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Au MIM -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle u. Umgebung. Erscheint «ttt»-»», Arettag» u. »v««t«g» j «bvu«»W0»t»»ret» inkl. der 3 werthvoll« Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn I Mk. durch dte Post 1 AM. Mit r NamtN-»Ik<Mtr>>: NE»«, KM« S-iO-r, Aeitspl-g-r. Berantwortllcher Redakteur: G»U H»g»»«kft«- in Aue (Erzgebirge). «r. V^stanüalt«"und^La^bttekträaer «edaktihu u. Exp^llton »«., Marttstraße. ^hm« B.st7^ R°. -f/— Freitag, den 18 December 1896. 9. Jahrgang. rteorologi tteten durch dm Erzherzog Leopold Ferdinand, Taufzeugen waren Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, Ihre Kaiser!, und Kgl. Hoheitm der Erzherzog und die Frau Erzherzogin Otto von Oesterreich, der Erzherzog Joseph Ferdinand und die Herzogin Margarethe von Oesterreich (Toskana). Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich hatte als seinen Ver treter den vorgenamten Erzherzog Leopold Ferdinand ent sendet, während der Erzherzog und die Frau Erzherzogin Otto durch den Prinzen Johann Georg und die Prinzessin Mathilde vertreten waren- Das Kaiserpaar und viele an- dere Fürstlichkeiten sandten Glückwünsche zur Geburt des Prin zen. Plauen. Die Feuerwehr beim Kartoffelausmachen. Der «Vogtländische Anzeiger" schreibt: »Auf einem Rittergute in der Nähe von Jocketa stand in diesem von der ungünsti gen Witterung beeinflußten Jahre deshalb die Kartoffelernte in Gefahr, nicht eingebracht werden zu können. Da erboten sich ohne Aufforderung die Mitglieder der freiwilligen Feuer wehr des Ortes, das Einbringen der Kartoffelernte zu för dern; das freundliche Anerbieten der Leute, die damit dem Rittergutsbesitzer, ihrem verdienten ehemaligm Kommandanten, «ine Freude erweism wollten, wurde angenommen, und so sah man denn eines Sonntags nach dem BormittagSgotteS- dienste, wie eifrig von den Feuerwehrleuten auf den Rit tergutsfeldern gearbeitet wurde." — In ihrer letzten geheimen Sitzung hat die Handels und Gewerbekammer zu Plauen genehmigt, daß ihr lang- jälriger Sekretär Rechtsanwalt Kirbach mit dem 1. Januar 1887 unter Fortbezug seines Gehaltes in den Ruhestand tritt. Zum Sekretär wurde von dem genannten Zeitpunkt an der bisherige Sekretariatsassistent Dr. Dietrich gewählt.Die Stelle eines Assistenten soll ausgeschrieben und mit einem ju ristisch gebildeten Bewerber besetzt werden. Chemnitz. Vom hiesigen Schwurgericht wurde am Don nerstag der am 19. Oktober 1857 in Herold bei Thum ge borene, nicht vorbestrafte, seit November 1895 mit seiner aus Frau und 4 Kindern im Alter von 11 bis herab zu 2 Jah ren bestehenden Familie in Altenhain wohnende und daselbst in der H'schen Fabrik als Heizer angestellte Richard Friedrich Harnisch wegen versuchten Mordes zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenverlust verurtheilt. Der Angeklagte hatte am Abend des 23. August d. I. seine neben ihm ah nungslos hergehende Frau in den damals stark angeschwolle nen Zschopaufluß gestoßen, um dieselbe hierdurch zu tödten. Die Frau wurde aber von mehreren, in Folge der auSgesto- tzenen lauten Hilferufe herbeigeeilten Personen glücklicher Weise noch gerettet. Frau H. ist eine brave, rechtschaffene Frau und treusorgende Mutter. Oberreichenbach, 10. Dezember. Ein wenig geschätztes HauS stand bis in den Sommer d. I. in Oberreichenbach. Der angeblich in Berlin wohnende Besitzer kümmerte sich so gut wie nicht darum. Niemand bewohnte es, Niemand nahm darin eine Reparatur vor, und so kam es, daß eS die