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MN. Vereins. » nÄ. vck. t- n Stadt. öeethoven. . Gounod. t von K. Intermezzo. Amts- M Anzeigeblatt «dannement vtertelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. deS „Jllustr. UnterhaltungSbl/ u. der Humor. Beilage „Seifen- blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrlrgr.-Adrejse: Amtsblatt. für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: di« kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 21 ü. LSS. 55. Jahrgang. Donnerstag, den 15. Oktober L»«8 en Herren »jertkokak. mit aller ektor. Mz-Dtchigmilg. Mkchliser MMlstlkvier. In Drechsler s Gasthof in Wildenthal. Donnerstag, den 22. Oktober 1SV8, von vorn». '/,11 Uhr an 24744 fichtene Klötzer, 7—15 em, 2832 fichtene Klötzer, 16-49 om Iribt.robir 7 I M , Autzknüppel, 1220 rm ficht. Brennhölzer (einschl. 250 rm Stöcke.)! 87 einzeln. Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Wildenthal und Eibenstock, am 13. Oktober 1908. König!. Forstrevier»»-,waltirng. König!. Forstrentamt. omantische hriich von »r, Liibbk- rwachsene 10 Pfg. Ht «ersta- e freund- ch einge- istungs» »NÄOI». zstiltreii- M1. ille zum nach der stand. tM. er: sus: j eastoik. er: IglilpKeil. noch an mden be- eOlk. ober: rsncl. el. de.^s rein. s 8 Ahr i den" ! WMlllNg «er. igen im Mischer r schrift- rht ent- and. üsch »en Die lachenden Asien. Den vergnügten Erben, die ernten, wo sie nicht gesät haben, soll das Lachen abgewöhnt werden. Von den Ausschüssen des deutschen Bundesrates ist auch die jenige Bestimmung des neuen Nachlaßsteuer-Gesetzes angenommen, die alle Erbschaften an entferntere Ver wandten zu Gunsten des Reichssäckels einstreicht, wenn über das hinterlassene Vermögen kein Testament vor liegt. Die Millionen-Erbschaften z. B. von einem „stein reichen Onkel in Amerika," der ohne einen letzten Willen verschied und dessen Erben bisher in aller Welt gesucht wurden, würden also ein Ende nehmen, und als lächeln der Erbe würde das deutsche Reich auf dem Plane er scheinen. Die Grenzen, innerhalb deren Anverwandte die Erbschaft auch ohne Testament von Rechtswegen an treten, sind ziemlich eng gezogen, man hat davon ge sprochen, daß sie nur bis zum Neffen oder der Nichte gehen sollen. Ein Groß-Onkel müßte also, wenn die neue Vorschrift Gesetzeskraft erlangen sollte, schon ein Testament machen, wenn er nicht will, daß Großneffe oder Großnichte leer ausgehen sollen. Wie man sieht, werden künftig die entfernteren Verwandten allen Grund haben, sich mit dem „Erbonkel" gut zu stellen. Wenn heute vielfach gesagt wird, unverdiente Erb schaften seien wie ein Lotterielos, so hat doch aber die Sache ihre zwei Seiten, und der Gesetzgeber darf die zweite keineswegs ganz außer Acht lassen. Nehmen wir nun den Fall an, es wird Jemand plötzlich durch einen Herzschlag oder durch ein Unglück in der Eisen bahn, in einem Automobil, auf einem Dampfer aus dem Leben abberufen und hinterläßt also kein Testament, obwohl er nie daran dachte, entfernteren Verwandten sein Vermögen im Todesfall zu entziehen. Was ist alsdann? Das wäre doch eine Härte, wenn das Reich nunmehr als Erbe aufträte, denn namentlich jüngere Personen denken doch an andere Dinge, wie nur an's Testamentmachen. Auch die Personen sind recht zahl reich, die sich überhaupt nur schwer zur Bestellung eines letzten Willens aufraffen können. Also so ganz ohne Weiteres läßt sich diese