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Sonntag den 24. Februar 1894. o Inserat, die einspaltige Corpus,eil« 10 Pf», Petitsatz ivird nach Petitzeilen, Nonpareille satz nach dieser berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanllalten und LandbriestrLger nehmen Bestellungen an. Und die umlkegenden Ortschaften. Mt S issufirirten Aeivkättern: Deutsches Aamitienötatt, Kute Krister, Jettspieget. !. ' ' i t-eranlwortlicher Redakteur: Etflil -egs««istsr in Au « (Erzgebirge). Redaktion u. Erpedition: «Ns, Marktstraß«. 7. Jahrgang. Bekanntmachung. Nachdem die BeschleußungSarbeiten am Wege nach dem Spritzenhause beendet find, stehen von Sonnabend, den 24. dieses Monats ab die städtischen Spritzen und Schlauchwagen wieder im Spritzenhaus des Schulgrnndstückes. Aue, am 9. Februar 1894. Der WcrtH der Stadt. vr. Kretzschmar. , Erschein« , Puttw-ch», Kreitag» u »«««tags. Ubonntmentsprets in«l. der 3 wertbvollen Beilagen »dtrtelsihrlich mit. Bringerlohn 1 Mlk. 20 Pf. durch die Post 1 «. Ai Pf. Aukttlsal -Zeitung. Lokalblatt für Aue, AuerhüMrüer, Zelle- Klösterlein, Nieder- u. Oberpfannenftiel, Lauter No. "24. - t r > LMdwirthschüftl. Schule zu Chemmtz. Per nächste Unterrichtskursus beginnt > . ' Montag, de« "2. AM d. I. Anmeldungen zu demselben wolle man baldigst bei Unterzeichnetem bewirken. Ehemattz, den 11. Februar 1894. „, , Direttor t)r. Roth. Bestellungen auf di« , WO" Auerthat'-Aeitung (No. 66S der Zeitungspreisliste) für Monat März 18S4 . werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus trägern des Blattes, sowie den Landbriesträgern jederzeit gern angenommen. Krpedition der „Auerthat-Aeitung," LimU Politijche Nachrichten. Drwtfchlüwtz. Berl,in, den 28. Februar. Zwischen Deutschland und Rußland ist ein Ueberein- koiymen getroffen worden und bereit» dem Bundesrat zu gegangen, wonach jede- der beiden Länder auf Verlangen diejenigen seiner früheren Angehörigen wieder übernimmt, die ihre Staatsangehörigkeit durch Aki»esenheit oder aus anderen Gründen verlvren, eine neue Staatsangehörig keit aber nicht erworben haben. Die verbündeten Regie rungen haben vor Abschluß de- Uebereinkommen» sich be reit erklärt, daß zu diesem Zwecke mit Rußland verhan delt werde. , Da- Uebereinkommen ist vom Staatssekretär Frhx. v. Marschall und dem russischen Botschafter Schu walow unterzeichnet. Die sozialdemokratischen Abgeordneten erklären, daß 1» ihnen nicht einfallen werde, sich der Abstimmung über den russischen Vertrag zu enthalten. Damit ist desjey.Annghme ' .U i j Nachdruck verboten.) AeuMeton. Geschichte eines griechischen Seeräubers. (Schluß.) „Von unserer Regierung kriegte ich einen Kapnbrief. Mit meinem Bruder, meinem Pathensohne und drei Freun den rüstete ich eine große Felucke, lang aber sehr schmal, mit zwei Masten und mit einer guten, kleinen Kanon« im Hintertheile. Dir Kanone «ar aber versteckt, «in Faß war darumgrlrgt. W«nn wir Pie Kanon« obf«u«rn woll- t«n, tvurd« da- Faß w«gg«rSumt; «» war so «ingrrichtet, daß «» von außrn wir ein Wasserfaß auSsah. Run gin gen wir aus dir Jagd. Immer zwischen den türkisch g«. blirdenen Inseln durch, von Kreta hinauf bi» Thaso», und alle«, wa» wir trafen von türkischen Fahrzeugen und was un- nicht zu groß war, da« nahmen wir mit nach Hydra; die anderen verbrannten wir. „Und die Besatzung?" »Die warfen wir in'- Meer oder ließen sie mit verbren nen. — Wa- willst Du? — E» «ar Krieg, ein guter Krieg. Wir hatten Waffen, und di« Türken find aus dem Meere feig«; ste hatten nie lang« Umstände -»macht..Nur einmal hat rin Bengel, nicht