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Aumyal -Zeitung Tageblatt für -Le Stadt Aue and Umgebung Billigste Tageszeitung im Erzgebirge Beranlwortlicher Redakteur: Srnst Aur»kt, Aue s Erzgebirge.) t-sse« M ge- h Rich- ltweida Sauter, me Ka- Schnee« einneh- istädtel vLvI, tsu, . 11d. eflich Krank« . S. 52 G. -G. 424 G. 1070 «. vährten inne«. Husten leichte er Ste« lättern, Abma lt und chweiß. vrüsen- !n Au- Ztuevthnl- Zeitrnrg erscheint nehmen. Sie haben an die Arbeitgeber eine Reihe weitgehender Forderungen gestellt, darunter die Er höhung des Stundenlohnes auf 68 Pfg. Sicher stellung der Arbeitszeit im Winter, Schutzvorrich tungen auf den Bauplätzen, sowie Einrichtung ei nes paritätischen Arbeitsnachweises. Die Unterneh mer haben sich bereit erklärt, in Unterhandlungen einzutreten. * Die Ablehnung des russischen Antrages, be treffend die Festsetzung des Effektivstandes der Ar meen für fünf Jahre, seitens der ersten Kommis, sion der Haager Konferenz erfolgte unter dem Ausdruck lebhaften Bedauerns, woran sich eine Huldigung für den Kaiser Nikolaus II. knüpfte. * Die französische Deputiertenkammer ist gestern in die Ferien gegangen. Die Nationalisten wollten vorher noch die Regierung über den Brief des Fürsten von Monaco an Frau Dreyfus befragen. * Dreyfus hat am Montag den ersten Besuch der Anwälte Demange und Labori erhalten, die 2*/z Stunden bei ihm verweilten. Ueber4hre Ein drücke gaben sie einem Mitarbeiter der „Temps" Auskunft, der darüber an sein Blatt berichtet: Wie Demange sagt, ist Dreyfus gealtert; die zu weiten Kleider schlottern um seinen mageren Körper. Sein Haar ist ein wenig gebleicht, aber seine Willenskraft ist ungebrochen geblieben. Auf dem Schiffe hatte er mehrere Fieberanfälle, es fröstelt ihn, seitdem er das tropische Klima verlassen hat. * Paris, 5. Juli. Wie die „Temps" aus Rennes erfährt, hat DreyfuS seiner Frau erzählt, er sei im Jahre 1896, obwohl krank und ohne durch sein Verhalten dazu Anlaß gegeben zu haben, in Eisen gelegt worden. Diese Strafe sei seine Rettung ge wesen, denn sie habe ihn zum Widerstande aufge- fordert. Er habe damals geglaubt, man wolle ihn morden. (!) * DerProzeß Dreyfus wird, da der als Staatsan walt fungierende Major Carriere neueren Bestim mungen zufolge ohne irgend welche Unterstützung arbeitet, kaum vor dem vierten August beginnen; die Verhandlungen werden mindenstens zwölf, viel« leicht zwanzig Tage" dauern. Alles hängt von den Aussagen Merciers und Beaurepaires ab, welche die Vertagung der Verhandlung zum Zwecke der Vernehmung von Zeugen zur Folge haben können. Sollte Jouaust, der zum Präsidenten des Kriegsge richts bestimmt ist, am 14. Juli den Generalsrang erhalten, so würde Oberst Jourdy dem Kriegsge richte vorsitzen. Wie verlautet, wird vor der kriegs gerichtlichen Verhandlung keine neue Untersuchung stattfinden, sondern Carriere wird sich darauf be schränken, seinen Bericht zu erstatten. * Georges Clemencau und Joseph Reinach machen in der „Aurore" und im „Siecle" erschüt ternde Mitteilungen über die erste Unterredung der Frau Dreyfus mit dem Zurückgekehrten. Dreyfus wollte zunächst nicht sprechen, und die unglückliche Frau mußte ihm nach und nach die Worte ent- reißen; man scheint ihn auf der Teufesinsel mit einem förmlichen Foltersystem moralischer Qualen umgeben zu haben, um seinen Lebensinstinkt zu vernichten und ihn unwiderstehlich in den Tod zu treiben. * London, 6. Juli. Das Unterhaus nahm in 3. Lesung die Vorlage an, welche den Aermeren den Ankauf der von ihnen bewohnten Häuser zu erleich- tetn bezweckt. 9,70 G. 9,60 G. »,75 G. . 