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^Dienstag, 14. Juli 1SW. Sei! «des SV00 redleeii kdineenlen! Nr. 161. Dritter Jahrgang. ttuer Tageblatt und Anzeiger Mr das Erzgebirge veianlwottlichel Re-akleur Fritz Arn Held < Für di« Inserate r>«ranln>orttich; .'Vatter Krau» beide in Noe. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Illustriertes Sonntagsblatt. Sprechstunde der Redaktion mit Ausnahme der Sonntag, nachmittag» von 4—5 Uhr. — Telegramm-Adresse: Tageblatt Aue. — Fernsprecher l». Für unverlangt eiugesandt« Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. Orurk und Verlag Gebrüder Beuthner i)nh.: Paul Beuthner) in Au«. Bezugspreis: Dur» uns«»« Boten frei in» Hao, monatlich so Pfg. 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Welt.) » Der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Alten bürg sind gestern nachuiillag zum Besuche des könig lichen Hofes in Dresden ein getroffen. >' Im E u l e n b u r g p r o z e ß hat Kri m inalk o m in i s s ar von ,U. / Treskow gestern sehr belastend s li r den Ange klagten ausgesagt. sS. Art. i. Hptbl.). Die Meldung von der Begnadigung der Grete Beier A zu lebenslänglichem Zuchthaus bestätigt sich nicht. » * Der österreichische Hof hat, wie verlautet, König Peter von Serbien mitteilen lassen, daß sein Besuch am Wiener Hofe nicht erwünscht sei ch * Der russische Minister des Aeußern ».Iswolski wird nach Wiener Reise nach Berlin kommen, um mit dem Reichskanzler Fürsten Bülow Besprechungen zu pflegen. . Die Verwendbarkeit des Luftschiffes im Kriege. In dem Bewußtsein, die Schwelle einer neuen Zeit zu über schreiten, haben wir in der abgelaufenen Woche den siebzigsten Geburtstag eines Landsmannes gefeiert, Lessen Namen wir ge trost unter die der größten Erfinder aller Zeiten einreihen dürfen. Di« Erorberung der Luft ist zur Tatsache geworden, und wo die deutsche Zunge klingt, da tönt das Lob des Grafen Zeppelin, des lange verkannten, aber mit eiserner Energie ausdauernden und fortarbeitenden Mannes, der dem deutschen Namen den wesentlichsten Anteil an diesem Eroberungszuge kühner und genialer Erfindergeister gesichert hat. Mo die Welt so sehr von politischer Spannung erfüllt ist, wo wir uns täglich über di« Kriegsbereitschaft der verschiedenen Nationen und über die mancherlei Kriegsmöglichkeiten von Berufenen und Unbe rufenen unterrichten lassen, da konnte es nun nicht ausbleiben, daß auch von den letzten Zeppelinschen Erfolgen der Blick sich sofort hinwandte auf die Verwendbarkeit des Luftschiffes im Kriege und auf die neuen Ausblicke, die sich hieraus bei der augenblicklichen Weltlage ergeben. Bezeichnend war es, daß wieder die englische und fran zösische Presse im Verein sich auf die Seite der nervöse» Alarmschläger warf, und zwar diesmal die englische noch hastiger als die französische. Forderte man in Frankreich eine inter nationale Vereinbarung über die Sicherung der Luft grenze, so klagt man in England, daß die insulare Lage Großbritanniensaufgehört habe in dem Augenblick, in welchem englischer Boden anders als zur See erreichbar wurde. Die Auslassungen der britischen Presse erinnerten an Die Darmstädter Ausstellung. Non Paul Witiko. Wie ein Märchen erklingt's .... Es war einmal ein Fürst, der wollte, daß das Leben jeglichen seines Volkes wertvoll und lebenswert werde. In Schönheit leben sollte jeder — und in Schönheit sterben . . . Nicht wie Ibsens Hedda Gabler, dieses Meisterbtkd einer geist- und herzlosen, an ein paar unverstande nen modernen Schlagworten feige zehrenden flachköpfigen Dame von Welt. Nein, anders, wahrhaft, im Innersten. Dem geringsten Arbeiter sollte Gelegenheit gegeben werden — durch tatkräftige Mitwirkung der vermögenden Arbeitgeber — in Anmut zu wohnen mit Weib und Kind. Und wie dem Arbeiter, so dem Bürger. Von der Wiege bis zum Grabe, in Haus und Schule, im Amtszimmer wie in jeglichem öffentlichen Zwecken dienenden Raume sollt« nur zweckmäßig Schönes dem Auge sich darbieten. Jegliches Nutzstück in den