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8-»al«att für Am, »««Hammer, Zehe- «löftetlein, Rieder- «. Obcrpsannenftiel, Lauter und die umliegenden Ortschaften. Srscheini „»«»»««, Freitag» u. Sonntag». A bonnrmrntSprti» tncl. der 3 werihvollen Beilagen vierleljlhrlich mit Bringerlohn 1 Mk. LV Ps. durch die Post 1 Al. LS Pf. Mt S issustrirten Aeivlättern: Deutsches Aamitienötatt, Kute Heister, Aeitspieget. -l'er.niiwortlicher Redakteur: «mit Hegemeister in Lue (Erzgebirge). Redäktton u. Expedition: Ave, Marktstraße. Jmseeal« di« einspaltig« Eorpusuil« IS Pf., Petitsatz wird nach Petitzeilen, Nonpareille satz nach dieser berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanstalten und LandbriestrLger nehmen Bestellungen an. 7. Jahrgang. Mittwoch, den 14. Februar 1894 No. 19 i i Khn. mühsam eine anscheinend leblose Gestalt schleppten, erschie nen ans der Straße. Einer der Männer öffnete den Wagenschlag und die beiden anderen schoben die unbeweg liche Gestalt tti die Droschke. „Also bleibt es dabei, Griesbach/ sagte einer der Män ner, „Du besorgt die Sache." „Ich muß wohl, da das Loos mich getroffen hat/ entgegnete der Angeredete brummend. „Weiß Golt, ich wer de meine schnüre Noth dabei haben." „Glaub'» wohl/ sagte ein Anderer, „aber Du wirst ja mit dem alten Drachen auch »och fertig werden/ „Will'» hoffen/ entgegnete Griesbach. „Im Uebrigen behält's also dabei sein Bewenden — morgen Abeni wird getheilt/ „Ganz recht, — und wir treffen un» beim blutigen Heinrich/ „Abgemacht. Gute Nacht!" Griesbach gab dem Kutscher Anweisung, wohin «k zu fahren habe, dann setzte er sich in die Droschke neben die leblose Gestalt und schlug den Wagenschlag zu. Im näch sten Augenblick setzte sich das magere Droschkenpferd in Bewegung und da» Gefährt humpelte über das Pflaster einem nahen Vorort zu. Nach etwa einer halben Stunde hatte e» sein Ziel er reicht. Griesbach öffnete den Wagenschlag und sprang aus di« Straße. Er klopste an einem der niedrig gelege nen Fenster eines alten, bansälligen Hause«. Etwa eine Minute später wurde die Gardine zurückgeschoben dann öff nete sich »er ein« Fensterflügel und ein« brummig« Stimm« _ _ _ ... . ^Nehmen Sie'« weiter nicht Übel, Frau Scholz/ ent» Straße. Plötzlich erlosch er, und bald darauf hörte manigegnete er, „'« freilich schon spät geworden, aber daran (No. 665 der Zeitung-Preislist«) für Februar unb März 18S4 werden in der Expedition (Aue, Marktstraße^ poy day.PuiU, träger» des Blattes, sowie den Landbriesträgrrn jederzeit gern angenommen- Hrpeditior» der „Auertyal-Aeitung," LLmrll . wenn einmal 1 polnischer Gegner gewagt hat, sich auf eine ! Kundgebung der Krone zu berufen, nimmer müde wurden zu schreien, man solle dir kaiserliche Standarte nicht in h che» GchMNfttM« »r^PnNeiin tragen, wissen noch immer einen neuen „ergänzenden" und „die Lage zeichnenden Zug" aufzudecken au» jener vielerörterten Unterhaltung anläßlich der Kanzlertafel. Da weiß einer zu berichten, daß der Kaiser so laut in seiner Erwiderung gewesen fei, baß die Musik übertönt wurde und baß er geringschätzig vom „Zunkertzim" gesprochen habe. Ein anderer erklärt, Herr v. Levetzvw habe seine „Rebe" also vorgelragen daß man sofort gemerkt habe, sie sei wohl vorbereitet gewesen er sei schließlich voll Grimm vor dem Ende der Tafel hrimgegäligen — und wa» dergleichen Arabesken mehr sind die nur bweisen, wie locker die