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i. »e 11 Uhr. ctton. «getretener t««. dtmusikdir. >tOik. Donners ran staltet, «urseS Freitag, orden. ier. ReichS- » V. rem. 'S 8 Mr i-en" rsmmlulig der. ngen in: rristischer >r schrift- eht ent- taud. isch >cn tsch l flotte US. fisch Halle. W tnerS» »idt. nmmer beilage ische« oelchen Amts- NS Ailzeigebllitt für den öezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung L««8 Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. InsertionSpreiS: di« kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. LIV. Ethannement vtertelj. 1 M. 2b Pf. einschlteßl. des „Jllustr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. lletegr.-Adresse: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — 55. Iahrgaug. ------- - - - — Sonnabend, den 17. Oktober Sonnabend, den 17. dss. Mts., vorm. 11 Uhr sollen in Eibenstock folgende Gegenstände, nämlich: 1 Ladentafel mit Marmorplatte, 1 Glaskasten, 1 Regal, L Wagen mit Gewichten, 13 Glas» «nd Porzellanbüchsen, 3 Wassereimer, 4 Glasglocken, 1 WnrstaufhLngebügel, 1 Reisekorb, 1 Fleischbock, 3 Stühle, 1 Fünfliter-Matz, 1 Wanduhr, 1 Handwagen, 1 Treppen leiter, 1 Kiste mit Konserven, S Wandbilder usw. an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammeln der Bieter in der Hausflur des Königlichen Amtsgerichts. Eibenstock, den lb. Oktober 1908. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Wom internationalen Aasson Wettkampf. Die Lage, die schon recht trübe aussah, klärt sich allmählich. Von den vermißten Ballons haben sich wei tere eingefunden, so daß, als dies geschrieben wurde, nur noch die deutschen Ballons „Hergesell" und „Plauen" mit den Leutnants Förtsch und Hummel be ziehungsweise Regierungsbaumeister Hackstetter und Fabrikbesitzer Scheiterer fehlten. War der spanische Ballon „Castilla" wie der nordamerikanische „St. Louis" in der Nordsee im Nebel verloren gegangen, die Insassen aber gerettet worden, so ist am Donnerstag mittag die frohe Kunde von der glücklichen Landung des deutschen Ballons „Busley" bekannt geworden, gerade wie schon vorher das Niedergehen des schweizerischen Ballons „Helvetia" in Norwegen. Als Sieger im Gordon- Bennett-Wettkampf gilt, wenn der Ballon nicht im Wasser gewesen ist, der schweizerische Ballon „Helvetia," dessen Führer Oberst Schack bis Ersholmen in Nor wegen 1260 Kilometer zurückgelegt hat und 74 Stunden in der Luft gehalten hat. Beide haben unter Kälte und Entbehrungen schwer gelitten. Bei dem vorjährigen Wettkampf siegte der deutsche Erbslöh mit dem Ballon „Pommern," der mehr als ein Drittel der Vereinigten Staaten in 40 Stunden 30 Min. durchquerte. Die größ te Entfernung durchmaß seinerzeit der französische Graf de la Vaulx mit 1925 Kilometern. Nach der Stunden zahl hatte der deutsche Wegener mit 52 oder 53 Stun den bisher die beste Leistung zu verzeichnen. Und fast 51 Stunden flog soeben der spanische Ballon „Castilla," der bei Helgoland unterging. Wasserlandungen zählen aber nicht. Nach der Schilderung der Insassen trieb der Ballon 20 Minuten im Wasser, als der Fischkutter „Maria S. B. 37" auftauchte. Einer der Herren, ein guter Schwimmer, sprang in die See und erreichte das Rettungsboot. Der Kutter segelte hinter dem Bal lon her, in dessen Netzwerk sich der zweite Luftschiffer geflüchtet hatte. Die Ballonhülle wickelte sich um den Großmast, riß dabei auf und fiel in sich zusammen. Die Gondel blieb außen an Bord hängen und wurde von den Fischern hereingeholt. Der Ballon hatte beim