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Montag, SI. Angttft 1S11 IM L000 »llntt linintn Nr.lstS. SechAtcr Jahrgang. 5luer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge ',lanriv»Nltch«l 8»^a^ni, - fri», Nmbotck. >r > ) >s»rat« »«rantwortlich^ >L»tr«r Nr»o». U«i!>c m Au» i. Lrzgeb. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. Spnchfiund, der Redaktion mit Nnenatzm« der SomNagi aachmittag» voa «—« Uhr. — Lrlr-ramm-Adrisse« Lageblatt Nueerz-eo.cge Fenrhrrcher es Für unverlöngt ringesandt» Manuskript« kam» Gewähr nicht geleistet werden. vmck «td vwiag New vmckt- « ve^rg»^«»«N»ctwN m. b. H. in Nu« i. Lrzgeb. Sezugiprei»! Durch unser« Boten frei in. Hau, monatlich so 0fg. 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M. «normen Schaden an, der auf lünf Millionen Mark geschätzt wird » AleKompensationeobjektfÜr Deutschland hat Fronkieich Snanisch-Guinea auorrs^en und deshalb 8^i_t erhandlungenmitSpanienangeknüpst. D.eSlbretse del türkischen Thronfolger» nach Be .> ltnist auf Freitag dieser Woche verschoben worden. * Nach einer Meldung de» Herold beabsichtigen dieBrr e i nt g t en Staaten für dauernd in Haiti Kriegsschiff« zu stationieren. Die konstituierende Versammlung wird Heuteoievortug te- fische Verfassung proklamieren. Die Wahl de« Präsidenten der Rep ublikwtrdam Donner»« tag stattfinden. Der Generalstreik auf de» englische» Eisenbahnen ist beigeleat worden. Die Streitpunkte werde» einem Schiedsgericht vorgelegt. ^w- Mutmaßlich« wtttechng am tt. August r Süd westwind, Bewölkungszunahme, »arm, mit GewitterneiguM spät« gelt» weise Regen. "WH MaroNo. Da» tunesisch, Vorbild. Von einem deutschen Rattonalökonomen, der meh rere Jahre da» nordafrikanisch« Kolonialreich Frankreich» bereist und dessen politische und wirtschaftlich» Verhält» nisse genau studiert hat, werden der Korrespondent Deutsch, lleberse« folgend» Ausführungen zur Verfügung gestellt: Frankreich» Absicht, Marokko -u tunifi-trren, ist ost ausgs- sprachen worden. St« ist -um Uebersluh erwiesen durch den Ee- heimvertrag, der dem tunesischen Schema, dem de» Bardos«r. trage», genau nachgebUdrt ist. Ein Blick auf di, in ihr«, Sim zelheitea wenig bekannt« Entwicklung der Dirch« in Tnrü» scheint deshalb nützlich, um sich vergegenvmrtigen M können, was für Marokko zu erwarten 1 st, wenn Frankreich dort freie Hand bekommt. 1881 zahlten di, in Tun« eingehenden Warrn, gleichviel welcher Herkunft, «inen Wertzoll von durch, schniltltch 8 Proz.! di, Au»führgöll« waren gleich für all« Bsstim- mungiländer. Gleichwohl erlangt Ftankreichvon 1886 at schon da» Uebergowicht in der Ginfichr: di, Hälft« der Ge samteinfuhr. Der Handel der LtHerigen Hauptetnsuhrlän. der geht für Italien 1886 auf 1SH Proz., für England 1886 auf 11,48 Pro,., 1889 auf 6,96 Prag, zurück. Da Li» dahin keinerlei Zolkdifferenzterung vorgenommen wurde und die Waren Frank, reich» nicht etwa seit der Okkupation jähling, Lester geworden waren, liegt hier eine «unzweifelhafte tatsächliche Folg» der Souveränität Frankreich» und der von ihm geübten Schikanen vor, di« st« gestattete. Lus der so beschrittenen Bahn ging Frank reich weiler vor. 1890 wagt« man, belehrt, dohdie Völker, rechtlich allein statthaft, Zubilligung