Phantasie bei den Stützen de» Vertrag» ist. Bei anderen Vorkämpsern des Ver trag» sitzt die Schwäche im Rückgrate. Sie kriechen vor Rußland und geberven sich, al» sei Deutschla nd ein Schwächling, der nur durch Zahlung von Lösegeld unge- Bekanntmachung. Herr Bauunternehmer Christian Schwarz beabsichtigt puf seiner an der Wettiner Straße gelegenen Bauparzelle Nr. 243 des Flurbuchs sür Aue ein Schlachthaus zum Be triebe der Kleinviehschlächterei zu erbauen. In Gemäßheit des § 17 der Reichsgcwerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dies hierdurch mit der Aufforderung zur öffentlichen Kcnutniß gebracht, etwaige Einwen dungen gegen die beabsichtigte Geiverbsanlage binnen 14 Tagen hier anzubringen, Die Frist nimmt ihren Ansang mit Ablauf des Tages,, an welchem die diese Bekanntmachung enthaltende Nummer des Erzgebirgischen Volks>reundes ausgegebcn wird und ist sür alle Einwendungen, welche nicht auf Privatrechtstiteln beruhen ausschließend. Aue, am S. Februar 1894. Der McrLY der Stadt. I)r. ttretzschinar. Die Sparkaffe der Stadt Aue ist an Wochentagen von 8—12 Uhr Vormittags und 2—6 Uhr Nachmittags geöffnet und verzinst die Einlagen mit 3^/, Prozent. Gesundes« wurden in einer Hausflur der Wettinerstraße zu eine« Packet zusammengeschnürt, rothbraungestreifter Frauenrock, schwarzes Frauen-Jaquet, graues Tricot-Jaqaet, Kinder-Sleidchrn von blauem Sammet Kinder-Jacke und Kinder-Schürze. ES liegt der Ver dacht nahe, daß genannte Kleidungsstücke entwendet worden sind. In Gemäßheit von 8 239 des Bürgerlichen Gesetzbuches fordern wir den Eigen- thümer auf, sich hier zu melden; ebenso find etwaige Wahrnehmungen, welche zur Ent- deckung des Diebes führen könnten, anher mitzutheilen. Aue, den 12. Februar 1894. Der WcrtH der Stadt vr. Kretzschmar. „Sehen Sie« Hoheit, daß ich »ich in Ihrer Person Durch das Ritzen der Fensterläden der zu ebener Erde, fragte nach Herrn Griesbach» Begehr, nicht täuschen konnte; diese» Bild mußt« Ihr Inkognito gelegenen Stäubte drarig «t« matter Lichtschimmer auf die; ' ... sofort verrathen/ ' — s . Ob der Posthalter einen Orden «halten hat? wir v»it- dteschwetsäMgeft^itke^mehrer« Männer auf der Hau«. I läßt sich doch jetzt nichl<Hhr"^Lndern' — ich wollte nur sm tö nicht; «Rr bekannt ist es nach daß « nie stkne sklr. D» Thür wurde gchffNet und drei Personen, die sage«, daß ich Ihren Mann nach Hause bringe." Zum deutsch-russischen Handelsvertrag. Da» lärmende Schauspiel, da» ausgeführt wordep ist, «» nennt sich deutsch-russischer Handelsvertrag, und um die se» Schauspiel tobt jetzt der Kampf der Meinungen auf Her gflnzen Linie; von recht«, »u« den Rejhen der Land wirte, schallt'S nach wie vor: Er taugt nicht»; von link« wo man schon auf fröhliche Schlittenfahrt de» mobilen Kapital» hofft schlägt man vor Vergnügen Purzelbäume, Da» singt nnd lärmt und tobt draußen, drinnen, wie I^li > (Nachdruck verdoten j IieuMeton. wenn Fastnachtsabend erst noch kommen sollte. Nach al- Prügelt dem russischen Herkules entgehen könne. Auch ^rsdpddddddhSd:»» len Seiten wird telegraphiert, die Auflösung des Reichs- noch ärgere Mvllusken-Naturen machen sich breit, die ° — .. sei die unausweichliche Folge einer Ablehnung de» Rußland« wegen den Vertrag wollen, denn die ungart- deutsch-russischen Vertrages. Die Manne-stolzen, die sonst, chsen Schnücröcke werden nicht mehr so günstig ihr Ge- - o r ki^, «>... treive