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Auerlhal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane n. Umgehung. Nr. IS «scheint «tM»»«S, SrettngSn. «onnta-S »d»««»«««tSpr»i» derS werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlobn 1 Mk. durch die Post 1 Mk. Mit S Aamittenvtättern, Iroyfinn, Aule Krister, Jeitspiegek. di, -in,p°lttg-"N^.rl. 10 m». amtliche Inserate die Lorpus-Zrile 2Ü Pf. Reklamen pro Zeile SO Pfa Berantwortlicher Rrdalteur: G«il HegeMetfter, Aue (Eqgebirge.) Alle Postanstaltenund Landbriesträger Redaktion u. Expedition: Am«, Marktstraße. nehmen Bestellungen a». Sonntag, den 29. Januar 1899. IS. Jahrgang. Realschule mit Progymnasium zu Aue. Die Anstalt wird Ostern 18SS durch die Ausgestaltung des Progymnasiums und Einrichtung der 1. Klasse vollständig. DaS Schulgeld beträgt jährlich 100 Mk., für die Progymnasiasten 110 Mk., Aufnahmegebühr S Mk. Die Ausnahme kann vom erfüllten 9. Lebensjahre an ge schehen; beizubringen sind Geburt-- oder Taufschein, Impfschein, Schulzeugnis. Anmeldungen werden möglichst zeitig erbeten. Die Aufnahmeprüfung findet Montag, den 10. April statt. Gute Pensto- ««« zu verschiedenen Preisen können nachgewiesen werden. Die interimistische Direktion. vr. plül. H. Goldhan. Lutt-cheuer 'N««. Alle Hundebesitzer, die mit der 1. Rate der Hundesteuer aus das Jahr 18SS - noch im Rückstände sind, werden hiermit aufgefordert die fällige Steuer bis 30. dieses Monats an unsere Stadtkasse zu entrichten. Rach Ablauf dieser Frist erfolgt Bestrafung der Siiumige» ge mäß Punkt S des Hundesteuerregulativs für Aue A«e, den 23. Januar 1899. Mztzth sek Stttdt. vr. Aretzschmar. R. Aus dem Auerthal und Umgebung. M»tttz«ttm«g»n von Iventem Jnte^efse klnd vor «eoaction stat« willkaluuien. Unsere Realschule wird von Ostern an mit einem Progymnasium verbunden sein. Die- ist eine besondere Abteilung der 3 unteren Klassen, in der die Schüler La- teinunterricht genießen, und zwar mit wöchentlich 9 Srun- den in VI, 7 St. in V, 6 St. in IV,' wofür sie in an deren Michern in geeigneter Weise entlastet werden. Die Neuerung besteht also in der Hauptsache darin, daß die bereit» jetzt vorhandene Einrichtung des fakultativen (wahl freien) Lateinunterrichts den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend erweitert wird; im übrigen wird, da niemand am Lateinischen teilzunehmen verpflichtet ist, der Charak ter der Realschule als einer lateinlosen Anstalt dadurch in keiner Weise verändert Das Progymnasium bereitet zum Aebertritt in die Untertertia des Gymnasiums vor. Bon den insgesamt 19 Realschulen sächsischer Städte, die lein Gymnasium am Orte haben, besitzen 1k ein Progym- nasium und nur 4 (Crimmitschau, Mittweida, Reichen bach, Werdau) Nicht; namentlich sind die Neugründungen der letzten Jahre: Oschatz, Auerbach, OelSnitz i. V. und nun auch Aue, mit Progymnasium verbunden. — Zu Ostern werden an der Realschule angestellt: Herr Kon rad Richter, jetzt Realjchullehrer am Freimaurertnstitut in Dresden, für Naturwissenschaften und Mathematik "Nd der geprüfte Turnlehrer Herr Otto Heß, zur Zeit Lchulvikar in Markranstädt. Aus Folium 377 im Handelsregister für Schwarzen-- berg sind: die Firma Wutzler u. Schenker in Obersachsen feld und als deren Inhaber Herr Fabrikant Ernst Max Wutzler und Herr Fabrikant Wenzel Schenker, beide in Obersachsenfeld, eingetragen worden. Die Festlichkeiten, welche gestern zu Kaisers Geburts tag, hier stattsanden, gestalteten sich wieder^zu einer wär- digen Feier. Schon in den frühen Morgenstunden er innerte eine flotte Reoeille unsere Mitbürger an die Be deutung des festlichen Tages. Von 12—i/,l Uhr konnte man die patriotischen Weisen der Parademusik unserer