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Sonnabenä» äen 8. Juli ISIS. -wer Tageblatt ----- - - N,'Ä:v.rVL:«: »au« «'.1tzr»«,»u au« Mae uu» »em »»»Irk Schwarz enter- 15 Pf« «SMi-SVSL l^SMRMSr spreche«»»» Nabalt. slure!a,«a«. ,>«« bl« spateste«, ,»/»ukr»»» mtttaa,. IN» «»hl»» ,« Satz k,«, «»»ah» «Icht „leistet ««»«,, w»°n »>» f,llsaad« -»» ftv,»l„ durch r«n>sp»«ch»r e»s,lat,»e» »a, Manus k»lpt alcht »eurUch le»ba» lsl. 11- Jahrgang. /lnzeiger für -as Erzgebirge, mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. S ^üü°k°u'n»nu«sadestell,n, sowie Sprechen»-» »«r «e-aktton mit ftu»nahm« -er Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — Telegramm-ff-ress« r Tageblatt ftueerzgebirge. Zernsprecher sr. vlhmea °«esteüungen ««tgegea. Zür unverlangt elngesanüt» Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet «erben. Nr. ISS. Orrheerenäe üieilerlagen Sei knglänckr, frsnMn unä Men. Erfolgreiche Gefechte tu -er Vukowioa. — Mbwehr zahlreicher russischer Anstürme in Sü-ostgalkzlen. — Schwere russische Verluste bei Varanowltschi. — Erfolglose italienische Mngrlffe bei Selz un- sti-lich -es Sugana-Tales. Was äie Entente Italien versprochen hat. Unser Mitarbeiter in Lugano hatte gelegentlich seines letzten Aufenthaltes in Mailand eine längere Unterredung mit einem bekannten sozialistischen Ab geordneten, der an der Friedensbewegung in Italien reichen Anteil hat, über die vertraglichen Bez e.^un gen Italiens zu den Ententemächten. Der Abgevrd nete äußerte hierüber u. a.: Wir Sozialisten haben allerdings Italien-) Beir-i t zum Bunde Deutschlands und Oesterreichs bekämpft, n.id zwar aus dem Grunde, weil wir jede große Staaten koalition Mr eine Bedrohung des BdlkerfriedenS hal ten. Wir hatten darum auch schon in Friedenszeiten ebenso den Anschluß Italiens zum russisch-französisch- englischen Bund« abgelehnt. Den größten Fehler beging jedoch die italienische Regierung, als sie schon bei Be ginn des Weltkrieges gar keinen Zweifel darüber auf kommen ließ, daß sie nicht gesonnen sei, an den mit Deutschland und Oesterreich etngegangenen Bündnis pflichten festzuhatten, sondern mehr oder minder deut lich in London und Paris zu verstehen gab, daß Ita lien neutral bleiben werde. Hütte die italienische Re gierung Bündnistreue gehalten, dann würde wahrschein lich die französische Regierung der russischen einen deut lichen Wink gegeben Haden, daß Frankreich nicht ge sonnen sei, um Rußlands ehrge^iger Pläne willen sich in das sehr gefährliche Abenteuer eines Krieges zu stürzen, in dem «S von zwei Gegnern Angriffe abzuweh- ren hab«. Nur Italiens zweifelhafte Stellungnahme hat die Franzosen abgehalten, nicht den Russen in den Arm Hu fallen und somit den Brand, wenn er nun doch einmal ausgebrochen war, zu lokalisieren. »ES wäre dann höchstwahrscheinlich bei einem serbisch«russisch österreichisch « deutschen Krieg geblieben. Es bleibt aber immerhin eine der merkwürdigsten Be gebenheiten in der Geschichte der Weltpolittk, wie es möglich war, daß sich soviel« Völker M einem Ziele, der gegenseitigen Zerfleischung zusammenfinden konn ten. Wie war es möglich, daß der Freihettsstaat mit dem Sklavenstaat Rußland ging, und daß di« fast tau sendjährige Gegnerschaft von Frankreich und England in Freundschaft sich umwandelt«? ES ist leicht nachzu weisen, daß Italiens Doppelspiel auch