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April, 1«. und 24. Mai, 14. und 28. Juni, 12. und 26. Juli, S. und 23. August, 6. und 20. September, 4. und 18. Oktober, 1. und 15. November, 6. und 20. Dezember. Beginn: S Uhr vormittags. Schluß: 7 Uhr nachmittags. Auf Erledigung von Angelegenheiten, die nicht drei Tage vorher bei Gericht angemeldet worden sind, kann kein Anspruch erhoben werden. Verspätetes Eintreffen der geladenen Personen kann die Nichterledigung der Angelegen heit zur Folge haben. Eibenstock, am 20. November 1908. Königliches Amtsgericht. Müller. Stadtverordnetenwahl Wonlag, den 7. Aezemöer 1908. Wahllokal: Rathaushotel, oberer Saal. Zeit zur Stimmenabgabe: von vormittags S Uhr bis nachmittags 1 Uhr. Otsfenlliche Stimmenauszählung: von nachmittags 3 Uhr ab Von den zu wählenden 7 Stadtverordneten müssen mindestens 3 ansässig sei«. Die zu Wählenden sind unter Angabe ihres vollständige« Namens «nd deS Standes so zu bezeichne«, daß über deren Person kein Zweifel möglich ist. Bei Personen gleichen Namens ist jeder Zweifel durch genaue Angabe der Woh nung auf dem Stimmzettel auszuschließen. Alljährlich hat eine Anzahl Stimmen als un gültig erklärt werden müssen, weil bei Ausfüllung oder Drucklegung obigen Erfordernissen nicht entsprochen worden war. Die Wähler werden ersucht, das Wahlgeschäst dadurch erleichtern zu Helsen, daß fie ihr Stimmrecht möglichst schon im Laufe des Bormittags ausüben. Stadtrat Eibenstock, den 20. November 1908. Htste. Tageügefcdrcdte. — Deutschland. Die Reichsfinanzreform mit ihren Steuervorlagen befindet sich seit Sonnabend voriger Woche in einer besonderen Kommission von 28 Mitgliedern, nachdem sie vorher in erster Lesung einer 7 tägigen Beratung unterzogen worden war. Kommt aus der Kommission im neuen Jahre ein Entwurf zur zweiten Lesung heraus, so hat sich dieser sicherlich so „höllischen verännert" wie Fritz Reuter nach seinem Selbstporträt. Jedenfalls wartet der 28 Männer-Kom- mission eine ungewöhnlich schwierige Aufgabe. Aber der Not gehorchend, wenn nicht dem eigenen Trieb, wird sie, wie wir hoffen wollen, doch etwas zustande bringen, was dem Finanzelend des Reiches ein Ende macht. — Berlin. Der Parsevalballon machte am Sonnabend seine vierte Prüfungsfahrt bei Berlin. Sie galt der Feststellung der Fahrgeschwindigkeit. Das Wet ter war nebelig, der Westwind hatte eine Stärke von 6 bis 7 Meter. Die Landung erfolgte glatt. — Beim Landen des Breslauer Ballons „Schlesien" nach 21 stündiger Fahrt in der Gegend von Petersburg glaubten die Bauern, ein Apostel käme vom Himmel. Sie bekreuzigten sich und beteten. Sie ließen sich jedoch durch freundliches Zureden bestimmen, Schlitten zu liefern. — Berlin. EinerderältestenAfrikaner, Major Langfeld von der Schutztruppe für Kamerun, hat seinen Abschied genommen. Major Langfeld hat jahrelang in den deutschen Kolonien gewirkt. In Ost afrika tat er sich unter Major von Wißmann rühmlich hervor. Er machte auch die Emin-Pascha-Expedition mit. Langfeld ist 1867 in Berlin geboren, gehörte zuerst der sächsischen Feldartillerie an und trat 1889 in die Wißmannsche Truppe ein. Von seinen Taten vor dem Feinde erzählen viele Auszeichnungen. — Hamm, 27. November. Im katholischen Kran kenhause sind noch drei der auf der Zeche „Radbod" verunglückten Bergleute gestorben. Damit sind von den anfänglich Geretteten insgesamt acht ihren Verletzungen erlegen. — München. Erinnerungen an die Tra- gödiedesunglücklichenBayernkönigsLud- wig II. hat die Ernennung des Generals v. Dürck-- heim zum kommandierenden General des 2. bayrischen Armeekorps hervorgerufen Dürckheim wurde s. z. we gen allzu großer Vorliebe eines Prinzen des bayrischen Hofes für seine Gattin vom Könige Ludwig II zum Flügeladjutanten gemacht und stand in dieser Eigen schaft seinem königlichen Herrn in dessen schwersten Tagen und bis zu dem tragischen Tode des