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KreWtG SS. «ngust Ml BM llvoo «MM Bmtsitt M.M. Sechkt«Jahrgang 5luer Tageblatt und Anzeiger Mr das Erzgebirge --«luntwortltch»« R«daN«u« - frtt» Rrvkolä. <»r die Znseeat« verantwortlich: Malter klrav». Sen'k in Un» i. Lrzged. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Äuer Sonntagsblatt. Sprechstunde der RedaMo« mit Avemchm» der Sonntag» nachmittag» von st—» Uhr. — Lelegrannn-Ndreff«! lagedlatt Su»«zg«ntgv Ferntzrecher »». Für unverlangt «tngesandt» Mannflrtpt» kann Gewähr nicht geleistet werden. Druck und vorlag Sno» von«»- a. vtriogo-steoellockwk m. b. fi. in kiue t. Lrzgeb. > " > . - »M 1 Bezugspreis: Durch unser« Boten frei in» Sau» monatlich so Osg. 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JnWilhelmühaven lief gestern der Kreuzer Ersatz Kondor vom Stapel. Bürgermeister Dr. Schwanker (Straßburg) hielt di« Lauirede und gab auf Befehl des Kaiser» dem neuen Schiff denNamen Straßburg- * Die Meldung, Deutschland habe RußUrN d verspro chen, die Türket bei dem Versuch einer Friedens störung, sei «st in Europa oder Asien, nichlzuunter st ü tz e n, wird al« Erfindung bezeichnet. » Der italienische Minister de« Äußeren SandteGiu- ltano wird auf seiner Auslandsreise dem deutschen Reichskanzler von Bethmann Hollweg und dem Gra fen Aehrenthal Besuche abstatten. Außer dem türkischen Minister de« Äußeren Rifaat Jascha, hat auch der Minister de« Innern Habil! Pascha demissioniert. D'Arraaea wurde mit 121 Stimmen zumPrästdrntender Republik Portugal gewählt. IM- Mutmaßlich« Witterung am Al. August: GüdweftwiNd«, Bewölkungszunahme, kein erhebliche» tzvckdmfchlag. Die Ergebnisse »er sächstschm BollSzShluug. Don dem letzten großen deutschen BolkszLhlungMverk vom 1. Dezember 1910 liegen di, ersten Ergebnisse vor, di« sich durch einige Korrekturen nur unwesentlich andern werden. Das Reich hatte eine ortsamvesende Bevölkerung von 64908 428 Personen, unter denen da« weiblich, wiederum übarwvg, und -war mit 839 489 Köpfen. Di» Bevölkerung de» Königreich« Sachsen wurde auf 4 802 485 Personen berechaet: L 480800 weibliche und nur 2 322185 männliche. Also auch hier ein erheblicher Frauen- üVerschuß: 158115. In dem Jahrfünft 1905 Li» 1910 betraf dabei der Zuwachs da« weibliche Geschlecht nur mit 6,47 Pro ¬ zent. das männlich« mit 6,87 Prozent. Die Mach, des Miß. -uerlMniffes Wlsthen den l-M<n Geschlechtern ist d!» grSMi» Sterblichkeit de« männlichen Anteil« — «in nicht zu verkennen- der Hiilmei» auf Lre einzig denkbare Lösung der Jrarr.-nfrage, die in der Tat nur eine Mönnrrfrag« ist. Da« hoetvlichs Er schlicht wiegt in allen fünf Kretahauptmannschaften vor. Merk würdig ist v. daß «, im Bezirk Bautzen anfängt, relativ zurück- zugrhen. war hier der Frauenüberschuß 1905 noch ^3118, so weist er 1910 nur noch 12 027 aus. Die weibliche Zunckhme,war nur 8,64 Prozent, di« männliche, 440 Prozent. Auch im Bezirk Themnitz sank di« weidlich« Vermehrung relativ unter di« männ- ltche, 7,98 Prozent ,u 8,28 Prozent, ebenso in der Kreishaupt. Mannschaft Zwickau, 6M Prozent zu 7,40 Prozent. Im Leip- ztger Bezirk hälj sich der Deschlechterzuwach» mit 7,48 zu 7ch3 Prozent fast die Wage. Im allgemeinen hat sich seit einem Jahrhundert die durch, schnittlich« jährlich« Lolkszunahm« SachssiW nicht gw ändert; st« betrug für 1816 bis 1864 — 1,40 Prozent, Mr 1864 bi» 1910 — 1,57 Prozent, im Durschnitt