Volltext Seite (XML)
tl» < monoj I. «II »«k »«khüft-stiu« !m»na«IIchr»pfa.u.»I>ch«nt» Pf«. »«I t,e p»st d«sI,Ut un» - - - - »-»«S-pr-i«, unser» 0»t«n fr,I In» hau» monaMch »» vfa. »«I»«, »«N»st,st»U« ab» Anzeiger für -as Erzgebirgr mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. «ZsLZAtzZ Sprechstunde der Nedaktlon mlt fiusnahm, »er Sonntag» nachmittag» 4—- Uhr. — Telegrammadresse: Tageblatt flueerzorblrg». Fernsprecher SS. «E»»« für unverlangt elngefandi» Manuskript» kann Sewdhr nlcht geleistet werde«. Manuskript nicht »»utUch l—dar ist. Sosirti zu, v», I»,pe» tzch» au, st u» un» ftibst akarhait »I«rI«Il»drlich 1.»» Mk., m»natlich »» pfa. durch »rn drt»ftr«a«r fr»i in» hau» »>»rt«l- lShrlich ».« Mk., monatlich 74 pfa. erscheint ttlptch In »en MiUaa»sttin» 4«n, mit stu»n»I>m« »onSonn-unö »eiertagen. Unser« Z«itung»au». tröeer un» stuoaabesteUen, sowie aU» Postanstalten un» dr>«strli,,r Nehmen desteUunzen ,ntg«-,a. Nr. 200. Sonnabenä» 29. Äugust 1914. 9. Jahrgang. Cm llag äer Siege llch nur wenige glauben, für Italien ein nationales den und Ruhe beststtzt, dies auch für un» nicht bedeu- Unglück wäre. In Wien und Berlin aber Weitz man, tungSlo» ist. Es gib «ehr Fnter-ffangemetufchaften Mt- »daß, wenn JtaAjen seine! Stellung im Mittelmeer in Arie, scheu den drei Möchte«, als di« Feinde ahne«. Die Haltung Italiens. Schon als der italienische Botschafter in Berlin, Bob- lati, nach mehrtägigem Aufenthalt in Rom wieder noch Deutschland abreiste, durfte man Hie Ueberzeugung haben, daß da» Verharren Italien» bet seiner un» Wohl, wollenden Neutralität gesichert sein dürste. Nicht uns«, re» Amtes ist e», die italienische Regierung auf di« Vor teile hinzuweisen, die sich Italien bieten werden, wenn es bei seiner neutralen Haltung bleibt. König vtstor Emanuel und seine Minister sind über den für Deutsch, land und Oesterreich.Ungarn bisher über alle» Erwarten günstigen Gang der Kriegsereigntss« genau unterrichtet und können — wie es ihres Amte» ist — selbst abwägen, was Italien zu tun und was es zu lassen hat, lvenn e» am Schlüsse des europäischen Kriege» seine Großmacht, stellung .gesichert und verstärkt sehen will. Daß bei den Beratungen aller heute noch in Europa neutral bleibenden Staaten unsere Siege mttsprechen und schwer ins Gewicht fallen, wird auch Italien niemand bestreiten. Bon diesen Gedanken ausgehend, ist e» be sonders wertvoll, datz gerade in den letzten Tagen, nach, dem die großen, grundlegenden deutschen Erfolge in Frankreich und Belgien überall bekannt geworden sind, von der italienischen Regierung mit großem Nach, druck betont wird, sie wolle von ihrer neutralen Haltung nicht abgehen. Ueber die Aeutzerungen des Ministerprä sidenten Salandra gegenüber sozialistischen Abgeord. neten haben wir schon berichtet. Heute liegt eine neue auffallend drcibundfreundlich gehaltene Information aus Consulta — dein italienischen Ministerium des Aeuße- ren — vor: T-cr römische Korrespondent de« neuen Budapester Abendblattes telegraphiert, er erhalt« ans der Lon- sulta folgende Mitteilungen: Italien hält sich streng an den Tretbundvertrag, und zwar nicht nur an den Buchstaben, sondern auch an den Geist dieses im Jahre 1912 unverändert erneuerten Bündnisver trag«. T«er Dreibund ist, wie die» von Tittont schon im Parlament öffentlich erklärt wurde, ein Des en- sivvertrag zur Wahr»«« de» territoria len Besitzstandes der