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Sonntag, den 28 Ium 1896. No. 76 9. Jahrgang. herabgesetzt, derselbe ist erst nach Schluß des Quartals zu bezahlen. Die „Arrerthal-Zeitung" hat sich in de» 8 Jahre« ihres Bestehens, anfänglich unter mißlichen Verhältnissen, einen ausgedehnten Leserkreis und viele Freunde erworben. Auch in diesem Quartal ist die Zahl ihrer Leser wieder erheblich, gewachsen. Die Erfolge, welche unsere „Auerthal-Zeitung" somit gehabt hat, sind das beste Zeichen, daß dieselbe als «»parteiisches, nur de« Interesse« des Aner» thaleS dienendes Lokalblatt von allen Seiten anerkannt wird, nachdem sie dem Bedürfnitz nach einer heimische« Zeitung 8 Jahre lang mit Aufopferung abgeholsen hat. Die „Auerthal-Zeitung" erscheint nach wie vor wöchentlich 3 mal und bringt alle wissenSwerthen Ereignisse aus dem Deutschen Reiche, wie auch unserem engeren sächsischen Vaterlande, die interessantesten Vorkommnisse aus fremden Welttheilen, und ein äußerst gediegenes Feuilleton. Einen nicht zu unterschätzenden Werth hat aber die Zeitung dadurch, daß alle lokalen, sowie BereinSangelegenheite« in durchaus sachlicher ««Partei» ischer Weise zum Bortheil unseres AuerthaleS besprochen werden. In den sich großer Beliebtheit erfreuenden drei illustrierten Beilagen, wie auch im Hauptblatte, werden fortgesetzt äußerst spannende Romane, Novelle» und humorvolle Erzählungen unserer beliebtesten Schriftsteller zum Abdruck gelangen. , Mit der ergebenen Bitte um gütiges Wohlwollen zeichnet Hochachtungsvoll „Kik die Auerthal-Aetturrg". Die Redaktion Kmtt «Hegemeister. Der Quartalswechsel naht! Jedermann muß sich jetzt entscheiden, welche Zeitungen er lesen will. Da erlauben wir uns denn, Ihre Aufmerksamkeit aus die in unserem Verlage erscheinende zu lenken. Den Zeitverhältnissen entsprechend und um Jedermann das Lesen dieses unterhaltenden Lokalblattes zu ermöglichen, ist der AbouuementSPreiS von 1 Mk» 20 Psg. aus Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue, Zelle «. Umgebung Erscheint ev»ea»Mi« ^ettag« m »-««tag«. M t :r Zumitienörät'ern: Arokstnn. iKute «Krister. Jettlpiea-k. Di. einspaltig? s»r»u.M ro Pf^ . ' amtlich« Inserate 25 Pfg. di. Eorpus-Zeil« mit vringerlohn VU. Verantwortlicher Kedakteur: G«U Hegemetftee in « ue (Erzgebirge). -, m dÜrch dIe° P°st1Mr? ^Redaktion u. Expedition S«., Marktstraße. »1. P^'^^L-nd^tr.g« >7^* . /Dt ''.. verzinst alle Einlagen zu Zl/, o/o und ermäßigt diesen Zinsfuß bestimmt nicht vor Mik llüölii uie M (Druuüüiu und voraussichtlich auch dann noch nicht. Dieselbe bietet also di. vor. theilhafteste Verzinsung Ml ganzen Bezirk. Durch die Post übersendete Einlagen werden pünktlich expedirt. Aus dem Auenhal und Umgebung. MMbetlemge« »an local«« Jntereffe find der Stedactto« stet» willkommen. Unser Vogelschießen, ist wieder da und mit ihm werden die Wünsche vieler Hundert Vergnügungslustigen erfüllt, die gern einen sonnigen Nachmittag aus dem SchießhauS im Kreise fröhlicher Menschen verleben möchten. Unser Schieß- hauSwirth Kimmel hat alles mögliche gethan, um den Theil- nehmern und Gälten ein solennes Fest zu bieten und wirb für die Stillung des Appetits und des Durstes, der jeden falls nach Tausenden zählenden Besucher sorgsam bestrebt sein. Zudem ist der Aufenthalt vor dem so schön gelegenen SchießhauS, im duftigen schattigen Grün der Bäume ein so herrlicher, daß sich die Festgäste keinen besseren Platz wün schen können. Wünschen wir recht schönes Wetter, möge auch jeder Besucher des Festes guten Humor mitbnngen, oamit sich dasselbe wieder zu einem echten Volksfest gestalte, wo auch die von Kummer Heimgesuchten auf einige Stunden ihre Sorgen vergessen können. Die Schützrngilde als Cor poration wird sich allerdings diesmcu nicht an, Feste betheiligen. Die Theatergesellschaft im .Blauen Engel" konnte gestern Abbild nicht zum Spielen kommen, da tue Vorstellung nur wenig besucht war. Ueber die kommenden Vorstellungen ha ben wir leider nichts erfahren können. Da« Kgl. Staatsministerium hat für den Bau der