Königs treu zur Seite. König Ludwig fühlte sich noch ganz gesund, als er bereits für geisteskrank erklärt und die Regent schaft eingesetzt worden war. Es gab heftige Kämpfe zwischen dem gefangen gehaltenen Könige und den Kom missaren des Ministers. Als Ludwig II in Neuschwan stein weilte und der Meinung war, es sei eine Palast revolution gegen ihn inszeniert, berief er den Grafen Dürckheim zu sich, und dieser gab ihm den später auch von Bismarck gut geheißenen Rat, sofort nach München zu fahren und sich dort dem Volke zu zeigen. Infolge der vielen Aufregungen und Kämpfe war der König aber nicht mehr im Stande, den ihm erteilten Rat aus zuführen. Und nachher war es zu spät. — Friedrichshafen. Der „Zeppelin I" kommt nach der Festung Metz. Mit dem Luft schiff wird gegenwärtig das aus 25 Mann bestehende Kommando der Luftschifferabteilung, das von Berlin nach Friedrichshafen kommandiert wurde, vertraut ge macht. Der Lenkbare wurde zu diesem Zweck laut „Tag" in alle seine Teile zerlegt. Die Mannschaft wird ihn zunächst unter der Leitung von Ingenieuren des Grafen Zeppelin zusammensetzen und füllen. Bei den darauf folgenden Probe- und Uebungsfahrten werden von den 25 Mann stets 10 abwechselnd als Besatzung tätig sein. Unter ihnen befinden sich daher gelernte Maschinisten und Beobachtungsoffiziere. Sobald diese Luftschiffer- Abteilung mit der gesamten Bedienung und Führung des Fahrzeuges vollkommen vertraut ist, wird es mit seiner Mannschaft nach Metz verlegt werden. — Oesterreich-Ungarn. Der ehrwürdige Kaiser Franz Josef feiert am Mittwoch das Fest seines 60 jährigen Regierungsjubiläums. Am 2. De zember 1848 bestieg der damals 18 jährige Erzherzog den Thron der Habsburger. Die Krönung als König von Ungarn fand infolge der damaligen Kämpfe mit der transleithanischen Reichshälfte erst im Juni 1867 statt. Zahlreiche Ehrungen sind dem Herrscher im Laufe des Jubiläumsjahres bereits dargebracht worden. Am 7. Mai erschien Kaiser Wilhelm an der Spitze der deutschen Bundesfürsten, um dem treuen Verbündeten die herz lichsten Glückwünsche auszusprechen. Die Feier am Mittwoch ist eine speziell österreichische. An einen feier lichen kirchlichen Akt schließen sich Kundgebungen des Herrschers an die Armee. Im Geiste weilt aber auch jeder treue reichsdeutsche Mann bei dem ehrwürdigen Kaiser in der Wiener Hofburg. Was hat der hohe Herr in den 60 Jahren seiner Regierung nicht alles erfahren, erlitten und errungen! „Das Glöcklein des Glückes" zu läuten war ihm in seinem langen Herrschcrleben kaum je beschieden. Aber trotz aller Prüfungen und Enttäuschungen blieb er der aufrechte Mann, der rastlos sorgende Vater seines Landes, der Mittler zwischen den sich befehdenden Nationalitäten seines großen Reiches. — Wien. InWien wurden 4 Zeitungen we gen Falschmeldungen über Truppenmobilisierungen konfisziert. — Serajewo (Bosnien), 27. November. Die Blättermeldung über einen Kampf zwischen einer ser bischen Bande und einem österreichischen Streif korps bei Srebrnitza ist, dem Wiener k. k Telegr.-Korre- spond.-Bureau zufolge, vollständig aus der Luft ge griffen. — England. London, 25. November. Mit Bezug auf die neue deutsche Reichsfinanzre- sorm, die bekanntlich eine Inseraten- und Plakatsteuer enthält, ist es von Interesse, im unionistischen „Daily Expreß" zu lesen, daß der Schatzkanzler, Mr. Lloyd George, im nächsten Budget eine Steuer auf alle jene Straßenankündigungen und Plakate Vorschlägen will, die an Häuserwänden und speziell an Baugerüsten an gebracht sind. Diese Steuer würde natürlich einfach alle Plakate treffen, denn in London gibt es keine An schlagsäulen, und jedes Stückchen freie Hauswand und jeder Bauzaun werden zu Reklamezwecken ausgenutzt. Eine Jnseratensteuer jedoch, wie sie das neue deutsche Reformwerk Vorsicht, gibt es in England schon seit langer Zeit nicht mehr; diese Steuer fiel bereits be kanntlich im Jahre 1853. — Amerika. Newyork, 28. Nov. In Marianna (Pennsylvanien) sind, wie von dort geweidet wird, 2 50 Bergleute infolge einer Grubenexplosion im Bergwerk eingeschlossen. — Pittsburg. 