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Tageblatt fitr »ic Stabt A«« an» ttmgtHt»«. Rachmiltags, außer an^Sonn- u. Feiertagen. — Preis pro Monat frei ins Hau« L0 Psg., auswär,« 25 Pfg. - Mil ''der ^Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" »,Pf-, mehr. — Bei der Post akgeholl pr», Vierteljahr 1 Ml. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Berantwartlichrr Redaltmr: «ruft Auuk», Aue s Erzgebirges Redaktion u. Expedition: Nur, Marktstraße. Nr. 209 Freitag, den 17. November 1899. IS: Jahrgang . Bekomttwachung. Die Instandhaltung der Straßenunterhaltungs-ArbeitsgerÜkhe, mit'AkrS- WkttL der Tteiuhammer und derjenigen GegerrstÄnde, Welche nicht Vs» Uchmieden und Stellmachern hergestellt werden, soll im Bezirke der unterzeichneten Dienststellen auf die Jahre 1900 bis mit 1904 anderweit an ge eignete Schmiede abtheilungsweise in Akkord für eine am Ende jedes Jahres zahlbare Entschädigung — vergeben werden, dergestellt, daß der betreffende Ak- kordant die^Verflichtung übernimmt, die ihm überwiesenen Arbeitsgeräthe nach Ablauf der Akkordperiode in genau derselben Anzahl und dem guten, grbrauchs- fflhigen Züstände zu übergeben, wie sie von ihm übernommen worden' sind: Demnach sind also die nicht mehr reparaturfähigen Stücke ohne besondere'Ent schädigung durch neue zu ersetzen. Die Vertragsbedingungen liegen bei den Herren Amtsstraßenmeistern Rothe in Neustädtel, Weise in Schwarzenberg und Jahn in Eibenstock zur Einsichtnahme aus. Ueber die Anzahl der auf jeder Abtheilung vorhandenen bezüglichen -Arhchts- geräthe ertheilen die Straßeuwärter. Auskunft. Geeignete Bewerber» wallen ihre Angebote (nach Straßeuabtheiluugon getrennt) bis Montag, den 20. November ds. Js., an die mitunterzeichnete Bauverwalterei einreichen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt vorbehalten. Diejenigen An gebote, auf welche bis -zum 6. Dezember ds. Js. der Zuschlag nicht ertheilt ist find als abgelehnt zu betrachten. Schwarzenberg, am 6. November. Kgl. Straßen- u. Wasserbau-Inspektion und Köngl. Bauverwalterei. Noack. PSßler. Am Ziele. Romanvon B. Feldern. 1L "Mß^gewaltsinnem Wege wollte^rr-sich k» chren Besitz bringen, wenn es nicht ander» geschehen konnte: Gewiß- tzMimoßtenerchabrn, damit er-stineMuhe wiederfaud. Freiwillig übergab ihm Erna gewiß nichtdie Schatulle, Melleicht^gelan- e» ihm auf dem Wege der List, st« z»«r- hatte, schon ost bemerkt, daß Erna, die in sol- khhN"Dingen,»etwa»i leichtsinnig-war, häufig den Schlüffe! ap,-ihrem Schreibtisch stecken ließ Er^ mußte eine Stunde ivLhsen.iUder sie nicht zu Hause war, sie pflegte mittagg Ltstiche. ru. machen, die erste Gelegenheit wollte er be- UUtzfiU. Ueber diesen Entschluß war er eben mit sich in» reine gekommen, al» nach kurzem Lnklopfen der Baron UM Dörnberg eiutrat. "Der -Bankier legte die Cigarre fort und erhob sich; er «mpONgchea Freiherr«, gegen den-er nun auch Mßtrauen hegten mtt-- einer ceremoniellen Verbeugung und bod ihm mMmiSessel an ' Lin Jhmn eine Srkkärung schuldig, weshalb ich meinrnAVftrag zurückgezogen habe," sagt« der Baron, wShrrstd er. seine Handschuhe auszpg und sich einige Mule bim^Kmgen blonden Vollbart strich. .Ich wällte die Ob- litzMdnen verkaufen, um den Kaufpreis für ein Gut bar auszuzckylen, aber in der letzten Stunde noch'stellte der «sheriße^ Eigentümer de» Gate» Bedingungen, die mir Nicht.Wielen, und wenn auch da» Geschäft' sich dadurch Mhttganz'Ierfchlag, mußte esdochaufgeschvbenwerden." ^Dle Obligationen stehen in jeder Stunde, zu Wrer MEnnü;" erwiderte der Kommerzienrat, dessen'Miß, traurmnetzt" wieder schwand, denn diese Erklärung hätte ihn vollständig befriedigt... „Ich hätte bereit» Befehl tze- GMnp