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KokMtt für Am, Amhamer. Zelle-KlSffnIeiv, Kikder-«. Obekpsmkilfirl u. Um-kgend. Erscheint AMtw-仫, Areitag« u. «anntaa». «lbEememettt-Vret» inkl.der 3 werthoollen Beilagen vierleljtlhrlich mit Bringerlohn 1 WU. 2V Pf. dr.ech di« Poft 1 M. 2li Pf. Mit: Deutschem Jamilieuölatt, Aule Krister, Jettspiegel. BeranvvortliLer Redakteur: »mil -»-«»»tfter in Nu« (Erzgebirge). Redaktion u. Erpeditlon: Al»«, Marktftraße. Inserate dte ^einspaltige EvrpuSzeile IVPf«, Petitsatz wird nach Petitzeilen berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. All« Postanstalten und LandbriestrSger nehmen Bestellungen an. No. 73. Sonntag, den 24. Juni 1894. 7. Jahrgang. Technische Staätslehranftalten in Chemnitz. Am 4. Oktober 1894 beginnt ein neuer LehrkurS i« Bauabtheilung Königlichen Höheren Ge- d» Königlichen Baugewerkenschule, Abchellungen Königlichen Werkmeister schule mechanische Technik Elektrotech nik, und d- Königlichen Färberschnle. Anmeldungen find bis zum 15. September zu bewirken. Die «btheilungen der Höhen, Gewerbschule für mechanische und chemische Technik, sowie für Elektrotechnik er öffnen ihre neuen Lehrkurse nur zu Ostern. Gesuche um nähere Auskunft, über die einzel nen Abtbeilungrn, die aber besonders anzugeben find, wolle mm, an die Direktion der Technische» Staatslehranftalte» in Ehemnitz richte«. Ober-Regierungsrath Professor verrrdt. Auf Abbruch kommt Montag, den 25. d. Mts. Norm. 11 Uhr der alte SprihenschUppen, sowie die 5,8 m lange, 4,8 m tiefe und 2 Stock hohe mit Schiefer bedeckte Hammer'sche Scheune öffentlich zur Versteigerung. Das Holzwerk dieser Gebäude ist theilweise noch gut erhalten und kann zu einem Wiederaufbau Verwendung finden. Helle, den 20. Juni 1894. Der Gemeinderath. Markert, Gcm.-Vorstd. Anläßlich des Scheidens unseres Pfarrers, des Herrn Pastor Kaiser, soll Sonntag, den 24. Juni abends halb » Uhr im Saale des Blaue» Engels ein Familien-Abeud stattfinden. Die Kaiserlichen und Königlichen Behörden, die geehrten Behörden und Lehrer von Aue und Auerhammer, alle Glieder der Kirchsahrt und Freunde des Scheidenden werden hierdurch zu zahlreicher Betheiligung an diesem Familien-Abende herzlich eingeladen. Aue, den 19. Juni 1894. Der Kirchenvorstand. Bestellungen ans dl« ArrerLhclt-Ieikrng "MW <R». 6üb dir Zeitung-Preislist«) für das S. Quartal 18S4 werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus« träger» des Blattes, sowie den Landbriefträgern jederzeit gern angenommen. Expedition der „ Auertyal-Zeitung," Aus dem Auerthal und Umgebung. »ttthetlnnge« »au lokalem Jutereff« sind »er «edaktton stet» willkommen. Am Donnerstag morgen verunglückte beim Abtragen der alten Schwarzwasserbrücke der 18 Jahre alte Arbeiter Markert au» Auerhammer dadurch, daß er einen großen Stein herausarbeiten wollte, worauf der Schutt in» Rut schen kam und den Markert bi» an den Hals verschüttete. Er hat da« Schlüsselbein gebrochen und auch noch innere Verletzungen davongetragen. Auf seinen Hilferuf wurde er von seinen Kameraden befreit und nach seiner Woh nung in Auerhammer gebracht, wo er