Kirche zu Tunersdorf bei Annaberg eine allgemeine Kirchen- rollerte bewilligt, für deren Emsammlung der morgende Sonn- tag (b. Juli) festgesetzt worden ist. Da« im oberen Erzgebirge nahe bei Buchholz gelegene Dorf EunerSdorf war bis vor Kurzem nach Sehma emge- pfarrt. Cs hatte dahin einen weiten, rauhen und überhaupt beschwerlichen Kirchweg. Neuerdings trat hinzu, daß in Sehma Kirche und Pfarrhaus neu zu bauen find. Die» wurde entscheidend für EunerSdorf. Mit großer Freudigkeit hat die unbemittelte Gemeinde es ins Werk gesetzt, daß die Auspfarrung erfolgt, ein eigner Gottesacker angelegt uno der Bau einer Kirche, sowie eines Pfarrhauses im Gange ist. Die Kosten aber, welche die neue Kirchengemeinde auf sich genommen, find für sie unerschwinglich. Das Vertrauen der Gemeinde ist daher aus die Hilfe des Herrn und der Brüder gerichtet. Diese bittet sie um reichliche Gaben zu der morgenden Kirchencollecte. Der Siebenschläsertag, (27. Juni) aus eine vatikanische Sage zurück weisend, wonach 7 Brüder in der Christenversolgung unter DeciuS in einer Höhl« eingemauert wurden und erst unter Theodosius 2. (446 n. Ehr.) wieder erwachten, selbst von der katholischen Kirche mehrfach als Fabel erklärt, ist wohl in Wahrheit nur die Erinnerung an 7 vermau erte, aber (gleich dem Knappen von Falun) Jahre lang gut erhaltene, vertrocknet« Ehristenleiber, die unter Theodosius gesunden wurden. Es soll nach dem Volksglauben das Regnen 7 Wochen sortdauern, wenn es den 27. Juni regnet, und wenn es auch täglich nur wenig naß macht. Abgesehen von einer physikalischen Erklärung der sogen. Som- merregenz.it, die bei einer gewissen Windrichtung zu Ende Juni oft längere Zeit andauert, hat neuere und gründliche Meteorologie bewie sen, daß, wenn es den Siebenschläsertag regnete, in der Ueberzahl von Fällen gute«, heitere», keineswegs aber regnerisches Wetter solgte. Die alte Bauemregel, entweder 7 Wochen Regen oder 7 Wochen Trockenheit, je immer abhängig von dem Wetter diese- bekannten LooStages, ist also ehel kua; aber nicht« ist zäher al» russischer Leim und Bolksaber- tzlaub«. Lach di« Zeitschrift «Landwirthichast und Industrie" gab schon vor mehreren Jahren interessanten Aufschluß hierüber. 56 Jahre lang zu Karlsruhe angestellte Beobachtungen zeigten, daß es in dieser langen Zeit 26 Mal am Siebenschläsertag regnete, aber nur 11 Mal daraus längeres Regenwetter eintrat. Und Professor Hofrath Neubert in Dresden wies längst nach, daß auch auf einen trockenen Siebenschlä fertag sogar 25,2 Regentage folgten. Aus Sachsen und Umgebung. — In Saupersdorf wurde am letzten Sonnabend der Tagearbeiter Erwin Kayser aus Leutersbach im Teiche des Weller'schen Grundstückes entseelt aufgesunden. Kayser war in dem Grundstücke mit Rasenabziehen vom Wege beschäftigt, und man weiß nicht, ob er den Tod absichtlich im Wasser gesucht hat, oder ob er verunglückt ist. Kayser war verhei- rathet u. hinterläßt Frau u. Kinder. Brambach, 22. Juni Das Gewitter am Donners tag Nachmittag trat besonders schwer in unserer Umgegend auf. In dem Oertchen Fläßberg zwischen Wetzkenreulh und Schönbach tödtete der BUtz eine Frau, während das bei ihr befindliche Kind am Leben blieb. In Fraureuth schlug der Blitz in eines der bedeutensten Gehöfte; dasselbe brannte nieder. In Neuenkirchen beschädlgte der Blitzstrahl, der in die Kirche fuhr, die Orgel. Zwischen Franzensbad u. Eger wurde ein Kutscher nebst seinen» Pferde vom Strahle getöd- tet, während ein im Geschirr sitzender Herr unversehrt blieb. — Vergangene Mittwoch weilte Herr Zuchtdirektor vr. Busch aus Dresden auf dem Rittergut« Doveneck bei Orts- nitz, um die seltsame Thalfachc festzustellen, daß sowohl ein älterer Ziegenbock der Pfungstädter Raffe, als auch des Zie genbockes einjähriger Nachkomme reichlich Milch geben, dabei aber vollkommen sprungfähig find. Wie Herr Or. Busch dabei feststellte, ist die Milch des jungen Bockes wesentlich fettreicher als diejenige seines Vaters, auch ist das Euter besser entwickelt. Der Bock wird täglich dreimal gemolken; aut