de, ganzen Jahrhun dert, 1,48 Prozent, ^vie» ist die höchste Auwachsziffer unter allen deutschen Staaten, von den Hansestädten Bremen und Hamburg (ca. 2 Prozent) abgesehen, und sie übertrifft selbst die Industrie» gebiete Rheinland (1,40 Prozent) und Westfallen (1,44 Prozent). Folgende Zahlen geben ein sprechende» Bild von dem Bevölke- rung«wach«tum Sachsens seit 1816: 1810 - 1194010 1864 - 2287192 1910 - 4802485 In d«n ersten 48 Jahren also «in« knappe, in den letzten 40 Iah- ren ein« überstärkt« Verdoppelung. Da di« Bodenfläch« nicht mehr wurde, ist di« Folg« ein« «norm« Zunahme der L«völ, r«rung»dtchttgk«it gewesen. Kommen 1871 auf «inen Quadratkilometer nur 170,5 Einwohner, so waren es 1885 schon 212,2, 1905 bereit, 300,7 und 1910 gar 820,8. Damit istSach. sen das dichtest bevölkerte Land im Reiche gewor den. Erst in weitem Mstande folgt Reich S. L. mit 229,6, Rduß j. L. mit 184H Und erst weit unten Preußen mit 115,2. Was die sächsische Bevölkerungsdichte sagen will, möge man an sol- genden Gegenstücken abmessen: Bayern 90,6, Oldenburg 75, Meck- lenburg-Schwtzrin 48,7 und Mecklenburg-Strelitz 86,3, Bevölk:- rungedichtigkeit auf den QuadraMlometer. Oh auf einem Kilo- meterquadrat 86,8 Menschen ihren Unterhalt suchen oder fast zähn mal soviel, 820,8, da« ist ein gewaltiger Unterschied, und ent- scheidet nicht nur übe, die Lebensintenfität solcher Bevölkerun gen, sondern auch über ihr« gesamten L«ben»g«oohnheiten und ihren Wesenecharakter. Den Höhepunkt ihrer Entwicklung scheint die sächsische Bevölkerung überwundan zu haben. Er fiel in da, Jahi. fünft 1895 bi, 19Ü0, wo die jichrliche durchschnittliche Zunahme sich auf 2,08 Prozent berechnete, um in den Seiden folgenden Iah«, fünften auf 1,41 Prozent -ezw, 1,26 Prozent -urächzckfallen. Da wir -ine ganz ähnliche Tendenz auch in Bayern, Rheinland und W«sksa!''n, sowie überhaupt im Tesamtrttchs f!-lden, diirste es sich um eine normale und vielleicht Lleibeckde Erscheinung hau. dein. Jede, «eitere unmäßig« Plus müßte uns übrigen« sozial, wirtschaftliche Schwierigkeiten bereiten. In den Mus Groß. stSdten konzentriert sich von der Desamtbevölkerung über «in Drittel, 1616 499 Personen. Leipzig überflügelte die Lande«. Hauptstadt um fast 40 000 Köpfe, e, zählten am 1. Dezember 1910: Leipzig 587686 Einwohner Dresden 546882 Themnitz 287 840 Plauen 121104 , Zwickau 78588 , zusammen: 1618499 Einwohner Unter den deutschen Großstädten find Leipzig und Dresden an die 4. und 5., Themnitz an die 14. Stelle gerückt. Gemeinden mit mehr als 20000 Einwohnern find Freiberg (86287), ZittaU (3? 084), Meißen (33 875), Bautzen (82 760), Reichenbach (29 881), Trimmitschau (28 804), Meerane (25466), Glauchau (25156) und Mrrdau (20 830). In diesen neun Mittelstädten wohnen zusammen 220 049 Personen, so daß der Einfluß der Groß, stckdte ein unbedingt dominierender ist. Ihre Entwicklung ist entscheidend Mr da» ganz« Land. Daraus «Mären sich die Be mühungen, diese Großstadtgebilde möglichst vorwärts zu bringe« und sie zu Horten de» sozialen und kulturellen Fortschritt» zu ma- chea. Alle Erschütterungen ihre» Wirtschaftsleben» ziehen das Land draußen unmittelbar in Mitleidenschaft; mögen fie darum immer StichpuE, und nicht Stör« de» sozialen Frieden« fein, der kein faul« Frieden, wohl ab« «in Frieden voll ehrilich« Ausgleichearbeit fein soll. Aus dem Königreich Sachse«. Jahresversammlung dm