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mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. M «lMchchm»* -- «e-attlo» mllHusaahme -e» e-mtog, nachmittags e-s Uh,. - r,l»yramm-fiSr,ss», LagMatt fiuw«Mk»«. r-ustwch« «. »«ftMnm— «ÄV». JO» «aoeelangt »ta-estmow Mauufittpw kann tzvsSh, nicht geleiM »«-«. mümM /luer Tageblatt KW Anzeiger für öas Erzgebirse Nr. ISS. Ireltag, ir. Juli 1S14. s. Jahrgang. Dies« Numm« umfaßt 8 Seite». Das Wichtigste vom Tage. Der wegen Landesverrat» zu 1V Jahre» Attcht- Han» verurteilte Feldto«-«l Pohl hat Pe. rufung eingelegt. » Int Wahlkreise Labiau-Wehkau hat Stich. Wahl -wischen dem Fortschrittler «nv dee» Konservativen stltttzuftnden.*) Die internationale Konferenz zur Durchfüh rung des gesetzlichen ArbeiterschutzeSwird auf Einladung des Schweizer Bundesrates am 3. Dezember in Bern beginnen. * Die serbische Regierung bewilligte für ein in Belgrad zu errichtendes Denkmal des ver storbenen russischen Gesandten von Hartwig 80 000 Mark. » Der in Rußland wegen Sptonageverdacht festg«. nomnren« Oberlehrer Dr. Nagel ist nach län geren telegraphischen Verhandlungen wieder in Freiheit gesetzt worden. O Die Abdankung Huertas wurde vom Kongreß mit 121 gegen 17 Stimmen angenommen? zu Zwischenfällen ist e» bisher nicht gekommen.*) -> s,,»« an ander» IW* Mutmaßlich^ Mtterung am 18. Juli: Siidwest- wind«, wolkig, kühl, zeitweise Niederschlag. -Mei Die äeulsche Großstalion für ärahtlose Telegraphie. V In der nächsten Zett wird di« deutsche Reich». Post die Lelefunkenstation Nauen übernehmen und in den Dienst dW öffentlich«» Verkehrs steh len. Damit ist wieder «in Fortschritt in technischer wie Verkehrspolttischer Richtung erreicht, dessen wir uns in berechtigtem Stolze freuen dürfen. Di« Nauener Groß, station wird un» vor allem direkt mit unseren Kolonien nämlich mit Logo, verbinden, von wo aus dann die Verbindung mit unseren übrigen ast rtkanischen Besitzungen hergestellt wird. Sie hat ferner mit der Station Sahvillo bei NewAorkin den letzten Monaten schon ziemlich regel- mäßig korrespondiert. So gehen selbst über die Ozeane di« Fäden unseres Nachrichtenwesens hinüber und her- über und verflechten Deutschland enger und enger in das Gewede der Welttntevessen, sichern ihm auch auf mi- DerZremäe vom Polnischen Aamm. Sleiseskizze von Alfred Richard Meyer. Er sah ganz wie ein Japan« au», mit scharfen Augen hinter goldumränderten Brillengläsern. Mein braver Führer Johann Franz senior au* NeuMMdorff, der Wie derentdecker der Deutschen Letter an der Kieomarker Spitze dem Dubke den nach ihm benannten Weg vom Mtttegrat herab, der Budapester Professor Dr. Kl Jordan die Gr. steigung der Lomnitz« Spitz« vom DSry^Schutzhaus v«r- dankt, hatte sich gleich -«ärgert, al, der Fremd« «astm «rft deutsch, dann ungarisch «usgSstvochenen Matgengruß -«im Eintritt in da, Schlefierchaus «Momme» unbeachtet ltest Auch schien er keinerlei Interesse an dem in wunderbarer Klarheit aufragenden Blunwngarten-turm, noch an den im Lale lieblich austauchenden Gortzdovf. Fella, Poprad, Michetzdorf, Georgenberg zu haben, Sondern er «ar aan, mit einer Portion Salami und «tner Flasch« SWatoiner Mneralwasser beschäftigt. Daß er sich nicht wenigsten, «in bissel Wein da hineingießt! bemerkte Führer Franz stn. mißbilligend und schaute-bedenklich noch den sich mehr und mehr zusammsnballenden Wolken au,: So ganz ahne Regen wird', «wohl heul« nicht obgehen. Melleicht tracht', auch noch «in wenig auf un, heralb. Gehen wir lieber schon los. — Aber während ich noch frühstückend ganu in den Anblick de» noch «tzwo» oereisten ttMitzmPdgMne» Felker Eoe» vevstnken «ar, -Pahlte d«r Fremd« Plötzlich sein« Rechnung und stieg mit hastigen «chrittm an dem Felsen d«, Ewigen Regln, und der Granawnwand vo» über d«n Gerölkmg hinauf -mn Panischen Mamm. D» bei halt« «r noch nicht «imnal genagelt« Schah«, Sondern oünnsthlige, «infach« Knobek-scher and «in Spazierstvckchen, wie man e» vielleicht auf d«n Promenaden »an Krttlibod wieder für di« ch nachdem der nchen «ar und di« Wahl de, Vorstands, «fotzen Sollte, di« Berliner Ge lehrten Geheimrat Eulenburg, Professor Ma,er, Professor Dessoir und Sanitätrat Moll erklärt, daß st, nach gewissenhafter Prüfung di« Unterlagen für di« litärifchem Gebiet manch«» Vorteil, kommen dem Handel und Wirtschaftsleben zu gut und helfen unsere ganze Stellung neben d«r anderen Böllern festigen. So unsicht bar di« Kräfte sind, die da durch die klaren Lüfte wie durch wollen hin von Antenne zu Antenne hin Mo len und ntzht einmal der Zwischenglied« selbst auf Tausend« von Kilometern hin bedürfen, so gewaltig find sio doch, so wichtig und so fügsam. Di« Brohstation Nauen ist noch gar nicht sehr alt. Im Iah« 1ÜOS wurde sie als Versuchsstation eingerichtet. Der Bau eine» Tur- me» von hundert Metern Höhe erschien damals schon! al» Ereignis. Gr wäre auch ohne die voraufltegenbe Entwickelung d« Eisenbautochntk, die im Sifelturm ih ren größten Triumph gefeiert hatte, nicht denkbar. Heute sind aus dem einen Turm Mer sechs geworden, von denen der höchste nicht wenig« als 250 Meter Höhe er reicht, und auch seine fünf kleineren Brüder sind immer noch höh«, al» d« älteste Stammvater ihre» Geschlech. t«S. Sie zählen immer noch 120 Met«. Mit solchen ei»! fernen Riesen läßt sich denn auch wett mehr anfangen,! al» mit dem bescheideneren Vorläufer. FH« merkwür- Ü Hänger" nicht nur bi, in die Rechen der höchsten Gesell- dtg starke und doch am GmpfangSort Wied« so bescheiden S schast^chichten hinein vermehrt Sonden» wo» weisentlicher tickend« Stimme hat jenen Aktionsradius «st ermöglicht, !s ist, auch bi« in die Rechen der WtssenschafWch ernst zu den wir oben andeuteten und lLV so auch erst die ganz« . - . _ . Bedeutung der großartigen Erfindung voll ausschöpfen. Di« Kraftzahlen, mit denen die heutige Station rechnet, bedeuten «in« Verzehnfachung der Anfangeleistung, Matt zehn Kilowatt Prtmärenergien gehorchen nunmehr hun dert dem Mitteilungsbedürfnis de» Menschen. Und so hat sich mit dm Entwickelung vom Experiment zur reguLiven Einrichtung gleichzeitig ein« Steigerung d« Leistung», fähtgkett in wenigen Jahren vollzogen, wie sie selbst vn Gebietest« Technik «ine Seltenheit fist» Wir dürfen zur deutschen Reichspost WHHI vag ver trauen hab«, daß sie dstst neue Aufgabe, die wir «o- -es und ganz besonder» v«mrtwovttmg»schwer«» Ar beitsgebiet für sich darstellt, mit der gletthen Pünktlich keit und Großzügigkeit weiterführen werde, wie so man- ch« andere. Und «in Ansporn eigen« Art liegt ja dafür schon in der schärferen gegenseitigen Eifersucht dm vev- schi«E«n Völl« auf diesem Felde, wo es sich um «inen wichtigen Teil de» Welt-Wettbew«rb«» handelt, wem» un sere stärkeren Stationen beispielsweise heut« schon in d« Lage sind, den gegenseitigen Verkehr französisch« Sta- tionen zu belauschen oder zu (behindern, so zeigt da», was hi« ein Zurückbleiben hinter den technischen