Zusammenfallen auch die Spitze des Mastes mitge nommen. Nach dem Bericht der Luftschiffer hatte der „Castilla" Hamburg im dichten Nebel in einer Höhe von 3000 Metern in Begleitung von zwei anderen Bal lons passiert. Die größten Befürchtungen wurden am Donnerstag noch für den Ballon „Hergesell" gehegt, der ein alter Firnißballon ist, so daß er sich nicht all zulange über Wasser halten kann, während „Plauen" ein neuer und widerstandsfähiger Gummiballon ist. Deutsche Kreuzer und Torpedoboote setzten ihre Suche fort. Tagesgeschichte. — Deutschland. Ein neuer Dreibund, Rußland, Frankreich, England wird als das Ergebnis der Unterredungen bezeichnet, die der russische Minister des Auswärtigen Iswolski in London mit dem Könige und den englischen Ministern hatte. Von einem solchen Dreibunde war schon die Rede, als König Eduard von England dem Zarenpaar im Juni d. I. seinen 4 tägigen Besuch in den Gewässern von Reval abstattete. — Berlin. Der König Georg von Grie chenland trifft der Wiener „Neuen Fr. Pr." zufolge, von Kopenhagen kommend, am Freitag in Berlin ein, wo er als Gast des Kaisers einen Tag Aufenthalt nimmt. Es läßt sich annehmen, daß bei dieser Gelegenheit die Lage im Orient Gegenstand der Besprechungen beider Monarchen sein wird. — Berlin. Der deutsche Gesandte hat der bul garischen Regierung mitgeteilt, daß, solange Bulgarien sich nicht bereit erkläre, seiner Verpflichtung gegen die Türkei nachzukommen und die Orientbahn wegen un gesetzlicher Beschlagnahme zurückzugeben oder eine Ta gesentschädigung von 15000 Francs an die Betriebs gesellschaft zu bezahlen, die Frage der Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens nicht erörtert werden könne. — Friedrichshafen. Der erste Aufstieg des wiederhergestellten „Zeppelin I" wird für Mittwoch, d. 21. ds. erwartet. Mit dem Auflegen der Ballonhülle ist am Mittwoch begonnen worden und am Donnerstag ist eine neue Bahnsendung Wasserstoffgas in Friedrichshafen angekommen. Die Absperrung der Ballonhalle in Manzell wird insofern strenger gehand habt, als auch Ruderboote sich nicht mehr nähern dürfen. — KattoWitz. Die amtliche Darstellung des Grubenunglücks bei Königshütte in Ober schlesien, bei dem nach übertriebenen Gerüchten 100 bis 150 Bergleute umgekommen oder doch in Gefahr sein sollten, bestätigt, daß glücklicherweise nur drei Tote zu beklagen sind und daß die 14 betäubt aufgefun denen Bergleute wieder ins Leben zurückgerufen werden konnten. Jede Gefahr kann jetzt als beseitigt gelten. Wie ermittelt worden ist, war die Zimmerung in der Grundstrecke bei dem fünften Bremswerk auf der 173 Meter-Sohle in Brand geraten. Die Arbeiter flüch teten, und da einer die Wettertür offen gelassen zu haben scheint, konnten die Brandgase von ihrem gewöhnlichen Wege abweichen und sich weiter verbreiten, wodurch natürlich die Gefahr vergrößert wurde. Die Berg werksleitung traf sofort alle Rettungsmaßnahmen, und es gelang, die gesamte Belegschaft bis auf die drei schon Erstickten in Sicherheit zu bringen. Unterdessen harrte oben eine große Menschenmenge in ängstlicher Spannung. Rührend war das Wiedersehen zwischen den schon Totgeglaubten und ihren Angehörigen. Das Feuer wurde noch im Laufe des Mittwochs gelöscht, so daß am Donnerstag die Arbeit in der Königsgrube in vollem Umfange wieder ausgenommen werden konnte. Besonderes Lob verdienen die braven Rettungsmann schaften. — Südwest-Afrika. Die Diamanten funde haben sich nach neuen Meldungen der Kolonial politischen Korrespondenz aus Lüderitzbucht doch