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m sft» i. E»-E. 0»,antwortlich« Redakteur i prltz Rrnkotct. Für di« Inserat« verantwortlich Vtto S«M«rti». L«id« in Au« i. Lrzgeb. Spnchßnnd« d» Rodakttov mit A-onahm» M» A«mra-o nachmittag von 4—» Nh». — GM-ramm-Abreffrr Go-MM S»MG-MM» - F»»tz»ch» m. Ftr mw«rlan-t »lngrsandt, Manuskript» kann Srwähr nicht g«l«ist«t wird«. Sezugopreioi Durch unser« Boten frei in» Sau» monatlich«» 0s-. Sei-er SeschLkttktelleabgebolt monatlich »epf-, and wichentltch ro pst. — Bet der Pc» bestellt und selbst adgrqslt vierteljährlich Alk., monatlich Pf-. — Durch den Briefträger fr« in» lsau» vierteljährlich » rr Mk^, monatlich »4 pfa. — Linzetn« Nummer ,0 Pst. — Deutscher postz«ttung»katalog. — Erscheint täglich ,n den Mittagstunden, mV Arwnahm« von Sonn« und Feiertagen. Insertion,prei»! Di» fiedengekialt«» RorpnozoU» od« deren Baum s«r Inserat« «m» Au» und den «Ortschaften de» Amt»hauxtmannschaft Schwarz en» erg ,r Pf-., sonst!«» pfa. Reklame» «titzeU« s» Pf-. Lei größeren Abschlüssen en», brechender Rabatt. Annahme von Arq«-«a bi» spätesten» o'ft Uhr vormittag. Für Aufnahme von größere» Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt werden, wenn st, am Gag vorher bet an» ringhen. und Anzeiger für das Erzgebirge - mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Äuee Sonntag-blatt. _ Dies« Nummer umfaßt 8 Seiten. e s« »qi« i. chwen- in »1 tt «m Eiegen oder Et«- Preußens (krhebungsfsier. (von unserem Bmltnm eWchffttarbaiftG) Der Tharwoche dankt -- der da» M»m die Mihen «tue. Hähipunktm da, «rtmläMschm GAmv WeutzttM L «et» ItzBHtsiMtzAWßWKtt- -aat, MrtzMrN,» 1VD -Iah« «ms Preuße« Ertze-un-sfeim »m>1918 Mit in nevm Schaff,« «eh«»«. Der bet der Gedenkfeier am Denkmal Künig FriMttch Ml. Das Wichtigste vom Tage. Der Besuch de» Herzogspaares »0» Tumberlavd in Berlin ist nun eudgliltig auf den >7. Märe fesige- setzt. * Der A eich» kanzle r nahm gestern wiederan den v «rat unaen der Hunde,staatlichen Minister über vt» Deckuntz«fra-e teil.*) Da, preußische Abgeordnetenhaus übermtm nach sehr erregter Debatte di, Ostmarlen,orlag» an di« Budgetkommisstsn. Pfarrer Jathoistgesteruabendim mangeüschin sirmckem hau» in Lindenthal a« den Pol,»« einer Bl»t»er- gtftung gestorben.*) - Oesterreich ist bereit, im Fall» einer nmen >«fr»H«n, dene Ldriafrag» durch di» Berte« semi Snteresim ohne weiter« Rücksicht selbst zu wahren. -> Siährre« st«»« mc «u»«w« »UI«. ' zur Luge. >0? Hangen und Bangen in schwebend« Pein! Gelt« hat e» eine so unklare Situation gegeben, wie augenblicklich, sowohl die auf dem Balkan, wie die Weltlage überhaupt. Noch im. mer will keine Entscheidung kommen, die Diplomatie beeilt sich in keiner Weise injit ihrer Arbeit, und ebenso wenig fühlen sich die Dalkanstaaten bemüßigt, ihre Antwort an die Großmächte wegen der Vermittlung zu beschleunigen. Inzwischen aber scheint in Konstantinopel die Stimmung wieder umzuschlagen, indem man dort jetzt eine Fortsetzung de» Kriegs» «m jeden Preis will, da man sieht, daß dis Sache doch verzweifelt steht, und lieber ein Ende mit Schrecken, al» ein Schrecken ohne Ende. In weiten Kreisen am Goldenen Horn herrscht lebhaf teste Verstimmung gegen da» jungtürkische Regime, in der Ar mee gärt es unheimlich und vielleicht kann «ine» Tags» Enver Bet dasselbe Schicksal wie Nvsim Pascha ereilen. Unter diesen Umständen würde eine Vermittlung der Mächte nur problema tischen Wert haben, und der Mangel an Eil« erklärt sich wohl auch daraus, daß man die weiters Entwicklung dsr Ding« in Konstantinopel erst aLwarten