Volltext Seite (XML)
w.nn L>« »Ufa«!, »«» »urch 1-rafpr-ch.r «rfolat »t»e »a, Manuskript nicht -ruiltch lradar ist. Mer Tageblatt -ZW Mzeiger Mr das Erzgebirge ZWL WEND mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. trtl,,, UN» stua,ad,st,u«n, s»n>i» Aprechchms» ö»r ttesaktt»« mit Mtwnahm» der Sonntag» nachmittag« 4—s Uhr. — ck»l»gramm-si-r»ss» r Tageblatt flurrrzgrblrg». Zrrasprrchrr »3. »«hinrn'Ästrllu-^rn für unorrlangt »Iag»san-t» Manuskript» kann SrwShr nicht »»leistet wer»««. Nr. los. Diese Nummer Umsicht 8 Seiten. Das Wichtigste vom Tage. Künig FriedrtchAugust beabsichtigt, in diesem Jahre eine LandeSreise nach Ortschaften des DelegationSbezirke» Sayda — Pfaffroda, Neuhausen, Seissen — zu unternehmen. Kaiser Fran» Joseph hat den deutschen Staatssekretär de» Auswärtigen, von Jagow, gu Schönbrunn in längerer Audienz empfangen und ihm da» Großkreuz des LeopoldordenS verliehen.*) a> Der HeereSauSschutz der französischen Kam me r hat die Forderung von 420Milltonen für di« nationale Verteidigung bewilligt. * Anfokg« der Zuspitzung de» bulgartsch-serbt- schen Streitfalles ist augenblicklich wieder «ine Verschärfung der vrientkrise in Sicht.*) » M« bulgarischen Verluste im Balkankriege betragen SÜO Offiziere und 2 S 7 11 Soldatenan Toten und SSO Offiziere und S2öö0 Solda ten an Verwundeten. * Sestern mittag fand die Nebergabe Skuta. ri» an da» internationale Detachement statt.*) -> OI»b«re» fl«b« an andsrn ^IMd- Mutmaßliche Witterung am IS» Mai: Nordost. wind, Bewölkungszunahme, keine Temperatur Linderung, im Gebirge leichter Niederschlag. -ML Der Lanäesrat von Süäwestafrika. Don allen Gouvernementsbeiräten in unseren Ko lonien hat der Landesrat von Siidwsstoifrtka sich am lebhaf testen betätigt. In drei Wochen hat er den ihm von der Regierung vorgelogten Etat für das Schutzgebiet für 1914 recht gründlich beraten, mit erfreulicher Offenheit an ihm Kritik geübt und seine Wünsche schließlich in einer langen Resolution zusammengefaßt. Der Landesrat, aus Farmern, Kaufleuten und Diamanteninteressenten gewählt, hat noch nicht die -Befugnisse einer beschließenden parlamentarischen Körperschaft,er wird diese erst erhallen können, wenn die Kolonie für die Kosten ihrer Zivil- und Mtlitävvevwal- Donnerstag» IS. Mai 1913. tuns se lhst wird aufkommen können, während sie bis jetzt noch auf einen erheblichen Reichszuschuß angewissen ist. Der Landesrat hat daher vorläufig nur eine beratende Stimme, aber seine Stimme wird sicher nicht ungehört ver hallen, weil sie von sachverständigen Männern kommt, die mit gleicher Liebe an der neuen wie der alten Heimat hän gen. Für das Reichskolonialamt werden die Richtlinien, die der Landesrat durch seine Beschlüsse -gezogen hat, wertvolle Fingerzeige für die Aufstellung des demnächst dem Bundes rat und Reichstag vorzulegenden füdwestafrikanifchen Kolo- nialetat» bieten Linnen. Der Gouverneur Dr. Seitz, der auf der Rückreise nach Windhuk begriffen ist, hat seinen längeren HeimatSurlaub in Berlin benutzt, um eine Erwei terung der Rechte des Landesvats beim Rkichskolonialamt zu beantragen. Danach ist anzunehmen, daß er mit der Mitarbeit des Landesrat» zufrieden ist, wenn es auch in den Versammlungen gelegentlich an Zusammenstößen nicht fehlt Diesen Antrag entsprechend soll der Erlaß von Verordnungen -über Land-, Forst- und Viehwirtschaft, über Wege- und Wasserrechi, üoer Seuchenbekämpfung Lei Men schen und Tieren sowie bet Angelegenheiten oer eingebore nen Arbeiter in Zukunft an die Zusttmmung des Lan desrats gebunden sein. Allerdings wird der Landesrat auch die nötigen Geldmittel