liebe Jugend sich zum Schauplatz ihrer Spiele und dummen Strei che erwählte. Bald waren die Fenster eingeworsen, die Thü- ren eingedrückt, Oefen niedergerissen und man ging daran» auch die Esse zu unterminieren. Da verordnete die zuständi ge Behörde die Niederlegung und eS wurde so ein willkom mene» UebungSobjekt der Feuerwehr. Bei einer Nachtalar- mirung trug diese es ab, und die OrtSbehvrde ließ den Platz später räumen und das noch brauchbare Baumaterial verkau fen. Der Erlös dafür aber wurde in der Sparkaffe depo niert, wo nun der Schatz der Hebung durch seinen Besitzer wartet. Ms Sachsen und Umgegend. Dresden. In der Köntgl. Kapelle im Palais am La- schrnberg« fand Donnerstag Nachmittag um 1 Uhr in Ge genwart dr» Königl. Hofes und einer illustrer, Gesellschaft die Taufe des geborenen König!. Prinzm durch den Bischof Wahl statt. Der jung« Prinz erhielt den Namen: Ernst Heinrich Ferdinand Franz Joseph Otto Maria Melchtadrs Emst Hetnrich al» Rufnamen). Hauptsache war: Se. Kai« Aus dem Auerthal und Umgebung. «ItttzeUunOc« »i» locale» Jntereff« sind »er «»»actton stet» »Ulkomme«. Bei den herannahrnden Feiertagen mit ihren Verein-fest- lichkeiten ist er gewiß angebracht, folgende Verordnungen de- AatW in Erinnerung zu bringen. Bet Abhaltung öffentlicher Theatervorstellungen, Famili- enabenden u. derartigen Veranstaltungen ist der Saal schon öfter» derart überfüllt gewesen, daß bei plötzlich eintretender Gefahr Leben und Gesundheit des Publikums bedroht gewe sen wäre. Um die öffentliche Sicherheit aufrecht zu erhalten, wird daher für künftig hier abzuhaltende öffentliche Theatervor stellungen, Abendunterhaltungen, Familienabende, öffentliche Volksversammlungen und alle derartigen Veranstaltung«» Fol gende» angeordnet: 1. Sobald der Saal gefüllt ist, find Zuschauer nicht mehr zuzulaffen. 2. In der Mitte deS SaaleS ist ein von der Bühne rmch der Thür führender Gang in der Breite von mindest trn» I V, M. frei zu lassen. S. Dq» Stellen von Tafeln und Tischen ist verboten. 4. Bi» zum Schluffe der Vorstellung ist das. Rauchen zu unterlassen. Die Veranstalter der Vorstellungen pp. sowie die Wirthe hasten der Polizeibehörde für genaue Befolgung der Vor schriften unter Ziffer 2 und 3. Zuwiederhandlungen gegen vorstehende Vorschriften wer den mit Geld bis zu SO Mk. — Pfg. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. — Die „stille Woche", d. h diejenige Zeit vor Weih nachten, in der alle Tanzbelustig >gen, seien sie öffentlich oder in geschloffenen Gesellschaften, z> unterbleiben haben, beginnt mit dem 18. und dauert bis in 24. Dezember. Die Ab haltung von Konzerten und th> tralischen Vorstellungen ist auch in der stillen Woche gesta tet. (Veteranensache!) Der Verband deutscher Kriegs Ve teranen (Sitz Leipzig) welchem die meisten Veteranen aus den KriegSjahren 1848,18S4, 1866,1870/71 angehören, hatte in seiner diesjährigen General-Versammlung in Hannover, wo zu die Veteranen aus allen deutschen Städten Vertreter eit- sendeten, beschlossen, an Se. Majestät den deutschen Kaiser und an den Reichstag Petitionen zu richten,jinhaltderen allen, größtenteils erwerbsunfähigen und hilfsbedürftigen Veteranen eine fortlausende Pension aus Staatsmitteln gewährt werden sollte. Diese Petition kam in der Reichstagfitzung am ö. Dezember ». o. zur Besprechung, und wurde hervorgehoben, daß die in der Petition niedergelegten Wünsche erfüllt wer den müßten; eS wurde fast einstimmig beschlossen, die ver bündeten Regierungen zu ersuchen, schleunigst Erhebungen darüber