fl«im»der! Börse zu verkaufen/«l» Ah« Brief ein- iAmfr- «Wem», Ihn« hegend ei» - Vertust dadurch entstand«« „Durchaus nicht, Herr Baron, die Papiere liegen noch in meinem Schrank." „Raten Sie zum Berkans?" „Je nun, sie werden nicht mehv steigen," sagte dsr-Bau- kier achselzuckend, „indessen wüßte» ich andrro,Papiore;> an denen viel mehr verdient werden könnte-" „Da»- will-ich--nicht," erwiderte der Bacon mit eins« ablehnenden Handbewegung. „Spekulativn-geschäste . sind mir verhaßt-ich verlange nicht» weiter al» ein« gute, siche, ren Zin» bringende Kapitalanlage." „Der Ankauf de» Gute» wird wohl doch in einigen Lagen perfekt werden,, der Verkäufer hat schon einige Be dingungen fallen lassen, ich würde Sie dann bitten, die Papiere zu verkaufen und da» Geld an einem bestimmten Lage bereit zu halten." „Sanz-wie Sie e» wollen! Wollen Sie die amerikani schen Obligationen behalten, so stell« ich Ihnen das Geld «gen Quittung zur Verfügung, Sie können diese Summo später wieder au»iden Erträgen Ihrer Ernte decken." „E» sind stebenzigtausend Thaler, Herr Kommerziem „Wenn, «» .auch der. doppelte Betrag wäre, die Zahl, ung würde.«ürckeine. Schwierigkeiten mach?»." „Da» glaube ich gern," sagte der Barvn-lächelnd; -.aber di«-Mckzahkungi-Iöunte-'Mir. schwer füllen. Den Ausfall -er Ernte» kann - ich: - heute- »och -nicht berechn««, mein« Ka pitalien sind- fest- angelegt, sie stecken -um-grüßten Teil« in «einen Gütern./Nein, ich ^ishe vor, die Obligation« zu-veviowstnpzumal -ich immer Geld flüssig haben muß." „Sie brauchen nur zu befehlen, Herr Baron," erwi- dort« der Kommvrzienrm dteastetkta. „Meinen Schwager werde»Sie- auch gekaunttihaben," führ er in vertrault, chtm Lvn« iswtt »mw feinBtick ruht«- nun forschend auf dem ernsten, buhttst»-Gesicht de», Edrlmannr». «Er war ein« Zeit lang mein Kassierer, konnte sich aber, da er viele Jahr« in Südamerika gelebt hatte,Hier nicht «ehr HMiWfilhöWMMtstrdeßhakh'Wfrd« «MgAmmdrw." 100. Sitzung vom 14. November, 2 Uhr. Zu-Ehren de« hundertsten Sitzungstages der Session prangen auf dem Prästdialttsche drei Blumensträuße. Da» Hau» ist ziemlich gut besetzt. Präsident Gras Ballestrem eröffnet die Sitzung. Aus der Tages ordnung-stehen Petitionen. Alsdann folgen einige geschäftliche Mitteilungen. Eine Petition um Erlaß «imS-ReichSwohnungsgesetzeS soll nach dem Anträge der k Kommission durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt wecken. Hierbel entspinnt sich eine längere Debatte, an der sich die Abgg. Stockmann als Referent, Haff« (natlib.l und Schrader (srs. Vg.) beteiligen. Letzterer führt-aus, hier handele es sich nicht nur-um eine Frage des Wohnungswesens, der Wohnungsnot, sondern--um eine Frage der Not überhaupt. Sehr «Wick--könnten aus diesem Gebiet die Arbeitgeber-rhun. Vv empfehl«, durch Resolution den Reichskanzler um Einsetzung einer Kommission behuks Anstellung von Erhebungen zu ersuchen. — Abg. Atze (Zentr.) schließt stchdtem-KommisstonSbeschlusse an. Von Reichswegen lärmten Gelder für Wohnungszwecke nicht flüssig ge macht wecken; das sei Landessache. — Abg. Schmidt- Frankfurt (Soz.) befürwortet ein Reichswohnungsgesetz. —- Abg^ Franken (natlib.) empfiehlt den Antrag Haffe, die Sache , für heut« abzusetzen. — Abg Wurm (Soz?) ist für ein ReichSg-esetz. —Geh. Reg-Rat Gruner sagt, «S sei schwer» >di^Wohnu»gSfrage von Reichswegen zu lösen. — Abg. Fischbeck sfveif Volksp.) stimmt der Einsetzung, einer gemischten Kommission zur Vornahme von Erhebungen, behufs,späteren Erlasses eines Reich»- gesetzes bei — Der Antrag Schrader wird gegen die Konservativen - angenommen ; - die Petitionen werden danach dem Reichskanzler überwiesen, der eine Kom mission berufen- soll. — Hieraus folgt eine