sächsische, Laudmoechi» de» Evangelischen Bund«,. Trotz der schmerzlichen Nachricht vom Heimgang de« Geh. Kirchenvater v. Meyer in Zwickau soll doch, wie beschlossen war, di« Jahresfeier- de« sächsischen Landesoerein» de. Evangelischen Bunde« Sonntag den 10. und Montag den -1. September in Geyer stattfinden. Der Festgottesdienst in der «neuerten Laurentiusktrch, beginnt M Ilhr. Um 7 Uhr finden öffentliche Familtenabende in den Sälen des Rathaus« und de» Bay. rischen Hofe» statt. Ansprachen werden hierbei gehalten vom geschäftsführenden Vorsitzenden de, Gesamtbunde» Reichstag»- abgeordneten Direktor Lic. .Voerling, ferner von k. Fisch« (Eger) und k. Ficker (Planitz L. Zwickau), sowie von Vorstand». Fallende- Sand. »Xhdeu« ixrS-l« Früher al» sonst nimmt in diesem Iah, di« Natur herbst lichen Charakter an. Schon während dos EamM«» hinge« in folge der langandauernden uckd außergewöhnlichen Hitze di« Blätter welk und schlaff an den Bäumen, fi« färbten sich rasch gelb und begannen bereits in d« zweiten Augusthälfte, an ein zelnen Orten sogar noch früher, wenn zuerst auch nur vereinzrlt, abzufallen. Jetzt aber ist der Laubfall bereit« in vollstem Gange, eine Erscheinung, die um dies« Jahreszeit zu den größten Sel tenheiten gehört. Denn in regelmäßig ««laufenden Sommern soll da» Laub erst im Oktober fallen, und wenn, die Sommermo nate kühl, frisch oder gar regnerisch wpren, so wird e« ost No vember, -i» die welken, gelben Blatt« von den Bäumen nieder, flattern und/den Boden dann so hoch -«decken, daß d« Fuß ra schelnd durch st« dahinglettet Gin früher -erbst löst alle möglichen Stimmungen und G*> danken au»/über die man tmm« dann am besten hhnoegkommt, wenn man »en Ursachen der Ding« nachgeht und m» ergründen sucht, waruin « so kam und so komm«» mußt». Ml, den, d« ein wentg gewohnt ist, di« Natur p» beobachten, liegen HM Gründ« Mr diesen so_auß«ordentlich frühen Laubfall ja auf der -ackd: die Hitze des Somm«, hat den »öden amgedvrrt, da, Grundwass« ist gesunken, die Ernährung d«, Pflanrm» hat darunter gelitten und so stoßen sie früh« al» in anderen Jahmn ihr Lau- ab. warum ab« stoßen fi« « ab, uckd warum fällt da« Laub überhaupt? Und htnwich«mn: wieso find «s durchaus nicht all« Pflanzen, an denen wir den Laubfall beobacht«» «in nen, und «««Hal» bleiben 0inz«ln«, genannt imm«grüne, auch im wint« grün? Nehmen vt, «in üaubblatt zur -ackd und be trachten wir zunächst einmal, 1» welch«, weil« es am W« ba ses«,t ist, soev«den «1, sofort «kestnen, daß «ein einzige» Blatt ohne weitere» am Ast« — oder wie « naturwissecksthckstlich psch. tiger heißt - am Stengel d« Pfl-nm hängt. Awchchw» Stengel Unregelmäßigkeit, Mr di« es kein« Erklärung zu geben scheint, und die sich vor allem au« den Ursachen de« Laubfälle» nicht er klären läßt. Dies« Ursachen de« Laubfalles ab« stellen ein inte ressantes Kapitel de, Pflanzenleben» dar, und wenn wir sie ganz begreifen wollen, so Müssen wir erst di« Roll« erkennen, di« dem Laube überhaupt zukommt. In dem Laub«, also in den Blättern der Pflanzen, finden wir eine Anzahl von Organen vereinigt, die beim Menschen getrennt find; der Mensch atmet durch die Lungen und scheidet die überflüssige Feuchtigkeit in Form von Schweiß durch die Poren seiner -aut au«. BÄ der Pflanze find Lungen und HaUtporen beide im Blatt vereinig^ Sie atmet durch da« Blatt und läßt au« ihm auch di« gavaMgen Mengen von Feuchtigkeit verdunsten, die