größer al« der Stock, meine« Pathensohne mit einem Messer in den Rücken gestochen; aber e» hat dem nichts geschadet. Da habt ich de» Ben gel mit »einen bloßen Händen erwürgt. Un'ö -and sind wir selten gestiegen, «a» sollten wir so gut wie gesichert, nachdem auch Bismarcks Autorität für ! ihn in die Wagschale gefallen ist. Di« erste Beratung im Reichstage wird aller Wahrscheinlichkeit nach am 26. Fe bruar beginnen und hie entscheidende Abstimmung über lden Roggenzoll wird voraussichtlich etwa acht Tage später erfolgen. Alle Handelskammern und fast alle Fabrikan ten sprechen sich für den Vertrag au», während fast eben- so geschloffen die Landwirtschaft dagegen ist. Es ist eine Scheidung der beiden Stände des Erwerbslebens einge treten, wie sie in gleicher Schärfe noch nie bestanden hat. In AuSsührung de- kaiserlichen Erlasse- über die Ver minderung her Jnfanteriedelastung hat bekanntlich der Kriegsminister in »er Budgetkommission erklärt, daß nach eine« vom Kaiser genehmigten Entwurf di« Belastung der Infanterie um 13—14 Pfund herabgesetzt werden soll. Der Köln. Ztg. wird nun geschrieben: „Es ist die Ab sicht de- Krieg-ministers, die Munition, die der einzelne Mann trägt, von ISO aus 120 Patronen heradzusetzen und an der eisernen Ration eine Tagesportion in Weg fall kommen zu lassen, Es erheben sich auch gewichtige Stimmen, die nur so viel tragbare- Schanzzeug wünschen al« z, m Einrichten der Lagerstätte nitfg ist, während as- le» andere aber quf Wagen nachgesührt werden soll. Au ßer auf die genannten Gegenstände wird die Gewichtsver minderung sich noch aus ander« AuSiüstungs- und Be- kleidung-sragen erstrecken. UebrigenS beschäftigt sich der KriegSminister mit zwei weiteren Fragen» die an Bedeu tung hinter dieser kaum zurückstehen. Die eine bezieht sich auf eine Reform der Mobilmachung de- Gardekorps, die andere auf die Einführung von Meldereitern, die der In fanterie dauernd zugeteilt werden sollen. Haprivt erklärte im Reichstage, gegen denMäuberhaupt- da? Wir waren keine Seeräuber, sondern führten Krieg, und am Lande wohnten ja nur Griechen, damals wie jetzt. W r haben auch keine türkischen Hiuser geplündert, nicht- da; nur die Schiffe nahmen wir ihnen weg und verkauften sie auf Hydra, oder wo man ste sonst haben wollte. So führten wir unfern Krieg gegen gegen die Türken fünf Jahre lang, bis wir hörten, daß Griechenland einen König hatte. Al- König Otto in Nauplia an'- Land stieg, war auch unsere Felucke im Hasen und trug eine große seidene Fahne. Seitdem bin ich auf Hydra geblie ben, habe meine» Pathen Tochter geheirathet und bin dann nach Athen gezogen; nachdem die Bayern vertrieben waren. Di« haben doch nicht so viel getaugt, wie wir damals in Nauplia gehofft haben. Der König «ar wohl gut, aber di« um ihn taugten nichts, und die Königin war ein Sa tan«»; schön, aber ein Satan»-." Wir alle gaben dem alten L utundsts da» Geleite nach seiner Wohnung. Ich wollte sehen, wie dieser Halb-Mil- lionär, der letzte Seeräuber Griechenlands, sich häuslich ein- gerichtrt. Er bewohnte in seinem eigenen Hause nur zwei Zimmerchen; alle« Uebrtge war an einen Weingroßhänd- ler vermiethet. Tutundst» hatte außer einem eisernen Bette, einem rohen Tische und drei BinsenstÜhleu «eit« keine Möbel, al- zwei große Truhen, stark mit Eisen beschlagen und mit Klammern in dtp Wand befestigt. An den wänden aber hingen in deck „Wohnzimmer", dem - «it dem Tische und den Stühlen, die prächtigsten alten Waf fen, di« ich je gesehen r Uatagan», Pistolen, Flinten, Dolche all« «it Lauschirarbeit, Schnitzereien