Wunsch des genannten Zuchtdirektors erfolgt demnächst die Verbringung des Ziegenbocke« an d.e thierärztliche Hoch, schule nach Dresden, woselbst die Milchmenge, Beschaffenheit und Nährwerth der Milch wissenschaftlich festgeftellt werden soll. — Leipzig, 22. Juni. Vermißt wird seit dem 12. d. Ni. der 7 jährige Johannes Karl Urban, Reudnitz, Joseph- inrnstraße 31 wohnhaft. Urban ist klein, hager, blaß, hat eingedrückte Stase und trägt blaue Sportmütze, blaues Ja- quet, dunkle Hose und am linken Fuße einen Knopfstiefel, am rechten dagegen einen alten Lederschub — In vergangener Nacht sprang ein in einem Nestau- rant der Humvotdljtraße als Gast anwesender Schneider au» Scherz aus den, 2 Attrer hohen Parterrefenster des Restau rants aus die Straße, bügle aber den Scherz mu einem doppelten Unterschenkeldruche. — Borna, lv. Juni. Gestern Nachmittag wurde der südwestliche Theil unseres Bezirke« von einem furchtbaren Gewitter heimgejucht, das besonders im Pleißenthale und im benachbarten altenvurgijchru Grenzgebiete gewaltigen Scha den angerichtet hat. Di« elektrischen Entladungen folgten unmittelbar aus einander; an vielen Stellen hat der Blitz eingeschlagen nnd in einzelnen Fällen auch angezünbet. So brannte tm nahen BrennSdors rin vom Strahl getroffene« WirthschaftSgebäude nieder. Zn Breitingen wurden die Dorf straßen in reißend« Bäche verwandelt. I» Bergisdorf schwam men die Stühle im Zimmer. Das Vieh mußte au« den Stallungen gerettet werden, weil da- Wasser fußhoch ein- drang. Auf den Feldern und Wiesen liegt da- Getreide u. das Gras streckenweise wie gewalzt. — Bieberstein, iS Juni. In Obergruna find in Folge eines in der Freiberger Gegend niedergegangenen Wolkenbruches in der Nähe der Holzschleiferei zwei Geschwis ter im Alter von 6 und 8 Jahren von den Fluthen mit fortgerissen worden. In der Nähe beschäftigte Arbeiter konn ten das jüngste der beiden Kinder nicht mehr retten. Unter den größeren Chemnitzer Möbelgeschäften nimmt unstreitig dasjenige der Firma „Rother u. Kuntz«' den ersten Rang ein, umsomehr, da dasselbe infolge der stetig steigenden Frequenz neuerdings wieder bedeutende Erweiterungen und Vergrößerungen seiner Geschäft-räume vornehmen mußt«. Diese Frequenz aber ist lediglich eine Folge der strengen Reellität und Solidität, die dem Geschäftsbetrieb dieser re nommierten Firma zu Grunde liegen und derselben einen Kundenkreis weit über das Weichbild von Chemnitz verschaff hat. Vor allem ist ein Vorzug dieser renomirten Firma, daß zu jeder Zeit allen Ansprüchen vollauf genügt werden kann, sowohl betreffs des Umfanges jede« Auftrage« al« auch hin sichtlich der Ausführung. Ein ausgezeichnete« technische« wie praktisches Personal für jede Spezialität der Möbel- branche ist vorhanden und die Nutzbarmachung aller neuesten Betriebsmittel macht es hinwiederum der Firma möglich, zu äußerst zivilen Preisen ihre Erzeugnisse und zwar sofort und bei besonderen Wünschen der Auftraggeber in kürzester Frist zu liefern. Nach alledem ist es empfehlenswert, bei Bedarf an Möbeln sich an die Firma Rother und Kuntz« in Chemnitz zu wenden. Wetterbericht vom 26. u. 27. Juul 7 Uhr »arge»«. StationS- Rame Barometer stand Wetter Temperatur nach Celstu» Wind- Achtung Wetterhäuschen König-Albert« «rücke Aue-Zell«. 728 mm 782 „ Bedeckt Nebelig 12»' -f- 12 R.^O R.-W. Kirchliche Nachrichten »an A«e. 4. Sonntag n. Trin.: früh Uhr: Beichte: Diakonu» Oertel. vorm. S Uhr: Hauptgottesdienst mit Feier des heiligen Abendmahl». Predigt über Röm. 8,18—23. Diakonu» Oertel. nach«. V,2 Uhr: Gottesdienst Text: 2. Kor. 4, 13—18.: Diak. Oertel. abend« 8 Uhr: Ev.—luth. Jüngling» - Verein. Mittwoch den 1. Juli: abend» >/,9 Uhr: Bibelstunde im Ev. luth. Männer - Verein über 1. Tim. 1. Diak. Oertel. Donnerstag de» 2. Juli: abend» 8 Uhr: vibelstnnd« in der Schu le zu Auerhammer: Diak. Oertel. Hirchen-Kachrtchteu fiir -lSlteelein-Aeite. Am 4. Sonntag n. Trin. Lesegottesdieifft vorm. S Uhr. Am 1. Juli (Mittwoch) NSHabend d. Frauen u. Jungftauenverein» zmn Gustav - Adolf - Verein.