verhandlungen wurde der Bürgerschaft durch Böllerschüsse mitgeteilt, daß das Unter nehmen in Friedrichshafen bleibt. — Friedrichshafen. Die Gemeinde Nierstein, in deren Nähe Graf Zeppelin bekanntlich auf seiner großen Fahrt gelandet ist, hat dem Grafen zur Erinnerung zweihundert Flaschen Wein aus den besten Lagern der Gemarkung zugesandt. Graf Zeppelin dankte in folgen dem Schreiben: „Ich erhielt die Sendung köstlichen Neben blutes, und, sollte mich einmal der Mut verlassen, so will ich wie mein großer Landsmann Schiller mir neuen schöpfen aus der Zauberkraft des Sorgenbrechers und unter dem Anblick des mir noch gewidmeten Bildes von Nierstein mich dankbar dessen erinnern, daß treue Menschen im Augenblicke der Not mir hilfreich zur Seite standen." — Dänemark. Kopenhagen, 8. September. Die russische Kaiserjacht „Polarstern" und die englische Königsjacht „Viktoria and Albert" trafen heute nachmittag 2V, Uhr auf der hiesigen Rhede ein. An der Landungsstelle waren der König und die Königin mit der königlichen Familie, der König von Griechenland, die Minister, sowie die Spitzen der Zivil- und Militärbehörden zum Empfang anwesend. Bald nach der Ankunft ging die Königin von England unter Salut an Land, kurz darauf auch die Kaiserin-Witwe von Rußland, Großfürstin Xenia und Großfürst Alexander Michajlowitsch. — England. Plymouth, 8. September. Der aus New-Fork emgetroffene Ingenieur Forest erklärte in einem Interview, er sei der Ueberzeugung, daß er seine Versuche mit drahtloser Telephonie soweit gefördert habe, daß er eine Verständigung selbst auf große Strecken mit seinem System garantieren könne. Forest hofft bestimmt, bei seinen Versuchen an Bord des Schiffes „Vernon" drahtlose telepho nische Gespräche mit den Kriegsschiffen bis auf eine Ent fernung von 75 Kilometer zu erzielen. — Marokko. Aus Tanger wird gemeldet, der Abgesandte des Sultans Abdul Aziz, El Mokri, hatte gestern eine ernste Unterredung mit dem Pascha von Tanger Mnehbi, der die Regierung Muley Hafids in Tanger repräsentiert. Mnehbi nahm die von Abdul Aziz durch seinen Vertreter gemachten Vorschläge bezüglich einer Abdankung entgegen und erklärte, er werde diese Vorschläge seinem Herrn, dem Sultan Muley Hafid nach Fez übermitteln, da diesem allein die weitere Entscheidung zustehe. Es scheint, daß Muley Hafid die Absicht habe, sich gegen seinen besiegten Bruder sehr großmütig zu zeigen. Er will ihm die Wahl einer Re sidenz in Marokko überlassen und gedenkt, ihm eine seiner früheren Situation als Sultan würdige Apanage zu garan tieren. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 9. September. Unsere Stadt und nähere Umgebung wird morgen und die Tage bis zum 16. September mit kurzen Unterbrechungen im Zeichen des „zweierlei Tuch s" stehen. Alle Einwohner sehen mit ge spannten Erwartungen der kommenden Einquartierung entgegen. Ein interessantes Bild wird sich den dafür Interessierenden morgen mittag am unteren Bahnhof bieten. Das 11. Infanterieregiment Nr. 139 von Döbeln wird von seiner Garnison in 3 Extrazügen nach hier be fördert und ausparkiert, um von da aus den Marsch in die Ortsquartiere anzutreten. Der erste Extrazug kommt um '/, 1 Uhr, der zweite um ',2 und der dritte um '/,3 Uhr an. — Einen kleinen Vorgeschmack militärischen Lebens und Treibens bekam Eibenstock heute vormittag, indem 70 Mann mit Offizieren der 1. Eskadron deS Karabinier-Regiments von Borna bei Leipzig um 12 Uhr ihren Einzug hielten. Auf dem Postplatz wurden die Quartierzettel verteilt, worauf die Truppen in ihre Quartiere abrückten. — Eibenstock, 9. September. Wie oft haben wir schon davor gewarnt und durch Anführung von schrecklichen Unglücksfällen dieser Art illustriert, zum Feuermachen kein Petroleum zu verwenden, und doch kommen im mer wieder Fälle vor, wo sich dies schwer gerächt hat. So auch heute morgen hier. Weil daS Feuer nicht schnell genug anging, nahm die Witwe Schumann in der Rehmerstraße 2 ihre Petroleumkanne und goß ein wenig Oel auf das glim mende Feuer. Die Flammen schlugen zurück, brachten die Kanne zum explodieren und im Augenblick stand die Frau I lichterloh in Flammen gehüllt. Ihr gerade anwesender Sohn