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/luer Tageblatt MW Mzeiger für -as Erzgebirge LZ-LP-M mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilase: Muer Sonntagsblatt. U " U""chiu««, s»^i< Sprechstun», Ser Keöaktten mit flusnahm» »Ak Geuntag» nachmittag» 4—s Uhr. — krlrgramm-flSrrff» r Lagebla« flueerzgebirg». Fernsprecher SS. »»'M »I» stuf«»!em s»j«s>» »«stillua,«» )ür unverlangt »iagesaNbt» tNanuskriptr kann Gewähr «lcht gelristet wrrüen. mamnÄu'lq»"«üch Sonnabenä, iS. Zuk 1S14 Nr. IS4 ») StLhir«« flehe an anderer S'elle. »atz gegenüber der einmütigen und einleuchtenden Forde rung aller Nächstbeteiligten sich schließlich auch Re gierung und Reichstag zu einer entsprechenden Fas- Schwierigkeit der Materie die Beschaffenheit der Instanz, der die entscheidenden Urteile über Wert und Anteil von Erfindungen zustehen. Man begreift, datz hier alle oben genannten Parteien sich darin einig sind, datz hier mög lichst das aus Sachverständigen zusammengesetzte Pa tentamt berufen sein Möge, während nach dem Ent- Zwischen rumänischen und bulgarischen Grenz- Posten ist es abermals zu Zusammenstößen gekommen. Die gestrig« Ausgabe der bulgarischen Staatszei tung veröffentlicht den Anleihevertrag mir der Diskontogesellschaft in Berlin, wie auch die königliche Sanktion. HW- Muvmatzliche Witterung am IS. Zuli; Westwind, wolkig, Temperatur wenig geändert, kein erheblicher Rieder. s. Jahrgang, Diese Rümmer umfaßt IS Seiten. Autzerdem liegt da» achtseitig« illustrierte Sonntag-blatt bei. Das Wichtigste vom Tage. Bet der gestrigen Reich StagSsttchwahl im Kreis« Kobürg-Gotha wurde der Kandidat der fortschrittlichen Bolkspartei gewählt.*, «Nun haben wir es in den legten Jahren auch in Deutschland erlebt, datz wichtige Forderungen des General st ab es Mortige Befriedigung nicht ifach- den, datz die Rücksicht auf den.Ausbau der Flotte jstch hem mend geltend inachds. Tttir"nur'für eine kurze Spanne Zeit -war ein solches Versätlmnis möglich, dann setzten die militärischen Autoritäten beim Kaiser und durch dep- Kaiser Vor Durazzo haben die Rebellen neue bedeu tungsvolle Erfolge errungen und durch ei nen Unterhändler Briefe an die Gesandten Italiens, Englands, Rußlands und Frankreich» geschickt.*) Die Verlegenheit äes Herrn Poincarä. (Bon unserem Berliner S-MitmLeiter). Seitdem die Republik in Frankreich besteht, gehört die Ausdeckung militärischer Schäden- und Versäumnisse zu den rcgelmätz'g wiederkehrenden Erscheinungen. Gleichwohl ist sede mann davon übe zeugt, sdatz d"e Republik nicht nur einen enormen Fortschritt auf militärischem Gebiete gegen über dein Kaiserreiche gemacht hat, «sondern datz die heutige Armee Frank-eichs einen furchtbaren Machtfaktor darstellt, an dessen Vervollkommnung' Vie ganze Nation mit Aufbie tung der äußersten Kraft arbeitet. Wie kommt es nun, datz trotzdem von Zeit zu Zeit immer wieder gewaltige Lücken in dieser bewunderungswürdigen Organisation vor sder Oeffenlichkeit klaffen? Den Hauptgrund erblicken wir in der republikantfchön Stalat»form, die der militärischen Organisation eines Volkes «wett weniger »zu träglich ist als die monarchische. Denn es fehlt das straffe Band zwischen den Kommwndcksteüen der Armee und der iPiMnNchkeit, bis nicht mrr dir vauernd glei-Meibend« Spitze bildet, sondern zwischen der und der Arme« ein-starlkes und uastr ittelbares persönliches Verhältnis besteht. Die g»< ^wnltigsktz Kvaftvnstrengung' einer.Nation, wie sie sich in der Wehrmacht darstellt, kann aber weder durch Gesetz noch System, sondern nur durch Einfluß 'von Person aüf<Pe^on Presttzens Herrschet'stets in