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Ailerthal-Zeitung. Sonntag, den 24. Mai 1896. 9. Jahrgang. M. 62. vr. Kretzschmar. ) Die Stelle de- L-dteuvettmeifters hier, mit der außer steter jWohnung, Grasnutzung und den Gebühren sür Schmük- kung und Pflege der Gräber ein festes Einkommen von SOO Mark — Erhöhung ber vermehrter Arbeit und zufriedenstellenden Leistungen in Aussicht genommen ver bunden ist. soll zum 1. Juli besetzt werden. Geeignete Bewerber wollen ihre selbst geschriebenen Gesuche bis zum 28. Mai an den Unterzeichneten gelangen lassen. A«, den 21. Mat 1896. Der Kirchenvorstand. ,, Thomas, Pf^ Bors. ÄUk. Wir brlng-n hiermit ,u> Sff-Rtltch-n S-ntni«. da» wir he>U- Herrn Julius Ernst Rehm aus Aue als Hausmann unserer neuen Schule in Pflicht genommen haben. Aue, am 23. Mai 1896. Der HLclLH der Stadt. - Kühn. empfiehlt sich den geehrten Geschäftsleuten, Gaslwirthen und Vereinen zum erfolgreichst« Aunoueire». Bei Wiederholungen hohe Prozen e. bei größere« Wxfträgst» billige Pauschalpreise. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane, Zelle n. Umgebung. — - «r«t»«OS u E»i»e»»«e» Mlii 3 AgWirienökailtr«! Arodßn«, Pute Astiger, Astitspistgstl. dl» «instaltt^Ärpu^stlMo Gf» EEchADIMAWßFHßßADMUtü ————^UIUlithE Jnmrato 26 dOßWlßüb^DÜlh «tl. »er 3 w««d»od«l Beim-«» oi«ri«liLdrli<t S«r-nw»>ri>iä>«r «edattpur: »mil l-»,»»«tft«r in Au« (Krumb,rg«-. , pr» Fllt »v Ps§7 «t. Bnng.ci-d» 1 «- »» « Ueb-ktim." «r°.bi.i°n «... M-rktftraße. i>ueck »,» v»ü > M. e» v> neymen «tstuuivg« an. i umpt« st Uhr Wegen der Pfiugstseiertäge erscheint die nächste Nummer erst Donnerstag Abend, heißt Kurt fliehen. Sie stürzt sich mit dem Stocke Georg» —..... 77 auf den Räuber und bringt ihn zu Faste. Dieser hat, einen Hlirchstg-Aachrtchtst« flist AioRstrlstt«-)stUst. Augenblick «ahrnehmeno, seinen Revolver nochmals geladen Am 1. Pfingstfeiertag« Norm, halb s Ubr «ächt», s Uhr La und schießt dle Mordwaffe gegen die Brust der Rauchsuß g°tteadimslmitchl. «b«ndiiiahl.^^^.2>chr^ndergotiesdie«si. - ab, welche »men stechenoen Schmerz in der linken Hand und beil^'Äiertcwen KirLe'aaesanaÄi^Lirt« Israels- Mo Am «. Fei^ag hält die Stadtkapelle von Nachmittag Brust spürt. Trotzdem stürzt sie sich wieder auf Kögler. "" «h« " ihr an t« Echützenhau» ein große« Conzert mit da- Dieser mochte Geräusch hbren, rasch reißt er der Dam« di« ,Du Hirte Israel«-. Motette yon Stein. Kollekte für den Landeskirchenfond. Kirchttchr «lachrichte« os« H«. 1. heiliger Psingstag: früh halb 9 Uhr Beichte: Diakonu» Oertel. Borin. S Uhr: Haupt-Gottesdienst mit Feier des heil. Abendmahl«. Predigt über Ps. Sl, 12—14: P. Thoura«. Kirchenmusik: Komm Heit ger Geist v. Hauptmann. Nachm. halb 2 Uhr: Gottesdienst. Predigt über Eph. 2, 19—22: L. Thomas. 2. heil. Pfingsttag: Bor«. S Uhr Haupt-GotteSdienft. Predigt über Lese. 36, 2V. 27: Dialonu« Oertel. Kirchenmusik: Halleluja Gott, heiliger Geist ». Th. Drath. Abend» 8 Uhr: Sv.—luth. Jünglings-Verein. raufsolgendem Ball ab, und endlich veranstaltet der Kgl. Sächs. Militärverein Aue im Saale des „Blauen Engels Abends 8 Uhr eine Aöendunterhaltung m. theatralischen Ausführungen u. lebenden Bildern mit darauffolgendem Ball. Der Reinertrag ist zur Vermehrung des Bürger- Heim-Fonds bestimmt. i Herr Konditor Händel eröffnet a. 1. Feiertag seinen' neuangebauten, im altdeutschem Styl dekorierten Salon. Auch wird während der Feiertag in Hahnl Weinrestaurant echt böhmisches Mer zum Ausschank kommen. Nähere- über die Veranstaltungen siehe aus dem Annoncentheils. Wünschen wir allen diesen Unternehmungen einen recht