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Nr. 2SS. Mittwoch, 7. Oktober ISI4. S. Zshrgang. Vie Kampffront in Frankreich xvirä noch gröKer! Vene Siege über äie Kulten! Großes Hauptquartier, Oktober abeu-s. Vie fortgesetzte« Umsassuugsversuche -er Zrauzoseu gegeu «usem rechte» Heeres flügel habe« -ke Kampf front bis nör-itch vou Mas ausgeöehut. fluch westlich von Lille ««- westlich von Lens trafen unsere Spitzen auf fein-- lkchr Kavallerie. Ja unsereu Segeuaugriffen über -ke Linke flrras-Mert-Lope kst «och keine Sntzchel-ung gefalle«, stuf -er Schlachtstout -wißhe« Oise «a- Maas, bei ver-u« uu- t« Elsaß-Lothrtuge« stu- -ke Verhältnisse uuveräu-ert. stuch von stntwerpea ist heute nichts beson-eres zu mel-e«. stuf -em östliche« Kriegsschauplätze ist ei« russischer Vormarsch gegen Ostpreußen im Gouvernement Suwalkt zum stehen gebracht «or-en. Gei Suwalki «kr- -er Zein- seit gestern er folgreich angegriffen. In Nusstsch-Polra vertriebe« -rutsche Truppe« am 4. Oktober eine russische Gar-eschützea- Sriga-e aus befestigter Stellung zwischen Opato« u«- Ostrowice «n- «ahme« ihr etwa 3000 Ge fangen», mehrere Geschütze »«- Maschinengewehre ab. stm 5. Oktober «ur-en zweieinhalb russische kavallerle-kvkstoneu uu- Teile -er Haupt reserve von Ivaagero- bei Ro-om angegriffen un- auf Ivangero- zurückgeworfeu. Noch diesem »«Ächt« au, dem Drohen Hauptquartier haben die Umfassungsversuche -er Fram-osrn gegen unseren rechten Heeresfltigel also die Folg« gehabt, bah die Kampf« front noch mehr ausgedehnt werden muht«. Wo sind nun aber di« Truppen hevg «kommen, die von dm Fran zosen zu diesem Zwecke benötigt wurden? Es können Re serven sein, die bisher -urückgchaltm waren, oder auch neu eingetrofsene Verstärkungen. In den letzten Dagqn, ist be richtet worden, daß indische Truppen in Marseille gestände: sind md daß übe? sie ein« Parade vbgehalten worden ist. Eie werden in Marseille gerade nur so lang« gsbltoben ftiN, al» notwendig war, um sich von dm Strapazen der langen Seereise zu erholen und dann schleunigst in die Gekochte froptt abtransporttert sein. Da die Franzosen von Anfang an versucht haben, dm deutschen rechten Heeresffligel zu umfassen, ist es sehr wohl möglich, daß sie hierzu auch die neu eingetrosfenen indischen Truppen her- ange-ogen haben. Ebenso ist es aber auch denkbar, daß neue Verstärkungen aus England eingetroffen sind. Auf die eine oder, die andere Weise haben die ver« bündeten Franzosen und Engländer jedenfalls wieder frische Kräfte verfügbar gemacht, Mit denen sie über Arras« wie der offensiv gegen den deutschen westlichen Keerefflügel oorgegangen sind. Es wird den deutschen, Truppen sicher lich gelingen,, auch dieses Vorgehen» wie die früheren, erfolg- reich zurückzuweisen. Immerhin halten älle diese franzö sischen Offensiv«Unternehmungen die Entscheidung wieder aus. Nach französischen Angaben rechnet man in Pari» da mit, daß die kmrüMung in Sem klerenikampfe In fkanllrelcd in etwa fünf Tagen fallen Sann. Die Meldungen, di« heut, über die Mtlliqnenschlacht sonst noch vorstiegm, stammen fast ausschließlich au» französischer Quelle, lassen aber er kennen, daß die Frnzosen mit immer geringer werdender Zuversicht dem Fortgänge de» Kampfe» mtgegmsehen. Ve« amtlich- französische Gchlachtenbericht vom Montag, 8 Uhr 20 Minuten nachmittag», hebt hervor, daß auf dem linken französischen Flügel die Schlacht .einen äußerst heftigen Fortgang nliMmv, dah der Kampf jedoch bisher unentschieden sei. An verschi«denen Punk ten mußten die Franzosen zurückweichen und Gelände aufgeben. warum -er allgemein« französisch« Angriff «ch nicht erfolgt ist. Au» Gens wird dem Lok-An-, gemeldet: Der Tag dm allgemeinen französischen Angriff, ist abermal» hinau». geschoben, wett die vom französischen Denevalstab zuge. standenen deutschen Erfolg« bei Arras