möchte, bevor es zu eine» ent scheidenden Schritte kommt. Bei alledem laufe« «och «etter« Komplikationen nebenher, wenngleich in dies« Hiussicht «ine ge wisse Besserung doch zu verzeichne» W. Dis Differenzen zwischen Rumänien und Bulgarien sind zwar noch «icht behoben, und wenn auch mit ziemlicher Sicherheit zu erwarte« ist, daß sie durch eine Botschafterkonserenz in Petersburg ihr« Erledigung finden werden, so ist man damit «och keineswegs über den Berg. Immerhin aber ist man doch «in Stückche« vorwärt, gekommen, und zwar in günstigem Sinne; da» gleich« gilt von de« Bqieh- ungen zwischen Wien und Petersburg. Tatsächlich scheint eine Entspannung in die Weg« geleitet zu s«in, die Demobtlt- sierung hat begonnen und «ine ruhiger« Aufffassung d«r Sag« beginnt sich bemerkbar zu mach««. Auch hinsichtlich dm Wett rüsten« steht die Sache nicht ganz so bedenklich Wehr au», in dem vor allen Dingen allgemein anerkannt wird, daßDeutsch- land unter den obwaltenden Verhältnissen gar nicht ander» konnte, Man steht «in, daß di« neu« Wehrvorlage keinerlei bestimmt, Spitzen bat, und offen wird die» von einsichtigen Blättern an der Sein» und an dm Newa sugegebM. Andere» seit» muh beachtet «erden, daßha»s,an,ßjische0»ll durch di« Hetzagttation gewisser Blätter in «ine« Taumel geraten ist. der nicht« Gute« verheißt. Jede vernünfttg, Regung scheint fast geschwunden, und Personen, oft gegen die dreijährig» Dienstzeit austreten, werden fast wie Vaterland««,rät,, gmrandmarkt. Namentlich hat Jaurtzs di«, »u fühle« »«»mm«««, der jetzt de« Gegenstand schärfster Angriff« bildet, «eil «, m freimütig wagt, gegen di, in Frankreich herrschend, Stimmung gn protchteren. Sein Bemühen wird schwerlich Erfolg haben, ab«, mit eimnlicher Sicherheit wird man daxauf rechnen können, daß Vai Btzentam- m«r noch kommen wird. hat s«lg«nden Wmtstmt: «n mein Maeri! Zum hundertsten Mal, kehren dt« Tag« mied«,, da Prmßen sich «nschickte, fremd«, Joch «Lzuschütftln. Sieben Jahr« halt« do« Volk unter der eisernrn Saust dar Ervbmm» geseufzt. Kein« Erniedrigung, auch di« ttrffft nicht, di« Heermsolg» stl, den Feind, war ihm erspart geblieben. Ab«, diese hart« Straf« für vorangegangen« Zeiten de» Stillstand«, und damit de» Nieder gange» hatte läuternd gewirkt. In voll« Schärf« «ar da, Be- wußtsein erwacht, daß Ehrlos d«r Preuh« nicht zu leben vermag. Nachdem di« Schäden in der Organisation beseitigt waren, brann te da» Herr darauf, g» -eigen, daß fein innerer w«rt nicht er- stoSen «n, daß der a lt e E eistln ihm lebt«, der 80 Jahr, gm vor einer Welt in Waffen getrotzt hatte. Da brach durch Sott«, Fügung der ersehnt« Tag der Vergeltung und Reinigung von «r- litten«, Schmach an, Preußen» Aar rett, sein» Schwing«« und stieg,»> Lonne empor. Nach langem Bangen Wug di« Stund«, da mein erhabener Ahnherr in dm» herzbewegenden Wor ten de, Ausrufe«: An men Volk! de« Krieg vmkündet» »nd die Landwehr aufbot. Ja heiligem Zorn -egen den Bedrücker st>l-tr da, Volk de« Rufe feine» König«. Hochauf loderte die Flamme der Begeisterung. Ein unversiegbarer Strom von Opferfreudig- kett durchflutete die Lande. Glücklich, «er König »nd Vaterland sein Gut darbringen konnte! Doppelt glücklich, wer unter den Fahnen selbst sich ihnen weihen durste! Die Erinnerung an sol che Treu» und Hingebung heute nach hundert Jahren, am Ge burtstag« der unvergeßlichen Königin, wieder wach -u rufen, empfinde ich al» heilige Pflicht. Richt siegen oder sterben, son dern siegen schlechtweg hieß die Losung de» Heere» in dem Hei ligen Kampfe. Gott hat seine Waffen gesegnet, von Großgör