zahlreichen Besuch. Aue. Bor dem Kgl. Schwurgericht zu Zwickau fand gestern di« am letzten Jahrmärkte stattgehabte Schietzhausasfaire ihren Abschluß. Wegen Aufruhrs, Widerstandes gegeu die Staatsgewalt, bez. wegen Gesangenenbesreiung u. s. w. wurden Fulton Fröhlig aus Sosa zu 2 Jahren K Monaten Zuchthaus und 6 Jahren Ehrenrechtsverlust, Bo gel au« Sosa zu 2 Jahren 3 Mon. Gefängniß, Heinz aus Aue zu 2 Jahren 3 Mon. Gesängniß, Oswald Fröhlich aus Soja zu 2 Jahren Gefängniß und 4 Jahren Ehrenrechtsverlust, Jrmisch aus Aue zu 1 Jahr, Richter aus Forst zu 1 Jahr, Reich aus Aue zu 4 Mon. und Wiegand aus Aue zu 2 Mon. Gefängniß verurtheilt, Bogel aus So sa, Heinz aus Aue erhielten hierbei von der Untersuchungshaft 3 Mon. auf das Strasmaaß angerechnet. Die jungen Leute dürsten sich seiner Zeit der Tragweite und schweren Strafbarkeit ihrer Handlungsweise schwerlich bewußt gewesen sein. Der Vorfall giebt deshalb für man chen heißblütigen jungen Menschen eine ernste Mahnung. Lauter. Da» Königliche Mimperium de« Kultus und iissenllichen Unterricht« Hal dem Kantor Herrn Karl Wittig in Lauter in Anerkennung seiner langjährigen, treuen Wirksamkeit im Schuldi.nste den Titel „Oberlehrer- verliehen. Kreisverein und dabei der durch seine unermüdliche Thätigkeit in" der Städtmission ^tgt halten. Für die Nachverjammlung im^Rachskeller sind Mitthei- lungen aus deu verschiedenen Arbeitsgebieten der christlichen LiebeSthä- tigkeit in Aussicht genommen. Rege Theilnahme an der Feier ist im Interesse der segensreichen Arbeit des Vereines zu hoffen. reichend Etelegenheit haben wird, sich zu amüftren. Ain 1. 'Feiertag findet Nachmittag 4 Uhr großes Gar- lenkonzert der hiesigen Stadtkapelle auf dem Schützenhause statt. DitstPleichen konzertiert von Nachmittag 4 Uhr an im Fuchst Tschen Saal, Auerhaunner ein schönes Streich. Quartett d. Stadtkapelle. Abends 8 Uhr veranstalten di« LhkMnttzer Humor. Sänger im Saale des „blauen Engel" »in humoristische- Gesang-kon-ert. Unter anderen kommen zum Vortrag „die genialen Hausknechte", „das verliebt« Trio- u. „Carl'n seine Tante". AuS dem Auerthal und Umgebung. MtUtzeti»»»»« l,»ckle« znssesst» an» »«» Redarttor» «et» »tstromme«. DM" Unser« lieben Lesern wünschen wir frohe und glückliche Feiertagei Pfitt-ßst«! — eine Welt voll Frühling, voll LenzeSdust und Lenzeswonne thut sich vor uuS auf. Nu» grünt'S und bucht'-, nun singt'- und jubelt'» in Feld und Wald. Wie das hinaustlockt, wie da» hinau-zieht in die mit Maiengrün und Vogelsang erfüllte Gottesnatur! Wer wollte e» denen verargen, die zur wonnigen Pfingstzeit hinauSziehea in- Freie, um Herz und Gemüt, Körper und Geist sich erquicken zu lassen an der pfingstlich geschmückte» Natur - «ber sehen wir zu, daß wir vor» der fröhlichen, seligen Pfingstzeit nicht bloß dir Schale statt de» Ser«« haben, daß uns Pfingsten nicht zum bloßen Nätttrfift «erde t Pfingsten ist das Fest der Au-gießung ces heilige» Geiste», »je am Tage der ersten Pfingsten der heilige Geist i« de» HerM der Jünger «vhrumg »ahm, so will Er uoch heut« Wohnung nehme» in unfern Herzen, wie unter dem Wehe« de» schöpferisch-lebende» Oden» Gotte» die empfänglich« Natur um die Pfingstzeit sich verjüngl und neu belebt hat, ein Wunder vor unfern Augm, so wlst das Wehen oe» Psingst- geistr» seine Wunder wirken an empfänglichen Menschenherzen. Darum nicht bloß die Herze» auf für di« Wunder Gottes drau- ßen in der pslagsUich-geschmückte» Natur, »ein, auch di« Herzen aus für dw» Pftngfiunmder der «u-gießun- de- heiligen Geiste», der sich heut« uochh wie ehedem, Mitteilen will allen, die auf Ihn