auf England- Entschlüsse gewirkt hat. ölm 3. August ließ Ita lien seine Neutralität erklären, am 4. August erklärte England an Deutschland den Krieg. Ohne Italien- Neutralität wäre England unbeachtet der Verletzung der belgischen Hoheitsrechte, dem Kriege voraussichtlich ferngeblieben, denn eS wußte, daß Frankreich einem deutsch-italienischen Ansturm nicht hätte standhalten können, und daß die 150 000 Mann, die England zu Beginn des Krieges ins Feld gestellt hatte, die Fran zosen nicht gerettet hätten. Mehr als England war Italien das Zünglein an der Wage. Italiens Verhal ten bestimmte Englands Kriegspolitik. Italien hätte also niemals neutral bleiben dürfen, auch wenn Sym pathien für Frankreich mitsprachen. Auch französische Heer« haben schon italienische Städte niedergebrannt, und seine Einheit verdankt Italien ebenso sehr den jetzt so verhaßten Preußen lche den so geliebten Fran zosen. Nie und nimmer hätte aber dann später Ita lien aus Furcht sein« Hilfe verschachern dürfen, denn die trredenttstische Frag« ist nicht der KrtegS- gründ gegen Oesterreich gewesen, und Italiens Adria politik stand Serbien ebenso gut im Wege wie Oester reich. Italiens Politiker suchten Hilfe für zukünf tige Kriege gegen ehemalige Bundesgenossen, und sä ist dann aus dem zukünftigen Kriege auch .der jetzige geworden. Italien hat sich Vieles versprechen lassen. Doch die Erfüllung dieser Versprechungen ist von dem Verlauf des Krieges abhängig gemacht. Ita lien soll außer dem von ihm beanspruchten österrei chischen Gebiete erhallen: das nördliche Alba nien, di« Insel Korsika Md ein Stück Sa voyen von Frankreich, «inen Streifen West- ägypten- mit gutem Hafen, ferner eine langsri- ftige Anleihe von acht Milliarden Lire. Zugleich wurde Italien «in große- Interessengebiet in Klein asien zugesichert. Dies« Versprechungen würden, wenn lichen Lande machen, aber — wenn sie nicht, oder nur 01 si- erfüllt werden, Italien ganz gewiß zu einem glück- ! f'cuipfehlen, weil sie nicht tut, was ihr für den Augenblick ' oie elementare politische Klugheit verbietet? Gilt sonst der " Spruch: Erst wägen, dann wagen, so heißt es hier: Erst schlagen, dann fragen. Auf das Heute kommt es an, nicht auf das Uebermorgen. Wer für heute mißtraut, weil er für übermorgen Vorbehalte hat, schwächt die einige innere Stärke, sie ist die Fordeurgn des Tages. (W. T. B.) - zu einem geringen Teile in Erfüllung gehen — zu dem unglücklichsten Land« in'Europa, zu einem SNa- -en, zu einem zweiten Griechenland. Eine «en« Arme« Cadorna»? Wie der Kriegsberichterstatter des Corrtere della Vera meldet, hat General Cadorna während der öster reichischen Offensive hinter den italienischen Linien in der Fläche von Venedig eine neue Armee aufgestellt. Dies« Armee besteht aus 500 000 Mann und 20000 Offizieren, di« aus allen Teilen der Front gesarmnelt wurden. Tod ei««- italienische« Generals. Die Mailänder Blätter melden den Tod de» Gene ral» Carlo Giordana, düS. Kommandanten einer Infanterie-Brigade am rechten Flügel auf der Hochebene von Schlegen. (W. T. B.) Var vertrauen rum Saurier. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Der Vorsitzende der nattonalliberalen LandoSor - ganisatton Sachsens, Geheimer Hofrat Professor Bandenburg, veröffentlicht im Leipziger Tageblatt eine Erklärung, in welcher er die Ansicht vertritt, daß es voreilig und vielleicht unheilvoll sei, dem Reichskanzler Vertrauen zu schenken, bevor man wisse, wie er über den künftigen Frieden denkt. Erft müsse der Reichskanzler seine Karlen aufdecken und klipp und klar verkünden, was er wolle. Dann sei eS Zett, sich zu überlegen, ob man feine Politik unterstützen solle oder nicht. Professor Brandenburg faßt die Vertrauensfrage am ver kehrten Ende an. Wir befinden uns im Krieg. Noch ist der endgültige Sieg nicht errungen. Während unsere Söhne und Brüder draußen im Felde und auf den Meeren kämpfen und bluten, wo wir daheim, Mann und Frau und Ktnl^vom ersten bi- zum letzten alle physischen und moralischen Kräfte auf- höchste anspannen, um den Krieg siegreich zu überwin den, dient eS da schon dem Ganzen,gegenüber der politischen Leitung des Reiches Vorsicht und kritische Zurückhaltung zu Tic französisch«« Sozialist«« und BriandS Kriegsziele. Der Pariser Korrespondent der Basler Nachr. mell det seinem Blatte: In dem sozialistischen Sitzung-Pro tokoll über die in der Geheimsitzung der Kammer ab gegebene sozialistisch« Friedenskundgebung stehen die Namen der sozialistischen Minister Sembat und Gnesde, sowie des Unterstaatssekretärs Alb«rt Thomas. Diese ministeriellen Genossen haben als Mitglieder des KabinetteS di« den Frieden fordernd« ParteterkMrung nicht unterzeichnen können, aber wie das Sitzungsproto koll ergibt, auch nichts gegen das Manifest eingewendet. Man gehe nicht fohl in ider Annahme, -aS mindestens drei Mitglieder des Kabinetts Briand nicht mehr die offll ziellen KrtegSziele haben. Weder itt Frankreich «och in Italien Vorbereitungen für eine« Wiuterfctdzug. Die schweizerischen Blätter stellen in Korresponden zen aus Paris und Mailand, ohne eigene Schlußfolge rungen zu ziehen, al» bemerkenswertes Symptom . die Tatsache fest, daß weder in Frankreich noch in Italien bis jetzt aktive Vorbereitungen für einen neuen Win- terfeldzug wahrzunehmen seien. Ei« Ende der amerikanische« Kriegs liefe rangen? Die großen amerikanischen RüstungSgesellschaften sind nach dem Neuyovker Journal of Commeree davon überzeugt, daß die KriegSlieserungen für den Vierver- band in absehbarer Zeit aufhören werden. Die Werk« treffen Vorbereitungen, ihr« ausschließlich für Rüstungszwecke eingerichteten Betrieb« auf die Frie denswirtschaft umzustellen. Die Dupont Pow« der Company Witt bereit» in Kürze ihre neugegründeten Fabriken in Eddinstone Md Wilmington, in denen über 25 000 Arbeiter für den Vierverband beschäftigt werden, zur Erzeugung von Chemikalien und Anilinfarben in großem Maßstab« einrtchten.* Vie engNrcv-ttanrSzlzche offensive. Die gegenwärtigen Kämpfe im Westen werden mit gro ßer, vielleicht noch zunehmender Heftigkeit noch Tage, ja Wochen weitergehen, aber der erste Ansturm, der gewöhnlich der heftigste und kräf - ttgste zu sein Pflegt, und die anschließenden Kämpfe haben uns doch den Beweis geliefert, daß wir, ohne ruhmredig zu sein, allen Grund haben, uns in unserer Zuversicht nicht er- schütern zu lasten, im Gegenteil, unsere Gewißheit auf den letzten Ausgang der Kämpfe ist nur noch bestärkt worden. Diese Gewißheit verpflichtet uns aber zu unaussprechlichem Dank für unsere Tapferen da draußen, die uns das Ver stauen, mit ruhiger Zuversicht der Entwicklung der Dinge entgegenzusehen, gewährleisten. Die stählerne Wand im Westen. General