alliierte« Länder. Sollte dieser in Krage stehen, wird Italien feine Pflicht erfüllen. Italien hat auch in den jüng sten Tagen sowohl in Rom gelegentlich de» Botschaft terwechsels als auch in Wien durch den Herzog von Avarna die kategorische Erklärung abgegeben, daß es unentwegt an dem Balkanüberelnkommen von Tittoni und Goluchowskj festhält. Tie Lösung der ser- bischen Krage stellt, wie immer sie ausfallen möge, in keinem Zusammenhang mit dem Nebereinkommen. In Italien hat einerseits die Tatsache, daß die österreichi schen nnd ungarischen BelMrden die in der Tonaumo- narchie lebenden Italiener in liberalster Weise heim befördert, andererseits der Umstand, daß in Ungarn in Bestellung gegebene Konserven anstandslos zur Ablie ferung gelangten, allgemein Anerkennung gesunden. Wenn einzelne publizistische Organe spe ziell in Südtirol in lokaler Verkennung der Interessen des Königreichs eine Teutschland nnd Oesterreich-Un garn nicht freundliche Sprache führen, so kann und wird dies das feste und aufrichtig herzliche Einver nehmen der kompetenten Faktoren der drei allierten Staaten nicht berühren. Tie Eonsutta besitzt auch aus den allerletzten Tagen Veweise au» «erlin und Wien, daß man dort die Haltung Ata- ltens ebenfalls vollauf würdigt und überzeugt ist, daß Atalien, wenn der im Bündnis vorge sehene Fall etntritt, voll und ganz die ihm im Trcibundvcrtrag auferlegten Pflichten erfüllen wird, vor denen in diesem Falle alle anderen vorab- redungen, auch die mit England, znrücktreto» werden. Dies« Ausführungen sind klar und genügen im Au. genbltck vollkommen, um all«, di« sich etwa noch über Jtalterr- Verhalten bange den Kopf z«rbr«h«n soll- ten, zu beruhigen. Wir stimmen dem Wiener Fremden blatt vollkommen bei, da» mit sehr bemerkenswerter Bestimmtheit sagt: Wir sind überzeugt, datz Italien auEals neutrale Macht unserer und der Sache unseres Verbündeten erhebliche Dienste zu erweisen ver mag. Wenn König Viktor Emanuel und die italienische Regierung zu dem Schluß gekommen sind, datz Italien am besten tue, neutral zu bleiben, so ist damit nicht gesagt, datz der Dreibund nunmehr hinfällig geworden sei. Da» Verhältnis zwischen den drei Mäch ten besteht weiter und wird nach dem Krieg« w«iterbesteh«n^ spell e» iyr«n Interessen entspricht. In Rom Weitz man genau, datz etneNie- Verlage Oesterreich-Ungarn» und Deutschland», wo ran übrigens auch außerhalb unser« Grenzen Vervmt- den di« Bevölkerung des Landes im Gefecht vor sich her, i st eine Lüge, die den moralischen Tiefstand de- Urheber» kennzeichnet. Jeder, der die hohe kulturelle Entwickelung Puffere» BoMes kennt, wird st« al» solch« von vornherein bezeichn««, heg. v. Moltke. Bleibt wachsam! Gleichzeitig wird amtlich die Mahnung ertasten, in der Wachsamkeit, di« bisher geübt wurde, nicht nachzulasten: HI« großen Erfolg«, welch« unsere Trupp«« bisher errungen haben, und di« besonder» im Westen »in nasche» Vorrücken zu« Folg« hatten, machen in erhöhte« Maß« »in« Sicherung unser«« räckwärttgen ver- -lindsungen votwsndhg, nur den Nachschub v»U Mnnttioa, Verpflsgnng. Ansrüstung, Krieg,material und Ergänzungsma,«- schäfte« für di« F«ldtrupp«n stcherzustellen. Auch der «bschub von verwundeten, Kranke« und Gefangene« in dk« Heimat stellt an «nser« Bahnen hohe Anforderung«» und macht die strenge Ueberwachung »asere« Schienenwege und de« Kunstbauten auch fer- nechiN »«« unabweisbare« Notwendigkeit. Schon