schen und Großbeeren über die Kätzbach, über Kulm, Dennewttz, Wartenburg, Möckern «nd Leipzig hat e» fein« Fahnen an den Rhein getragen und hinein in dis Hauptstadt de» Bedrücker»! Ein Weltreich war niedergerungen! Mit nie erlöschender Be wunderung gedenk» ich der Helden jener Tage. Ich gedenke Scharnhorst», der in zäher Frtedensarbeit den Grundstein zur Erhebung Preußens, zur «Mzmneinen Wehrpflicht, gelegt hatte, der selbst aber al» eine» der edelsten Opfer der Besret- ungskriege die Früchte sein« Aussaat nicht reifen sehen sollt«. Ich gedenk« der Führer des Heere» aus seiner Siegeichahn, Blü- chere.Pork», Bülow», Gneifeneiu» und so -viel« an derer, deren Namen in Flammenschrift aus den Tafel» der Ge« schicht« leuchte«. Ich gedenke der ungezählte« Tapfere«, dt« «tt Jubelrufe« auf ds« Lippe«, für ihre« König, hä« Ruhm uutz Ehr« des Vaterlande, da» TreugeWd« mit dm» Tode besiegelt haben. Ihr Gedächtni» wird nicht erlösche«, solange Preuße« be steht. Der Geist der Krieger de» Befreiungöttampfm lebte fett in Euren Vätern, al» sie unter meinem erhabenen Großvater den Siegesprei, ersiritten, der jenen versagt geblieben war, die Wiedergeburt «0» Kaiser und Reich! Un» aber, dem jetzt lebenden Geschlecht, rusen die Heldeittaten ruhmreicher Vorfahren eindringlich di, ernste Mahnung zu, da, Dtchtrrwort zu behmztgen und wahr zu machen: Wa» du ererbt von d«tn«n Vätern hast, «rwirb es, um «» zu -Hitzen! Dann w,rd«n auch wir mit freudigem^ zttmrsichtttchem Herzen in den Kamps gehen, fall» m einmal gelten sollt«, da» mit so 1«ur«m Blut« Errungen« zu wahren. Deutschland» Ehr« zu schirmen ar gen den, der sie anzutasten wagt. Dazu muß abm jeder an seiner Stell« dasitr sorgen, daß dt« Armm ihr» Devise nicht nur äußer- lich, sondern vor allem im H«rz«n trägt. Gottmsurcht, König treu«, Vaterlandsliebe in der Vollkommenheit, wie sie tn den großen Zeiten bewiesen ist. «äffen da» Heer unä-Lerwind- lich machen. Der Steg «ber kommt von Gott. Drum gelte für un» jetzt «nd Imme,da» tz« wehlfpruch tz«, Helden der B» fteiungekriege: Gott «tt »n»! Berlin, am Denkmal Köttg Fttedrtch Wilhelm» M., henj.0.«äPl81A Wilhelm. "V > Der Smossenschafwgechmll«. (Eigen« Bericht de» Auer Tageblattes.) Oe Al» um 11. März vor üä Führ«, Ratssetsen starb, hatte «, da» rasch» Werke» noch schauen dürfen, wenn er auch erhalten hat. Sow«r den« vorgestern Berlt« an de« wichtigste« Stätten historische, Srinnerung der Schauplatz von mancher Eh rung der Toten, mit der da» Geschlecht von h«ut« sich selbst er hob, und am Denkmal König Friedrich Wilhelm III. stand um dt« Mittagsstunde Kaiser und König Wilhelm II. vor den Garde regimentern und verla» «inen Tagesbefehl: Anmein-««,!, dessen Inhalt auch dem Volk tn Waffen überhaupt nicht gleich gültig sein kann. Gr hat m«hr tn sich al» nur Gedanken «ine» ob«rst«n Kriegsherrn; wir dürfen sü, unser« Ahnen, dt« den Unterdrücker Preußen» geschlagen, stolz sein auf dt« freimütig« Anerkennung ihre» Opfersinne», di, der Kaiser ihnen gezollt. Und dennoch liegt dt, Bedeutung von Kaiser Wilhelm« Tag«»- Lefehl: An mein Heer! nicht in der freudigen Würdigung der Verdienst» der Lebenden jener großen Zett. Gewichtigeren Klang noch Haven tn ihm di« Wort«, dt« den Lebenden der Ge genwart leife, um nicht den Schein der Drohung zu gewin nen, den Ernst ihrer eigen«, Zeit andruten. Sie find nicht schlechthin ne» in dem Munde de» Kaiser», klangen tn früheren Jahren sogar lauter »nd trotziger In di« Welt, aber gerade die Dämpfung ihre» Tone» verleiht ihnen den Ernst, der beachtet sein «iS. Man hat wohl mit