der Meistbe günstigung an Tunt» nicht «»»reicht», den tunchschrn Ausfuhr- handel nach Frankreich zu gichen, di« freie Einfuhr nach Frankreich -u-ugeftehen. Gleichzeitig begünstigt« man die französisch« Schiffahrt dadurch, Latz die Einfuhr auf svantzWfchen Schiffen Bedingung der Zollfretheit wurde. Damit erreicht« man, daß die Einfuhr nach Frankreich sich von 21^2 Droz. 1886 Li« 189« auf 86,88 Proz. 1890 bi» 1897 hob. Auch der französische Anteil an der Einfuhr nach Tunt» stieg noch etwa» auf 83,79 Prozent. Um «etter« zollpoNttsche Begünstigungen Frankreich» zu er möglichen, mutzt« der Bey den Hanidelpv ertrag mit Ftaliin 1896 kündigen. Italien mutzt« auf die gleich« Zoll- behandlung wie Frankreich verzichten und sich damit begnügen, den sehr hohen französischen Mintmaltarif al» Höchstgrenze de, tunenfischen Einfuhrzölle sestzusetzen; was natürlich allen meist, begünstigten Staaten zugute kam. Schwieriger gestalteten sich di, Verhandlungen mit Englaird, da» einen ewigen Handel* vertrag mtt Lunt» hatte. Frankreich konnte England 1896 »um verficht aus bissen Vertrag nur durch di« Zubilligung von vor- rechten in Siam bewegen. Der neue Vertrag sieht den französi schen Mintmaltaris, di» Meistbegünstigung und bi» Ende 1919 für Daumwollwaren einen Höchst-oll von 8 Prag, de» Werte» im Ausschiffhafen vor. Mit den übrigen europäischen Staaten wurden Deklarationen vereinbart, di» übereinstim mend festsetzten, datz all« Verträge mtt Frankreich auch für Tunt» Geltung hätten; da, Konsuln» Staatsangehörige und Rieder- lassungen der Lertragsftaaten in Tunis nur di, Recht« von sol chen in Frankreich hätte«! datz di, Meistbegünstigung sich nicht auf da» Jnnenverhältni» -wisch«« Frankreich und Tunt» bqSau Daraufhin wind, am st, Mai 1898 ei« neuer tunesischer Zolltarif «lassen; vt« Zölle gckheu teil» »ä ealorow (gewöbnttch 8 Pro»), teil» stich es spezifisch«. Diese, di« Mehrzahl, decken stch .i a., besonder» für Industrie- «rzeugntfs«, mtt dem französischen Mintmaltarif, der fast dnrch - w»ghöhnal»d»rfrüh«r»wertzollvon8 Pro» ist. Gin vegünftigungstarif kür Frankreich u«d Al gerien setzt sü, di, wichtigenEinftchrwaren Zollfretheit sist. Auch «ach 1898 wucken weitere eollpolttisch« Matz nahmen gleichen Sinne» getroffen. Der Erfolg all die ser Matznahmen ist der erwartet«. Bon 60 Pro» 1896 ist di« Eins uh »Frankreich»» nd Algerien» auf 7 VProtz. gestiegen, Dies, völlig« oder fast völlig, AurückdvängUNg de» fremden Handel», di« Frankreich da» Uebergavicht in Artikel« verschafft hat, in denen e» sonst nirgend» auf der Welt konkur renzfähig ist, ist umso bemerkenswerter, al» da» Land gar nicht wahrhaft erschlossen ist, sondern nur gewissenlos au»geb«utet.wird. von 84 610 Franzosen in Tunis 1906 sind voll« 849» Beamte; in dem zur Besiedelung wunderbar geeigneten Lande nur 4443 Landwirte; nicht franjMsche Europäer in Tunt» finden sich 94 268 (10 336) Maltheser, 81186 Italiener.) < Dies« tunesische Entwickln!»