99 G. * London, 4. Juli. „Daily News" melden, daß in einer Konferenz des Schatzsekretärs Hicks-Beachs und des Staatssekretärs Chamberlain mit den Ber- tretern der Kolonien ein Abkommen über die Legung eines neuen Kabels durch den stillen Ozean erzielt worden ist. * Kapstadt, 6. Juli. Der Führer der Afrikander Hosmeyr und ein Kapminister sind heute mit Son derzug von Bloemfontein nach Pretoria gefahren. — Nach Berichten von Bloemfontein haben die letzten Vorschläge Krügers dort sehr enttäuscht, da man die Zeit zum Einlenken für gekommen erach tet. Die Einlagen bei der Sparbank in Pretoria werden zahlreich zurückgezogen. * Pretoria, 4. Juli. Im ganzen Lande wurden Volksversammlungen abgehalten, .in denen die Vorschläge Krügers, betr. das Stimmrecht, gebilligt wurden und überall wurde dem Wunsche Ausdruck ge geben, die Unabhängigkeit Transvaals unversehrt zu sehen. Dem Oranje-Freistaat drückte man seine Sympathien aus. — Man glaubt allgemein an eine friedliche Lösung der schwebenden Fragen. * In Südafrika hat sich die Lage nicht geändert. England setzt indes seine Kriegsvorbereitungen fort. * Im Sudan wird es voraussichtlich bald zu einem kriegerischen Zusammenstoß kommen. * Washington, 4. Juli. Das Schiff „Weritza" (?) ist von Valparaiso nach Samoa abgegangen. Es führt Material für eine Kohlenstation auf Papo- Papo mit sich. — Das Kriegsschiff „Newark" wird nicht nach Apia gehen. * In Spanien herrscht, nachdem die Bewegung an mehreren Orten am Montag noch einmal auf geflackert war, jetzt Ruhe. Wenigstens meldet so der offiziöse Telegraph. * Brüssel, 5. Juli. Die heutige denkwürdige Kammersitzung endete mit ein er völligen Niederlage der Regierung. Das klerikale Wahlgesetz wurde zu rückgezogen und ein besonderer Ausschuß, bestehend aus Klerikalen, 5 Liberalen und Sozialisten mit der Ausarbeitung eines neuen Wahlgesetzes betraut. Der Sozialist van der Velde betonte unter gewaltigem Beifall das unlösbare Bündnis zwischen der Arbeiter partei und dem liberalen Bürgertum. * In der belgischen Kammer, deren Zusammen tritt mit Spannung erwartet worden war, hielt gestern Ministerpräsident Vandenpeerenboom eine Rede, in der er erklärte, die Regierung sei bereit den Parteien der Linken in der Wahlrechtssrage entgegenzukommen. Schließlich nahm die Kammer den Vorschlag der Regierung, die Wahlreformvor lage an eine 2i gliedrige Kommission zu verwei sen, an. * Auf die Truppenansammlungen an der Nord grenze von Schantung fällt jetzt durch einen Erlaß- der Kaiserrin-Witwe etwas mehr Licht. Diese wies nämlich die Generalgouverneure der Liangkiang- und Minche-Provinzen an, „angesichts der drohen den Halrung der Deutschen und Italiener in den chinesischen Gewässern" alle Truppen mobil zu machen. Erscheint täglich Nachmittags, außer an Sou«- u. Feiertagen. — Preis pro Monat frei ins Haus SO Pfg., auswärts 25 Psg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" 5 Pfg. mehr. — Bei der Post abgcholt pro Vierteljahr 1 Mk. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Airs «llev Welt. * Vorgestern früh, also einen Tag später, als beabsichtigt war, hat der Kaiser die Ausreise nach Norwegen angetreten. Die widrigen Windverhält nisse ließen am Montag die Abfahrt nicht rötlich erscheinen. Inzwischen hatte sich das Wetter ge bessert, und so konnte denn die Fahrt beginnen. -- Ein sehr interessanter Vorgang wird sich abspielen, wenn der Kaiser vor Bergen eintreffen wird. Das dort ankernde französische Schulschiff „Iphigenie" wird dem Kaiser eine besondere Ehrung darbrin gen. Es traf gestern mit 100 Marineaspiranten an Bord im Hasen von Bergen ein. Manceron, der