gewiss« Berechtigung das», ge warnt, daß wir »n» im Überschwang der Erinnerung In den Rausch verlören, »nsere Zett mit ihren Sorgen »nd Nöten de» Erhebungezeit von 181» völlig gleich z» f^en, »nd da» tun, hieß, wahrlich, jene Zett eitel »nd ««dankbar verkleinern. AehnltOeit mit der IS dm -9. Jahrhundert» ist indessen dm de» SO. «Uch nicht ahzusprechen. Wie haben da» Glück, nicht die Last peinvoller Unglücksjahr« tragen zu müssen. Die Opser, die zu bringe« wir un» rüste". Men dem Geschlecht von heute nicht entfernt fo schwer, wi« dt« kleineren, für di« da» Volk von ISIS sich de» Teuersten entäußerte. Sollten jedoch Anstrengungen von un, -»fordert werden, so dürften sie jenen von 1818 auch nicht um ein Kleine» nachstehen noch Gewaltigerem gelten al» sie. Vorau» haben wir von dem preußischen Volk von ISIS — oder diese» vor «n» —> da» Eine: ihm stand klar vor Augen der Kamps, den es galt, und der Feind. Wir sehen beide» nur durch einen Schleier, sehen «» vielmehr nicht, und schreiten wi« in drückender Gewitterluft schwer einatmend einher, nicht wissend, 0 b und w 0 h « r da» Unwetter ausbrtcht »nd doch fühlend, daß es schier unvermeidlich ist. Darin liegt der furchtbar« Ernst der Zeit, und jene, die mit ihrem Blute un» ein köstliche» Erbe ersiritten, legten un» zu gleich die heiligen Pflicht aus,«» zu erwerben, um e» zu erhalten. Dm Kaiser hat da» Wort mahnend ausgesprochen und in un mittelbarem Zusammenhang« damit für da« preußische »ich deut sche Bott gelobt, e» werde mit freudigem zuversichtlichem Herzen in den Kampf gehen, fall» e» einmal gelten sollte, da» mit so teurem Blut Errungen« zu wahren, Deutschland» Ehre zu schirmen gegen den, dpr sie anzutasten wagt. Die Mort« sind Heut« Nicht ohne tiefen Sime, und m wäre töricht, von ihnen nur zu raunen und zu tuscheln. Umsonst wird un, nicht «In« Stei gerung unserer militärischen Rüstung um 1SS V0V Mann zuge- mutet mit der offenen Erklärung, sie sei vor allem nötig zur Verstärkung unsere, Grenzschutze» im Osten. Das bedeutet, daß di, Politik dm Zarenreichs — vielleicht gegen den Wunsch de« Zaren und ihrer inneren Logik folgend — in Bahnen lenkt, mit denen sich di« Weg« der deutschen Politik naturnotwendig einmal feindlich kreuzen müssen; und damit stellt sich 191g tn schroffen Gegensatz zu 1S1L Damal, war da» Zarenreich dm Erhebung Preußen» «tn» wmtvoll, Stütz«: 1918 fft e» im Be griff sich nach allen Au»wtrk»ng«n seiner Politik in einen Wider patt dm deutsche» Reich» zu omwandeln. Ein Jahrhundert än- bett »Len die Lebensbedtngung von völftrn. Im» Rußland dm 90. hat ander» Ezisten,Notwendigkeiten al» da» dm 19. Jahr hundert», und das Deutsche Reich »raucht unvergleichlich mehr Atemsreihett al» da, schüchtern tastend, Preußen nach den B* fretungskktegen. Sa schieben sich selbst attf dem eng «erden de» Raum der Ardobmfläch» zwei Völker unentrinnbar -men- einander «i» köletschm, denen di« Sonn« gebieterisch den weg ««ist, nur daß sie freilich dt« Wahl haben, ums Leben,rau» ent. «,d«, sich sttedltch zu »»«ständigen oder mit Einsetzung dm äußersten Kraft ui» dm Ertsten» um ihn zu ,ing«n. In jedem Fall, dem friedlichen «t, fttndltchen Rinaen», M dm Stär- kme und dm Schwächer» tritt zurück «m dm «rfien Reih« dm vöttm, di« Weltgeschichte schafft». So haben wir «» 1807 m- lebt, wetl »ft »«Äftssen hatten, daß Friedrich» dm Emtzm» Wmk nicht durch weichlichen Bssitz erworben werden konnte. Di, Vor sehung schenkt« un» dann di« EmO, den vmlust 181» zurück- modern zu hätten. Ein zweite» Mtt fft si, un, so dmtfch ha» vielleicht nicht! «oft hätten kein Jen»