Petition des Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke um Erlaß ein-es. Trü-ntsuchtSgesetzes. Die Kommission beantragt Usberweisung teils als Material, teils zur Berücksichtigung. — Abg. Beckh-Koburg (sreis.) befürchtet, daß ein Trunksuchtsgesetz doch nur ein Klaffengesetz gegen die unteren Stände sein würde. Er empfiehlt U-ebergavg-zu« Tagesordnung. - Abg. Stephan (Zentra smpftrhlt .dagegen dringend den A-ntrag der Kommission. — Abg., Wurm (Soz.) erwartet- von solchem Gesetz mehr Nachteile al» Nutzen-. Man solle vielmehr aus Abhilfe der sozialen Not hinwirken. — Abg. Quentin (natlib.) ist für den Antrag der Kommission. — Der Kommissionsantrag wird angenommen. - Verschiedene Petitionen betr. Einführung eines Zolles auf gärtner ische Produkte beantragt die Kommission als Material zu überweisen. Das HauS beschließt demgemäß. — Wahlprüfungen: Die Wahl von Smalakys wird für giltig erklärt, di« Wahl oon-KardorMbea-»kt«ck«t.— Margen 1 llhrc.Pastgesetznooelle. — Dem-Roich-tage ist-ein-Gesetzentwurf über Aenderungen im MüMvesxn zugegangen, wonach die, goldenen Füusmarkst icke, fauf Anordnung de» Bundesrates mit einer EinlösungSMt von einem, Jahr außer KourS-zu setzencfind, Fe-E sind die silbernen Zwanzigpfenuigltiücke außer Kou-rS zu-setzen, jedoch nicht oor denr- i. Januar . 1SVS,. sowie die Nickel,Zmanzigpfennigstücke - nicht - vor. d«m l. Jäm 1903. Der Gesamtbe'rag der Silbermüv-rw- soll bi» auf weiteres 14 Mark auf den Kops der, Bevölkrriuag nicht übersteigen» ' — 7 , A«G -SG Welt. Deutschla n d. * Berlin, 15. November. Zum Gesetz ,-über den Schutz, der Arbeitswilligen sind seitens de» ZentruprS Anträge vorbereitet. Au » land. * Vorgestern nabmen -in den,Hauptstädten-dreier Großstraten die, Parlamente ihre Betvatungen. wieder auf: der deutsche Reichstag-und di« Deputiertenkammern Italiens und Frankreichs * In Wien gingen in den,letzten Tagen-Gerüchte „Ich vermute, daß' Ihnen die Treininng nicht schwer geworden ist I-rntgegnete der Baron scherzend. „Weder» mir, noch moiner^Grinahttn," antwortet« der Bünkier iw demselben Tone. „Ich kann es» mir -denken, Herr Bündel war wohl im- m« der Ausbund-in der Familie?" „Leider, jede Familie Hut «in sülche»-Miwlick. Darf ich Ihnen eine Ttg»rr«,vdev ein GlaSWein-onvieten?" „Dis Efgarck nehme, ich an, drn,Whin.bsh„e -ich dan kend ab. Wenn Ich, Ihre Zeit nicht zu seh« in Apsprnch uehni«, so möchte ich über eine andere Angelegenheit! noch einige Worte mit Ihnen reden," fahr er foxt,- nasi)dvm er die Cigarre ««gezündet und. einige. Rauchwölkchen - vor sich Hw geblasen hatte. »Ich/bitte, darum," sagte der Kounn«rzisnrat„„mein» Geschäfte sindifür den Vormittag,erledigt."- «Jst^Jhnen bekannt,- daß, mein, SohuJhr Fräulein Tochter,liebt.?"-fragte-der-Baron. „Mein-Sohn,slwte, «»mir, gestern abend/' nickte den Bankier, »er fügt,., hinzu» daß M, JhrovZustimmung, nicht verweiaermwücken." «Und n^-dMen.Sie.felbL darüber?" gla^chzMsehenst""* Wunschnmßgcheud-Mein Kiud „Da»6isti'vuch-mck» - Mansch* «wid«tteBuckn>rbeo; ^nachbem-Waldemarmtr evllärt Hut. daß er-dieser Liek» wcht mehv 'rntsagen könne, zwingt m«in-«igene»Horz Mich sie zu billig««- Wenn Ihr Fräulein-Tochter di« Liebe mei» nck Sohuck-««^^»^- ^ dürfen wir wo« Mn-rflchtlick glauben, daß- dwibeckeno glücklich wrckrn.-Me die Zukanst Waldemar» sich gestalten-Wick, weiß ichuach Nicht," füh» «fortz nachdem -er ckem erfreuten-Bankiev die Hand g» drückt hatte, -M ist, nicht meim Absicht, baffer »wch lange tndev Aemee bttiben soll; er muß- späterbie vorwaltuntz dckGadck«t»ermhm«n, dieich» ihm hinterlasse. Uud-dn» « leicht»«Ufgebr. ck witz erWvM stini ausfrewd« Seut< mögen.sto^.^^chrlich.-n«tz-g«^M,haftdttnen/kE WW sich WchtGerliisssn."