Kommandant des Schulschiffes, wird sich nach der Ankunft der Kaiseryacht „Hohenzollern" dem Kaiser vorstellen, woraus sich der Kaiser an Bord der „Iphigenie" begeben und die Schulkompanie Revue passieren lassen wird. * Die Unsicherheit der inneren Lage in Preußen hält noch immer an und dürfte auch kaum eher einem besseren Zustande weichen, als bis die par lamentarischen Verhältnisse durch die Entscheidung über die wichtigste Vorlage, welche den Landtag in dieser Tagung beschäftigt hat, die Kanalfrage, kla rer geworden sind. Das im Staatsministerium Uneinigkeit herrscht, ist kein Geheimnis, und sie wird auch für die Öffentlichkeit zum Ausdruck ge- * bracht durch die kleinen Reibungen, die sich inner- halb des Parlaments zwischen den Ministern ab gespielt haben. * Das energische Auftreten der deutschen Trup pen in Kiautschau hat zur Folge, daß jetzt in den Gegenden, wo anfangs ivegen des Erscheinens der Soldaten große Aufregung herrschte und verschie dentlich auch thätliche Ausschreitungen vorkamen, alles ruhig ist. Wie in der neuesten Nummer des „Ostasiat. Lloyd" berichtet wird, haben Chinesen au» dem Hinterhalt aus deutsche Offiziere geschossen, die in der Nähe von Jichao spazieren ritten. Die Dörfer, in denen die Angreifer wohnten, wurden von deutschen Abteilungen umzingelt und die Dorf ältesten und Litteraten verhaftet, um dem chinesi schen Magistrat in Jichao zur Aburteilung vorge- führt zu werden. * An der Berufung des Fürsten Bismarck, der, wie die „Berliner Zeitung" zu melden weiß, trotz aller entgegenstehenden Nachrichten in Travemünde mit dem Kaiser zusammengctrosfen sein soll, in das preußische Ministerium ist an maßgebender Stelle nie gedacht worden. Derselbe kann nur für den äußeren diplomatischen Dienst in Frage kommen. * Von der Arbeitseinstellung wollen die Zim merer Berlins und der Vororte vorläufig Abstand Vevorssehte r 8 Der Familie F. in Markranstädt wurde vor einigen Wochen ein Zwtlltngspärchen bescheert. Da nun die Leute als Liebhaber von Katzen sich eine solche im Haus« hielten, so ordnete die Hebamme 55 55 , do«/ Inserat« die einspaltige Petitzcilc 1V Pf«-, -mtliche Inserate die Corpus-Zeile 25 Psg., Reklamen pro Zeile 20 Pfg. Bei 4 maliger Ausnahme 25°/o Rabatt. - Bei größeren Inseraten u. mehrmaliger Ausnahme wird entsprechend höherer Rabatt gewährt. Alle Postanstalten und Landbrieiträaer nehmen Bestellungen an. 725 G. 450 G- «22 G. 100 G. 9,50 A. „50 G. 4.75Ä. 97 G. 101 G. ich- ;,50 G. 1,25 B. 0,50«. >,50 G- ,75 S. ' ,50«. ',50 ». >,50«. ,50«. ,75 «. >.1.00» ir. 50 «. «. ,50 G. 92 G. 50«. >0 G. jetzt täglich, kostet nur 20 Pfennige Nr. 97 Freitag, -en 7. Juli 1899. IS. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Mersteuer für das S. Wertekjayr 1899 ist bis spätestens den 1V. Irrtt dieser Jahves an unsere Stadtkasse abzuführen. Versäumniß dieser Frist zieht die im Btersteuer-Regulativ angedrohten Strafen nach sich. Diese Strafen treffen auch diejenigen Privatpersonen, die Bier von auswärts, wenn auch in kleinen Mengen beziehen und solches nicht innerhalb 3 Tagen nach dem Empfange versteuern. Aue, den 3. Juli 1899. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. Sch. Schulgeld Aue. Das für das einzelne Vierteljahr im Voraus zahlbare Schulgeld für die Schüler der Realschule, sowie der I. Aürgerschute ist für das 2. Wertes) ayr des Schuljahres 1899/1900 bis zum 1«. Auki 1899 an unsere Stadtkasse abzufuhren. i . > Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bez. Zwangsvollstreckung auf Kosten der Säumigen. ,, Aue, den 3. Juli 1899. DN Rttth dN Stttdt. vr. Krexschmar. Sch