Wohnungen sollte gefällige Formen haben und fröhliche Farben, die Häuser sollten innen und außen heiter und hell, reinlich und lustig sein. Sir sollten erscheinen wie natürlich herausgewachsen aus ihrer land schaftlichen Umgebung. Jegliche« stumpf nüchtern«, düster un freundliche, schablonenmäßig geistlos in die Höhe gekleckste Haus, wie wir deren heute noch so viel begegnen, und die ihre Bewoh ner und leider auch deren Kinder ebenso stumpf und dumpf und nüchtern, so unfreundlich und lebensunlustig machen, sollten ver schwinden. Damit aber sollte Frohsinn und heitere Schaffenslust in aller Herzen seines Volke» einziehen, und es sollte sich hervor tun durch Lebensfreude und Tatkraft, durch Zufriedenheit und Edelsinn vor allen, die es umwohnen. Welches Hau» im Lande man auch betrete, da» Arbeiterhau» oder Fürstenschloß, da» Hau» de» Kleinbürger« oder Bauern, de« reichen Edelmann es oder de» den alten und zähen Widerstand Englands gegen den Bau eines Tunnels unter dem Kanal, weil auch er England der Verzüge seiner insularen Lage und seiner insularen Sicherheit in gewissem Umfange beraub«» würde. Nun hat bezüglich der Luftschiffahrt deutsche Romanphantasie den Engländern vorgearbeitet und di« Eroberung des britischen Jnselreiches durch eine deutsche Luft schisserarmee ausgemalt. Im Grunde können wir Deutschen es auch ganz zufrieden sein, wenn just zu der Zeit so weit ent wickelter Einkreisung auch an der letzten, im Südosten bestehen gebliebenen Lücke vervollständigt werden könnte, daß eben zu diesem Zeitpunkt jene deutsch-feindlichen Elemente, die ihrem Ziele so nahe zu sein wähnten, vor neuen Gefahren bange wer den, die ein eingekreistes Deutschland ihnen zu bereiten ver möchte. Wenn man nun aber in Deutschland verständigerweise bei der gegenwärtigen Weltlage keinen anderen Standpunkt vertreten kann, als den, sich ohne alle Nervosität doch in vollster Bereitschaft zu halten, so würde man in den Fehler der Selbst täuschung verfallen, wollte man die neuesten Beklemmungen der englischen Presse einfach als durch den heutigen Stand der Lust schiffahrt bereits begründet, oder überhaupt die entsprechenden britischen Auslastungen als bare Münze hinnehmen. Ueber jeden Zweifel erhaben ist ja ganz gewiß, daß in jedem künftigen Kriege das Luftschiff eine bedeutende Rolle spielen wird. Doch auch der Lenkballon wird zum mindesten für di« nächsten Jahre im wesentlichen doch nur eine ausklär- ende, nicht aber eine erobernde Rolle zu spielen haben. Hinsichtlich des Aufklärungsdienstes wird er unschätzbare Arbeit zu verrichten vermögen, und dieser Umstand muß dem Lande, dessen Luftschifssystem am weitesten entwickelt ist, sicherlich einen großen militärischen Vorsprung verleihen. Der Lenk ballon als Städte und Ländereroberer aber bleibt auch nach den neuesten Erfolgen eine ferne Zukunftsphan tasie. Man wird sich eine Mithilfe des Lenkballons bei dem Zerstörungswerk des Eroberers allenfalls denken können, wo es sich im Landkrieg um die Vernichtung von Festungswerken durch Sprengstoffe handelt, die aus der Luft herniedergelasten werden, ganz unsicher aber müssen entsprechende Betätigungen des Lenk ballons bis auf weiteres schon im Seekrieg erscheinen. Die Treff sicherheit aus hoher Luft gegenüber einem in Fahrt befindlichen Schlachtschiff wird man einstweilen recht gering bewerten müssen. Vollends ober gehört die Eroberung eines Jnselreiches durch eine Armee von Luftschiffern wohl nicht nur für heute, morgen und übermorgen in das Reich der Phantasie. Zum mindesten müßten nach Milliarden zählende Summen in Luftschiffen fest- gelegt werden, wenn sie in fernes Feindesland eine Trupp führen sollten, die dort irgend etwas auszurichten vermöchte und nicht einfach abgeschossen werden würde. Man unterschätzt auch die militärtechnische Arbeit die gegen die Lenkballons einsetzte, sobald nur irgend ihre Ver wendbarkeit im Kriegsfälle überhaupt denkbar erschien. Wie jedem Fortschritt im Torpedowesen, der die Panzerschiffe stärker