di« Einberufung de, Landsturms» zeigt, daß die Sicherung der rückwärtige« vmbindungen unserer Heere eine Auf. gäbe von größte» Wichtigkeit ist. Da, gilt nicht ««r von de« Verkehrslinie« tn dem von un» besetzten »»«lande, sonder« auch von denen in Deutschland selbst. Auch st« müssen nach wie vor unter schärfste, Kontrolle bleiben. Es ist daher angebracht, an all«, die 1« Deutsch land mit der Bewachung unserer Eisenbahnen betraut find,erneut die Mahnung ,» richte«, 1« ihrer «ach» famkeit nicht nach,»lassen. Auch ist «s die Pflicht der gesamte« Bewölkerung, di« p, diesem Zweckst gestalten Wachen nach besten Kräfte« zu unterstützen» Nach wie vor Hingt von dem ungestört««, durch keineN feindliche« Anschläge unterbrochene« verkchr auf unseren f Eisenbahnen unendlich viel ab- Man darf sicher sein, datz di«ffe Mahnung überall bei un» die größte Aufmerksamkeit und Befolgung findet: Die Verluste des Feindes sind, wie zu erwarten stand, nicht gering. , Nach einer Meldung der Leitung Metropole in Amsterdam betragen die belgischen Verluste an Toten und verwundeten bisher 10000 Mann, vor allem hat das O f fi z i e rko rp, stark gelit, ten. Einige Kompagnien sollen alle Offizier« verloren haben. Eine amtliche Meldung der französischem Regierung, die der Lok.-Anz. nach einem Telegramm aus Rotterdam u^e- vergibt, beisagt, daß nach der «Kapitulation von Longwy mehr als die Hälfte der Garmsion tot oder ver wundet war. Eine andere, deutsche, aber nicht amtliche Meldung weiß zu berichten: In Longwy befanden sich bei der Uebergab« 3200 unverwundete und »00 verwundete Franzosen, die gefan gen gemrcht wurden, von den Geschütze« war nur noch «ine, gebrauchsfähig, die anderen alle durch unsere Artillerie zusammengeschossen. In An erkennung d« tapferen Gegenwehr hat unser Kronprinz dem Kommandanten der Festung den Dege« belassen. In der jetzt von unseren Truppen ganz eroberten Festung Namur bestand sich nach dem Rotterdamschen Cou rant auch eine Legion eingeborener Kongo soldaten unter dem BeseDl de» Obersten Chaltin. Französisch« Generale wegen Unfähigkeit entlasten. Die Köln. Ztg. meldet von der holländischen Grenze: Dlemencsau meldet in seinem Blatt LHamm« libre, datz der französische Oberbefehlshaber einige Generale von der französischen Ostarmee entlassen habe, weil sie nach seinem Urteil Mr ihre Aufgabe nicht geeignet waren. Gene«! Pau ist nunmehr mit dem Oberbefehl über die französischen Truppen im UntereHatz in Ersetzung der dort entlasten«« General« beaustvagt: »in, gan^ französisch« Division ds» Gehorsam vmnvei-ettl l Pariser Blätter berichten über -inen Zwischenfall, der sich während der Schlacht in Lothringen ereignet hat. Da nach habe eine Division de, 1v. Armeekorp» durch v«rwetge. rung des Gehorsam« den fluchtartigen Rückzug d»r Franzosen veranlaßt. Senator G e r v a t s brächt» den Vorfall im MM« öffentlich zur Sprach», worauf di» Z»i- Nachdem w'r in unseren gestrigen Au»gab« eine Reihe von bedeutungsvoller Fortschritte -Ist» am BklttttdW Kriegsschauplätze, in Frankreich sowohl al» auch in Belgien halten melden können, brachte der späte Abend noch eine erfreuliche Draht Nachricht, die wir trotz der vorgerückten Stunde noch durch Sonderblatt verbreiteten. Kurz aber doch recht inhalts schwer besagte si»: Durchbruch äer französischen Zestungslinie. Sgrlt«, 2». -lu-uft. Manonolttgr» Sst- llch von LunLvlUe. Sa» flärkfle Sperrfort -er