ersterLinieMilitäts. Eollyäkvn- 'ffstt H Zuwerlässtgkcit der Armee. In der Sdepublik wechseln die leitenden Persostenünuntottroche^mit ihnen oberste Dhef^ der Kriogsminister ist selten Soldat, immer Der Crfinäerlohn im Gesetz. *os- Es ist eine recht schwierige Materie, d'e de für die nächste Reichstagssession öhne Zweifel wieder zu er wartende Pütentgesetzentwurf zu regeln sucht. Die Erörterung darüber ist schon jahrelang im Gang, da ja bereits früher ein solcher Gesetzentwurf veröffent- licht-cktud dadurch den beteiligten Parteien zur Prüfung anheimgegeben wurde. Nachdem nunmehr Mitte Juni im Retchsamt des Innern noch einmal eine offizielle Aus sprache über die inzwischen hervorgetretenen Meinungs verschiedenheiten stattgefunden hat, wird Wohl die end gültige Formulierung des Entwurfes zur Vorlage für den Reichstag nicht mehr lange auf sich warten zu lassen brauchen. Die interessierten Parteien sind in erster Linie natürlich die Erfinder selbst oder alle, die das Zeug dazu in sich fühlen, es zu werden; in zweiter Linie sol- Der bayerische Kultusminister von Kni Hing er klärte, datz die Regierung den freireligiösen Moralunterricht in Bayern wieder ab- schasfen werde. » In Berlin fanden auf Veranlassung des preutzischen Handelsministers Besprechungen über die Krankenversicherung der Hausge werbetreibenden statt. i förmlich umlagert wat. Ihr aber faß der Schalk im Nack n zu besitzen, konme er sich zu solcher nicht entschließen. Gestern « und sie spottete und lachte alle aus, nur in Theobald T'-pfels abend während des Kurkonzertes wäre es Lald-zum .Klappen Gegenwart war sie seltsam ernst. g 7----1 " "7 Gott, e- war ein Mann in den besten Iah en an heiß gemacht, uich doch hatte sein Bepstand die Oberhand lassen konnte, srnd ein wohlgefälliges Lächeln - buschte sü Sekunden Über sein vielleicht etwas zu rosiges tintltz. Wa um blieb e, da nicht? Die Mellen rauschten neug'erig fragend immer näher, jedoch von per düsteren, soMnschpreren Miene entsetzt, eilten sie rasch wieder in ihr feuchte» Bett zu rück. Wie konnte man nur an solch herrlich m, warmem Sommeriag so brummig «aussshen! Die kichernden, plät^ sichernden Ostseekobolde begriffen das nicht, und hui, flog ein leichter Spritzer auff Herrn Theobalds runde Nur«. Ebenso.sorgsältig'wie ärgerlich tupfte er ihn mit dem Fou lard fort. — Ja, warum «lag er eigentlich hier und ließ sich von übermütigen Wellen naß spritzen, 'warum war er überhaupt hier in dem kleinen, «langweiligen Seebad, seinen Uklaub nicht wie «sonst üm geruhsamen Schwarzwald tal «verbringend, «warum. . . ljw /warum? Einem übe"-- mütigen «Mispel zuliebe. -- Fräulein Charlotte ging jedes Jahr mit ihrer Dante an diesen Ott, «was blieb ihm übrig, als ihr dahin zu /folgen, wenn er sie nicht «ersteren, sie nicht den anderen Courmachern «überlassen wollte. Ver lieren?! «Hatz er sie dsnn eigentlich' schon? Hm» Ja und nein. Gr Liebte sie «und siv mochte ihn gertz, das wußte «r, glaubt« es wenigsten» bestimmt zu wissen. Acht Wage« wohnte er nun schon mit für im «gleichen Hotel, schräg gegen-, über über /den Korridor -lageir ihro Aiinmee; man E st> ost zusammen, al« «» giny .'... «vielleicht evwartete man bereit» eine Erklärung seinerseits — und doch «trotz»' dem nicht!-. sehnst.