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I X i ! Auettyal -Zeitung Mittwoch, den 8. Juli 1896 9. Jahrgang No. 80. SN Wetterbericht vom K. Juli. 7 Uhr «arge«». bis ts rs >ftraq chu>>» S 1 1 >bi»t»r teaao» »,'» ttm». »Xebltter ^»6». "^—77- tzpchdE lt Atoss^ s, -««- stehl ML. kkrir, Mark, chefe» Mark. M Seide Aus dem Auerthal und Umgebung. MMtzeUuuO»« »»« »oeale» Jutereff« find der »edaetta« stet» wivtomme«. An Stelle deS Herrn S«adtbaumeister Müller hier, wel cher am 1. August nach Werdau überfiedelt, ist Herr Bau inspektor Max Püschmann in Chemnitz gewählt worden. Derselbe hat die Wahl angenommen. Herr Gemelndevorstand Markert in Zelle ist zum Bürger meister von Wenigen-Jena mit Camsdorf gewählt worden. Leide Orte bilden eine politische Gemeinde und zählen zu- sammrn 3200 Einwohner. Der Naturheilverein Auerthal konnte seinen für Sonntag geplanten Ausflug nach dem Kuhberge wegen des schlechten Wetter» nicht unternehmen; derselbe ist verschoben worden und wird nun wahrscheinlich Sonntag, den 1V. Juli statt finden. Schade würde es sein, wenn die schöne Parthie den Mitgliedern auch dann wieder zu Wasser werden würde. Am nächsten Sonntag, 12. Juli soll in Klösterlein-Zelle ein große« Gustav - Adolf - Fest stattfinden. Ein Gustav- Adolf-Fest -ist im Auerthal wohl seit 8 Jahren nicht gefeiert worden. Möchten dem seltenen Fest unsere- Thal- nicht die vielen weltlichen Vergnügungen den Empfang verkümmern! Möchte recht reicher BLsuch und eine stattliche Collekte die . Veranstaltung de» Feste» lohnen. AIS im Auerthal vor . Jahren das letzte Gustav-Adolf-Fest gefeiert wurde, war die Zahl der betheiligten Gemeinden noch klein. Heute gehören zu dem Schneeberger-Zweigverein, der das Feit veranstaltet, die Gemeinden Schneeberg, Griesbach, Schlema, HundShübel, " Klösterlrin-Zkle, und mit ihm ist der Neustädtler Verein verbunden, der sich aus den Gemeinden Neustädte! und Zschorlau zusammensetzt. Weit ist wohl für manchen der Weg, aber die Liebe zu den Brüdern, die in weite Femen ihr« Gaben an bedrängte Glaubensgenossen sendet, scheut nicht Berg noch Thal, wenn es Theilnahme und Hülfe am Gustav-Adolf-Werk gilt Die Festpredigt wird der 1. Pfar rer der 1879 wieder selbständig gemachten Parochie, Herr Pastor Börner aus Schellenberg, halten. Die Kgl. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg macht bekannt: Mit Genehmigung der Kgl. Kreishauptmannschaft zu Zwickau wird, auf Grund des A 105 s der Reichsgewerbe- ordnung während der Zeit der diesjährige» Obsternte an Sonn- und Festtagen in den von Spaziergängern undLand- papthien berührten offenen Obstverkaussstrllen für diejenige Obstsorte, welche gerade geerntet wird, die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern über die in Gemäßheit von § 10b ä der Reichsgewerbeordnung bestimmte fünfstün dige Zeit von 1t Uhr' Vormittags bis 8 Uhr Abends, mit Ausschluß der Zeit des etwaigen Nachmittagsgottesdienstes, gestattet. Schwarzenberg, am 29. Juni 1896. Der seitherige Gutsverwalter Herr Gustav Otto Birkner ist al- Hausverwalter, der seitherige Singer Herr Ernst Band al« Rechnungsführer der Bezirksanstalt Grünhain von der Kgl. AmtShauptmannschast Schwarzenberg in Pflicht ge nommen und eingewiesen worden. LvLsviäv»« vLstlrlviävr 2lk. 13.80 bi« 68.80 per Stofs z. kompl. Robe — Lahors und StuuUung-kongsse — «sowie schwarz«, weiß« un» far.ig« Heuueverg-Eetv« von 60 Pf. bi« Mk. 18.6b p. Met. — »statt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 oersch. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessin« etc.), por- »»- un« »»«lettrel in» ttttu«. Must« um-«h«nd. 3 AVltlGb-ffidrilt« 8. iioiumdsrg <b. »»n.) 2iiriost. Feuer au«. Die in der Fabrik beschäftigten Arbeiterinnen flüchteten auf da« Dach der Fabrik und dürften in den Flam men ihren Tod gefunden haben. 8 Arbeiterinnen werden vermißt, 2 Leichen find bis jetzt aufgefunden worden. Eine Arbeiterin fiel au« einem Dachfenster und verletzte sich lebens gefährlich. Da« Feuer ergriff noch zwei Wohngebäude. Der Schaden ist sehr groß — Eine weitere Meldung sagt: Der hier ausgebrochene Brand wurde nach vielstündigen Anstreng, ungen lokalifirt. Heute Nachmittag fand eine Versammlung der Arbeiter statt, wobei festgestellt wurde, daß 6 Arbeiterin nen und 2 Arbeiter fehlen, welche den Tod in den Flammen gefunden haben dürften. Königgrätz, 30. Juni. Wahrend der letzten 3 Tage fanden auf den Schlachtfeldern Böhmen« erhebend« Gedenk feiern für die im Kriege 186S Gefallenen statt Die Mili tär- und Zivilbehörden, zahlreiche Vereine und ein großer Theil der Bevölkerung nahmen an den Feiern Theil. Geithain, 25. Juni. Gestern vormittag geriet in der Dampfziegelei des Herrn Ed. Kretzschmar der Schmied Franz Emil Saupe bei dem Versuch« einen in Lehm enthaltenen Stein zu entfernen, mit der linken Hand in das Walzwerk und e« wurde ihm die Hand, sowie der Unterarm derart zer quetscht. daß er oberhalb des Ellenbogen» abgelöst werden mußte. Der Bedauernswerte steht im kräftigsten Mannes- alt«, ist verheiratet Md Vater mehrerer Kinder. — Ein Unfall ereignete sich am Donnerstag Nachmittag auf der Elb« in Dresden dicht unterhalb der Augustusbrücke. D« Schleppdampfer »Grenadier" hatte eben die Äugustus- brücke thalwärtS durchfahren, al» er au« der Fahrrichtung kam und so dicht auf da« linke Ufer losfuhr, daß eine mit Badegästen besetzte Schaluppe, die eben vom Johannisbade herübergekommen war und am Au-steige - Platze bei dem Italienischen Dörfchen anlegen wollte, umgeworfen wurde. Sämtliche Insassen fielen in» Wasser und wurden von der Strömung fortgetrieben. Bon dem Personenschiffe „Aussig" welche« gerade zur Abfahrt bereit lag und welches in Vor aussicht der Gefahr beim Herannahen deS Schleppdampfers loSgemacht hatte, find ö Personen und 2 Kinder gerettet worden. ES ist möglich, daß sich noch ein achter Insasse auf der Schaluppe befand. Dieser wäre ertrunken. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle «. Umgednng. «Utt»»««, UrW»« u. Sonntag«. Mik 3 ramkNenSrLller»: Arohstnn. iKute «Keilter. Seitfpiefiek. vtt ttaspaltig^Awzeile L0 Pf. «dannemenispret« amtlich« Inserat« 25 Pfg. di« Sorpue-Zeil« durch die Poft t SU. ° nehme» Bestellungen an. eie- A Der Stolz der HauSsrau ist bekanntlich eine schöne Wäsche; wenn Kragen, Manschetten, Oberhemden rc. so schön wie neu gebügelt sind, dann betrachtet die Hausfrau ihre Leistungen mit einer gewissen stolzen Befriedigung. Wie ost kommt eS aber vor, daß die Stärke wäsche kotz aller Mühe nicht so aussällt, wie man gehofft hat I Der Hauptgrund hierfür liegt darin, daß man, anstatt sich eines rationell zusammengesetzten, fertigen Stärkemittels zu bedienen, auf eigene Gefahr der Reisstärke Zusätze der verschiedensten Art zu deren Verbesserung beimengt. Die eine Hausfrau verwendet Borax, di« andre Stearin, wieder ein« andre Wachs oder Spiritus, kurz jede HauSsrau glaubt, in ihrem Stärkezusatz den Stein des Weisen gefunden zu haben und doch wird sie von demseben so ost im Stich gelassen, weil es schwierig ist, jeweils da» richtige