berettzustellen haben, unter de, Kontrolle de» Reichskolonialamt». Der Bundesrat und der Reichstag dürften vielleicht die Frage der Eingeborenenh«- Handlung ausschetden, im übrigen aber dem Antrag ziisttm- men, sofern da» Reich nicht von Neuem belastet wird. Zu den wichtigsten Anträgen de» Landesrat» gehört der auf Streichung von 60 666 Mark au» dem Personaletat und auf Verringerung der Landsspolizei, die in ein Landjäger- korp» umgewandelt werden soll. Der Landesrat bestätigt damit die Auffassung, die wiederholt von verschiedenen Par teien im Reichstage geäußert worden ist, daß der Beamten apparat in Slldwest ohne Schaden für da» Land gekürzt wer den kann. Durch diese Verringerung der Verwaltungs kosten weiden Mittel für kulturelle Zwecke frei werden. Noch wichtiger erscheint der Antrag auf Ermöglichung der Fleischausfuhr nach Deutschland durch «ine sinngemäße Auslegung des tz 12 des Fleischbeschaugesetzes, nach dem Le- kenntlich nur ganze oder halbe Tterkörper in Ver bindung mit gewissen inneren Organen zur Einführung nach Deutschland zugelassen werden dürfen. Der Landesrat hält eine amtliche Tierschau in Südwest für ausreichend, so daß auf «ins Mitsendung der inneren leicht verderblichen und überdies auch Minderwertigen Organe verzichtet wer den könnte. Die Verpflichtung zu dieser Mitsendung hat bisher die Fleischausfuhr aus Slldwest nach Deutschland un möglich gemacht. Die Untersuchung in Deutschland brauchte sich also nur darauf zu «rstrecken, ob das Fleisch auf der Reis« verdorben und also für den menschlichen Genuß un tauglich geworden ist, indes wird die Dampfergesellschaft, die s. Jahrgang. die Fleischausfuhr übernimmt, sicher Mr so vollkommene KühleiNrichtungen sorgen, daß die Untersuchungsämter in den deutschen Häfen keine anstrengend« Arbeit zu verrichten haben werden. Die Frage ist nur, ob der Antrag des Lan desrats nicht etwa auf Widerspruch üm Bundesrat oder Reichstag stoßen wird, deren Zustimmung zu einer anderen Auslegung oder Aenderung des 8 12 nicht entbehrt werden könnte. Was die deutsche Landwirtschaft betrifft, so braucht sie nach unserer Meinung den Wettbewerb der afrikanischen Landsleute nicht zu befürchten, weil sehr große Vorräte dort überhaupt nicht vorhanden sind. Die Musfuhtmöglich- keit für Südwestafrika bestand bisher nur nach der britisch südafrikanischen Union hin, hat sich aber nicht gelohnt, da die Union für ihren Bedarf durch die eigene Fleischerzeugung aufzukommen imstande ist. MMaranwarter unä ausscheiäenäe Offiziere. HVon unserem militärischen Mitarbeiter.) Das letzte Armee-Verordnungsblatt trifft für die Mi- lttäranwärter, das heißt für die Unteroffiziere, die nach be endeter Dienstzeit aus dem Heere ausscheiden, uim sich einem Zivilberuf zu suchen, eine sehr beachtenswerte Bestimmung: Bisher wurden diese Unteroffiziere unter Weitergewäh rung ihrer vollen Gebührnisse beurlaubt oder zu einer Staats- oder Kommunalbehörde kommandiert, aber auch eine solch« Kommandierung war am Ende einer Beurlau bung gleich zu achten. Feder hat da» unseren Unteroffizie ren voll und ganz von Herzen gegönnt, jeder wünschte ih nen eine Anstellung im bürgerlichen Leben, die ihnen wirk lich Befriedigung verschaffte Und auch von bleibender Dauer war. Wenn die neue Bestimmung sagt, daß Mtlitäranwär- rer nicht mehr kommandiert, sondern nur noch beurlaubt werden, so wäre da» in Ursache und Wirkung dasselbe, wenn nicht durch die Neuregelung die Gewährung eines be stimmten! Gesamteinkommen» uMrend dieser Zeit festgestellt wäre. Das ist sehr zu begrüßen, denn die Truppe bekommt das Gehalt der Stelle mit dem Antritt