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veiantwortllch«, R-takt»««! fril, Alrnftolä. Ztr di» Inserat« verantwortlich Otto S»M»rtk. Beide in Aue t. Lrzgeb. Vr»ck imtz Viriag I»« tzmckl.u. ve^»a»^«»«n»rd»» m. z, n. Sprrchskmd» d« Redasiiov mit Anmuch«, d« Sonntag« aachmittag, »« 4—« Uß^ — r»l»^anna.Sdr«ff«, La^Uatt SMi»»-««,» - Fmchnch« W. tn Ä« t. Erzg«k. Für am>«rlangt ringesandt, Manuskript» kann Lrwühr nicht -«leist«» »«dm. Wf »000 Mp Üuer Tageblatt und Anzeiger Mr das Erzgebirge mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Luer Lonntagsblatt. Sezugsprcis: Durch uchere Boten frei in» ksau, monotlich «o Pfg. Bei der cSeschäftrstelle abgeltokt mw.atlich ro Pf«. » and wöchentlich >o Pfg. — Bei der Post bestellt und selbst abgryolt vierteljährlich Mk., monatlich > Pfg. — 2.'ich den Briefträger frei, in» Hau» vierteljährlich r.rr Mk„ monatlich «« pfu. — Einzelne Nummer <0 pfg. — Deutscher Postzeitungrkatalog. — Erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit Kurnahme von Sonn» und Feiertagen. 2ns,rtion»pr«t»i vir fletenge^alien» Ilorpuizeil« od«r d«r«n Raum für Inserat» <m» Nu« und den Ortschaften d« Umtthaaphgiannschaft Schwarzenberg f» pfg, sonst ,d ost. RMamevrtitzeik -»pfg. Bet grdßeren Bbschlüffen ent- wrechender Rabatt, ^.nnahm« t-n kUheigen bi» spätefikn» Uhr vormittag». Für Aufnahme von größere» Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt werden, wenn fie ain Tage vorher bei un» eingehen. Diese Rümmer umfaßt Ist Seiten. (Außerdem liegt da» achtsettigo illustriert» Sonntageblatt bei.) Das Wichtigste vom Tage. Die Besprechungen de« «ris»,»Minister« mit den Vertretern der bü rgevktchen Reichstag Spartaken in Sache» de, Heer»,vorlag» haben gestern >«» gönnend) ch DerNeichst ag setzt« am Freitag dieveratungdesKo« l 0 ntaletats fort. O Die Niederländisch« Kamm«, hat da» Eisest Ab« di» A r b ei t e r^ensions« und Invalid«nv«rfkchv- rung angcnomm«». Da« Ersetz ist de« d»»tsch»u nach gebildet. , Bei einer Dynamitezplosion im Hafen van Daktt» more wurden über hundert Personen getö tet.*) * Der französisch« Gesetzenkwusf LS« sti» tzxtfsstH» rige Dienstzeit steht »in» Erhöh «ngd«S Wste« densstandeeumlSüvog Man« 0«. Die Mächte find üLeveingekommen, hast »In» >»tu schvfterreunton in Petersburg Wer den ru« -Mänisch-Lulgarischen Ksnskikt uschaudel« KU -> schere« sieh« an anderer «Nell«. Deckungsnebel. Am heutigen Sonnabend, genau.acht Tag» nach seinen aufsehenerregenden Enthüllungen, wich der Reichskanzler ' eine Reihe führender Abgeordneter bei sich sehens zur unverbind lichen Vorbesprechung der kommenden Mtlitärvorlage und ihrer 'Deckungsvorschläge, Am Montag soll W dann eine deutsche Ftnanzministerkonferentz, Vie zweite in dieser Angelegenheit und in diesem Jahr schon «inbe- * rufens, mit denselben Beratungsgegenständen befassen. Erst wenn diese beiden Vorstädten durchlaufen sind, weiden die Dek- kungsmöglichkeiten, di« am meisten Aussicht auf Annahme im Bundesrat und Reichstag haben, in dl» Form von Gs'rtzent. würfen gegossen und Len Leiden gesetzgebenden Körperschaften zu. gestellt werden. Vis dahin sind all» umlaufenden, mehr oder minder bestimmt austretenden Einzekmgaven nicht» and«« sls Vermutungen oder Wünsch, einzeln« Stell»», di» den Lat- fachen voraus««»». Fest stecht, um di» in den letzten acht Tagen mit Gerüchten untermischten spärlichen Tatsachen noch einmal klar herauszuheben, Latz «ine Mlitäroorlag* auf dem Boden der Einberufung