die Wurzeln ununterbrochen au, dem Bod«n emporheben. AL« nur solang« vermag di« war- zel die Pflanze mit der au» dem Boden geförderten Feuchtigkeit zu versehen, al, diese in Form «in« Flüssigkeit vochanden ist. Im Winter, wo der Boden friert, muß die Tätigkeit der Wurzeln aufhören, und monatelang wird dem Baum, den Sträuchern und sonstigen Pflanzen kein« neu« Feuchtigkeit mehr angeführt. Wenn mm au» den Blättern ständig «in« weiter« verdunftung von Feuchtigkeit stattfinden würde, so würden sich die Folg;-, bald geltend machen — d. h. die Pflanzen würden vertrocknen. Des halb muß es als «ine w«G« Maßregel der Natur betrachtet wer- den, daß fi, dem Au»trockn«n der Pflanzen oor-eugt, indem fi« bewirkt, baß die Pflanzen Ihm Blutt« schon früh« oerlieron, al» der Boden zu stieren beginnt, wenn da, Laub «-gefallen ist, zieht die Pflanze noch immer etwas Feuchtigkeit empor, und di« Pflanz« kommt mit Saft -«füllt in dm» wint« hinein. Dann mag d« Boden ruhig sttemn; ihr« Organ» kommen doch nicht mehr zum Lu«trockn«n, den» wenn die Wurzeln auch Bin« neu« Flüssigkeit mehr «tführon, so »«mag doch aNderersetw auch kein, mehr zu ««dunsten, rottl «bW di« «lätto» «sicht mehr vorhan« öbach di« schon tzknzeichm d«s Winter» la Fom» kühler« und Blatt ist tmm« noch rin Organ eingeschaltet, das man im g«. roöhnlichen Leben den Stiel zu nennen pflegt. Behalten wir diese, nicht ganz einwandfrei« Bezeichnung Mr unsere nachfolgen.' den Betrachtungen zueckt einmal -et und studieren wir nunmehr di« Eigenschaften de, Stiels, so zeigt sich, daß « oben Mchetför- mig auseinandergeht. Er spreizt sich, und sein oberer Teil wird in der Tat die Epwtte genannt. Somit ergibt sich Mr die Befesti gung de, Blatte« folgende Reihenfolge: zunächst der Stengel, an diesem der Stiel und al» Uebergang vonh Stiel -um Blatt die Spreite, -eben wir -ei unserem Spaziergang verschieden« abge- fallen« Blätter auf, fo werden wir -all» erkennen, daß nicht alle Pflanzen ihr« Blätter gleichmäßig abwerfea. Unter der Eiche liegen di, gelb und rostbraun -«wordenen Eicheckblätter, ab« so viel« wir auch in di« Hand nehmen, werden wir stet» doch be merken, daß an ihnen noch der Stiel sitzt. Di« Kastanie hin. gegen (d. h. di« Sei un, wachsend« unedlem Art. di« sogmrannte Roßkastanie) zeigt »in« größer« Mannigfaltigkeit, In t«d« K» stantenalle« könken wir zahlreich« einzeln« Blätter vom Boden aufheb«n, nicht minder zahlreich ab« find di« Fälle, wp Stiel und Blatt noch miteinander zusamm«nhäag«n, Der wild« Wein wie derum bietet «in and««. Bild: isieimü» «erden wirt an feinem aLgefallenen Laub di« Lereiniguna von Blatt und Stiel -emer. ken können, sondern di« roten Blätter Limen am Boden, die Stiel« hingegen sitzen noch tmm« an den Stengeln der Ranken und «wen — «in unschön«, Zeichen de» -«bst«, — stet in di« Lust hinan»! In einzelnen Fällen werdmr wir. wen« wir stb» sorgfältig beobachten und un, L«i unseren B«troMung«n di« Müh, nicht ««drtsistn lassen, tmm« Wied« neu« Blätter vom «odtzn «ufzuheben, sogar Pflanzen finden, b«t bono» selbst der Stengel mit abfällt. Da, fft zum Beispiel -ei d« Zypr^se d«, Fall, denn »«welkt«« und a-gesallen«, Laub'äu, Steng«!, Stiel. Gpnit« und Blatt b«sttht! Grrckde in B«pm auf den Laubfall bitttt un, also di« N» tur «in« Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, «1« wir fi« viel, leicht kein Mette» Mal «ehr vorfiuden. «, henscht hier «in«