^" ersstrebtc, E FEv«ls!" « g «kommen, ihre sichtliche Auszeichnung hatte ihm das Mut behalten. Seit drei Tagen war «in furchtbarer Argwohn in ihm wach geworden. Fräulein Charlotte wollte -ihn heiraten, unterhielt aber trotzdem eine geheim« Liebes korrespondenz, -- ein Zufall hast*» es ihm verraten und pon der, di« seine Frau «weiden sollte, verlangte er un begrenzte Lauterkeit und Reinheit. ' Er Et immer ein Frühaufsteher gewesen, wmn Gegend und Wetter ihn rdazu lotsten, da» «wär (hier der Fall, und autzerdem soll ja die Liebe bekanntlich den Schlaf rauben, besonders, «stdnn per geliebte Gegenstand in solcher Nähe ist, «wie hier «Iber Len Hotelkorridvr. Hätte Theobald DM sich nicht vor dem Personal gefürchtet, «r- wär« am liebsten stundenlang vor ihrer Dür auf und ab gegangen, so mutzte er sich mit ein- oder zweimal begnügen, und de, Anblick der reizenden Stiestlchen erhöhte die Wonne dieser eigenartigen Movgenynumwnode. Da standen sie in langer Reihe vor ca. 60 Zimmertüren, die -braunen, schwarzen weißen und ge'ben, die hohen und halbhohen, mit Knöpfen und Bänderns Iflachen und «spitzen Absätzen, von sorgender Hausknechtshand geordnet wie Soldaten im Glieds zu Theobalds Tiflfels Freude. Er «verglich ste alle, die -großen und die «kleinen, und kam doch dahin, dah nur d'e von Fräulein Charlotte «Schick und Grazie zeigten, sich himmelweit, just so wie ihre Besitzerin von ihren Mit» schwestern, von ihren Kollegen unterschieden. Die übrig«» streifte er nur mit flüchtig verächtlichem Wick, die von Nr. 52 hält« er am liebsten hochgehüben «und au s»in «Herz gepreßt. Er ischalt sich selber albern, und doch wach die» doch trotz. Verlangen in ihm immer mächtiger, schön streckt» sich sein» Mharl^'j band — unwillkürlich von ganz allein - dsnach auu, dtt Der Liebesbrief. Humoreske von Sophie Freiin Stierna. t'N°-bl»"ck ^Angestellter einer großen Bank, mit »inem sichren Ein- Herr Theobald Tipis«! log im Sande und schaute g --, kommen, — was tat's, Hatz «sich seine Haare ?u l'chten «be- dankenvoll abwechselnd dem «Spiel der Meereswellen und gannen. Er war immerhin eine Erscheinung, die sich « hon dem zweier kleinen schwarzen. DUnenkäfer zu, die sich hasch ten und jagten, scheinbar Männchen und Weibchen. Mt geschickten Windungen tzes w-inzigen, geschmeidigen Kör perchens wußte tzi« klein« Spröde sich immer wieder den Angriffen ihres-Galan» zu entziehen, bis ft« allmählich moh' zu erinüden begann, da ihre Bewegungen langsamer wur den. -Herr Thoobaltz, der die Tiere schon eine ganze Wett« beobachtet >hatt«, seufzte tief auif. «Weiberlist, knurrte er zwischen-den Zähnen, dann aber erhellt.n sich seine Zllg- plötzlich und sein halblautes: Jetzt «hat er siel klang so froh, al» sei ihm selbst ein grohe» «Glück, «widerfahren. »— Nein,-noch war ihm dieses nicht geschehen, « hoffte ve-- gebens darauf von Tag zu Tag, nun abar war ihm das «Spiel der Tier« geradezu symbolisch erschienen, bas Aus- harren des geduldigen Männchen» hatte am «Schluss« doch zum Sieg geführt, darin sah er ein gute» Omen, so würde es auch ihm ergehen, und «abermals seufzt« Theobalp Ttflfel schwer. Er hatte Fräulein Charlotte im «Winter «auf einer Gesellschaft kennen gelernt, fie hatten Wohlgefallen aneinander gefunden, «waren sich vann noch-öfters begegnet und schließlich ma^mvPYen ihmw ein« regslMht« Freund- schäft entstanden. Fräulein- Charlott« Er Waise, sehr «Ehlhavenv unv lebt» bet ihrer Dante» einer gleichfalls al» vermögend bAannten «Uten Dame, «al» deren einzige Erbnochfolgerin sie in Betracht «am. «Da ft« nun autzer di«, sen materiellen Vorzügen noch jung und hübsch war, Er es wohl 'ein .Wunde-, d-H st« von Per,h*?rn und Bewerbarn, che Unternehmer, di« in ihren Bettieben auf Erfindung gen und-deren Verwertung systematisch ausgehen;, dazu kommen dann noch die Vertreter der Wissenschaft,, die ein rein ideales Interesse daraü nehmen müssen, daß, alle» geschehe, was für ihr Fach wichtige Fortschritte