de» Urlaubs des Stellungssuchenden frei, kann einen jüngeren Ersatzmann befördern, überhaupt die freigewordene Stell« besetzen. Das kommt dann ausschließlich der Truppenaus bildung zu Gute, ohne daß die Militäranwäter schlechter stehen werden. Auf diese Weise ist «in guter Schritt vor wärts zur Versorgung der Unteroffiziere getan, ohne daß der Dienst darunter leidet. Es ist ja auch Mr manchen Stellungsuchenden in kleiner Garnison oft kaum möglich, an Ort und Stelle etwas Passendes zu finden. Wer, was man den Unteroffizieren zugebilligt hat, das sollte äuch der Reichstag den Offizieren geben. Für ausscheidende Offi ziere sind diesbezügliche Bestimmungen bisher immer noch Das Barometer. tNaqdru« o«rd»<»ll) Das Barometer ist UN» "ein unentbehrlicher Freund ge worden: fast in keinem Hause fehlt es und Lei jeder Unter nehmung, die uius auf längere oder kürzere Zeit in» Freie führen soll, ziehen wir es zu Rate. Sein Steigen gibt uns die Aussicht auf schönes Wetter und läßt den Landwirt und Weinbauer ein gutes Erntejahr erhoffen. Sein Fallen aber setzt die Gemüter in üble Stimmung, lähmt dis Unterneh mungslust und schafft verdrießliche Gesichter. Daß Steigen gutes, Fallen aber schlechtes Wetter bedeutet, ist gewöhnlich so ziemlich alles, was man Wer diese» so nützliche Instru ment weiß. UW doch gibt e» noch Mr mancherlei von ihm zu erzählen: Interessant ist z. B. Mine Geschichte; seine Be handlung aber, über die in wetteren Kreisen fast girr nichts bekannt ist, erfordert schon eine klein« Summe von Wissen schaft. Von so manchem Barometer behauptet man, daß es falsch gehe, und doch sind nur wir es, die irgend einen Fehler bei seiner Placierung, seinem Transport oder Lei irgendeiner sonstigen Gelegenheit gemacht haben. Wenn wir uns zunächst, ehe wir auf alle diese hier erwähnten Ding« eingehen, etwas näher mit der Erfindung de» Baro meter» beschäftigen, so ist diese einer eigentlich recht sonder baren Begebenheit zu verdanken. Um di« Mitte de» sieb zehnten Jahrhundert» sollte in Florenz ein Brunnen gegra ben werden. Der Auftraggeber, ein reicher Florentiner, wollte die Sache aber bequem haben: Man sollte nicht im mer in den Hof hinabsteigen müssen, um Wasser zu schöpfen, sondern sollte es auch in den höheren Stockwerken de» Hau se» vorfinden. Darum erhielt der Brunnenmeister den Auf trag, es bi» hier hinauf zu pumpen. Er brachte auch »ine mächtige Säugpumpe herbetgeschleppt, mit der er da» Naß au» den Tiefen der Erde in die Höh» heben wollt«. ALet so sehr nmn auch pumpt«, da» Wasser stieg und stieg nicht über etwa zehn Meter. Man wußte sich die Merkwürdige Sache nicht zu deuten und hott, den damal» in der Nähe von Florenz lebenden berühmten Physiker Galileo Gali lei herbei, der sichdte Geschichte ansah und annahm, daß da» Wasser «inen Lor-rar vuout, «ine Scheu vor dem leeren Raum habe. Bei jeder Säugpumpe wird ja durch da» Em- porhoben de» Kolben» unter diesem ein lufftverdünnter, oder, wie man fälschlicherweise sagt, «in luftleerer Räum erzeugt, in dem da» Wasser dann emporsteigt. Bor diesem luft leeren Raum sollte sich da» Wasser also scheuen und deshalb nicht weiter in die Höhe dringen. Galilei» Schüler, Evan gelist» Torrtcelli, dachte über dis Sache weiter nach und kam bald — es war die» im Jahr« 1643 — hinter die wahre Ursache der merkwürdigen Erscheinung. Er erkannte, daß Las Wasser durch den Druck der Lust in der Whre der Säugpumpe empor gedrückt witd und daß dieses Empordrücken natürlich dann ein Ende haben muß, wenn da» Gewicht de» Wasser» dem Gewicht der auf ihn drückenden Luftsäule gleich wird. Sobald Wassersäule