Etadtkapelle bewundern. Der offizielle Teil fand durch ein Festmahl im Vtctoriahotel, und ein patriotisches Con- eert mit Festrede und Ball der Priv. Schützengilde Aue im Bürgergarten beredten Ausdruck. Die öffentlichen», zahlreiche Privatgebäude hatten Flaggenschmuck angelegt, am Abend brannten die Zierkandelaber unserer städtischen Gasleitung. Dem Kaiser aus sein ferneres, ge>egnetes Wirken zum Helle des Deutschen Reiches ein herzliches »Glück aufl" - Am vergangenen Mittwoch feierte die Conzertgesell- schast »Club Aue" im Hotel »zur Bahnhofseiche" ihr diesjährige- Stiftungsfest. Der geräumige Saal war herrlich mit bunten Stoffen, Emblemen der Geselligkeit, Orangerie und Blumen dekorirt, mollig durchwärmt u. gewährte in seiner Farbenpracht einen wohlthuenden ge schmackvollen Anblick. Das Tonzert spielte die Sättler- sche Stadtkapelle in gediegenster Weise und unter lebhaf- tem vetfall. Das Programm war ein sehr gewählte». Nach dem Konzert eröffnete eine Blumen-Polonaise den solennen Ball, welcher das Fest in angenehmster Weise schloß. (Theatergesellschast Kartchs.) Der gestern Abend zur Ausführung gelangte Schwank „TharleyS Tante" von Thoma- Brandon errang einen durchschlagenden Heiter- keitSerfolg. Der Hauptgedanke der tollen Komödie sei hier kurz wtelnrgegeben: Zwei Oxforder Studenten, Jack TheSney und Charley Wikeham, haben ihre Herzen an Kitty Verdun, bezw. an Anny, erstere Mündel, Letztere Nichte des Oxforder Advokaten Gpttttgue, verloren. Die ser bewacht die jungen Damen mit Argu-aügen. Da» Glück will, daß kharley» Tante, eine reich« Brasiliane rin, bet ihrem Neffen etntresfen will. Die Studenten laden Kitty und Anny etn.die Allen unbekannte Tante kennen zu lernen, und gern folgen die jungen Damen der Einladung, aber die Tante bleibt au» und eine sol- che mutz aus jeden Fall geschafft werden. Der Zufall will, datz in einer Komödie ein Kommilitone, Lord Fancourt Babberley eine alte Dame darzustellen hat und sich bei ihnen umkleidet. In ihm ist nun die stellvertretende Tante gefunden Aus dieser Verwechslung ergeben sich die abenteuerlichsten, von höchster Komik getragenen Si tuationen, die sich durch mehrere Heirathsanträge, welche die angebliche Tante erhält und durch das Erscheinen der echten brasilianischen Tante Lucia d'Alvadorez zu einer ungeahnten Höhe entwickeln. Zuletzt geht jedoch noch Alle- auf das Beste aus. — Gespielt wurde im All gemeinen recht wacker. Nur sollte man sich einem Stück, welches in verwegener Situationskomik schon bis zur äutzersten Grenze geht, vorUebertreibungen doppelt hü- ten. Wenn bei der nächsten Ausführung des S chwankes, der nach dem gestrigen Erfolg zweifellos wieder ein vol- les Haus macht, weniger ourrirt wird, und zwar besonder» vom Darsteller der Titelrolle, dürste die Ausführung noch wesentlich gewinnen. Morgen Sonntag kommt „DreysuS, der Verbannte der TeuselSinsel", zum 4. Male zur Aufführung, Mon tag das sinnige Schauspiel „Der Trompeter von Säkktn- gen", dessen melodienreichen Gesänge allbekannt und be liebt sind. Morgen wird die »Knappschaft Aue' ihre diesjährige Generalversammlung im Bürgergarten abhalten, woraus wir die Mitglieder aufmerksam machen wollen. Der völlige Mangel an Schnee läßt für das kommende Frühjahr u. den Sommer bedenkliche Trockenheit befürchten; denn falls nicht bald größere Schneefälle eintrelen, so fehlt die Reserve, welche in den Gebirgslagen der Schnee bis lief in da» Frühjahr hinein für die Q.iellgebieie unserer Flüsse bildet. Dann dürste man in den an Wasserläufen gelege nen und auf Wasserbetrieb angewiesenen Anlagen bei Zeiten mit üblen Vrrhältmssen zu rechnen bekoinmen, ja selbst Stö rung de» Betriebs zu erwarten haben. Auch in anderen Beziehungen ist das Wetter ungünstig. An ein Einbringen von Eis in Eiskeller und Mieten war bisher so gut wie noch nicht zu denken. Obwohl jctzt m der Technik die Käl e mdustrie ziemlich hoch dastcht u. die Erzeugung von künst lichem Eis etwaigen Mängeln abhilil, jo gehl doch d.