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/luer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblaü. Sprechftrm-e -er «e-attloa «U Musaahme -er Sermta-e »achmtttag» 4—- Uhr. — Telegramm-ft-resse r La-e-latt ftueerz-e-ir-e. -ernfpreche» 5S. "Z )ür uurerlttAAl e§VAe^ut-§e Eium ^ev-hr AeleE^leE ver-eu. Mam>^k8»e^-"^3uchie-rvV» Nr. 22t. Mittwoch, 23. September IS14. s. Jahrgang. . 6ne helclenlai <lemM UMfieeboote - in frankreick noch keine kmschriSmg. (Nichtamtlich) Nus Lonäon wirä unterm 22. ä. M. amtlich gemeläet: Deutsche Unterseeboote schossen in äer Noräsee äie englischen Panzerkreuzer Nboukir, Hogne unä Cressg in äen Grunä. Eine beträchtliche Unzahl Mannschaften wuräen äurch herbeigeeilte englische Ariegsschiffe unä hollanäische Dampfer gerettet. Wie aas Wolffbureau erfahrt» kann eine Bestätigung äieser Nachricht äeutscherseits noch nickt erfolgen» äa äie Unterseeboote infolge äer Entfernung noch nicht Meläung er» statten konnten. Nus anäeren Quellen wirä bekannt» äaß äer Zusammenstoß am 22. September zwischen S unä S Uhr früh 20 Seemeilen noräwestlich van Hoeck von Hollanä stattfanä. Der hollänäische Dampfer Zlora rettete 2S7 Ueberlebenäe nach sjmunäen. Die Panzerkreuzer stammen aus äem Jahre 1900» haben je 12200 Tonnen Wasserverärängung unä eine Bestückung von zwei 23,4», zwölf IS» unä zwölf 7»S»gentt» meter»Geschühen» Maschinen von 21000 Pferäestärken unä je 7SS Mann Besatzung. Tin Hurra unserer deutschen Flotte für diese Helden tat! Sie zeigt uns, daß, wenn unser« Flotte im Verhältnis zur englischen Flotte auch nur klein ist, England doch allen Grund hat, sie zu fürchten. Davon hat sie früher schon vollgiltig Zeugnis abgelegt. Tie Bombardierung des Krieg-Hafens Libau durch den kleinen Kreuzer Augs burg am 2. August, die Zerstörung befestigter Plätze an der Küste von Algier durch den Panzerkreuzer Goeben und den kleinen Kreuzer Breslau zwei Lage später, sowie deren kühner Durchbruch im Hafen von Messina, der ehrenvolle Untergang des von der Marine übernomme nen Bäderdampfers Königin Louis« beim Minenlegen in der Themsemündung am 8. August — das alles waren Heldentaten unserer Flotte, die für all« Zeit ihren Mut, ihre unvergleichliche Tapferkeit verbürgen. Und selbst der Verlust einiger Schiffe — der beiden kleinen Kreuzer Straßburg und Stralsund am 20. August,und der Schiffe nordwestlich von Helgoland usw. — zählt auch zu den Heldentaten, die unvergänglich in der RuhmeSge- schichte unserer Flotte sortleben Werden. Nun aber hat der Heldenmut unserer Flotte zum ersten Male in diesem Kriege einen größeren Erfolg g^eitigt, drei englische Pan zerkreuzer sind unseren Unterseebooten zum Opfer gefal len. Leider liegen näher« Nachrichten über Einzelheiten noch nicht vor, was wir bis jetzt wissen, sagt uns aber eindringlich und uns mit neuem Selbstbewußtsein «rM> landr Wir dürfen stolz sein auf unser« Flotte und allezeit auf si« bauen! Wie ganz anders lauten doch die Nachrichten üb« die Flotte Englands im Vergleich zu der unseren. Da hört man nur von Seeväubvckünsten und Piratenstückvn — unsere Flotte hingegen besteht in Ehren! Auch der Streifzng des Kreuzer» Em»««, über den wir gestern schon kurz berichteten, bekräftigt da». Ergänzend dazu berichtet da» Reutersch« Bureau au- Kalkutta Pom 21. September: Tie Offiziere und Mannfchaften der von dem ««ur schen Kreuzer Emden in der Bat von Bengale» ver senkten britische« Schiff« sind am Nachmittag hi« angekommen. Sie äußerten sich anerkenvenv üb« di« ihnen von de« deutsche« Offiziere« erwies««« Höflichkeit. Ter Streffzng de« Kreuzer» Emde« begann am 10. September. A« diesem Tage «ahM er den Tampfer Knvn«, der dmch Geßchützfen« znn» Sinke« -«»rächt Wurde, nachdem seine Besetz««« »ns Vie Emden üb«»geführt war»«« war. M» der Kreuzer ans die Höhe der Bai kam, fing er alle draht losen Nachricht«« auf, die die Abfahrt»« dn» dem Hase« meldete« «n» kannte infolgedessen di« Lage sämtlicher Hchtffe in der Bat. Am 11. September ' sichtete die Em»« dm Tampfer Loo, übernahm seine Besatzung ««» versenkte ihn. Der Tampfer Kabt«» ga wurde in der Nacht »nm IS. September genommen mW zwei Stunden späte» ebenso der Dampfe» Ktk- l i«. Währen» derselben Nacht wurde« drei andere Schisst gesichte«, jedoch «scht »erfolgt. Am Wittag de« IS. September mchmäu die Dentsche« den Dampfer Diplomat, der später versenkt wncho. Dam» wnrde der Italienische Dampfer Lärm»«» «ngehalte» und ««. torfpcht, aber am selbe« Tage wieder fveige wsse«; er ist letzte Nacht st» Kalkutta eingetroffe». Ans seinem Ntstlweg warnte der Dampfer mehrere andere Schisst, die znvü<kfnhreu nnd st der Kaplan«- entgingen. Am 1«. September nehm die Emden de« Dampfer Trat, bock nnd versenkte Hn dnrch eine «ine. Tie Besatz ungen sämtlicher erben toten Schiffe wurden dann an Bord eine» Fahrzeuge» gebracht, da» de« Befehl er- hielt, nach KaKntta zn fahre«. Zwei dentsche Schisst begleiteten e» bi» innerhalb 7ö «eilen von der «ün- dnng de» Hoo-hltz. Zu solchem Borgeyen gehört Mut, nicht au» dem Hinterhalte wirkende Feigheit, wie sie sich jetzt auch aus einer Auch-Heldentat der französische« Flotte zeigt. Aw k. k. Kriegspressequartier wird nämlich jetzt da» folgende bekannt: AM 1». September erschien ein» französische AstttenabteUmlg vor Pelagosa, einer kahle« Ked se«i«stl mitte« i« der Adria. Dort wohne« nur meh rer« Leuchtturmwärter mit ihre« Familie«, die auch de« Internationale« Wetterdienst besorgen. Die Fran- zost« landete«, zerstörst« die Lichter de» Lenchttnrmtz», Machte« dann da» Trinkwasser der Zisternen nnbrauch» bar und nahmen den Lenchttnrmwbchstru, ihren Krane« nnd Kindern alle Wüsche nnd Lebensmittel weg. Nach der Pktindernng danchfst»Hst Kranze- fen wieder ab. Plünderung — da» ist überhaupt da» Kennzeichen des edlen Viergespann«» Frankreich - Belgien - England - Rußland. In diese» Kapitel gehört auch ein« versuchte ruchlos« Lat von Helfershelfern der edlen Briten, und zwar - Ein mitzknngene» Attentat auf den Nststudampfer Vaterland. Nach einem nach Hamburg gelangten Briest au» New Kork haben dort drei Engländer und »Wei Franzosen versucht, den Dampfer Vaterland der Haurburg.Amerika-Linie, den größten Dampfer der Welt, in die Luft zu sprengen. Die Burschen hatten sich an Bord etngeschlichen und Dynamit unter Deck gebracht. Diese« wurde ab« rechtzeitig ent. deckt und die Burschen Würben ergriff«« und der. haftet. .Sie sehen jetzt ihrer Bestrafung entgegen. — von den sonstigen heust noch vorliegenden Meldungen verzeichnen wir noch die folgenden: 'Der deutsche «iueukrstg. Englisch« Marineoffiziere sagten während der Un tersuchung de» norwegischen Dampfer» »estsv» zum Ka pitän diese» jetzt in Christinia angekomMenen