Leistungen der anderen unter Umständen für verhängnisvolle Fol gen haben kann. Oder «inner» wir au die bi» vor kur zem bestehend« Unmöglichkeit, mit unseren eigenen Kolo, nten ohne fremd« «abelvermtttelung telegraphisch zu verkehren. Daß wir diesem Uebelstand« gleich auf zwei Wegen begegnet sind —nämlich außer durch die drahtlos« Verbindung von Nauen au» auch noch durch «in an die Küsten Afrika» geführte» deutsche» Kabel — da» tut der Bedeutung de» «steren gewiß keinen Abbruch. Im Krieg wie Frieden ist der Besitz der Nauener Großstation für un» «in« Quelle neu« Stärke, vor allem freilich wird man wünschen, daß sie ein n«u«S völkerverbin dende», grenzeiüiberfpannende» Moment, eine Meh rung jener unsichtbaren und doch so mächtigen Faktoren fein mvg», die der friedlichen Entfaltung derMensch- heitSkultur dienen. Sie wird in dies« den deutschen Ein- schlag, den Einfluß de» deutschen Geiste», stärken und heftigen helfen. Der Berliner Vkkultistenkongreh gefähräet. (Bon unserem Berliner <S-Mitarbeiter). Daß überhaupt ein internationaler Kongreß für Otzkul- ttsmu, auf deutschem Boden stattfinden kann, ist em Zeichen der Zeit. Lor einigen Zahmen nach hatte man im klassischen Lande der Ph-ilostphie Mr den Begriff Okkul tismus und Mr die Idee ein« ihm ausschließlich gewid meten Weltkongress« wohl nur ein ironisches Lächeln übrig gehabt. Inzwischen hat der Okkultismus seine An ¬ nehmenden Gelehrten hinein Anhänger und Interessenten gefunden. Md so ist ein LMltistenkongreß in Berlin .zu einer Möglichkeit geworden. Aber auf dem Weg von der Möglichkeit bi, zur Wirklichkeit lieg« trotzdem immer 'noch einige Hindernisse, di« ihrerseits au» die Lage charakteristisch find. Es halben nä Plante, Kongress« schon ziemlich «weit lehrten Geheimrat Eulenburg, Professor Ma, Professor Dessoir und Sanitätrat Mall erklärt, ivrrrchfühttmg «in« solchen Kwßgressts Vicht Mr geeignet hielten. Auch hat Dr. Freiherr von Schr««k-tzro-tn> (München) den ihm angebottnen Borfitz unter solchen Um ständen «ch-elehnt. Di« berühmten st-omMchen Gelehrten, di« Professoren Richat und der in der letzte« Zett st viel genannte Vergson haben ihm Teilnahme auch nur unter der Bedingung in Aussicht gestellt, daß ihnen Mr einen einwandfreien wissenschaftliche« Charakter Ws Kon gresse« absolute Gewähr geboten würde. Endlich hat — und da, ist vielleicht da» Entscheidreift« i— di« englische Gesellschaft Mr Psychische- Forschung bckannt gegeben, daß sie Mr die nächste Zett keinerlei Veranstaltung Mr den OAulttsmu» zu unternehmen oder zu beschicken Vorhaben. Ob danach der Berlin« Mulltismuskongreh überhaupt noch stattfinden wird, ist damit fraglich geworden. Wenn seine Befürworter ihn trotz dieser bedeutenden Ablehnungen doch noch wagen sollten, so würde sich den Ergebnissen de» Kongress« gegenüber,, doch ein sehr starke, Mißtrauen in allen den Kreisen geltend machen, die auf wissenschaftliche Ernsthaftigkeit Anspruch erheben. Da» heißt mit anderen Worten: Es ist unter solchen Umständen der KsimrH nur noch ein Kulturkurtosum, aber nicht mehr al, wissenschaft liche Leistung möglich oder Meran benutzt; auch sein sonstiger Anzug hatte Ist gar nicht, Tourtstenmäßiges. Ein ausländisch« NaivlingI dachte ich vergnüglich der gewiß noch vor dem unteren Blumengarten -wieder um- kehren wird und den Wog de» Herzog» von »Hoburg Ist gar nicht gangbar findet, wichrend mir Langsam die po» den früheren Gletschern derb obgohodelten Fetzstufen