schwer krank darnie- derlirgt. Morgen Sonntag findet im benachbarten Oberpfannen- stiel di« Fahnenweihe de- dortigen „MilitirvereinS" statt, wozu ra. SO Brudervereine au» der ganzen Umgegend er wartet «erden. Der festgebende Verein hat alle» Mögliche gethan, dieselben festlich zu empfangen und da» Fest zu einem der Feier de» Tage« angemessenen zu gestalten. L« Donnerstag Mittag trat die Sonne in da« Zeichen ' Krebse«, womit sie ihren höchsten Stand für die Nord- '-«gel der Erd« erreichte. Mit diesem Moment der iwend« fallen bekanntlich der längste Lag und die ,Nacht de» Jahre- zusammen, auch verlegt die astro- Rechnung den Sommer«-Anfang auf diesen gelt- iba» Ende de- Sommer« findet statt, wenn die >f ihren Rückgang wieder den »«tzuator erreicht zwar beginnt der Herbst in diesem Jahre am »««der um 2 Uhr Morgen«. Dem scheidenden der am 20. März um 4 Uhr Nachmittag«, sei« > ,ang genommen hatte, wird Niemand «ine Lhrän« „len. Hoffentlich wird do« Wetter im nunmehr «en Gommer bester, obwohl e« gerade Gommers« keineswegs sommerlich «ar. »ter.) Gestern ging vor leider schwach besetz»« Hause die berühmte Novität Sudermann« „Heimath" in Scene. Da» Stück behandelt einen Familienroman au- neuester Zeit. Ein pensionierter Oberstleutnant hat eine Tochter, die er wegen ihre- selbständigen, offenen, so aller Heuchelei fremden Wesen und durch Zntriguenspiel gehetzt, au« dem Hause verwiesen hat. In Not und Elend um herirrend, versteht sie doch, eS zu einer berühmten Sänge- rin zu bringen, die nach 12 Jahren unter ihrem angenom menen Theaternamen zu einem Gastspiel in ihre Heimath- stadt zurückkehrt. Sie will nur ganz von ferne ihr trau tes HeimathhauS Wiedersehen, möchte sich aber nicht in die engen Verhältnisse ihre- Familienleben», unter die strenge Zucht ihre- Vater« zurückbegeben, dem Neid und der Miß gunst einer skandalfüchtigen Tante ausgesetzt. Ein lunger Pfarrer, der die wiedergekehrte „Martha", so hieß die Sän gerin und Tochter des OberstleutenantS, früher geliebt hat, macht den Vermittler zwischen ihr und dem Elternhaus u. weiß sie durch geschicktes Zureden zu bewegen, besuchsweise dahin zurückzokehren. Der alte Vater, dem das Verschwin den der Tochter viel Herzeleid u. an den Rand de» Grabes gebracht hat, möchte nun seine Tochter gern glücklich sehen, merkt aber, daß sie einen geheimen Kummer hat, den sie vor dem Vater zu verbergen sucht; er kommt dahinter, wie fie eine erregte Unterhaltung mit seinem Hausfreunde, dem RegierungSrath v. Keller hat, er redet ihr in» Gewissen, und fie gesteht ihm, daß fie mit dem RegierungSrath ein Verhältnis gehabt hat, da» nicht ohne Folgen geblieben ist, und da- sie damal» ihr Geliebter schmählich verlassen hat. Der alte Herr, Offizier vom Scheitel bis zur Sohle, will den Räuber der Ehre seiner Tochter vor die Pistole fordern, dieser aber, merkend, daß sein schändliche» Spiel entdeckt ist, hält um di« Hand der verlastenen Geliebten an, um so dem Skandal au» dem Wege zu gehen und seine Larrtere nicht zu zerstören. Aber daran, daß er sein der Kind nicht sofort zu sich nehmen, sondern unerkannt erzogen nisten will, scheitert