Verhältnis herauszufinden. Als absolut zu verlässiges Stärkemittel hat sich seit mehr als 12 Jahren Mack'S Doppel-Stärke bewährt, welche bereits alle nötigen Zusätze, eiu- schlirßlich diejenigen zum Glanzbügeln, in richtigem bewährten Verhält nis enthält. In einer von Herrn Heinrich Mack in Mm a. D., dem alleinigen Fabrikanten von Mack'S Doppelstärke, gegen Einsendung von 20 Pfg. erhältlichen, kleinen, lehrreichen Broschüre findet die Hausfrau die nötigen Winke, um ihre Stärkewäsche st«t» wie neu Herstellen zu können. ASrrigt. Standesamt zu Ktöstertein-AeLe. Vom 1b. April bi« b. Juli 1896. Geboren. 1. Dem Biaufarbenarbeiter Louis Schwip pt» 1 Sohn. 2. Dem- Blausarbenarbeiter Emst Queck 1 Sohn. 8. Dem Bretschneider Ernst Bauer 1 Sohn. 1. Dem Hilfsfeuermann Herm. Friedrick 1 Sohn. 5. Dem Schlosser Gustav Georgi« 1 Sohn. S. Dem Fabrikarbeiter Hermann Georgi 1 Tochter 7. Dem Hotelier Hermann Rieß 1 Toch ter. 8. Dem Müller Bernhard Schmeuser 1 Sohn. 9. Dem Güterbodmarbeiter Albin Schwind 1 Sohn. lO. Der Schnei derin Minna Thiele 1 Sohn. 11. Dem StationSaffistent Richard Birnbaum 1 Tochter. 12. Dem Maschmenbauer Hermann Kircheis 1 Tochter. 13. Dem Fabrikarbeiter Louis Salzer 1 Tochter. 14. Dem Oberkellner Karl Zießler 1 T. !5. Dem Lisendreher Arg. Günther 1 Sohn 16. Dem Ge- fchirrführer Hermann Bretschneider 1 Sohn. 17. Dem Gü- terbodenarbrtter Gustav. Mehlhörn 1 Tochter 18. Der Wirth- fchaftSgehilfin Hermine Wolf 1 Tochter. 19. Dem Schneider meister Lugen «mold 1 Tochter. 20. Dem Fabrikarbeiter Emil Weiß 1 Tochter. Li. Dem Uebergang-wärter Herm. Vieweg 1 Sohn. 22. Dem Maurer Gustav Georgi 1 Tochter. 2S. Dem Maurer Friedrich Eichler t Tochter 24. Dem Schlosser Rooert Muth 1 Sohn. 25. Dem Klempner Karl Fkledel L Sohn. 28. Dem Blausarbenarbeiter Gustav Subifch , 1 Sohn 27. Dem werkfühcer Emst Fischer L Sohn. L8. Dem «gl. Straßenwärtrr Adolf Epperlrin 1 Sohn. 29. Dem llLMSnkisillsi-Kloffs — ä-pp-Idr-l«, r«l»» V»U», t TL kk. x». U». »otuur L, „ v» „ „ „ I» U»e«rn tr»»» 0»., U, Wpa»t-4dtl>«üan, in LorranlUaiäei, toSen Iwcki» 4 «Mer. . »k- * 2 k-c- . verzinst alle Einlagen zu 3»/, o/o und ermäßigt diesen Zinsfuß bestimmt nicht vor III211 !I Ende 1897 und voraussichtlich auch dann noch nicht. Dieselbe bietet also die vor- 44 4444 s s 4 44444^4441» thetlhafteste Verzinsung im ganzen Bezirk. Durch die Post übersendete Einlagen werden pünktlich expedirt. Wind richtung W. N-W.-W N.-W. Eisenhobler Friedrich Richter 1 Sohn. SO. Dem Fleischermstr. Christoph Fischer 1 Tochter. 31. Dem Fabrikarbeiter Emil Richter 1 Tochter. 32. Dem Kutscher Hermann Schöniger 1 Tochter. 8«. Dem Eisendreher Kürt Kenndoff 1 Tochter. 34. Dem Maschinentechniker Hermann Steubler 1 Sohn. SA. Dem Maschinentechniker Heinrich Puschmann I Tochter. Eheschließungen. 1. Der Schlosser Richard Arnold in Zelle mit der Plätterin Emilie Groß aus Auerhammer. 2. Der Maurer Hermann Kurze in Leipzig-Lindenau mit der Weißwaarenarbeiterin Helene Reinhold aus Zelle. 3. Der" Modelltischler Hermann Baumann mit der Schneiderin Alice Röder aus Zelle. 4. Der Medalldrücker Albin Trepte mit der Weberin Emilie Löffler aus Zelle. Todesfälle. 