empor- stiegen und die Augen von dem oberen Teil« des Kaulrgen Hübel, üb« den Müllerturm bi, zur Kleinen W-zoka wan dern ließen, deren 2429 Meter wir in «tzwas mehr atz zwei Stunden zu schaff«» hofften. Ein-ganz unerwartet lospol. ternde. Krachen um die Gipfel der Franz-Joseph-SHM« prang unsere Blick« zu einem Bstndül mäßig grauer und nu, wenig bedrohlich erscheinend« Wolken. Gewttterl flüstert« ich aber Führ« Franz »«tröstet«, mich pwerstcht- lich auf den fast immer über den IKsamm herab blasenden Nordwind: Der wird'» wohl auch haut« auseinander schmeißen. So ein kleiner Rügen vorweg macht di« Lust nur klarer. Bi» zum Langen See kommen wir schon noch. Da gibt es genug unterzukriechen. — — Da» Wetter Wen sich wirklich -mehr link, in da» Wildental auf den Grün«, See zu verziehen, ward in mehreren unheimlich gelben Blitzen und öfteren, viele Echos auffchmetternden Donnev- sch'ägen Lebendig und begnügte sich damit, auf uns di« kleinen, spitze» Pfeil« «in« seitlichen Hagelschauers herab- »«senden, vom Langen See au» sahen wir, wie der Fremde, vielleicht füns-i- Meter über un» unschlüssig vor einem kleinen Etefelde halt machte und nicht recht wußte, wt« er die glatst, glitscherig, Fläch» WerWettenoderfih mehr recht» durch das immer steile« F<lstng«öll d« Kau- ltgen Hübels ein«» WM nAkmnm stlltz. Jetzt wich « auf «ns «arten ob« vorher htnaMrMl murmelte Fitze, Fran» und tzM, mi, in ropst-tign VätsttichMt da, Seil sch unter diHrmr Wenn er das ficht, «iw er wsntgstm, ettv-, vorsichtig« stift. Wo. er fcht sich schon hin und mattet. Freilich, hernach, wen» ich un» «ch di« Stustrr in den gefrorenen Schnee vortrest, wich es auch Mr ih» nicht mehr viel Schwierigkeit habens Der Fremde blickte uns mit merkwürdig unsicheren,und mißtrauischen Micken entgegen. Mr die Anweisungen und Warnungen mein« Führers häte er nur ei» stumm« Nicken. Wie ein Schatten klebt« er sich an mich und ver- ringerte die Entfernung -mehr und mchr, st heftiger d« Donner vo» den gegenüberliegenden schneerilltgen Berg kuppen herüber knatterte. Da» letzt« Ende -um Kamm hinaus, an den.von der Sektion Schlesien des Ungarischen .KarpaHenveretn» angebrachten Ketten leucht« er nur st hinter mir h«r. Da» Gewitter schstn doch noch in stiinr ganzen Stärke herüberzukommen. Ins Gomstnlag«! rief mir Führer Franz zu, dort unter den Mlstn Link» werden wir wenigsten» nicht st naß, und auch vor dsn Blitzen hat « nicht st arg Gefahr. Und während ich mich auf das -usammtmgevollt« Seil niederhockte, meinen Kopf unter die nur wenig herüberhängenden Steine barg und in der Tat am Boden Spuren vielleicht erst kur» vorher aufgescheuchter Gemsen bemerkt«, entfernt« sich der Führer wieder: Ich muh doch wissen, was er Mr ein Landsmann ist, ob er nicht Ungarisch spricht, wohin er eigentlich will. Nach einige Minuten, während ein plötzlicher scharf« Nord wind au» dem Svistovatal di« Nebelmassen üb« den Kamm hinunter -um Langen See peitscht«, kehrte er zurück: Un garisch stricht er und ein wenig Deutsch auch Aus Buda pest will er sein und -um FWfe« hinüber will er. Ob er fich da freilich nicht oevlaüstn wird oder hevaibstür-en Ich vergess, ntemal, diesen unruhigen «lick» dies, zitterig« Mstcherhsit, mit der der Frsmdz, atz wir uns bald darauf -et schon.mäßerigerem Rsgm di, Fatz- und Drosstufen hinauf zum Grat der Kleinen ViP-ka wandten, die letzten Andeutungen mein« Führer» Über den MM -um Gefrorenen See, t» di» Tiefe de» Poduptzstital«, zur