warten und um Ihn bitten l Ob unser Volk solche Bitte nötig habet Al» den Geist der Kraft, der Liebe und der Zucht schildert un» der Apostel Paulu» den heiligen Geist. Den Geist der Kraft brauchen wir, der glaub«n»starte Christen macht, die mü Wo« und Waadel furchtlos Zeugnis ablege» sür da» Evangelium gegenüber aller Glauben»,auyeit und GlaulnnSlo* figkeit unsrer Zeit. Den Geist der Liebe brauchen wir, der in deu Herjeu von Hoch mW Niedrig da« Feuer dec Nächstenliebe immermchr entfacht, die im Hinblick auf die geistlichen und leiblich« Nöte unser» Volke» allezeit dereit ist helfend und heilend, suchend und errettend durch Rat und Thal mit zu wirk«, de» Geist der Zucht brauchen wir, der uns vor allem lehrt in Buße und Gottesfurcht streng« Selbstzucht an uns, an unser« Herze« »nd Häusern zu üben, auf daß ww geschickt fite« bessernd mW bewahrend «inzuwirken aus das gesamt« Volksleben M der vielfach zu Lage tretenden, erschreckenden Zucht- und Sittenloflakeit. Möge denn der Geist der Pfingsten, der Geist der Kraft und der Liebe und der Zucht offne, empfänglich« Herjen finden. Dir Königliche Amt-Hauptmannschast Schwarzenberg ver« tzsfiutlicht folgende Betchimmachung: Den Bau einer Eisenbahn von Arvöeutz nach Scheibenberg brlr. Nachdem von der vorigen Gtändeversammluu» die Erbauung einer uormalspurigen Eisen bahn von Zwönitz nach Scheibenberg genehmigt worden ist, be- abfichltgt da- Königlich« Finanzministerium sür diese Bahn die jpeebül«, Vorarbeit«« anfirligeazu taffen. E- «geht bemzafolge an die bethetligieu GruiwstückSbefitz er iV den Gomeiuden Dittersdorf, Bernsbach, Beierfeld, Grünhai» «mb llAwrschetbe, sowie «u Gm-b«zirke Gott«»- und Grünewald hiermit b« Aufforderung, die fraglichen Vorarbeiten auf ihren zum Polenzthat" m Hohen st ein dienende» arme» Mäd chen in Gemeinschaft mit ihrem in Chemnitz wohnenden Bräutigam gewonnen. Der Letztere wie» seine Braut sofort telegraphisch an, ihren Dienst zu vertassen und nach Chem nitz zu kommen. goldene Uhrkette vom Halse und entflieht, den Revolver schuß bereit in der Hand haltend, in der von Kurt eingeschlagenen Richtung. Dieser hat laut schreiend zwei Weiber getroffen, die er bittet, ihn zu verstecken und erzählt vor Angst stot ternd, den Ueberfall. Da kommt schon Kögler, die Hand i mit dem Revolver am Rücken, und fragt die Weiber, ob sie den Knaben nicht gesehen, der sich hinter einen Felsen versteckt hat. Wollt« er auch diesen Zeugen seiner Blutthat stumm machen? Alle Umstände sprechen dafür. Drei auf die Schüsse nun herbeieilenden Männer (Holzarbeiter) finden am Lhatprtr Georg Rauchsuß bereits tot, Marianne Rauch fuß schwer verwundet. Georg Rauchsuß hatte vier Schüsse erhallen, und zwar: in die Mundhöhle, in die linke Hal»- gegend, den linken Herzbeutel und die linke Lunge: er starb sofort an innere Verblutung. Frau Rauchsuß war erst nach einem Vierteljahr hergestellt, das Geschoß de« Revolvers hatte die linke Hand verletzt, deren einer Finger steif bleibt, und eine Verletzung dec Brust hervorgerusen. Da» Geschoß steckt noch im Körper. Kögler benimMt sich frech. Zum Un tersuchungSrichter sagte er: „Machen Sie sich nicht viel Mühe, ich habe nur einen Kopf und den kostet e« l" Kreuz weis gefesselt, tritt er selbstbewußt und spöttisch lächelnd in den Saat. Die Gesichtsfarbe ist blaß, die lange Kerkerhaft hat ihn mitgenommen. Von dem von der Sonne Afrika'S s. Z. liefgebräumen Gesicht ist nicht- mehr zu sehen. Di« Hellen blaugrauen Augen, etwas müde, erweitern sich plötz lich beim Anblick der Geschworenen. Ein Blick, raubtier gleich, umfaßt das ganze Bild der