bedrohte, entsprechend gesteigerte Schutzmaßnahmen für diese folgten, und umgekehrt, wie jede größere Sicherung der Schlachtschiffe gegen Angriffe beantwortet wurde durch die Er findung gefährlicher Angriffswaffen, so hat auch das Militär luftschiff von feinem Anfangsstadium an die Erfindung von Mit teln zu seiner Abwehr und Bekämpfung gezeitigt. Man hat Selbstfahrer konstruiert, die besonders zur Versal- gung von Luftschiffen unter weitestgehender Ueberwin- dung der Eeländeschwierigkeiten geeignet sind, und diese Automo millionengesegneten Fabrikherrn, überall sollte man nur wahr haft Schönem begegnen, Harmonisches, einheitlich zueinan der sich Fügendem, in Küche und Keller, in Schlaf- und Speise zimmer, in Hof und Garten usw. Teller und Topf und Messer und Gabel, Tisch und Stuhl und Teppich und Tapete, Bett und Schrank und Leuchter und Lampe, alles sollte zueinander passen, und so das Gefühl des behaglichen Wohlklangs in die Herzen des Volkes Einzug halten, di« Schönheit wollte der Fürst so für jeden seines Volkes gefangen halten, auf daß sie auch dem Aermsten zu eigen werde für Lebenszeit. Und wer da ging zu sterben, dem sollte man das letzte Plätzchen bereiten hell und freundlich, schlicht und gefällig — eine Stätte friedvollen Sich- versenkens an vergangene Tage, fern der eilenden, brausenden Zeit. Wie ein Märchen erklingt's .... Märchen noch so wun derbar, Dichterkünste machen'» wahr! Und (dem Sinne nach): Es soll der Künstler mit dem Fürsten gehen, denn beide wohnen auf der Menschheit Höhen. — Zwei Dichtersürstenworte. E rn st Ludwig, HessensEroßherzog, diefer von Lebenspoesie durchleuchtete deutsche Fürst, ist seit dem ersten Tage seiner Re gierung bestrebt, dieses Märchen in seinem Lande wahrzu machen. Mit seinen Künstlern will er es führen zur Schön heit, zu der Menschheit Höhe. Und sein Herz darf die Hoffnung stärken, daß die Zahl seiner Zeitgenossen zuntmmt, die da er fassen, daß er als ein wahrhafter Mäcen die Kunst lebendiger Entwicklung zuführt, daß er sein Pflichtgesetz au» lebendigen Lebensgefühlen erhält als der modernste Mensch seine» Volke». Er gibt seinen Künstlern Gelegenheit, ganz au» sich heraus, nach den selbstdtktierten Gesetzen innerer Verantwortlichkeit zu schaffen. Eie können am Hof« Ernst Ludwigs in Darmstadt im eigens ihnen errichteten Arbeitshaus« ihre Fähigkeiten nach vollem Belieben äußern. Eines freilich verlangt er von ihnen: di« Veredelung der naiven hessischen Volk». bile mitGeschützen ausgestattet, die besonders darauf einge richtet sind, das hohe Ziel des Lenkballons möglichst wirksam zu verfolgen. Derartige Tatsachen soll man denn doch nicht ganz übersehen, um sich nicht irrigen Vorstellungen von den künftigen Eroberungszügen der Lenkballons hinzugeben. Der tatsächliche Wert der Erfindung, insbesondere für den Austlärungsdienst, wird, wie das Chemnitzer Tageblatt schreibt, dadurch auch in militärischer Hinsicht in keiner Weise beeinträchtigt und der Ruhm des Genialsten der Erfinder auf diesem Gebiet am aller- wenigstens geschmälert. Es war zu erwarten, daß nach den großen Erfolgen des Grafen Zeppelin sich auch die Industrie dem Motorlustschiff bau zuwenden würde. So bauen die Siemens-Schuckert-Werke ein lenkbares Motorluftschiff, das der Vollendung ziemlich nahe ist. Als Führer dieses neuen Luftkreuzers ist Hauptmann von Krogh gewonnen worden, der bisher als Leiter der Aufstiege des Parseval-Ballons der Motorluftschisfahrt-Studiengesellschaft weiteren Kreisen bekannt geworden ist. Hauptmann v. Krogh ist aber der genannten Gesellschaft nicht untreu geworden, son dern wird nach wie vor die Aufstiege der lenkbaren Ballons oer Motorluftschiffahrt-Studiengesellschast leiten. In erfreulicher Unparteilichkeit wird sich die Heeresverwaltung an allen Systemen beteiligen, die sich irgendwie bewährt haben, und st» wird sich über kurz oder lang in dem Besitz von drei lenkbaren Motorluftschiffen befinden, von denen je eines den drei verschie denen Systemen angehört. Bekanntlich hat