und Ausbildung all« waffenfähigen Mannschaften kommt, daß st« ungewöhnlich groh« finanziell« Deckungsmittel für einmalige und für dauernde Aufwendungen erfordert, und daß di« einmaligen Ausgaben auf dem Wege «in« einmaligen Vermögensabgabe aufgebracht ««den sollen. Um dies» drei fest- stehenden Tatsachen breitet sich ein ungeheurer Wust von Ein- ^Mitteilungen, -et denen richtige« und falsche» mit unterlaufen mag, di» ab« zur Zeit sämtlich noch unkontrollierbar sind. Für ein« ernsthafte Beschäftigung mit den bevorstehenden Wichtigen innerpolitischen Ereignissen bilden abe, «ach di» drei Tatsachen schon genügenden Hintergrund. Die außerordentlich umfangreiche Neurüfiung wird, wie of fiziös schon angÄündigt, mit der neuen Kräftevertet- lung im Eüdosten Europa« begründet werden. Bon vornherein wird -uzugeftehen sein, daß durch die kriegerischen Er folge auf dem Balkan da, SelLWswuststin der slawischen BÜtl- kanvölker in, Riefenhast« gewachsen ist, sodatz Oefterreich-Ungarn in Zukunft sein« ELdostgrenze viel stärker besetzen mutz als frü her. Oesterreich, Etarkerhaltung must unsere ernst« Mttsorg» sein, wenig« au, romantisch« Nibelungentreue, al« au« Rück sicht auf unser« eigen» Sicherheit. Darum strengen wir un« mit an, den «höhten Krästeaufwand unsere, Verbündeten auch un- sererseits zu unterstützen. Freilich sollen sich die militärischen Schwarzmaler vor Uebmtreibungen hüten« Dem gewachsenen Machtgefühl der siegreichen Balkanstaaten entspricht noch lange kein reale, Mmhtzuwachs. Im Gegenteilt Die allerletzten Vor gänge auf dem Kriegsschauplatz haben die völlige Erschöpfung der Sieg« offenkundig gemacht und der große Gebietszuwachs, den sie erhalten werden, wird sie sicherlich auf Jahrzehnte hinaus vollauf befriedigen. Auch darf nicht Übersehen werden, daß die glückliche Erneuerung und Befestigung de, Dreibundver trages eine wirkliche Kräftovermehrung für Deutschland. Oesterreich darstellt, welche die südöstliche Bedrohung einigerma- ßen wett macht. Also liegt wohl zu «in« RWungsepgänzung, nicht aber -u einem Aufgebot der letzten Kraft für UN» erheb, licher Anlaß vor. Di« einmaligen und die dauernden RMrngsausgaben sollen bas seit-« gewohnte Maß übersteigen. Würden nur Eolda. t « n mehr eingestellt, und wären es, wie behauptet wirtz, L0 000 bi» S0 000 Nftn-.n, st »önnie dsi> ?ich dn Etfnhrnngen «früherer Militär»«lagen i>cch nicht jrnr fabelhaften Summen erfor dern, di« jetzt g-n^nnt werden. Eist die Ausbauten und Reu anlagen von Festung««, etwa an d« Ostgrenze gegen Rußland -in, könnten wirklich Milliarden verschlingen. Solange man also über den Inhalt d« Militärvorlag, nichts genaues weitz, schweb«» auch di, bisher mit einem gewissen Gruseln genannten Ausgabeerforderntss« im Nebel, Die AiMndtgung, daß die «in- maligen. Ausgaben durch «in« einzig dastehende National, spend« der vermögen gedeckt werden soll»», hak allge- mein» Befriedigung Hervorgerufvn. Dabet wird ab« zunächst noch di« ungeheure technisch« Schwierigkeit der Veranlagung und wirksamen Erfassung der Vermögen übersehen. Eine ganz« Reih« von Bundesstaat«» haben noch gar kein« Unterlagen zur Berechnung und Einziehung dies« Steuern; die Vorarbeiten dazu erfordern erfahr« ng, gemäß lang« Seit, vor allem wird in der «rsten Freuds übe» den neuartigen Deckungsoorschlag im- mer übersehen, daß die ganz erheblichen dauernd«» Aus gaben (man spricht von ein« viertelmilliard« pro Jahr) von der Nationalspende unberührt