anzustellen, wieviel erwerbsunfähige, hilfsbedürftige Veteranen noch leben und wie vieien davon die jährliche Bei Hilfe von 120 Lik. bewilligt worden sei. Setten» der Redaktion des „Veteran", Organ des Ver bände» drutscherKriegS-Veteranen zu Leipzig, werden wir nun ersucht, alle erwerbsunfähigen und hilfsbedürftigen Veteranen darauf aufmerksam zu machen, daß sie schleunigst bei ihren OrtSbehörden ihre Ansprüche geltend machen, wie ebenso auch, daß sie von der Einrichtung des Verbandes, wonach kranken Kriegern in Bädern Freistellen und Vergünstigungen, arbeits losen Veteranen unentgeltlich leichtere Beschäftigung nachge- wiesen und in dringenden Notfällen armen Veteranen aus Verbandsmitteln Unterstützungen gewährt werden, Gebrauch machen körnen. Alle Arbeitgeber, welche ehemalige Krieger beschäftigen wollen, werden gebeten, dies dem Verbände in Leipzig mitzutheilen. Da in letzter Zeit wiederholt Bauten ohne Genehmigung de?Bau- Polizeibehörde ausgeführt worden sind, so machen wir daraus aufmerksam, daß in hiesiger Stadt kein Bau in Angriff genommen werden darf, bevor die dazu nach 88 127 und 13S unserer Bau-Ordnung erforderliche Genehmigung etngeholt ist. Alle Zuwiderhandlungen werden wir in Zukunft sowohl am Bauherrn, als auch am auSsührenden Baugewerken aufs Strengste bestrafen. A«e, am 14. Dezember 1886. Der WcrLY der Stadt- vr. Kretzschmar., B. Fritzsch. KSngl. Standesamt zn Anr vom 1. bis 15. Dezember 1869. GeburtSfälle: 1. Dem Maurer Kaxl Friedrich Schwarz ein Sohn. 2. dem Metalldrücker Robert August Weiß eine Tochter. 3. der ledigen Plätterin Olga Ida Anna Seidler ein Sohn. 4. dem SchMmanu Paul Richard Schneider ein Sohn. 5. dem Sattler Karl Moritz Loß ein Sohn. 6. dem Eisendreher Karl Hermann Schmutzler in Auerhammer seine Tochter. 7. dem Kaufmann Karl Richard Baumann ein Sohn. 8. dem Waschmcister Albert Riedel ein Sohn. 9. dem Eisendrchcr Ernst Otto Mittelbach ein Sohn. 10. dem Eisendreher Christian Wilhelm Richard Trobitzsch ein Sohn. 11. dem Maschinensabrikar- beiter Carl Oskar Dürr eine Tochter. 12. dem Wäsche r Carl Gustav Wagner 1 Tochter. 13. dem Tischler Louis Friedrich 1 Sohn. 14. dem Eisenhobler Wilhelm Oswald Maidorn eine Tochter. 15. dem Brem ser a. d. Slaatsbahn Friedrich Hermann Heimpold ein Sohn. 16. dem Eisendreher Karl August Puschmann eine Tochter. 17. dem Schankwirth Heinrich Kimmel ein Sohn. 18. dem Bürgerschullehrer Guido Rühle eine Tochter. 19. dem Appreturarbeiter Karl Friedrich Gläser eine Tochter. 20. der ledigen Stepperin Marie Antonie Schmidt eine Tochter. Eheschließungen: Der Eisendreher Ernst Hugo Gläser mit der Hand schuhnäherin Anna Franke. Sterbesälle: 1. Marie Else Backofen 13 Tage alt. 2. Waller Max Seidler 4 Tage alt. 3. Minna Ella Felber 8 Monate alt. 4. Agathe Melanie Georgie 3 Monate alt. 5. Anna Rosa Friedrich 4 Monate alt. 6. der Weber August Philipp in Auerhammer 50 Jahre 9 Monate alt. 7. der Steinmetz Carl Heinrich Günther 51 Jahre 5 Monate alt. tz. Johannes Rudolf Kirsten 5 Monate alt. 9. Gott hold Georg Friedrich 2 Tage alt. 10. Paul Hermann Julius Georgi 1 Monat alt. 11. die Arbeiterin Marie verw. Schulz geb. Hättasch 63 Jahre alt. 12. dem Cartonagcnarbeiter Markus Friedrich Rothe ein todtgeboreneS Kind männlichen Geschlechts. 13. dem Mühlenbesi- tzer Ernst August Meyer ein todtgeboreneS Kind weiblichen Geschlechts. 