und bei Nove einschneidende Veränderung«« d«s jranza- fischen linken Flügel, bedingen. Die französische Yachkrttik bezeichnet e» al» unverständlich,. dah nicht schon am Montag der Zusammenhang zwischen der von Manaury befehligten Hauptkvast des linken Flügels und der in Umgehungsabsichten allzuweit vorgeschobenen Walli«. Nischen Division hergchellt wurde. , Frankreich hatte ein, Verletzung der schweizerischen AwstrEitt gepkant. In einem Artikel: «U! Joffrm «pmm... wind« Wrz, ttch ntttoeiM, datz de» franMsck« Oberbefchlechaber einen Durchbruch durch di« Schweiz geplant htwte. von vollständig -uv-rLWger Sette wird der Voss. Zig. nun gemeldet, daß man seinerzeit von französischer Seit« sine Anfrage nach Basel gerichtet hat, wie die Schweiz sichzu einem solchen Plane stellen würde. Die Antwort war di«, daß die erste Maßnahme sine Sprengung-»»«-ein drücken sein wtäd«. Daß mim mit StE ähnlichen 0«- gehen Frankreich, tw der Schwei- gerechnet hat, baweilsen die Maßnahmen der Baseler Universität, die Veranstaltun gen traf, um ihr« wertvollen Sammlungen in Sicherheit zu bringen. In Antwerpen wird fetzt ernsthaft die Frage erwogen, ob e» Noch «inen Zweck hah den Widerstand forhusetzen oder ob ein« Uebergade knnvrrprnr a> «e veuttLea nicht besser sei. Die Außenlfort, find aqf der Süd. und Südostfront gefallen, der Angriff ist gegen die innere Der- teidtgung»linlie bereit» eingeleitet. Es ist nur ein« Frag« weniger Tage, daß auch diese fallen wird, und damit ist die ganze Stadt in deutschem Besitz. Zwar soll englische Hilfe eingetroffen sein, aber auch diese wird an dem Schicksal der Festung nicht« zu ändern vermögen. Die Ueberlegenheit-er deutschen Belvgerungs- artillsrie ist st> groß, daß sie die Werke in kurzer Zeit zusammengeschossqn haben wird, ganz gleichgültig, ob sie von englischen oder belgischen Soldaten verteidigt werden. Eine baldige Kapitulation würde den Einwohnern die gan- -en mit der Beschießung verbundenen Nachteile ersparen. Ob sich die Regierung allerdings dazu jetzt schon entschließen wird, ist fraglich namentlich im Hinblick aus die eingetroff- fene englische Hilft und die Anwesenheit de» englischen M- nister, Churchill, der sicherlich die Regierung zum wei teren Aushalten bewegen soll. Fostfchrftit« vo> Antwerpen, Der Köln. Ztg. wird von der holländischen Grenz« ge meldet: Au» Antwerpen wurd« Montagnachmittag oerbrei- tet, die Deutschen hätten vergebest« «ersucht, sich an der Arth« festzusetzen. Di« Ortschaften Gontich und Cdeghem hätten.stark unter dem Feuer der Deutschen gelitten. Ton. tich liegt ckber etwa. Aber halbwsg, zwischen dem äußeren und Inneren Fortsgürtel, Ed eg hem gar unmittelbar an diesem, womu, man schließen kann, daß da, Feuer von dem ersten Gürtel auf den zweiten im Dange ist. Da, Geschwätz van einem Rückzug« auf Lierre fällt tdamit in sich zusantmqn, Der in Antwerpen anwesende Minister Thurchillhat,den bel gischen militärischen Behörden auf, bestimmtste erklärt, daß die Verbündeten Antwerpen halten und retten werden. Da, Milizgeschäft für den Jahrgang 1914 soll nach einer Angabe d«, Antwerpener Handeloblah die beträchtliche Fahl von LS 000 Mann ««geben haben, deren schon viele an den Laufgräben in der Nähe von Antwerpen gewesen sein sollen. Di« Mannschaft soll jetzt nach Ostend« und Iper abgchen. Vie Zahl L8V0V ist sicherlich übertrieben. Weiter wird -er Köln. Ztg. von der holländischen Grenz« gemeldet, hi« Zahl der in Ostend« ankommenden Perwun- deten W so groß, do» die Zitze, di« st« Ämcher Wrm, zwei -i, drei Lag« am Bahnhof warten müssen, bepor mm vlw« für di« verwundet«» findet. Man ««wartet dt« Ains kuckst der Königin au, Antwerpen. «ne Panft s« »ntwwpen. Die Überraschend schnell sich avwickelnd« Belagerung Antwerpen, macht in der dortigen B«Merung «inen nie. derschmetternden Eindruck, da