1. Des Hotelier Franz Sckunke, Sohn Franz, 25 Tage. 2. De- Bretschnelders Ernst Bauer Tochter Martha 1 Tag. 3. Die ledige Weberin Auguste Schneider, 22 Jahre 11 Mon. 17. Tage. 4. Des Friseurs Emil Poepel Sohn Woldemar 13 Jahre 9 Dion. 6 Tage. 5. Paul Otto Förster 4 Mon. « Tage. 6 Die Witwe Johanne Christian« Lipsius, geb. Preuß, 89 Jahre 9 Mon. 6 Tage. 7. Der Handelsmann Franz Louis Jungnickel, 61 Jahre 3 Mon. 18 Tage. 8 DeS Weichenstellers Eduard Horbach Tochter Martha 6 Mon. 65 Tage. 9. Des Eisendrehers Gustav Weiß Sohn Emst, 10 Mon. 16 Tage. 10. Des Weichen wärter- Aug. Sachs Sohn Richard, 5 Mon. 13 Tage. 11. Des Blaufarbenarbeiters Herm. Queck Ehefrau Auguste geb. Löscher 41 Jahre 2 Mon. 11 Tage. 12. Der Maurer Gott lieb KircheiS, 71 Jahre 8 Mon. 8 Tage. Aus Sachsen und Umgebung. Adorf. Infolge der lebhaftm Bamhätigkeil durch gleichzeitige Errichtung mehrerer großer Fabriken machte sich di« Heranziehung zahlreicher bömischer Arbeiter nöthig, welche zum Theil auf recht niedriger sittlicher Stufe stehen. Am Freitag Nachmittag haben nun drei Tschechen ein ebenfalls fremde- Frauenzimmer nach Elster zu verschleppt und nach dem sie mit ihr in Streit gerathen waren, blutig geschlagen und schwer verletzt. Auch fünf Mark Geld nahmen fie der Bedauernswerthen ab. Als infolge der Hilferufe der Be raubten Leute herbeieilten, ergriffen die Verbrecher die Flucht und entkamen auch, jedenfalls über die Grenze. Elsterberg. Welch' reicher Segen für alle Arbeiter au« dem Atter«- und Jnvalidengesetz entsprießt, zeigt wieder ein Fall. Ein« alte Arbeiterin der Textilbranche in Elster berg erhielt dieser Tage die Summe von über 560 M. au«- gezahlt und dann über die fernere Lebenszeit eine monatliche Rente von 8 M. 90 Pf. So viel Geld hatte die alte Frau noch gar nicht in dm Händen gehabt, geschweige, daß fie so viel selbst besitzen sollte! Die Rente wurde ihr vom 1. April 1891 ab nachgezahlt. — Nach der Berufszählung im Königreich Sachsen vom 14. Juni 1895 betrug die ortSamvesrnbe Bevölkerung Sach sen» nach endgiltiger Feststellung 3,753,262 Personen, d. i. 110 Personen weniger, als nach der vorläufigen summari schen Nachweisung angenommen worden war. Dem Ge schlechte nach vertheilt sich die Gesammtzahl auf 1,824,560 Personen männlichen und 1,928,702 Personen weiblichen Geschlecht-. Auf je tausend Bewohner kamen somit 1057 weibliche Bewohner. Bei der Berufszählung i. I. 1882 hatte das Verhältniß 1000: 1050 betragen. Diese gesammte ort-anwesende Bevölkerung vertheilte sich am Tage der Zählung nach ErwerbSthätigen im Hauptberuf, nach dem im Haushalt der Herrschaft lebenden Dienstpersonal u. nach den Angehörigen ohne Hauptberuf in folgender Weise: ErwerbSthätigr im Hauptberuf wurden gezählt 1,205,580 männlich«, 536,483 weibliche Personen, zusammen also 1,742,063. Dienende im Haushalt der Herrschaft lebend, fand man vor 1216 männliche und 67,237 weibliche, ins- gesammt also 68,454 Personm. Angehörige ohne Haupt beruf zahlte man 617,764 Personen männlichen und 1,324,982 Personen weiblichen Geschlecht«, zusammen also 1,942,746. Ein Vergleich mit der Berufszählung de- Jahre« 1882 zeig» ein« deutliche Zunahme der ErwerbSthätigen, indem im Jahr »882 die ErwerbSthätigen 44,, g/o der Gesammtbevölkerung, .895 dagegen 46,4 °/o derselben ausmachten. — Am Sonnabend traf die Familie Barth in Cunners dorf bei Kirchberg rin schwerer Schickfalsschlag. Da« IV, jährige Kind war auf die Schienen der Schmalspurbahn gelaufen, gerieth unter die Lokomotive de» von Wilkau um 8 Uhr Abend« kommenden Zuge« und wurde dabei so ver letzt, daß «S am Sonntag früh verstarb. Reich en berg i. v» 30. Juni. In der Baumwoll spinnerei von Johann Liebig brach heute früh gegen 9 Uhr Statlon«- Name Barometer stand Wetter Temperatur nach Lelsiu« Wetterhäuschen König-Albert- Brücke Aue-Zell«. 72S win 735 „ 734 „ Regen 'Bedeckt Heiter -j- 14« -j- 12« -I-