Morris vom englischen Generalstabe in Frankreich' äußerte sich zu einem Vertreter der Associated Preß über die Offensive der Verbündeten im Westen: Im allgemeinen sind wir mit den Erfolgen sehr zufrieden. Wir werden unsere Arüllertetätigkeit fortsetzen, weil wir nicht ge willt sind, uns die Köpfe an einer stählernen Wand einzurennen. Die deutschen Gegenmaßnahmen. Der Nieuwe Rotterd. Courant meldet aus London: Der militärische Mitarbeiter der Times berichtete am Diens tag aus Parts: Die Franzosen haben drei oder vier Divi sionen vor sich beobachtet, aber vermutlich haben die Deut schen 26 Divisionen an der AngrtffSfront der Alliierten, von denen . der größte Teil den Engländern gegenübersteht. Viele bedauern es, daß der Feind schon lange die Richtung des Angriffes kannte und sich darauf vorbereiten konnte. Dies sei wegen der Zahl der Ententetruppen, die in Bewe gung gebracht werden sollen, kaum zu vermeiden. Bet dem ersten Angriff eroberten die Engländer mehrere wichtige Punkte, aber gegen eine Anzahl befestigter Dörfer richtete die englische Artillerie weniger aus, als erhofft wurde, und erhebliche deutsche Streitkräfte könnten zu Gegenan griffen veranlaßt werden, bevor die Engländer den Wt- ver amtliche istiegzbelicbl von beut:! Großes Hauptquartier, S. Juli vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Sel-erseit» Ser Somme hat -er tzel-enmut un- -ie ftusSauer unserer Truppen -en Gegnern »men Tag voller Enttäuschungen bereitet. Vie zahlreichen immer wieoer neu «tns»tzen»en ftngrlsfe wurüen blutig abgewtesen. die Un zahl -er gesungenen EnglänSer vor -em Abschnitt Gviller«. Loutalmaison-^azentin-LeGran- un- -er Zranzofen vor -er Zront Hiaches-Sopecour geben Zeugnis von Ser Masse »er zum ffngriff angesetzten seinSlichen Kräfte, sowie von -er verheeren-«« Wirkung unserer Artillerie , Maschinengewehr- un- Insanterieseuers. «echt» -er Maa» opsert, »er Zein- sortgesetzt sein» Leut» in stark»« vergebliche« Anstürme« aus -le y-h, Kalt» Er-e. <r hat keinen Zug breit 0o-e« zu gewinne« ver mocht. Mehrer« yun-ert Gefangene sielen in unsere Kan». Schwächlich» Vorstöße gegen »l« Yoh« Satt«ri« von vam- loup wur-en lelckt abgewiesen. Vie Artillerie- un- patroulllentätlgkelt aus-er übrige« Zront war teilweise reg», ver slngrlfs etwa einer Kompagnie im Priesterwal-» scheiterte. Gastlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe -es Generalfel-marschalls von Hln-enburg. Lei äer Kdwehr erneuter Angrltke Milch Ser Narocr- leer nehmen wir r omriere rio Mann gelange» uns schlugen an ansseren Stellen schwächere OorrtS-e ab. Heeresgruppe -es Generalfel-marschalls Prinzen Leopol- von Sapern. Mit alle» Mi-erfolg enüeten Sie reit gertern wleller- hslten Knrtrengm>gen rtarher rurriicher «stillte gegen <ll« Vroirt von Lirin dl» riiavrMch von LoroSearchno. rowie deltirrrettr von vnrowo. Vie vor unreren Stellungen »«- genaen coten eilhien nach caurenüe«. Nußeraem verlor üer gegner eine nennenrwerie Labi gefangener. Neue gilaple rin- Im Sange. Heeresgruppe -es Generals von Linflngen. raawertllch von Luck haben wir einige oortelie'errungen. Heeresgruppe -es Generals von Volkmer, norawertiich von vucrn« »InO rurilrchr Ungrikkrunter nednunge» erloiglo» geblieben. Salkan-Krlegsschauplatz. Krlilleriekrmpk« ewirchen waraar unä volranree ob«- »eronllere Seileutung. Gberste Heeresleitung