di« offiziellen Bulletin» bi» Sonnabend noch «in« günstig« Lag« vorzutäuschen suchten, fünfzigtausend srvuen und Kinder warten auf «in, Fluchtmöglichfttt. Zwanzig Dampfer gingen von Rotterdam nach Amsterdam. In Rotterdam eingetroffene . Flüchtling« erzählen, daß der englische Gesandte ist« Ant werpen -ft Ankunft von 40—vvooo Engländer versprochen habe und -um Widerstand duifmunter«. Nft Granaten falle« bereit« in di« Stadt- Ja »ie» Woche» haben wir einen Weltkrieg. Die Voss. Ztg. erhält au» alpinen Krüisan eine Zu. schrtft, die ein« interessante Aeußerung de» Königs der Bel. gier wiedergibt. Ende Juni weilte König Albert im SaasHeer-Gebieft und Netz sich auf feinen Touren von dem Führer Benedikt SupeNsaxo begleiten, der ihn auch in frü- Heren Fahren öfter geführt hat. Als König Albert fn Ale mvdell «ine Stunde vor Saas-Feer Hi« Kunde von der Er. mordung des österreichischem Thronfolgerpaare» erhielt, äußerte er die denkwürdigen Worte: In vier Wochen haben wär einen Weltkrieg. Der König, der üi» zum 6. Juli in Saas-Feer wellte (am 9. mußte er offiziell in Lausanne sein), Hat also schon Ende Juni gewußt, was kommen wird. , Britisch« Truppen «ach Ostende unterweg»? Im Haag ist die Nachricht Eingetroffen, daß eine große Transxortflotte im Kanal gesichtet worden sein soll, die sich in der Richtung gegen die belgische Mste be wegt. E» scheint sich UM die Landung britischer Truppen in Ostende zu handeln!, die dazu bestimmt find, Hie belgische Armee in Antwerpen im ihren Operatio nen zu unterstützen. * Au, dem Großen Hauptquartier kam gestern Vie Md» teilunH daß in kvrrlrch-i»-len Miung «n arm feln-e genommen sei und Vieser Fühlungnahme ist nun schnell auch ein Zusammenstoß gefolgt, wie au, dem neuesten Berichte au, dem Großen Hauptquartier, der an der .Spitz« diese, Blatte, veröffentlicht wird, ersichtlich ist. Da, Er- gebni» diese, Zusammenstöße, war für un, glän-qn-, an zw«i Stellen werden die Russen -Urückgeworfen. Die Zu rückweisung der Russen auf die Weichsel läßt den Schluß zu, daß Vie deutschen und österreichischen Truppen in Polen den Plan haben, die Wdltch der Weichsel im Osten von Krakau stehende Hauptmacht der Russen gleichzeitig nm der öfter- reichlichen Hauptmacht, die etwa eine von Przemyell nach Westen kaufende Mitte Hnnimstnij, angugreffem. Vie Rüssen befänden sich danm -mischen Mit starken Heeren und könn ten in eine äußerst gesährliche MM kommen. Die nächsten Lage werden lehren, ob diese Annahme die richtige V. Auf die Frage,pH v-Hindenburg da» Kommando über die deutschen Truppen in Polen httt, soll Hier nicht ausführlich «tngegangen sein. Sicher« Gründe, Hie zu einer solchen Annahme berechtigen, liegen nicht vor. Gewiß Hat der Gedanke, den genitalen Heerführer aus diesem Kampfplatz den Russen ein zweite« Dannenberg bereiten zu sehen, etwa. Bestechende,. Anderseits, darf ober nicht vergessen werden, daß im Norden ebenfall, sehr wichtige Aufgaben zu lösen sind. Wir können -u unserer HeereMHrung da, unbedingt« vertrauen haben, daß sie Herrn v. Hindenburg an dm Platz stellt, wo sein« Anwesenheit am nötigsten.iL Ob da, d«r Süden «der Norden fein wirk muß di« Zukunft lehren. —. An sonstigen Nachrichten über den Kampf gegen Vft Russen liegen noch di« folgenden wo«: Vft Schlacht bei Augustowo. Nach einem in Petersburg vom S. d,. Mt«. ausgegeL» nen Bulletin dauert di« Schlacht -ei AugUstowo noch an. E, werde äußerst erbittert gekämpft. Der Fsind verteidigte sich nördlich von Wigriss«, macht« einen Angriff aus RaHi und Zorgimsne und besetzte die wichtigen Auw gäng« de, Walde, -ei Augustchvo. Sine deutsche Reiter« livision versuchte die Offensive der ruMfchen Reiterei auf» j Uhalten. Der Kampf Mette sich in der Nacht ab. Vft ! Deutschen wollen Wuna unter Umgehung von Kawno er reichen. Die russischen Truppen gingen zunächst zurück Wad