als viel bedeutender und wichtiger erwiesen, als erst vor ausgesetzt wurde; denn es wurden in letzter Zeit wieder bedeutende und zahlreiche Diamanten gefunden. — Rußland. Petersburg, 14. Oktober. In den letzten 24 Stunden bis heute mittag sind 54 Neuerkran kungen und 27 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Zahl der Cholerakranken beträgt 1024. — Petersburg, 15. Oktober. In den letzten 24 Stunden bis heute mittag sind 49 Neuerkrankungen und 36 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Zahl der Kranken beträgt 954. — Serbien. König Peter befürchtet, das Schicksal seines Vorgängers auf dem Throne teilen zu müssen und ermordet zu werden. Seine Sorge ist viel leicht nicht ganz grundlos, da das fanatisierte Serben volk durchaus den Krieg gegen Oesterreich fordert, in den König Peter denn doch nicht einwilligen mag. Peter gedenkt daher abzudanken, und seinem Sohn und Erben, dem Prinzen Georg, den Thron freizumachen. Dieser Wackere würde am liebsten nicht nur Oesterreich- Ungarn, sondern dem halben Europa den Krieg erklären. Tollheiten ärgster Art sind ihm ohne weiteres zuzu trauen. Aber wir denken, mit dem Prinzen Georg von Serbien werden die Mächte schon fertig werden, ohne daß es zum Kriege kommt. — Marokko. Sultan Mulay Hafid hat dem Vertreter eines Pariser Blattes eine Unterredung ge währt u. in dieser offen seinen Sympathien für Deutsch land und seinen Bedenklichkeiten gegen Frankreich Aus druck gegeben. Mulay Hafids größter Wunsch ist au genscheinlich, daß die Franzosen so bald wie möglich das Land verlassen möchten.' Alles andre wird sich dann von selber finden. — Amerika. St. Louis. Zwei amerikanische Luftschiffer haben sich entschlossen, in einem Ballon über den atlantischen Ozean zu fahren. — Japan. Die japanische Weltausstellung, die im Jahre I9l2 in Tokio veranstaltet werden sollte, ist, wie jetzt offiziell festgestcllt wurde, bis zum Jahre l9I7, in dem das Kaiserreich das Jubiläum der Thronbesteigung des Mikado feierlich begehen wird, verschoben worden. Dieser Entschluß geht zum Teil auf finanzielle Erwägungen zurück, und ferner befürchtet man, daß die großen Vorbereitungen, die eine solche Veranstaltung erfordert, in der kurzen Zeit nicht erledigt werden könnten; neue Verbindungen müssen geschaffen, die Eisenbahnen verbessert und große Hotels ge ¬ baut werden. Nach dem ursprünglichen Plan sollten für die Ausstellung 32 Millionen aufgewandt werden, von denen die Regierung l2 Millionen beisteuern wollte. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 15. Oktober. Kommenden Sonntag wird, wie wir erfahren, der neuerbaute Saal für die Ver sammlungen und Zusammenkünfte der landeskirchlichen Gemeinschaft zu Eibenstock seiner Bestimmung zugeführt. Damit tritt unser Eibenstock in die Reihe derjenigen Städte, in denen neue größere Räume der Gemeinschaft zur Verfügung stehen. Wie an den meisten Orten, so liegen auch hier die Anfänge der Gemeinschaflsbewegung mehr denn 2 Jahrzehnte zurück. Aus Württemberg nach Sachsen ver pflanzt, faßte die Bewegung nur langsam Fuß, entwickelte sich aber stetig. Namentlich das letzte Jahrzehnt hat eine ganz erhebliche Ausbreitung gebracht. An vielen Orten find neue Gemeinschaften entstanden, die vorhandenen aber haben allenthalben eine auffällige Zunahme der Besucherzahl er fahren. Besonders die Jugend ist unter den Angehörigen stark vertreten, sie hat sich zu Jugendbündnissen vereinigt. Die Gemeinschaften innerhalb des Sachsenlandes bilden den Gemeinschaftsverein im