Vermögens-Konfiskation bei Erbschaften wohl kaum betreiben. Auch eine Nachlaßsteuer muß gerecht sein, nament lich bei den engsten Familien - Verhältnissen, in Erb schaften zwischen Ehegatten und zwischen Eltern und Kindern. Wenn die verbündeten Regierungen auf die Heranziehung auch dieser Hinterlassenschaften nicht ver zichten zu können meinen, so muß doch — wenigstens für eine Uebergangszeit — alles fern gehalten werden, was einen peinlichen Eindruck Hervorrufen und gar harte Strafen für Steuersünden des Verstorbenen den Erben aus dem allerengsten Familienbande bringen könnte. Da würden leicht so viele Schreibereien und Verhandlungen nötig werden, daß die Ausgabe für die Unkosten das Fett von der ganzen Nachlaßsteuer ab schöpfen könnte. Die Elle wäre also länger, wie der Kram! Die mit der Fahrkartensteuer gemachten Erfahr ungen sollten in jedem Falle den Reichstag zum Maß hatten veranlassen. In knappen Zeiten, wie wir sie ohnehin haben, hält nicht Jeder sein Quantum Bier oder Zigarren Woche für Woche unentwegt aufrecht, wenn es ihm so und so viel mehr kostet. Dann kann sehr leicht eine Rückkehr zur Pfeife erfolgen, da der Knaster doch nicht so besteuert werden kann, wie die Zigarre, und statt des Lagerbieres trinkt man wieder mehr Dünnbier, statt des echten Münchener gewöhnliches Lagerbier. Bei der Fahrkartensteuer hat sich glänzend gezeigt, daß die Passagiere absolut nicht die Notwendigkeit aner kennen, in einer höheren und besteuerten Wagenklasse zu fahren, daß es auch dritter und vierter Klasse geht. In allen Familien sind die Ausgaben so gestiegen, daß man sich heute schon in Vielem einschränkt. Die neue Verteuerung wird also erst recht nicht 'gutwillig hinge nommen werden, eben, weil man's nicht kann. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Abschluß der deutschen Güterwagen-Gemeinschaft wird nunmehr erwartet. Die Schlußbesprechungen, wie man annimmt, finden zurzeit in Wiesbaden zwischen Vertretern Preußens, Bayerns, Sachsens, Württembergs und Badens statt. — Berlin. Der internationale Ballon- Wettstreit steht unter keinem günstigen Stern. Der Wind hat den meisten Ballonführern einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem er die Weitfahrer in der Nähe von Berlin festhielt und die Dauerfahrer der Nord see zutrieb. Die bisher bekannt gewordenen drei Unfälle sind zum Glück glimpflich verlaufen. Zwei von ihnen betrafen amerikanische Ballons, von denen der eine mit zerrissener Hülle auf dem Dache eines Hauses un weit des Aufstiegplatzes landete und der zweite, „St. Louis," in der Nordsee bei Helgoland im dichten Nebel verloren ging; die beiden Insassen wurden durch den Wilhelmshavener Schooner „Langeroog" gerettet. Im dritten Falle erhielt der spanische Ballon „Mon- tanna" bei Meitzendorf in der Provinz Sachsen einen Riß in 2000 Meter Höhe, konnte aber glücklich landen, so daß auch hier kein Menschenleben zu beklagen ist. Im englischen Kanal hielt sich eine deutsche Torpedo- bootslottille zur eventuellen Hilfeleistung bereit. Die Meldungen über Landungen mehren sich, doch liegt das endgültige Ergebnis der Weit- und Dauerfahrten bis her nicht vor. Von den 22 Konkurrenten um den Gor- don-Bennett-Preis (Weitfahrt) scheint die meisten Sie gesaussichten der englische Ballon „Banschee" zu haben, der am Dienstag früh an der dänischen Grenze nieder ging. Der vorjährige Sieger, der Deutsche Erbslöh, der bei Kuxhaven