28. Nov. Man berichtet, daß die in der Kohlengrube in Marianna eingeschlossrnen Bergleute erstickt sind, da die Grube, die der Pitlsburg - Buffalo- Kohlenbergwerks - Gesellschaft gehört, infolge der Explosion in Brand geraten ist. — PittSbürg, 28. Nov. Die Explosion in der Kohlen grube Marianna war außerordentlich heftig. Beide Schächte sind in eine dichte Rauchwolke gehüllt. Man befürchtet, daß sämtliche in der Mine eingeschlossene Bergleute deren, Zahl auf 275 geschätzt wird, entweder durch die Explosion in Stücke gerissen oder erstickt und verbrannt sind. Es ist unmöglich, in die Mine einzudringen, vor der sich herzzerreißende Szenen abspielen. Infolge der Explosion wurde das Venti lationshaus zum Teil zerstört und die Ventilatoren für mehr als eine Stunde außer Betrieb gesetzt. Ein Förderkorb, in welchem zwei Bergleute zur Arbeit fuhren, wurde in einer Tiefe von 300 Fuß samt seinen Insassen in Stücke gerissen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. November. Zur Frage der Wahlrechtsreform, über die man auch in der Landtagsdeputation bisher nicht zur Einigung kam, nahm die auf vorgestern Abend vom Freisinnigen Volks verein einberufene öffentliche Volksversammlung Stel lung. Äls Redner war der Landrichter Herr Brodaus aus Chemnitz gewonnen, der in ca. N/zstündiger'Rede sich über die letzten Vorgänge im Reiche und Landtag, über die Eindrücke, die namentlich diese Vorgänge im Auslande hervorgerufen haben, und über die Reichs finanzreform verbreitete, und forderte die Einbringung eines Gesetzes, nach dem auch die Volksvertretung Ein fluß auf die Ministeranstellung haben solle. Des nähe ren ging Redner auf den Fall Kickelhayn-Langhammer im sächsischen Landtag ein und kritisierte das Verhalten des Präsidenten Mehnert in dieser Angelegenheit. Den größten Teil seiner Rede füllte die Besprechung resp. Kritisierung des Wahlrechtsentwurfes, darin gipfelnd, daß er zum Schlüsse für Sachsen das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht forderte. Reicher Bei fall von Angehörigen aller Stände sagte ihm, daß die Anwesenden, wenn auch nicht in allen, so doch in vielen Punkten mit seinen Ausführungen einverstanden seien. Nach kurzer Pause ließ sich als erster Diskussionsred ner Herr Schuldirektor Vorwerk-Untersachsenberg hören, der vom nationalliberalen Standpunkt aus das Pluralwahlrecht verteidigte. Die Interessen der So zialdemokratie nahm Herr Kastan - Chemnitz wahr, der namentlich gegen Herrn Vorwerk polemisierte und von seinen Anhängern lebhaft applaudiert wurde. Herr vr. Dietel-Annaberg ergriff sodann das Wort, um zum Schlüsse den Anwesenden eine Resolution zur Annahme zu empfehlen, die das gleiche, geheime und direkte Wahlrecht empfahl. Von sozialdemokratischer Seite wurde ebenfalls eine Resolution eingebracht, die sich mit der des Herrn vr. Dietel deckte, nur in ihrem Schlüsse das Stimmrecht auch für die Frauen forderte. Infolge verschiedener Mißverständnisse und der im Saale herrschenden Unruhe verlief die Abstimmung im Sande. Vor Schluß der Versammlung richtete auch Herr Landtagsabgeordneter Roch Annaberg noch kurz das Wort an die Anwesenden. Mit einem Hoch der An hänger der Ordnungsparteien auf König Friedrich Au gust, welches die Sozialdemokratie mit einem Hoch aus ihre Partei erwiderte, schloß die Versammlung. So weit die Versammlung selbst. Einige Worte noch möch ten wir an die Anhänger der sozialdemokratischen Par tei richten, nämlich bei späteren Versammlungen die Redner der anderen Parteien ebenso ruhig sprechen zu lassen wie die ihrigen und nicht wie es in den meisten Versammlungen bisher der Fall war, ständig Unter brechungen zu inscenieren, sondern sich an das alte