an-;, regest und erleichtern kann, sowie das allgemeine Pub-' ttkum, das die praktischen Vorteile guter Erfindungen«!Wurf mehr Fälle als seither den ordentlichen Ge- mvglichst bald und billig zu genießen wünscht. Manff-ri ch ten überwiesen werden. Man darf wohl annchrnen, könnt« schließlich auch noch von einem - negatwen I teresst der P a t e n t j ä g« r-sprachen^ die gern mtt a« derer Leute Angel fischen und Patente anmelden, zu d „ „ - , - - nen dte Idee garnicht von ihnen selbst stammt. Ste sindstsung des Entwurfs bereit finden werden, es, denen durch die neue Ausgestaltung des Patentrechts«! das Handwerk nach Möglichkeit gelegt werden soll. Je — — - - weniger sie Anlaß haben werden, sich über das neue Ge setz zu freuen, umso günstiger verdient es jedenfalls ein geschätzt zu werden. Ist schon die Abgrenzung des Patentrechts nach die ser Richtung hin nicht immer leicht, da oft genug an ei ner Erfindung mehrere Personen Anteil haben kön nen und weil vor allem das Verdienst zwischen Ide« und Praktischer Ausführung in vielen Fällen nur schwer gerecht zu verteilen ist, so sind die Ansprüche der po sitiv interessierten Parteien, bet denen es sich um dte Ausnützung unzweifelhaft berechtigter Ansprüche han delt, auch in zahlreichen Punkten einander entgegenge setzt. Es sei hier beispielsweise die Frag» hervorgehoben,: wie sich der Anteil an Pcrtentvorteilen da verteilen fall, wo der Angestellte ein«S Betriebes dte Erfindung macht, der eigens zu dem Zweck des Experimentierens und Erfindens an gestellt worden ist, der alsö mit einer' Erfindung nur seinen eigentlichen dienstlichen Obliegen heiten genügt, der auch ohne- die Mittel, dte ihm ein gro ßer Betrieb zur Verfügung stellt und ohne da» Zufam-j - »«narbest^ E ulken nndecen -Kräften-ve^Etabrifse»- ments gar stricht «die Möglichkeit gehabt Hätte,' seine' Erfin dung zu machen. Man spricht da geradezu von- D-ie nsr- erftndungen und Etablissementserfind-uNgeN.-Ber Streit, der in der Literatur noch nicht auSgetragen-ist, wo 's sich üm das Volkslied handelt, ob es nämlich eine Schbpfergabe der Masse gebe, taucht hier auf technischem»« auf dein stets Mchen Niveau «chatten wetten. Darin, daß Gebtete wieder auf: lviewett Näwlich tzstre glückliche Er-. Pteühens Herrschek'stets in erster Linie Militäts, Soldatvn- findung das Werk Einzelner oder Mehrerer sei und Werl röntge wärest- lag und liegt die Gewähr für die Düchtig- zu ihr schließlich das Wichtigste bttgesteuert haW. f" ' " ------- - — —«" Man könnt« da leicht den Sinn eines Schiller'schen Atzt- wechseln die leitenden Personen Uimntttbrochey, mit ihnen gramnrs vom Literarischen ins Technische übersötzettq häufig das System, immer die Art der"Beeinflussung. Der Weil ein Werk dir gelingt in einem geschickten Betriebs oberste "CHelf, der Kriogsminister ist «selten Soldat, immer der füt dich wirkt und denkt, -glaubst du ErftndrroMtPtttjtttcr und Parteimcitzn. Darum kann das sachliche Ms- sein? Doch M ja-Mdertkse-kks nicht zu bestreiten, V»ß buch; ment für ihn niiht in dem gleichen Matze das entscheidende beim Zusammenwirken vieler Faktoren und Personen sein, wie für den Monarchen, der über Poetik und Parteien immer noch auch der Anteil des Einzelnen seinen! steht, Wert- und sein Verdienst behält und es wjrb darum bei jedem gerecht Denkenden begrüßt werden, daß bei aller Anerkennung der Vertragsfreiheit doch jedenfalls solche Verträge von vornherein für ungültig erklärt werden sollen, in denen dem Erfinder überhaupt kein Anteil an einer- sich bewährenden Erfindung Vorbehalten wird. Von besonderer Wichtigkeit isf natürlich gerade bet der