Schiffe»: Die Deutschen führten den Mtnenkrstg in ein« Ausdeh nung, die man in englischen Fachkreisen tzhon au» tech nischen Gründen nicht für möglich gehalten habe. Auf Mutmaßungen angewiesen, glaube man jetzt In London,, daß die Deutsch«« auch ihr« Unterseeboote al» Minenleger benutzen könnten. Da» Presstbureau stillt «Mit, daß Vizeadmiral Lr ou- bridg« von der Mitteüneerflotst zurückberustn und eine Untersuchung üb« die Urfachen de» Entkommen der deutschen Kreuz« Goeben und Breslau au» d« Straße von Messina etngcklettet worden ist. o« »MUI,»—- Lu HMtzWAtlfTYM tzN TUß NM W. Die Frankfurt« Zeitung meldet aü» Konstantinopel: Die englische Martnemtssion mit Admiral Limpu», die vor einigen Tagen au» den türkischen Dienst« aus- geschieden ist, hat den Befehl erhalten, sich nach Sewa stopol zu begeben, um der russischen Marixe zur Ver fügung zu stehen. In Sewastopol sind auch andere eng lisch« Seeoffiziere tätig, von denen «in Lei! schon vor Ausbruch de» Krieges eingetroffen ist. — Di« Engländer müssen sich an viele» gewöhnen. E» gab Zetten, wo ein Engländer von Rußland nur mit einem Gefühl der veracht ung sprach. Noch in den ersten Wochen die se» Kriege» erwähnst man in England da» Bündnis mit Rußland nicht gern. Und jetzt müssen gar englische See offiziere auf russischen Schiffen Dienste tun. Die Zei ten ändern sich eben! Ein Rückblick auf die Mitteilungen, die da» groß« Hauptquartier Wer Me Kämpfe in franvrelch seit dem 1». be. Mst. gemacht hat, läßt erkennen, daß e» auf dem «stlichm'KrstgBchmwlatz stetig und sicher oorroärt» geht. Am 14. d» M». wurden ^schwere, un entschiedene Känpst und ein französischer Durchbruchmerfuch gemeldet; am 1v. ist zwar von deutschen Teilerfolgen V'e Rede, aber im übrigen steht die Schlacht nach; am 1ö. erfol gen weitere französische Angriffe, während bereit» einzelne Gegenangriffe der Deutschen erfolgreich sind; am 17. spricht da» Hauptquartier von Anzeichen, daß die französische Widerstandskraft zu «rlaHmen beginnt, weist auf einen, ohne besonder« deutsche Anstrengung in sich zusammenbrechendm französischen Durchbruchsoersuch hin und berichtet, daß die Mitte der deutschen Armee langsam, aber sicher Boden ge winne: am 16. findet di« entscheidende Niederlage zweier französischer Armeekorps südlich von Noyon statt; am IS. ist da« englisch-französische Heer in di« Verteidigung gedrängt; am 20. halber deutsche Angriff an einzelnen Stellen Fort- schritte gemacht. Ditz Aneinanderreihung dieser Angaben de» Großen Hauptquatti«r» veranschaulicht den Erfolg, den bst vorangegangene strategische Bewegung der deutsch«» H«ere «tngeleistt hat. Nun ungedul dig dem entscheidenden Hauptfchlqge entgogenzusthen, märe wegen der Stärke der feindlichen Stellungen verfehlt. An dem endgültigen Siege jedoch braucht nicht ge, zweifelt zu werden. Die Kämpfe im Qberelfah find von ganz untergeordneter Bedeutung und haben schlechter dings nichts Beunruhigende», da ste nur mit schwachen französischen Streitkräften zu bestehen find, lieber den verlMber Nieswchtzlacht « per «sne erfährt man jetzt einige recht interessante Einzelheiten au» dem Aurlande. So berichtet der Ook.-Anz.: Der Berichterstatter de» Dail, New» meldet «uw Thatea« Lierep, daß der tzeftitz« Kckmpf de» letzt«»Tag» f»el»»M««ä/nnd »atz «»«u« «w nächst ««-»fhärNche «»griffe st-ttft«W«. sv«»tsch»