am Laus« und Kol ben, — «ine wahr« Augenweide. „Lauter Türkenwaffen," sagte Tutundst». - Z« anderen Zimmer waren di« Wind« dicht beklebt «it bunten Bildern und Holzschnitten t Szenen ru» dem mann Witboi in Südwestasrika einen entscheidenden Schlag zu führen, sei überhaupt nicht möglich, der vielg schmähte Ma;or v. Franeois wählte da- einzige Mittel, da- er konnte, als er die Truppen-Verstärkung erhalten hat e. Ehe das noch ruchbar wurde, machte er sich mit der Verstärkung auf nach der Festung Hornkrantz und suchte Witboi zu umzingeln. Das ist ihm nicht ge glückt; der Mann ist ihm entkommen. Natürlich märe eS uns lieber gewesen, es wäre anders gekommen. Ader wo» ist da nun zu machen? E« bleib' doch nicht- andere- üb rig, al- nun dem Witboi nachzugehen und ihn immer wie der anzugreifen und ihm soviel Verluste beizubringen an« Menschen, Wafstn und Munition, daß er zuletzt nicht mehr in der Lage ist, diesen Kamps «eiter zu führen." Da»-hat Herr von Franeois gethan und dabei ist er noch. Daß da- nicht sofort zum Ziele führt, auch nicht in 1, 2 Jahren liegt aui der Hand. Aber den Etsolg hat er doch schon gehabt, daß er Witboi mehr Verluste beigebracht hat, aiS er selbst gehabt hat, daß also, wenn die Sache so weiter geht, doch schließlich ein Ende abzu sehen ist. Nun begegnet man den wunderbarsten Vor stellungen. Ich habe den Vorschlag gehört, wir sollten ein Eavallerie-Regiment hinüberschicken und der Sache den Garaus machen. Ja was soll man drüben machen? Drüben giebt eS keinen Hase und drüben giebt rS sehr wenig Wasser, und das sind zwei Voraussetzungen, ohne die die Existenz europäischer Cavallerie gar nicht möglich ist. Die Pferde, die wir dort brauchen, werden in Kap stadt gekauft, find, ich möchte den Ausdruck gebrauchen, kleine Katzen, die nicht >ehr stark sind, die aber die un bezahlbare Eigenschaft haben, sich von Gras zu nähren. Den größten Teil des Jahres ist trockene- Gra» da. Da fressen sie, und davon leben sie. griechisch-türkischen Kriegt, — wohl zehnmal da» Bild, aus dem Kanaris das türkische Admiralfchiff anzünbet und in die Luft sprengt. Auch eine Menge kleiner Bilderbogen mit zehn, zwanzig bunten Bilderchen auf jedem derselben, und darunter — ein deutscher Text. Recht» unten stand zu lesen: „Neu-Ruppin, zu haben bei Gustav Kühn." „Sie machen sehr schöne Buder bei Dir in Deutschland," sagte TutundsiS, und legte liebevolle seine beiden mächti gen Hände auf meine Schultern, dieselben Hände, mit de nen er mehr al- hundert der gegen den Sultan Mahmud empörten Janitscharen im Gefängnisse v.on Topkapu er drosselt hatte. Album unfreiwilliger Komik. „Ich ersuche, mein Institut nicht mir ähnlichen Schwin- delunternehmungen zu vergleichen. Schreiblehrer A. Reu mann. (Franks. Tagebl. 122. 1880) Heute Abend Vortrag: Die Abstammung de» Menschen geschlechtes vom Lehrer Kalb in Gera. (Spremberger An zeiger Nr. 12. 1880.) / So läßt sich eine- derjenigen Preßorgane schreiben, welche von j-her am wüthendsten in die Freihandel-.Pauke ge blasen haben. (Rh. Wests. Zig., Juni 188S.) In Irland sand rin blutiger Konflikt statt, bei welchem 3000 mit Knitteln bewaffnete Organisten die Angreifer waren. (Soll heiße, „Orangisten".) (Oder-Blatt Nr. 27. 1880.) Al- da» Mädchen Lärm machte, sprang der Mann d' Lreppe hinab, lief aber statt zur Hau-thür zur Hoft?) " hinaus, welche man sogleich absperrte und nach der V' schickte. (Dre-duer Anzeiger Nr. 297.1880.) gEl t, Im Sund ist ein Boot mn.icschla en un^untergU. wodurch 2 Maschinen und 8 Schwede» ihr Leben (Vieles. Tgbl. 20. Oktober 1880.)