- wirft schar. se»Licht ackfdtefürMarokkogu gewllrtigenL«, wenn da» Land Frankreich ausgeliefert wirk Frankreich wird auch hier die fremden Interessenten so lang« scht. kanteren, bi« stch di« übrigen Vertragsstaaten bereit finden, lie ber vertraglich auf di» Gleichbehandlung mtt Frankreich zu ver zichten, um so wenigsten» klare verbältmss« zu schaffen «nid zu ermöglichen, datz da, »ttzchen Handel, da» ihr« Staat»angehöri- gen sich wahren können, ohne ständig« Schikanen getrieben wer- den kann. Die Hckndelebilang wücke dasum früher oder später der von Tuni» gleichen: zwei Drittel de» Gesamthandel» französisch DieBesiedelung» Marokko», zu der Frankreich selbst mit seiner ständigen Bevöllerungsabnahm« (denn di« g«. ringe scheinbar« Zunahme wird au» der fremden Einwanderung bestritten) außerstand, ist, wird nur so wett -»gelassen werde», al» sich die Siedler Frankreich gefügig -eigen und den Erwerb von Zwergbesitz beschränken; große Wüter werden stch, genau wie in Tunt», nur Franzosen schaffen dürfen; gehört doch den paar französischen Landwirten dort sieben Achtel de» europäischen kolo- irisierten Lande». Soll sich dies, Geschichte wirklich in Marokko wiederholen? ein- ich« Haupt Der glücklich«« La«. Skizze von Ewa Geäfttr so« Baudiffi». Beinahe waren st, glücklich: t» den Auge« ander« waren st« es sogar vollständig. «Le, dies, andere« sahen immer nur die schön« Außenseite;. sie konnten nur freudig feststen««, datz di« jung« Frau zu jeder Saison «in neues Klsid und einen neuen Hut trug, daß der Hausherr abends, wenn i gefahren wurde, ein« prächtig« Blum» am Revers befestigt hatte, das ' Zutaten zu einer s fall» sei» - - I ««»fall» sein, sag..... den himmelblauen Kicke« age» nnt HOM Fuß UNV MUWUz beiseite lassend: Ich «Ktz «1» mutz ich denn immer Saran n»an«t w«den?s Glückt dann dein, Muttw, st« Lesieri "was dar» ihr» Bomoürfe?! Fitzt weint« di» dunkle Mathilda, dßm» Na« und Aeutze- eater !rack» di, Köchin archer den Gemüsen täglich di, ,.lsttn Rachspeis« hetmbracht», und datz der ent- zückende, kleine «lessande, sofort jcke» moderne Spielzeug «r- hielt. Di» Augen anderer schätzten die Familie de» juitgen Rechtsanwalt» eben nach diesen gewiß «rotzen Vorzügen ab und bemerkten nicht» von dem Wurm nag,«er Antzttfriedenhett, der stch im Ha«, und im Herzen dieser 7. ' " s genistet hatte, und dm -efonder» dam sein , .... erhob, wenn »in Vries au» Deutschland, au» der Heimat der jungen Frau «intvaf. Hietz es da nicht «ttwkder: wir begrei fen e, nicht, datz Dein Manu diese «fol-kose Tätigkeit evttätzt — oder: Armes Kindl Wie peinlich mutz es für Dich sstnl oder gar: Wie denkt Ihr Such di« Zukunft? Ewig wecken wir ja nicht leben— was soll dann au» Such werd«? Womit und wt, soll Aleksander erzogen werden — Vicht ft» «d«, von an- n«kaL lei«.sagte di. iungeFvmdenuvck«icketzeimllchau, mit Mat. ler engeren «tfernt« Men» es nsit dem mäh- < «ar. Uud ihr« Mutter meint» es doch nur gut, und wünscht« ihm von -erzen, ihrem lieben Schwiegersohn, datz endlich de» , Umschwung «1 «träte — — Ur versteht da» nicht, Ihr in Deutsch, land, verteidigt« der Rechtsanwalt und Graf sich. Und wohl zum tausendsten Mal« setzte er seiner trotz vierjährig«» Eh« noch im. mer heitzg«lieLt«n Mathilda auieimrnber, datz er überhaupt schon mtt der alten, klassischen UeSerlteferung gÄrochen habe, weil er nicht nur di» Universität bezogen, 'sondern sogar seine Stu. dien vorfchrtftsmätzig beend,t hätte, Roch niemal» war «in ita- > bet :, an- Alpen ge- uungen hin- Zerwattdten, allgemeine, schw