Verhandlung, Diesen Blick vergißt man nickt. ES ist so, wie die Zeugin Marie Schwarzenberg. Am 3. Pfingstfeiertaöe wird der Schneeberger Kunze, welche Kögler bei Ohbin traf, erklärt«: Schon «M Kreisverein sür mnere Mission in unserer Stadt sein Jahresfest begehen glick würbe ich Köaler nach 10 Jabren noch erkennen, der und dabei der durch eine unermüdlich- Thätigkeit in der Stadinüsswn enrnnrn, orr zu Dresden rühmlich bekannt- Bereinsgeistliche Zimmermann die Pre- j '"Utz Einem UNvergeßbar bleck«». . , - - ' ° ,- . Rei chenbach jordert der Stadtrat von seu „ar ¬ men Reisend n" vor Lmpjaag des Stadtgeschenk- seit 1. Mai eine 1 — 1'/, Stunde in Anspruch nehmend« Arbeitsleistung; infolge dessen meiden Alle, die jahraus jahrein bettelnd da» da- Land durchzieqen die Stadt. Lolditz, 16. Mai. Seisensiedermeister Bernhard Po»«- rich war im Begriffe, eine den Tauben nachftellende Katze «Ü dem Tesching zu schießen. Dabei »st ihm aus noch unaufgeklärt« Weise vir 6 mm. Kugel in der linken Schläsgegend i» da» Gehirn «ingedrunger. Leider mar ärztliche Hilst vergeben». Der Verunglückte ist noch am selben Nachmittag seiner Wund« erlegen. — Dieser Tage abends nach 10'Uhr vernahm man von der Mitte des Chemnitzer Schloßteiche» her wieder holte Hilserufe; al» man mit einem «ahne zu der betreffen, den Stelle kam, wurden ein Tischlergeselte au» Thalheim und ein 26 Jahre alte» Mädchen lot im Wasser schwimmend aufgefunden. AuS hinterlassenen Briefen geht hervor, daß ungl ückliche Liebe der Grund zum Selbstmord gewesen ist. Aus Sächjeu und Umgegend. — In Reichenberg i. B. steht der Räuber Kögler vor Gericht, zahlreicher Verbrechen angeklagt. Kögler hat auch den Moroanfall am Töpfer bei Oyd in verübt. Kög- ler legte sich dort ain 24. Julr 1894 in der Feljengusse in den Hmterhatt. In fröhlichem Geplauder näherte sich die 4S Jahre alle Kaufmannsgattin Marianna Rauchsuß, der 1?jäyrlge Georg, der 12'/jährige Kurt Rauchsuß, die Da- inenfchneiberinnen Bertha Blankenstein und Margarethe Voigt, alle aus Dresden, welche sämtlich in der Sommer frische in Oybin weilten. Kurt Rauchsuß und dessen Spiel kamerad, der 10 Jahre alte Fritz Böhle aus Oybin, spran gen 40 Schritte lustig voraus. Da erscheint au» dem Walde heran- plötzlich «in Mann, den Revolver in ber Hand und - . - - ruft: „Das Geld her oder das Leben!" Der junge Rauch-' —. Zehntel des zweiten Hauptgewinne»der Lande», fuß, ein strammer, blühend schöner Jüngling ruft zornent- ^""»e rm Betrage von 300 000 M. hat ein im „Hotel drannt: Sie find wohl verrückt! und schiägt mit dem Stock """" " """" nach ttögter. Dieser läßt nun Schuß auf Schuß krachen, während Georg und Marianne Rauchfuß mit Schirm und , ... . . Stock auf Kögler hinemhauen. Die beiden Mädchen waren GnmdftiUim zu-chatten, sowie aus den Schutz der Vermessung»- sHreiend entflohen. Die vorausgeeilten Knaben kehrten von pfähl«, »>uch« voraussichtlich längere Zeit unversehrt stehen < den Schüssen erschreckt, um. Sie finden Mutter und Bmder bleib« «üff«, bedacht zu sein. Ilm Kampfe mit dem Räuber im grauen Anzug. Der 18'/, Für die Pstngstfeiertage stnd wieder verschiedene Kon-'Jahre alte Knabe Kurt stellt sich neben seine Mutier. Der -eo^e u^übendunterhaltungen in Aussicht'wo jeder hin-Räuber richtet auch auf ihn den Revolver. Der Kleine haut —„ach ihn» >n»t dem Stock, der eine eiserne Spitze hat und verwund«! Kögler im Gesicht. Lieser dreht sich um und giebt rasch zwei Schüsse aus den schon stack blutenden Grorg ab, die denselben in die Brust treffen; er sinkt sterbend um. Frau Rauchsuß, wie eine Löwin um ihr Zunge» käpfeno,