bleiben. Wie sollen diese laufen den Summen beschafft werden? Hi« liegt einstweilen von al len Schwierigkeiten di« größte! Jeder Tag bringt neue Wahr- scheinlichkettsberechnungem in dieser Richtung. Es ist ab« völ. lig müßig, Ihnen tm Einzelnen nachzugehen, solange di« leiten den Stellen selbst noch nicht klar zu sehen vermögen, welch« Weg hie» der gangbarste ist. Der kurz« Ueberblick üb« den vorlie genden Tatsachenbestand «gibt, daß in den nächsten Lagen un gemein wichtige Entscheidungen fallen werden. Ihne» durch allerlei Mutmaßungen vorgreisen zu wollen, ist zwecklos. Eie dagegen mit gespannt« Aufm«cksamkeit zu verfolgen und di« Erkenntnis von d« überaus ernsten innerpokttschen Gchanrtkag« zu vertiefen, ist gerade in diesen Lagen vateMchffche Michi. Lus äem Rönigreich Sachsen. llstrichtung Mer Kriegerfürsorgekaff« sm König!. Sächs. MsttSrveveftmbunde. Die km Juli d». Js. in Dresden stattfindende Bundes- generälversoMmlvng des Kgl. Sächs. MMtärverötns- Hundes wird sich mit der Begründung ein« Kriegerfürsorgekasse und in Verbindung damit mit einem Antrag« auf Erhöhung der Bundessteuer beschäftigen. D« Hauptzweck der Für, sorgeckasse ist, di» dem Arbeiterstande angehörenden Kameraden vor dem Terrorismen und dem Werben der sozialdemokratischen Gewerkschaften zu schützen und ihn«» einen Ausgleich Mr da verbot des Beitritt, zu dies« Gewerkschaften zu bieten. Mit nd in di« Kirch« ge-racht, «I« da» sich «ufgehängt; «nd waren all« denn gewesen sein, knurrt« er umvwtg, der neue Petrrsch, Knecht wollt' heimlich für fein« Braunen Kartoffel au, der Miet» stehlen und würd' dabei «wischt. — Von dem alten Großbau« Peter, oder von d«m Jungen, dem Enkel? — wenn du's so nehmen wtM — von all«« veiden, denn st» waren gerade zusammen. — Run erzähl' doch «al ein bischen schneller. - Da gibt', nicht mehr Rek. Vm alte M ter, hält kein DiebegSsindel. Das missen sie -te» alle. And der neu« Knecht wollt' sich natürlich nicht von ihm erwischen lassen. Gleich hinter der Kartoffelmiete liegt doch des Dorfteich, vrü- h,n aber kriegten sie ihn nicht ss schnell. -< daist "'»"er- gesetzt? — Da wollt' er, ab« «, ging natürlich nicht. Las Eis trug keinen Menschen m«hr. Er brach ein, und — des Ust» sprang ihm «ach. - Warum den» E «'M lA" Kaste» da weggenommen? Es währte »in Weilchen, ehe die Antwort fiel. D""m ksm fie star und bestimmt; Weil «s grad' auf mich 'runtersc-h. Und das ging doch nicht. Es war still nach diesem «Karl Peters ward totenblaß. E» erhob sich schwer fällig, Kart schmgen feine Pantoffeln auf di« «oten Stvine. M« wär'«, Großvater, wenn ich mich mal ein bischen tn der Welt umsäh'? Du wirst wohl schon ohne mein Helfen fertig. —< Ich hab' nichts dawider. Wann soll', denn sein? Wied« lief «in Zucken über da» junge Gesicht: So bald es dir paßt. — So sagen wir — ^morgen! Damit du nicht leer gehst — nimm auch dein Sparkassenbuch von deinen Eltern mit. E» ist immer Lesser. Karl Peter» könnt« nicht fort, nicht von diesem Hof, nicht von der Liebst«», di« ihn mit beiden Armen umklammert -test lassen wollte — und er mußte doch scheiden! Es war plötzlich, als nähme ihm di« Scham den Atem. Warum war er denn dem Knecht, den nun dm Großvater gerettet hatte, nicht nachg«- sprungin? Unbarmherzig grub m nach der rechten Antwort. Jawohl, in IHM hatte ein, heiß« Angst gelogen, daß er sttn jung«, L«b«n vmlteren möchte, wt« mit eisernen Klammern hielt « ihn fest Nun g«ch »s einen in dem «fiten Bauernge