Hmtte« w stch in dm» Ko, ja« erworbenen Grad und Lite! schäft nicht genug sei, sondern d arbeiten nwss». Anfangs hatte Hände« «gen dies, rmerhörte f Hilda wttnte, di, GH, «ecke ft M »ttgehmmw, Empörung fett »ttckNch Lei ttnmn »lter« Bureaustuhl, sitt dm» er nur ga», wmttg W -ahlmi Lvauchte. Ost», ltentscher Sraf, an Rang durchau» der Köntgsfamilis gleich, wa» andere» gewefen und geworden al» «Len ein Graf; und dieser Theorie hatte man sich sehr wohl LefuNden. Gr aber, gesteckt von den-demokratischen Ideen, di, über die Alpen kommen waren, hatte stch über di« geLeiltgten Anschau«..,... weggesrtzt, zum tiefen, aufrichtigen Schmer- seine, vepwaiü di« ihn al» Verlorenmr beklagten. Zwar war es < . Brauch, Latz di« adligen jungen Herrn «in paar Semester ab solvierten, aber ohne datz sie dadurch g» den geringsten Konse quenzen verpflichtet gewsen wären. Als er nun hrttnlich seinen Dckktor gemacht hatte, schämt« man stch fein«, aufrichtig. Sein, Eltern ftrachen Nicht mH» gnn von ihm und gaben es seufzend zu, dich mr nicht mehr gang «ivwandsfrei »Nd gesellschastSWig sei. LeahalL netz mckn es auch geschehen, Latz er ein« Aus- ländert« uNd Bürgerlich« hstvatrt«, der nicht» al» eins grotz« Schön»,tt und «in gewisser Reichtum «achgefagt wurde». Di« Schönhttt gehört» ihr jcho« — ab«, Le» Reichtum «« voüäckfig I lob, nun war alle» geregelt: Li« Heirat wurde geschlossen. Wer worauf er nicht gerechnet hatte. Las geschah: auch jetzt noch ver. > langt« Deutschland von dem Vunde»g«nosien Daten zu sehen; immer wieder drangen anfeuernd», mahnend«, Nagende Ruf« über di« Alpen und scheuchten ihn au» dem Frieden der Floren- ttner Sonn« empor. Ob er stch befriedigt fühlt«?! Ja, Ml» braucht, bann «in Mann «och, der «i«e« vor«ehme« Rainen, ein» schön« Frau, «inen entzückenden Bube« und »in, elegant, Häu». ltchkeit Lssatz? Ud der im Übrigen dem deutschen Gewissen, da» über ihm wacht«, «och di« Konzession gemacht hatte, jeden Lag ein paar Stunden aufs Bureau zu gehen Nick dopt sAm Zeitung «» lesen statt zu Haus«?! Weshalb Netz man ihn denn nicht in Ruh« und war für seine inner, Zufriedenheit empfindlicher, datz « als er selbst? Da» kommt, weil du in «in« ander« Rasse ytneingshetratet haft, sagten fein» verwandten, dich» Deutschen verstehen un» nicht. Aber Marco verstand di« Deutschen: «ine» Page» wurde ihm rundweg erklärt, man «oll» mm einmal wirklich «inen Er satz sehen, von einem, wenn auch noch so geringen Honorar hören» «ad »war, «b, man Vie nächsten Quartaü-tnsen absendmr würde. Marco und Mathilda starrte« stch fassung»los an: Vtch, La, dich, ÜMtsche, Barbaren — auch in Mathildas Auge« rechtfertigten st« dich« Bezeichnung — «stm« imstande, die Dwchung «4»: zu mach«,! Dan« sichen st» «erlasse« auf dem jetzt schon sehr kühlen Flor,«ttner Trottoir — man war im Oktober — Alessan dro wücke sich in d«, Tod «Eilten, und voa Mamas verwandt, schäft war keinerlei Lnterstätzuug zu erhoffen — «Pens, weil st» selbst nicht, hatten, und ftnetteas, uxilst» ast« 8tali«n»r aus Prinzip -ege« das Geb« nst t« wl, zwei Kick«, Nck I energischere so« Hecken ihckst bamH «ick mich auckest Rechtsanwalt. — Ab« « g Weg ft», Rtttungfei»nckcka Klagen nck die Gckck», dte äMffVbNV «U MM NMHHßz JA