landete, ist überholt. Der Ballon „Prinzeß Viktoria"-Bonn landete Dienstag Nacht im Hafen von Otterndorf bei Kuxhaven. Führer und Mit fahrer retteten sich durch Schwimmen. Der Ballon ist geborgen. — Breslau, 12. Oktober. Der Verband der Kranken pflegeanstallen des Roten Kreuzes ist heute hier zu sammengetreten. Im Mobilmachungsfalle stehen 630 feld dienstmäßige Kriegsausrüstungen bereit. — München. Zum bevorstehenden Einzug Bis marcks in die Walhalla bringen die Münch. N. Nachr. eine Anregung: Die Bismarck-Denkmäler und Bismarck-Türme zu schmücken und am Abend des 18. Oktober im Feuerschein erstrahlen zu lasten. Dies würde daS eindrucksvollste Zeichen nationaler Teilnahme an der Bismarckfeier in der Walhalla sein. — Friedrichshafen. Admiral Prinz Heinrich von Preußen besichtigte am Dienstag in Manzell bei Friedrichs hafen am Bodensee die Reichsballonhalle und das Zeppelinsche Luftschiff Nr. 1, das seiner Vollendung entgegengeht. Er ließ sich vom Grafen Zeppelin, besten Neffen und dem Ober ingenieur Dürr eingehend über einzelne Teile der Maschinerie, die ihm in Bewegung vorgeführt wurde, unterrichten und zog Direktor Colsmann in ein Gespräch über die Organisation deS Betriebes in der Neuanlage. Der Prinz verweilte über zwei Stunden in Manzell und teilte mit, daß das Intereste der ganzen kaiserlichen Familie an den Bestrebungen des Grafen in unverminderter Weile fortbestehe. Er soll auch versprochen haben, zum Aufstieg deS »Zeppelin I', dem noch die Hülle fehlt, um den 20. Oktober herum wiederzukommen. — Oesterreich-Ungarn. Pest, 12. Oktober. Heute wurde das Denkmal für weiland den Kron prinzen Rudolf im Stadtwäldchen in Anwesenheit deS Kaisers und der Kaiserlichen Familie, der Staatswürden träger, der Minister, der Abgeordneten und Magnaten feier lich enthüllt. Die Festrede hielt Staatssekretär Viktor Mol nar, besten Bemühungen das Zustandekommen des Denkmals zu verdanken ist. Im Auftrage des Deutschen Kaisers legte der deutsche Militärattache Graf von Kageneck einen Kranz am Denkmal nieder. — Berchtesgaden, 13. Oktober. Die Herzogin- Mutter von Anhalt ist heute nacht 2 Uhr hier gestorben. — Rußland. Petersburg, 11. Oktober. Im Laufe der letzten 24 Stunden sind 72 Personen an Cholera erkrankt und 37 gestorben. Die Gesamtzahl der Erkrankten beträgt 1214. — Petersburg, 12. Oktober. In den letzten 24 Stunden bis heute mittag sind 65 neue Erkrankungen und 24 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Zahl der Kranken beträgt 1168. — Petersburg, 13. Oktober. In den letzten 24 Stunden, bis heute mittag, sind 77 neue Erkrankun gen und 27 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Zahl der Kranken beträgt 1119. — England. London, 13. Oktober. Heute wird bekannt gegeben, daß König Eduard und Königin Alexandra ihren bereits angekündigten Be such in Berlin am 22. Februar 1909 abstatten wer den. Es fällt einigermaßen auf, daß die Ankündigung dieses freundschaftlichen Besuches gerade während der jetzigen Krisis erfolgt. Es wird daraus gefolgert, daß in maßgebenden englischen Kreisen keine Verstimmung gegen Deutschland gehegt wird. Die Verstimmung richtet sich ausschließlich gegen Oesterreich. Mau ist vollständig davon überzeugt, daß Deutschland keines wegs der Anstifter der letzten Ereignisse im Orient ge wesen ist. — Türkei. Konstantinopel, 11. Oktober. Die Zirkularprotestnote der Türkei betreffs Bosniens ist gestern sämtlichen hiesigen Botschaftern mit Ausnahme des österreichisch-ungarischen überreicht worden. — Amerika. Die von den Zeitungen „World* und „NewyorkHerald* vorgenommenen Probeabstimmungen deuten einen großen Umschwung zugunsten Bryans an, der jedoch anscheinend noch nicht genügt, um Bryans Wahl zu sichern. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 14. Oktober. Dicht beieinander auf dieser Welt wohnen Freud und Leid. Vom frohen Familien fest nach einer Spanne von wenigen Tagen an die Toten bahre! Tieferschüttert vernahm gestern Morgen die Bewohner schaft unserer Stadt die Trauerbotschaft von dem plötzlichen Ableben unseres in allen Bevölkerungsschichten gleich beliebten und verehrten Herrn Kantors Viertel. In unmittelbarer Nähe unseres Rathauses, am Mennelbrunnen mit Bekannten noch einige Worte wechselnd, setzte ein Gehirnschlag der rast losen Tätigkeit des Unermüdlichen am Montag abend ein unerwartetes Ziel. Von hilfsbereiten Händen nach der Wache getragen, vermochte auch sofortige ärztliche Hilfe nichts mehr. Der Allbezwinger Tod hatte bereits seine Fittiche über diesen warmherzigen Menschen ausgebreitet. Ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verschied der so unvermittelt den Seinen und der Gesamtheit Entrissene. Ehre seinem An denken ! — Dresden, 12. Oktober. Die kürzlich verstor bene Frau Johanne verw. Dehne geb. Ferborn hat der Gemeinde Niederlößnitz60 000 mit der Auf lage hinterlassen, daß das Kapital zur Erbauung eines allgemeinen Krankenhauses für die Gemeinde Niederlößnitz verwendet werden soll. Die Stifterin hat es der Gemeinde überlassen, ob und in welcher Weise sie das Krankenhaus auch den Nachbargemeinden zu gänglich machen will. — Leipzig. Der Bau einer Leichenoerbren nungsanlage in Leipzig ist genehmigt worden. — Chemnitz. Der Ulan Naumann von der 2. Eskadron des hiesigen Ulanenregiments Nr. 21 sprang gestern abend m der 10. Stunde in der Nähe der Ulanen kaserne an der Planitzstraße von einem in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen. Dabei stürzte Naumann und zog sich eine Gehirnerschütterung zu, der er eine halbe Stunde später erlegen ist. — Zwickau. Kein Geld für die armen Krüppelkinder. Im Zwickauer Krüppelheime befinden sich jetzt 100 Pfleglinge. Seit Bestehen des Heims sind schon 19 Kinder als völlig geheilt und 4 als soweit gebessert, daß sie keiner besonderen Fürsorge mehr bedürfen, entlasten worden. Eine Anzahl Aufnahmegesuche liegt noch vor. Der Platz im Hause wird recht knapp. Der Gesamtvorstand des Krüppelfürsorgcvereins zu Zwickau hat deshalb in seiner Sitzung vom 24. September eingehend erwogen, ob nicht durch bauliche Veränderungen mehr Raum im Hause zu schaffen sei. Die Notwendigkeit wurde bejaht, die Möglichkeit mußte leider verneint werden, weil die recht ungünstige Ver mögenslage des Vereins weitere Aufwendungen für bauliche Zwecke schlechterdings nicht gestattet. — Plauen l. V., 13. Oktober. Bei der Beerdigung der Enkelin gestorben ist am Mittwoch auf dem Friedhöfe zu Kemnitz die 76 Jahre alte Frau verw. Mergner aus Grobau. Die Greisin stand schmerzerfüllt an der offenen Gruft, die die sterbliche Hülle des jungen blühenden Mädchen» aufnehmen sollte, das nach dem Tode der Eltern von der Großmutter erzogen worden war. Als der Sarg in die Gruft Hinabgelaffen werden sollte, siel die Frau plötzlich um; «in Herzschlag hatte ihrem Leben ein jähes Ziel gesetzt.