Königreich Sachsen, e. V., mit dem Sitze in Chemnitz. Er wird verwaltet von einem Bruderrat, dem eine Anzahl Geistliche der Landeskirche und Mitglieder der Gemeinschaften aus allen Landesteilen angehören. Der Verein beschäftigt jetzt nahezu 20 Gemeinschaftspfleger (Evan gelisten). Vom Verein für innere Mission ist ihm ein ehe maliger Missionar zugewiesen. Daneben sind des öfteren außerhalb Sachsens wohnhafte Evangelisten und Pastoren zeitweise tätig. Diese stattliche Zahl Prediger kann kaum den an sie herantretenden Wünschen genügen. Dabei sind eine große Zahl Männer neben ihrem Besuche irgend welcher Art rege tätig, verschiedene Orts-Versammlungen abzuhalten. Bei der sicheren Weiterentwicklung wird darnach die Zahl der Diener bald erhöht werden müssen. Vor wenigen Jah ren noch faßte in unserer Stadt eine kleine Stube die Be sucher der regelmäßigen Versammlungen und die Gemeinschaft sührte ein fast unbekanntes Dasein. In den letzten Monaten erwies sich der wesentlich vergrößerte Raum als zu klein. Da sich der liebe Gott zu diesem Werke offenbar bekennt, hoffen wir, daß er wird fortfahren zu segnen, sodaß die neue Stätte werde, was sie sein soll, nämlich ein Ort, wo der Glaube an den lebendigen Gott geredet und vertiest und ein wahrhaft entschieden christliches Leben gefördert wird. Die Gemeinschaft aber und mit ihr der Jugendbund und die Sonntagsschule beglückwünschen wir zu einer gedeihlichen Weiterentwicklung. Der Weihe am Sonntag Nachmittag folgt am Abend eine öffentliche Evangelisations-Versammlung. — Eibenstock, 16. Okt. Ein Ereignis für Eibenstock war der vom „Kaufmännischen Verein' veranstaltete Vor tragsabend von Marcell Salzer. Unverändert in jugendlicher Frische und Lebhaftigkeit begrüßte er sein Audi torium und fesselte sofort durch seine originelle sympatische Persönlichkeit. Seine Vortragskunst, gleichviel ob auf ernstem oder heiterem Gebiete, ist eine so meisterhafte, daß jede Kritik überflüssig ist. Salzer ist zweisellos der beste Interpret deS modernen Berliner SatyrikerS Rideamus, von dem er gestern einige neue Sachen zu Gehör brachte: „Der Ritter vom rie chenden Roß' und eine Satyre auf die Mediziner. Auch Ludwig Thoma, der bekannte Peter Schlemihl des Simpli- zissimus kam mit einer Bismarckanekdote zu Wort. Nicht zu vergessen der Landsmann Salzers, Peter Rosegger, mit seiner originellen Geschichte von der Beichte. Neu war unS auf diesem Gebiete Henry F. Urbans, der uns bisher nur al- politischer Correspondent für Newyork deS Berliner Tagebl., durch seine Leitartikel bekannt war. Seine Skizzen, nament lich der .Eisberg', sind Glanzleistungen des Verfassers ebenso wie deS RecitatorS. Mit Karlchen Mießnicks „Baby' schloß Salzer den genußreichen Abend. „Frau Müller ist schon wieder bei uns' waren seine letzten Worte. Hoffentlich können wir von ihm bald dasselbe sagen. DemMKaufmännischen Verein' weiß jeder Dank für diese Venmstaltung, um die unS sicher mancher Großstädter beneiden dürfte. — Zwickau, 14. Oktober. Schwurgericht. Die Verhandlung gegen den des betrügerischen und deS einfachen BankerottS angeklagten Kaufmanns Os. Br. W. aus Eiben stock endete mit der Verurteilung deS Angeklagten unter Zubilligung mildernder Umstände und Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft zu 10 Monaten Gefängnis, 3 Jahren EhrenrechtSoerlust und Tragung der Kosten. — Reichenbach i. V., 13. Oktober. Ein hiesiger Einwohner halte vor einigen Tagen auf dem Postamte seine Brieftasche mit 220 M. liegen gelassen, welche ein junger