14. Martha Rosa Meyer 9 Monate alt. 15. Johanne Gertrud Pausch 1 Monat alt. 16. Ernst Karl Weißbach 10 Monate alt. 17. der Bäk- ker Christian Heinrich MeichSner in Auerhammer 95 Jahre 5 Monate alt, — Bauernregeln für Dezember. Fließt jetzt noch der Birkensaft, kriegt der Winter keine Kraft. — Schneifurche, Gedeifurche, Furche gefroren, viel verloren. — Ist die hei- lige Nacht nur klar, giebts ein gutes Getreidejahr. — Sind Wildgänse auf dem Wasser, wird der Winter ein nasser. — Kalter Winter mit vielem Schnee bringt vielen Roggen und noch mehr Klee. — Weihnacht klar, gute» Weinjahr. — Hängt zu Weihnacht das Ei» an den Weiden, kann man zu Ostern Palmen schneiden. — Kalter Dezember, fruchtbares Jahr, find Genossen immerdar. — Ist Dezember veränderlich und lind, bleibt der Winter rin sanfte» Kind. — Wenn um Weihnacht feucht und naß, giebt leeren Speicher und trockene» . , , . . , Faß. — Fällt der erste Schnee in den Dreck, bleibt der sl. Hoheit der Großherzog von Toskana, der- Winter ein Geck. — Zelliger Frost, nur nicht bange, gestren. Auitor .ot rein. Wolle, solid.Qualität k»°°» l». u.°». »„Psg.pr. Meter. gratis Bei der unterzeichneten Behörde ist ein großer, grauer Hund, männ- lichen Geschlechts, Dogge, ohne Steuerzeichen, als herrenlos abgegeben worden. Falls der Hund nicht binnen 3 Tagen abgeholt werden wird, wird er ge- tödtet oder verkauft werden. Aue, am 16. Dezember 1896 Der Math üer Stadt. vr. Kretzschmar. Fr. ge Herren regieren nicht lange. — Donner im Winterquar tal, Frosttage ohne Zahl. — St. Lucia (14. Dezember) hats am weitesten gebracht, sie tanzt bis in die längste Nacht. Anerkennung. Der städtische Nahrungsmittelchemiker Dr. Beddies in Halberstadt veröffentlicht im amtlichen Theil der Halberstädter Zei tung da- Resultat seiner Untersuchung von Äalton-Wcin wie folgt: „Die in dem hiesigen hygienischen Laboratorium auSgesührten „vergleichenden Untersuchungen von sogenannten „Medicinal- „weinen" gegenüber „Malton-Weinen" sprechen derartig zu „Gunsten der „Malton-Weine", daß ich mich den ausschließlich „günstigen Urtheilen höchster wissenschaftlicher Autoritäten und „amtlicher Behörden über die Producte der Deutschen Malton- „Gesellschast in Wandsbek in jeder Weise anschließen kann und „dürfte eS ganz besonders im nationalen und resp. landwirth« „schaftlichen Interesse liegen, diese einwandfreien Erzeugnisse „einheimischer Industrie minderwerthigen ausländischen Fabri katen vorzuziehen. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein ausführlicher Prospekt bezüglich dieser Malton-Weine bei, woraus wir hierdurch Hinweisen. Vvl'vlwlb ! Hb" Sie schon einmal va via, »v I l«US I I L»U » Vr.Ibompion » 8»Ik,nput- vie versucht? Wenn nicht, dann säumen Sie nicht länger, denn cs gibt zur Erzielung einer dlmntmnl «oiioon Aitiolw kein probateres Mittel. Achten Sie jedoch genau auf die Schutzmarke „8ob»»n", da geringwerthige Nachahmungen angeboten werden. (9. vkintoriltoiiloritoK«. - - Laeneuttech doppelbr. halbwollen in modernst. Färb, ä 66 Pf. p.Mtr- Ilni Odkviots s reine Wolle, doppelbreit I ä 8» Pfg. pr. Mtr. Schwarze Stoffe doppelbrcit, reine Wolle ä 25 Pfg. pr. Meter > > versend« in einzeln« Mete« franko in» Hau-, Modebilder grati 0k 7^19958» V.., keanlLtt öm Aitn. Separat-Abthrilung für Herrenkleiderstoff«: «uzkin von M. 1.36 Pfg., Cheviot» von M. 1.9» « »arometerftan» am Früh 8 Uhr. De rs i»»k cem ber Wetterhäuschen auf der König- Albert-Brücke. Sehr trocken 750 M Beständ. schön Schön Wetter Veränderlich 730—M Reg« (Wind) -M Biel Regen Sturm I Tempera tur n. Sels. — am 16. Dez. — 2« W-740 Windrichtung ^-730 am 16. Dez. S.-W. „ 17. „ S.-W. S-720 " Wetter am 16. Dez. Schnee. 710 „ 17. „ Schön. " " K