das Luftschiffer bataillon bereits einen eigenen Heeresmotorballon, der kürzlich im Gewitter auf die Wipfel des Gruneroaldes gedrückt wurde. Dieser dem Halbstarren System angehörende Lenkballon ist von seiner unfreiwilligen Niederfahrt wieder hergestellt. Neu ist die Tatsache, daß die Heeresverwaltung außer dem nach dem starren System erbauten Zeppelinschen Schiff auch einen Leiik- ballon zu kaufen gedenkt, der dem unstarren System ange- hört. Diesen neuen Heeresballon baut die Motorluftschiffahrt- Studiengesellschaft. Das Luftschiff ist ziemlich vollendet, und wenn seine Probefahrten genügend ausfallen, dann wird es künftig der deutschen Armee angehören. Alles in allem besitzt Deutschland jetzt folgende sechs lenkbare Motor luftschiffe: 1. Den älteren Zeppelin-Ballon, 2. den neuen, durch seine Schweizerreise schnell berühmt gewordenen, 3. den Halbstarren Heeresballon des Luftschifferbataillons, 4. den alten unstarren Ballon der Motorluftschiffahrt-Studiengesellschaft, 5. den neuen privaten und 6. den für die Armee bestimmten. Demgegenüber verfügt die französische Heeresver waltung gegenwärtig nur über ein einziges fertiges Luft schiff. Es ist der Ville <le Laris, den der bekannte Industrielle Henry Deutsch de la Meurthe im Dezember v. I. dem Staat zum Geschenk gemacht hat, als Ersatz für den während der Ausreise nach seinem Bestimmungsort Verdun verloren gegangenen Lairio. Ville 6« Laris, der zurzeit in Verdun untergebracht ist und zum Bestände der Festung gehört, ist kein Luftschiff voni Latria-Modell. Er war ursprünglich nur für Vergnügungs fahrten bestimmt. Daraus erklärt sich, daß in sachverständigen Kreisen zunächst Zweifel ausgesprochen wurden, ob der Ballon für militärische Zwecke verwendbar sei. Nachdem jedoch verschiedene Verbesserungen ausgeführt und mehrere Versuchsfahrten ge lungen waren, fand die endgültige Annahme des Fahrzeuges durch die Militärbehörde und die Ueberführung nach Verdun statt. Es scheint aber jetzt, als ob die Ville cke Lails trotz oer erwähnten Aenderungen von der Heeresverwaltung doch nicht kunst. Das Volk soll sich seiner eigenen bildenden Kräfte be wußt werden und mit Stolz sie hegen und pflegen unter der siche ren Leitung der ihm volkstümliche Vorbilder schaffenden Künst ler. Unermüdlich ist darum Ernst Ludwig von Hessen in der Schöpfung immer neuer Anlässe zur Vorführung der verschieden artigsten Dinge als Musterbeispiele, die sich in schöne Formen bringen lassen. Die von ihm ins Leben gerufene Aus stellung vom Jahre 1S01 sollte vollkommen originale, neue künst lerische Gedanken zur Schau bringen. Sie zeigte, ästhetisch echt revolutionär, viel Ungebärdiges, Ungeklärtes, Maßloses neben vielem überraschend Reizvollen, das manchen in alten Formen Erstarrten aufrüttelte. Reiferes zeigte die kleine Ausstellung vom Jahre 1904; vollkommenGebändigtesdiediesa jährige Darmstädter Ausstellung. Wiederum, wie in jenen Jahren, ist der Erohherzog nicht nur der Urheber und Veran stalter, sondern auch der oberste Ordner und Leiter der Aus stellung. Diese Ausstellung soll zeigen, wie die inzwischen in weitere Kreise getragenen Ideen seiner Künstler vom Jahr« 1901 da» gesamt« gewerbliche Leben in seinem Lande befruchte^ wie sie sich entfaltet haben in Kopf und Hand des hessischen Vol kes, wie sie sich ausgereift haben zu einer starken und schönen Volkskunst, die für die Zukunft Glücklichstes verheißt. Die neu « Vürgerkunst ist es, die uns die Darmstädter Ausstellung 1908 vorführt. Ein das Wesentliche wohl am tref fendsten kennzeichnende» Schlagwort. Die Tendenz der modernen Künste nach Echtheit, Natürlichkeit, Naturgemäßheit, nach kon struktiver Schönheit und formaler schlichter Gelegenheit nach Rückkehr zu aller guten lleberlieferung, der Heimat, wie der Fremd«, nach zweck- und raumgemäßer An- und Einordnung in Form und Farbe, im kleinsten Einzelnen entsprechend der Be stimmung oder dem Stand«, der Berufsatt de» Eigner», zeigt sich am vollkommensten In dem Hause für angewandte Kunst In