in Deutschland absctzen können, sobald die russische Konkurrenz nicht mehr ausgeschlossen ist. Wir „verstim men entweder Rußland oder Oestreich. Die Wahl ist ent setzlich. Daran daß Deutschland steifen Nacken- seinem eigenen Vorteile nachgehen kann, wagen jene Zeitungen nicht zu denken. Ein einziges Blatt haben wir gefunden, da- sich be müht, die Lage leidenschaftslos und ruhig zu besprechen. Es nt die Leipziger Zeitung welche schreibt: „Die Annahme des Vertrage- ist eine Leben-frage für Sachsen. Wir sagen das nicht leichten Herzen». Denn die wunderbare Entdeckung der „Nationat-Zig." und an derer großen Blätter, daß uns der Vertrag „nicht- koste", bleibt un» unverständlich nach wie vor. Wohl j,kostet" uns der Vertrag. Ob wir nnsern Mehrbedarf an Wei zen statt au» Amerika oder Oestreich-Ungarn künftig au« Rügland beziehen, mag allerdings gleichgiltig sein. Aber ob künftig auch der russische Roggen zu dem ermäßigten Zollsatz nach Deutschland gelangt, ist für den Roggen- Humore-ke von E. Mak statt. . (Schluß.- „Also.da» ist der HeirathS-Kandidat, um deffenwillen ich-hier gefangen saß?" rief der Prinz lachend gnd warf dem juitgen Doktor einen ermunternden Blick ^u. .Wilhelm «schöpfte sich in Entschuldiguygrn, vte der Prinz rasch mit den Worten abschnitt: „Na, lassen Sie nur gut sein und erfreuen Sie sich der glücklich errungenen Braut. Ich will Ihrem Glücke nicht entgrgentrejen, wenn «» .dadurch «kaust werben kann, daß ich für eine Nacht «eine» Stand verleugne. — Sie aber," wendete er sich »n Robert, „mögen heute Abend Ihre Molle getrpst «eit« spielen und mlr morgen darüber berichten/ Wilhelm und Rodert sprachen in warmen Worten ihren Dank au» und lehrten in da» Schrödn'sche Hau» zurück. Der Doktor,mußte sich vor lauter Glück'und Frei»»« über di« Leutseligkeit de« Prinzen kau« zu saffür und sang Unterweg», »zffen Lod in allen Torrarsen. Al« «an «feder in der „guten Stube" anaelangt walk führte der Posthaltrr Robert vor da» bekränzte Bild de« Prinzen und sagte: " - .Sehen Sie, Ho Einwilligung zu der Verytirathung seiner Tochter mit dem Doktor bereute. Zn späteren Jahre» erzählte Wilhelm die ganze Geschichte von dem falschen Prinzen, und der Posthalter lach« herzlich darüber. Der Bürgermeister scheint sie aber nie erfahren zu haben, denn in dessen „Geschichte der Stahl Althetm", welche er auf eigene Kosten drucken ließ, ist der fiter kwürdige Besuch de« Prinzen, sowie die an dem selben Tage stattgesfinbene Virhaftung einer Person, die sich kessen Titel beilegte, und welche auf Verwenden »e» Prlnzen am andern Motgen «ieoer freigelassen wurde, aulsührlich zu lesen. HlR- der Mappe eine- Gedichts- Berichterstatters. E- «ar an einem dünklen, unheimlichen Abend. Der Regen fiel in Strömen herab und schlug, vom Win^e grpeffcht, klatschend an die Häuserreihen, die bei der trü- bin leüchtuiia unendlich öde und langweilig aussahe». ' Zn den Straßen war'da» wirre Leben de» Tage» längst erloschen. Rur hin und wieder huschte eine Gestalt vorü ber» so schnell al» Sturm und Regen e» erlaubten. vor einem Hause in der inneren Stadt hielt eine Droschke. Der auf dem Bock sitzende Kutscher hatte den Mantelkragen emporgefchlägen, so daß sei» Gesicht fast völ lig' verdeckt war. Hin uüo wieder warf er einen ungedul digen Blick' auf die Hausthür, htnter der »or wenige»» Minuten der Mann, der ihn gerufen hatte, verschwunden 'M/'" " ''' '