die Verbindung, Martha will nicht ohne »ad Kind sein u. weist di« Hand de- Regierung»- rathe» «it Entrüstung zurück. Der Vater Martha- steht in dieser Heirath da« einzige Mittel, die verlorene Ehre seiner Familie wieder herzustellcn und will seine Tochter per Revolver dazu zwingen. Al« er aber vir Hand gegen Martha erhebt, trifft ihn, ob de» ungeheuerlichen Seelen- schmerze» der Schlag, er stirbt in den Armen seiner An hörigen und mit einer gräßlichen Dissonanz schließt das Stück. Di« Handlung ist so recht au« dem Leben gegriffen, rin trübe- B d unser , gesellschaftlichen Verhältnisse, so pa ckend und leben-treu geschrieben, daß «an sich in die trau rigen Schicksale dieser Familie aus den besseren Kreisen hmeinversetzen, mit ihnen denken und fühlen kann. Die schwierigste Rolle war nnstreilig die des Herrn Direktor Koro als „Oberstleutenant Schwartze", die Hinfälligkeit nach dem erlittenen Schlaganfall, die Gemüthsbewegungen, dir Sprache des alten Offiziers wußte er mit unvergleichlicher Schärfe wiederzugeben. Frl. Jenny Korb spielt« die „Martha" mit voller Wärme und Wahrheit, die man an dieser gutgeschulten Künstlerin ja schon gewöhnt ist, hier aber zur besonderen Geltung kam. Eine sehr schöne Leistung war auch die „Marie" de« Frl. Frida Graf, sie wr^le Freude und Leid so recht zu Herzen gehend darzustellen. Die Aufführung selbst reihte sich denen, die wir vvn der Korbschen Gesellschaft gewöhnt sind, und zu den hervorragenden gehören, würdig an. Die nächste Aufführung diese« naturaistischen Schauspiels, wel che kommenden Montag stattfindet, wird nach dem gestri gen Erfolg zweifellos ein volles Haus machen. Jeder Theaterfreund sollte sich diese prächtige Novität ansehen. Johanngeorgenstadt, 18. Juni. Gestern Morgen brach in der Altstadt, in dem an der Eibenstocker Straße gele genen, dem Maurer Edelmann gehörigen Wohnhause Feuer aus; dasselbe griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß in kurzer Zeit dieses sowohl, als auch da» angebaute, dem Bergsteiger Ludwig gehörige Wohnhaus bi« auf die Grundmauer zerstört wurden. Beide Häuser waren von je 2 Familien bewohnt, denen auch viel von ihrer Habe bei dem schnellen Umsichgreifen des Feuers verloren ge gangen sein dürste. Eibenstock, 18. Juni. In voriger Nacht war in dem Schuppen des Fleischermeisters Hüttner in der Rehme wahrscheinlich durch einen explodtrenden Körper Feuer,entstan den, das zum Glück noch rechtzeitig gelöscht^werden konnte. Ei nige Stunden daraus wurde aus dem Boden desselben Hauses von den Bewohnern, die die Nacht durchwacht hatten, ein Brandlegung-Versuch bemerkt und unterdrückt. Zwickau, 21. Juni. Die elektrische Straßenbahn fährt mit heutigem Tage vom Bahnhof nach Markt und umge kehrt aller 6 Minuten, vom Markt nach Schedewitz und umgekehrt aller 12 Minuten. Ktrcheu-Uachrtchten Mr Aue. Sonntag, den 24. Juni 1894 Vorm. 9 Uhr HauptgvtteSdienst. Abschieds-Predigt de« Herrn P. Kaiser Sup. ckss. von Radeberg. Abend« 8 Uhr «v.»luth. Jüngling-verein. Mittwoch, den 27. Juni abends halb 9 Uhr Bibel stunde im Ev.-lu h. Mäuncrverein über 2. Kor. 1; Hilf»- geistl. Oertel.