Zeaazofea, lfl tr» -eutfchem öefltz. Manonviller liegt nordwestlich von Nancy und scheint in der Kett« der französischen Befestigungen die Aufgabe zu haben, den Durchmarsch zwischen den beiden Festun- gen Toul und Verdun zu verhindern. Mit dem Fall diese» stärksten französischen Tperrforts wird die in diesem Feldzug schon mehrfach ausgetretene Wahrnehmung, daß den modernen deutschen Geschützen nur wenig Befestigungen standhalten, auffs neu« bestätigt. Datz es gerade da» stärkste Sperrfort Frankreich» ist, das in ganz kurzer Zeit siel, wird auf die Franzosen, die sich auf ihre Befestigungen an der Offtgvenze besonders viel zugute tun, natürlich nicht gerade ermutigend wirken. Uns aber «gibt dieser Erfolg auf« neue die Zuversicht, datz die Hindernisse, deren Beseitigung un sere Heeresleitung Mr notwendig hält, ausnahmslos schnell überwunden werden. Die Zerstörung von Löwen. Ueber die Zerstörung von Löwen, die wegen Schießens der Einwohner aus deutsche Truppen erfolgte, meldet der Kriegsberichterstatter der VoWschen Zeitung mit Genehmi gung de» Gouverneurs: Zu« gleichen Stund« überschüttete plötzlich die Be, »Alterung von Löwen, di« bisher friedlich ge wesen, au« allen Fenster«, au« Kellern, von Dächern her. ab, di« in den Straße« befindlichen ahnungslosen deut schen Wachen, Kolonne« und durchmarschierenden Trup. pe« mit Gewehr» und Pistolenfeuer. S» ent. wickelte sich sodann ein f ü r cht erl isch e » Handge menge,, an de« die gesamte Zivilbevölkerung sich be- teiligte. Unsere« Soldaten gelang e» i« kürzester Zeit, der rasenden Bevölkerung Herr zu werden. Leider ist auch bei diesem hinterlistigen lleberfall viel deutsch«, Blut geflossen. Da» Gebot der Selbst. erchÄtung »erlangt« hier, datz dte Stadt Löwen, die schwere Schultz auf sich gelatzen hatte, sofort untz unnach. sichtlich ihre Sühne fand. So durfte die akt ', an Kunst schätzen reiche Stadt heute nicht mehr sein. E, unterliegt keinem Zweifel, dich der lleberfall in Löwen behördlich organisiert war und de« Ausfall von Antw rpen behördlich unterstütze« sollte, denn beide» er- e gnete sich genau zur gleiche« Zeit. E» ist anzunehmen, d iß Belgien nunmehr zur Vernunft kommen wird and diese letzte Lehr« ihm die Lust zur Fortsetzung de, Frank, tireurkriege» genommen hat. Au» dem Große« Hauptquartier übermittelt das Wolff, sche Büro im weitern ein« Meldung, welche im Gegensatz zu unserem Feinde Dte vornehme Kampf e«vefi« der deutschen Truppen erkennen läßt. Dies« amtliche Mitteilung lautet: Die deut- sche Heeresleituna protestiert gegen die durch unsere Gegner verbreiteten Nachrichten Mer Grausamkeiten der deutschen Kriegführung. Wenn, Härten und strengste Maßnahmen nötig geworden find, so find sie veranlaßt und herausgefor dert worden durch Teilnahme der Zivilbevölke rung, einschlietzüch der Frauen, an heimtückischen U »Verfällen auf unsere Truppen durch bestiali sch» Grausamkeiten, Vie an Verwundeten versucht worden seien. Die Verantwortung Mr di« Schärfe, die in di« KriegMhrung hinetnchbracht wurde, tragen allein die Neas«ritirgen und di« «Hörden des von «ns Lesetzten Landes, die di« Bürger mit Waffen versehen und zur Teilnahme am Kriege überall auGetzen, wo sich dte Usvüllerung feindselig« Handlungen enthielt. Der deutsche «odat ist kein MorVbrenne oder Plünderer untz führt Mr Krieg gegen das stündlich« Heer. Dte in aus- ländychen Blättern geb rächte Nachricht, die Deutschen tri»>