und Luftsäule im Gleichgewicht sind, kann da» Wasser nicht weiter in die Höhe steigen. Uw zu sehen, ob diese Annahme richtig sei, machte Torrtcelli den Versuch, den der Brunnenmeister Wit seiner Säugpumpe ausgeMhrt hatte, nunmehr mit einer schwereren Flüssig keit, mit Quecksilber. Er schmolz eine Glasröhre von etwa achthundert Millimeter Läng« an einem Ende zu, füllt« sie mit Quecksilber, drückte dann den Daumen auf da» offen« Ende, kehrt« di« Röhre um, brachte Daumen und da» nun mehr untere Ende der Röhre tn ein mkt Quecksilber gefüll te« Gefäß und nahm dann Len Daumen weg. Sofort sank da» Quecksilber auf eine Höh« von 766 Millimeter herab. Die Luft drückt« somit da» Wasser zehn Meter, da» Queck- stlber hingegen nur 760 Millimeter hoch tn die Höh«. Da di« auf dem Quecksilber oder dem Massen lastend« Luftsäule natürlich kleiner wird» wenn man auf einen hohen Berg htnaufftetgt, «eil man sich la dann den oberen Grenzen der Atmosphäre nähert, so muß. auf einem solchen die Queck- stlvrrptul» niedriger stehen, al» in der Tiefe einer Ebene. Auf Veranlassung de» französischen Philosophen und Phy- stker» Pascal wurde diese« Versuch im Jahre 1648 auf dem 1610 Meter hohen Puy de Dame «»»geführt, wobei sich die Richtigkeit der eben erwähnten Vermutung ergab. Da- mit war klar erwiesen, daß di« Quecksilbersäule tn einer der artigen T-rricelltschen Vorrichtung, bet steigendem Luft- druck in die Höhe gedrückt wird, also steigen muß, während sie Lei sinkendem Luftdruck fällt. Di« Beobachtung der von Toricellt geschaffenen Vorrichtung läßt alsoalleSchwan« kungen de» Luftdruck«» erkennen, und da der Luft druck Mit der Gestaltung des Wetters iw innigem Zusam menhang steht, so verwendet» man di« ganze Einrichtung bald als Wetterglas oder als «Barometer, ein Ausdruck, der zuerst im Jahre 1666 von dem Physiker Boyle gebraucht wurde und der so viel wie Schweremesser bedeutet, well man damit die Schwere der Luft mißt. Zu dem von Torrtcelli erfundenen Barometer, da» also aus einer in «in Quecksilbergefäh etntauchenden oder in einem solchen endigenden, unten offenen Röhre besteht, ge sellte sich in der Folgezeit ein andere» hinzu, da» sogenannte Anerotd barometer, auch Dosenbarometer genannt. Sein wesentlicher Bestandteil ist «in« luftleer« Metalldofe, deren Oberfläche, um sie zu vergrößern und den Luftdruck auf «inq größere Fläche wirken zu lassen, gewöhnlich gewellt ist. Stärkerer Luftdruck drückt den Deckel der Dose nach innen, bei schwächerem wölbt er sich wieder mehr nach außen zu. Diese Bewegungen werden durch «tn Uhrwerk auf «inen Zeiger übertragen, der auf der bekannten Skala spielt. Ist der Zeiger so eingerichtet, daß er die Schwankungen de» Luftdruckes auf einen mit Papier bespannten, Lurch «tn Uhrwerk gedrehten Trommel aufzeichnet, fa entsteht hiev, durch «in« besondere Abart de« Aneoridbarometers» der so genannt« Barograph. Wer sich nun «inen Barometer anschaffen will, der wird natürlich -u«rst fragen, welch» A r t denn eigentlich Liebest« sei: da» alt« Torricellische, da» man auch EefäßboraMeter oder Qüeckstlberbavometer nennt, oder da» Aneroidbarometer oder »Mich der Barograph. Der eine Verkäufer wird bald diese», der and«» bald jene» emp fehlen. In Wirklichkeit liegt die Sach« so, daß Mischen allen, sofern sie nur gut auegofllhkt sind, I« in Unter schied existiert. Der beste Vswei» hterfilr ist der, daß für wissenschaftlich« Messungen Leide Arten, sowohl da» Gefäß. Trometer, wie da» Aneroidbarometer zur Anwendung ge langen. Für di« Beobachtung, am bequemsten, ist entschie den der Barograph. Er zeichnet die Mftdruckschwwckungen