schlecht, aus dem das eisern, Km«, des Ahnen nicht »«««sehen durst», Karl Peters gift- van seines Großvater, Hof, der ihm doch so fest bestimmt fiwvestn, ohn« ALschtch pon all denen zu nehmen, mit wslchen er ausgewachsen war. Ein« Tag« war « einfach strt. Nur sttn» Braut blickt« mit rotgeweint«» Augen die Dorfftrasst hmuntm. Und di« Monate kamen «nd atmen du«h Staub und Eonn» »um Frost »nd zu, Klarheit. In der Schankstube rcheten sie oft genug von dem Fernen: Habt ihr gehört, wi, es ihm Ehen mao? äst hat doch »inen «einen pof gekauft und Uns'stck üb« Unglück gehabt. Gtn paar wuß ten noch nicht Bescheid. Denen wurde es ausMrlich «eä-lt: Suech ist ihm dew Korn «rhaaett. Dann Hut NehabUMert. ' Ski«« zu» Ivo. ««deuktag d« Stistu«, de« Msesume Mesges am 10. März U1L. von Käte Lubowakk. (Nachdr»« «il-l-u) .In der niederen Schankstube, die doch sonst zu dieser Abend stunde so viel Leben und Fröhlichkeit zu bergen pflegt^ «ar « heute merkwürdig still. Gäste g<ä es steiltch genug. Die Bau ern hatten ihr» Pfeifen im Gange und die Lunten Halstücher aufgeknotet, weil es der Ofen mal wird« sehr hevzlich meinte. « - ' —» Aber sie waren stachdenNtch und mißge- « stimmt, Da rückt» endlich der Jüngste unter ihnen ein w«nig zu seinem Nach bar heran und fragt« geradeheraus: wie war denn «igentlich di« Geschieht« mit d«n beiden Peter» und d«m Kartofstldieb? Der Befragt» nahm langst« da» Pfei fenrohr au» dem Munde. Wie soll st» mal nachgesprungen sttn mutz? — Der hat kein« Anstalt«» ge machte- Der -an» Peters, L«r Riesenkerl, der sollt doch woll nicht feig« sein? — Kielt ihn bisher auch nicht dafür. Aber, wie das fo kommt. Gr hat ein» Braut. Pfingsten soll schon Hochzeit sein, und schwimmen hat er nicht gelernt. — Ra, nun ist', doch gut, daß alles Meder km Lot ist. Ich sah den alten Peter vorher auf dem Hof, al, fei «ar nicht» gewesen. Er ging straff und stolz «te sonst, und sein« siebzig Jahr taten ihm auch nach dem Bad nicht weh. -- Da, hat nur so den Anschein. Wir kennen ihn länger als du, Baas. Da» kann er dem Jungen niemals vergeben. Laß' mal aus, was da noch geschieht. Ja, wenn er nicht au« solcher tapferen Familie stammte. Wach schon mal Let ihm, «aas? — De» öst«r«n. -- And -ast dich um. geschaut? Rein? Schad«! Auf wetßer Seide unter Glas und Gold hängt in der großen Stube nämlich da, eisern« Kreuz, was sttn Ahn 1818 ,«kriegt hat. Als Erster! Sie hab«n's nicht in di» Kirch« gtbracht, wi, da» sonst Sitte gewesen, st, haben'» sich «ufgehängt; «nd waren all« fo geartet, daß sie es sich wieder und immer wieder verdient hätten, wenn die Gelegenheit sich Lot. Bloß der Fung«, der Karl, dm» die Eltern so früh forige- ftorben sind, der hat sich nun befonnen, als er einen Menschen retten sollt'. — Nun, dm Alt» wird das Meder mit der Zeit vergeffen, denn sonst kann man dem Karl doch nichts nachsa-en. Er ist fleißig und still, nüchtern und tätig von Morgen bis Mit. Der, der di,stn Hergang erzählt hatte, schwieg jetzt und etzt, di, Pfeif« voa neuem in Brand. Vie übrigen rückten zu, ammen uns sprachen noch darüber. Ku» die, dst es am nach ten anging, saßen sich stumm an dem «etßgch-euertmn Tisch aum Nachtmahl gegenüdm. Karl Yetms, dm MnfundMmzWh- rtge, ad kein«» Giss«». Es sog feinen Kopf immer wiche, nach jenm Etelle herum, wo nach »m ein paar Stunden dm Eka» tasten mit dem eisernen Kmu, auf weid« Seid» hing. Jetzlwor die Aelle stm. Ein laetweißm Fleck vmriet nach den Psttz. AG d« Süfich ew«r «chM-O r» d«