>reh das Fehlen des natürlichen Etirs Manchem eine regelmä ßig« Einnahme verloren, denn zur Deckung des Eisbedarfes der Brauereien an Millionen von Zentnern gehören betanut- lich viele Hände, und manche» Stück Geld muß rollieren. Praktische Wirte ziehen immer das natürliche Eis d. künst lichen vor, da jenes nach ihrer Meinung langsamer schmilzt. Sollte Heuer wirklich noch einig« Zeit andauernde Kälte kommen, so dürsten die Lispreis« wahrscheinlich trotzdem stei gen. Gewöhnlich wird für den Zentner 10 bis höchstens Ib Pfennige gezahlt, allerdings sind auch schon Zeilen ge- wesen, wo da» Lis mit 20 bis 80 Pfg. für den Ztr. be zahlt wurde. Gesetzt den Fall, es würde Heuer kein EiS eingrbracht, so dürfte ein Bezug des Roheises aus Schwe den wie vor Jahren kaum zu erwarten sein, da sich die Herstellung deS künstlichen Eises immer noch wohlfeiler stellt, als von dort bezogenes EiS, * Neber Zigeunerzeichen, welche sich zuweilen nach Durchzug einer Zigeunerbande an Thoren und Thü- ren vorsinden (man beobarl tet dies hauptsächlich auf Dör fern), gab der bekannte Forschungsreisende Woening jüngst in Reichenbach nachstehende Erläuterung. ES bedeute!: -s-: Hier wohnen arme Leute. -st-t-: Hier ist uns schlechte Behandlung zu geteilt geworden. O: Hier sind die Leute sehr mildthätig und freundlich. (.): Hier wohnen ganz besonders gute Leute. 'ist: Hütet Euch, hier wohnt der O'tSrichter, die Polizei ist hier sehr scharf. Hier ist einer unserer Genossen verhaftet und ' in» Gefängnis gebracht worden. Einer unserer Genossen ist hier beim Pferde diebstahl ertappt und abgeführt worden. Hier haben wir Pferde gestohlen. Hier sind die Leute abergläubisch. In diesem Hause wünscht man Kinder (Winke für Wahrsagerinnen.) Hier ist die Frau untreu. Hier haben wir den Mann bei der Untreue ertappt. Hier wünscht man Töchter zu verheiraten. (Wink für Wahrsagerinnen und Kar tenschlägerinnen). Hier sind die Leute sehr hartherzig, hier kann kein Brand gelegt werden. jKirchm-Yachrichteu für Aue St. Nicolai Sonntag Sexuagesimä: früh >/, 9 Uhr: Beichte: Diakonu« Oertel. vorn«. S Uhr: Hauptgottesdienst. Predigt über Matth. S,1-,12: Diatonu« Oertel, Feier de« heiligen Abendmahl«, nachm. >/-2 Uhr: Kinder<Sotte«dtenst: Hikfsgeistlichcr Bachmann, abends 6 Uhr : Mis- jion«stunde: Hilfsgeistlicher Bachmann, abend« 8 Uhr: Ev.-luth. Jüngling«-Berem. Mittwoch den 1. Februar; abends ^9 Uhr; Bibelstunde im Eo.-luth. Männer-Berein (Marktstr. 5) über Offeub. 14: Diatonu« Oertel. Donnerttag, den 5. Februar: abends 8 Uhr: Bibelstunde in der Schule zu Auerhammer ; Hiljsgeistlicher Bachmann. — 6 Llvtvi' Ltsüssvr VVu8oti8totkL. 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Freiherr von Schlicht, Armeetypen. Idumorerle«. Mna Meyke, Melden der Pflicht. Roma«. Larl »lei-treu, Marschälle, Generale mb Soldat« Napoleon« 1. U. H. Rnhftrat, A«« -em Lande der Mit«. Line ««thmttsche, aus de» Höhe der Seit stehend«, höchst interessante Schilderung der Kitten «nd Gebräuche -er «hines«. Reich illustriert. a. L^iher, v. d. Goltz, Militärisch« Mosa«. Bild« bei» Militär-Leden. 8 7. «arte Bernhard, Die chineflsche Ma««. Roma«, g. Gustav Löpper, In Pluto« Reich. Mit viel«, Illast». L «Ul' Für Mitglieder kostet jedes dieser wirklich guten Werk» in V vornehmem Einband nur r.rs --- st. t »», geb- nur l-«» E ^st. l-w; für Nichtmitglieder etwa dar Zwei- vis Dreifach«. d «h»st»t, Mk. - fl. U-t» g«dund«n p, V Vorstand . Seschäft.loitnn,